Auf der Suche nach kleinen Behältern durch dichtes Gestrüpp wandern, Rätsel lösen oder Koordinaten analysieren- all das ist Geocaching. Die Schnitzeljagd des 21. Jahrhunderts.

Was ist Geocaching?

Beim Geocaching geht es darum kleine Verstecke (Caches genannt) und Behälter mit Hilfe eines GPS- Empfängers und gegeben Koordinaten zu finden. Das Wort Geocaching setzt sich dabei aus dem griechischen Wort “geo” für Erde und dem englischen Begriff “cache” für Versteck zusammen. Jeder Sucher kann sich dann mit Hilfe der gegebenen Koordinaten auf den Weg zu den Caches machen, um eventuell einen in den Behältern versteckten Tauschgegenstand zu finden. Generell geht es bei dieser Form der Schnitzeljagd aber eher um das Erfolgsgefühl einen versteckten Behälter zu finden und sich in das dort befindliche Logbuch einzutragen, als große Schätze zu finden.

Die Anfänge des Geocachings

Im Jahr 2000 hatte der Amerikaner Dave Ulmer eine Idee. Er vergrub in der Nähe von Portland (im US- Bundesstaat Oregon) einen schwarzen Plastikeimer mit einigen Tauschobjekten (u.a. einer CD, Geldscheinen und einer Konservendose Bohnen).  Im Internet veröffentlichte er dann die Koordinaten des Verstecks und innerhalb eines Tages wurde der Plastikeimer von Mike Teague gefunden. Teague wiederum entwickelte einige Tage später eine Website mit allen zu diesem Zeitpunkt bekannten Verstecken und deren

GPS- Empfänger von Kai Breker // pixelio.de

Koordinaten. Das Geocaching war geboren. Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt Geocaching- Fans und insgesamt über 1.500.000 (!) aktive Verstecke. Etwa 197.000 davon in Deutschland. Die meisten Caches sind jedoch in den USA zu finden, dort sind nämlich mehr als 657.000 registrierte Behälter versteckt (Stand: September 2011).

Die Caches und deren Standorte

Die Caches sind meist wasserdichte Behälter, in denen sich ein Logbuch befindet, in das sich jeder Finder mit seinem Namen und dem Datum bzw. der Uhrzeit eintragen kann. Zudem werden die Funde auf den internationalen Geocachingseiten eingetragen, damit auch die Person, die das Cache versteckt hat, Rückmeldung zum Schwierigkeitsgrad des Verstecks erhalten kann. Es gibt mehrere Größen und unterschiedliche Formen und Farben der Caches:

Nano: Der Behälter hat einen Durchmesser von weniger als 1 cm (!) Und das Logbuch besteht lediglich aus einem Zettel.

Micro/ Mini: Die Caches haben etwa die Größe einer Filmdose und es ist meist ein Zettel und ein kleiner Stift zum Eintragen des Fundes vorhanden.

Small: Diese Form der Behälter bietet genug Platz für ein richtiges Logbuch  und  kleinere Gegenstände zum Tauschen.

Regular: Die Standartgröße unter den Caches. Der Behälter besitzt in etwa das Fassungsvermögen von 1nem Liter und Platz für mehrere Tauschgegenstände.

Large: Diese Größe der Caches kommt seltener vor, bietet aber Stauraum für viele Tauschobjekte und ein echtes Logbuch.

Damit die Caches nicht zu leicht zu entdecken sind oder von Unbeteiligten, die in Anlehnung an die Harry Potter Bücher “Muggles” oder “Geomuggles” genannt werden, beschädigt werden, müssen die Behälter gut versteckt werden. Dabei sind die Verstecke vielfältig. Behälter können in Felsspalten, alten Gebäuden oder Ruinen, Baumwurzeln, hinter Felsen oder sogar unter Wasser verborgen sein. Auch die Tarnung der Caches ist wichtig. So können die Behälter mit Blättern oder Tarnetzen bedeckt sein, damit sie sich an ihre Umwelt anpassen. Die wichtigste Grundlage aller Geocacher beim Verstecken ist allerdings, dass jeder Eingriff in die Natur strengstens untersagt ist. Aus diesem Grund dürfen nur “von der Natur gegebene” Verstecke (z. B. Hohlräume) genutzt werden.

Auch in Baumwurzeln lassen sich Caches verstecken von siepmannH // pixelio.de

Die Aufgabenstellungen der Caches

Die Vielfältigkeit des Geocaching betrifft nicht nur die Verstecke selbst, sondern auch die Aufgabenstellungen der Caches. So wird es den Suchern, je nach Schwierigkeitsgrad, einfach oder ziemlich schwer gemacht ein Versteck aufzuspüren.

“einfache Caches”: (auch Traditional Caches) Die Position des Verstecks wird direkt durch Koordinaten angegeben.

“mehrstufige Caches”: ( auch Multi Caches genannt) Um das eigentliche Versteck zu finden, müssen zuvor mehrere Orte für Hