In Zukunft wird unser Haus immer intelligenter. Per Smartphone können wir dann die Fenster öffnen oder die Heizung hochdrehen.

In den frühen Morgenstunden kann es schon mal etwas hektisch zugehen. Schnell noch einen Kaffee getrunken und schon geht es ab zur Arbeit. Und wer eilig das Haus verlässt, vergisst mal das eine oder andere. Meist sind es immer dieselben Fragen, die man sich dann plötzlich bei der Arbeit stellt. Ist eigentlich das Fenster geschlossen? Ist die Haustür zu? Oder ist der Herd aus? Damit könnte bald Schluss sein. In der Zukunft wird unser Haus immer intelligenter werden und könnte dabei gleichzeitig viel Energie sparen.

Vom Smartphone aus lässt sich das Haus wie eine Marionette nach Belieben managen. Bereits jetzt, in einer Zeit, wo kaum jemand sein Eigenheim aktiv übers Smartphone steuert, werden die App-Verkaufsportale mit mobilen Anwendungen für iPhones und Galaxies überrannt. Die Unternehmen, darunter Großkonzerne à la Microsoft gleichermaßen wie Fünf-Mann-Startups, drängen mit Hochdruck darauf, diesen neuen und vielversprechenden Markt zu erobern.

C: Tony Hegewald, pixelio.de

C: Tony Hegewald, pixelio.de

Denn gerade in Zeiten bzw. wegen der Energiewende kommt den ersten Menschen nach und nach die Erleuchtung sich darum Gedanken zu machen, wie man Energie einsparen kann, anstatt der Überzeugung hinterherzuhecheln, dass man ständig neue Energiequellen anzapfen muss, um den Bedarf zu decken. Und so wurde gebrainstormt, in den Chefetagen der Wolkenkratzer und am Esstisch in den Ein-Zimmer-Wohnungen. Muss die Heizung auch dann laufen, wenn man gar nicht zuhause ist? Wie kann man dem Menschen dabei helfen, sodass er nicht immer vergisst, das Licht hinter sich auszumachen?

Man benötigt dazu jede Menge Technik. Viel, viel mehr, als eine langweilige Heizung oder die unterentwickelte Lampe normalerweise heutzutage hat. Seit einigen Jahren bereits wird die Vision entwickelt, alle technischen Geräte eines Hauses miteinander zu vernetzen. Toaster, Lampen und Waschmaschinen sollen zentral gesteuert werden können bzw. sich selber steuern und z.B. ausschalten, wenn sie merken, dass sie gerade nicht gebraucht werden.

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– Eingabe von Zählerständen z.B. für Strom und Wasser sowie dessen graphische Auswertung
- Suche von Energiespar-Fachleuten vor Ort
- Tipps zum Sparen von Strom, Heizenergie und Wasser

[/tab] [tab title="GreenPocket"]- Automatische Steuerung einzelner Gerätegruppen und Räume
- Intuitive und einfache Steuerung des Eigenheimes
- Intelligente Haushaltsgeräte notwendig! Nicht bei allen Energieversorgern nutzbar.

[/tab] [tab title="RWE Smarthome"]- Vernetztes Geräte-System aus Sensoren und Aktoren.
- Steuerung von Heizungsregelung und Haushaltsgerätesteuerung
- Intelligente Haushaltsgeräte notwendig!

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Das alles ist nicht in weiter Ferne, sondern lässt sich bereits jetzt anschauen. Der Stromkonzern RWE bietet modernen Haushalten die Smartphone-App „Smarthome“ an. Wenn man sie startet, zeigt die Software alle Räume des Hauses an. Im Schlafzimmer lässt sich dann per Schieberegler die Temperatur hoch- oder runterdrehen. Fürs Wohnzimmer zeigt „Smarthome“ gerade an, ob das Licht leuchtet und gegebenenfalls wie stark. Um die App zu nutzen, sind Nachrüstungen notwendig.

Gut gedacht, aber an der flächendeckenden Umsetzung scheinen bisher alle versagt zu haben. Das Smartphone, geliebt und mit unbegrenzten Möglichkeiten, soll die Idee aufrecht erhalten. Denn Energiespar-Apps sind auf dem Vormarsch.
Die iPad-App “MyHome” des amerikanischen Unternehmens Control4 ermöglicht es, dass beim Fernsehen – das iPad dient dann als Fernbedienung – automatisch das Licht gedimmt wird. Der forschungsstarke Technologiekonzern Bosch entwickelte die App “JunkersHome”, mit der man von unterwegs aus die Heizung zuhause regulieren kann. Unter anderem Geschäftsleute, die morgens nicht wissen, wann sie nach Hause kommen, sollen als Zielgruppe erobert werden.
Siemens, Telekom, Vattenfall. Sie und tausend andere Unternehmen drängten mit energiesparenden Apps auf den Markt. Durchgesetzt hat sich bislang noch niemand. Die wenigsten Menschen nutzen bereits die Möglichkeit per Smartphone ihr Eigenheim zu managen.

Das liegt zum einen daran, dass bislang noch niemand ein umfassendes, störungsfreies Energiespar-System präsentieren konnte. Wer möchte schon 25 Apps nacheinander bedienen, um zuerst die Lampe anzumachen, dann die Heizung hochzudrehen und vielleicht noch die Spülmaschine anzumachen?
Zum anderen sind trotz staatlicher Förderung die einmaligen Investitionskosten noch immer sehr hoch. Ein einziges Thermostat von Rondostat, das automatisch zu einer bestimmten Uhrzeit die Heizung an- und ausschaltet, kostet 30 Euro für einen Heizungskörper.

Damit sich ein energiesparendes Eigenheim für den einzelnen Bürger auch rentiert, benötigt es eine einfache Plattform, von der aus das ganze Haus steuerbar ist, sowohl das Schließen der Jalousien als auch das Öffnen der Fenster. Eine Plattform, die flexibel ist und wo der Wohnungseigentümer weiß, dass sie auch in fünf Jahren noch auf dem Markt existiert.

Was allerdings bringt mir die Möglichkeit, meine Wohnung intelligent zu steuern, wenn ich zu träge bin, das Smartphone zu bedienen? Das Kölner Startup Greenpocket entwickelte weltweit als erstes Unternehmen eine Energiespar-App mit Facebook-Anbindung. Der Verbraucher kann sich dann in direkte Konkurrenz zu seinen Freunden stellen. Wer in einer Woche am meisten Energie spart, hat gewonnen.

Obwohl Greenpocket erst 2009 gegründet wurde, ist es bereits jetzt deutscher Marktführer für Software-Lösungen, mit der die Verbrauchsdaten in Echtzeit auf dem Smartphone erscheinen. Mit Hilfe der „Greenpocket-App“ hat der Verbraucher jederzeit seine Daten im Blick, weiß immer, wie viel Wasser oder Strom er am letzten Tag verbraucht hat. Vor allem aber kann man sehen, inwiefern sich der Verbrauch auf den Geldbeutel auswirkt.
„Durch ein optimiertes Verbrauchsverhalten lassen sich zwischen drei und 15 Prozent seiner Stromkosten pro Jahr einsparen“, erzählt Greenpocket-Pressesprecher Torben Pfau und ergänzt: „Langfristig ist es sinnvoll, auch seine Heizung durch intelligente Software zu steuern. Dort ist das Einsparpotenzial noch wesentlich höher.“

Pfau vermutet, dass in etwa zehn Jahren jeder moderne Haushalt über intelligente Energiesparsysteme verfügen wird.

Es dauert seine Zeit, aber die energiesparenden Apps werden kommen. Noch haben sie sich nicht durchgesetzt, aber vielleicht erleben wir einen Paukenschlag wie von Apple vor einigen Jahren, vor dem die Smartphones bereits existierten, aber nur mäßig genutzt wurden. Apple machte die Bedienung einfach und das geschlossene System für jeden einfach zu bedienen.

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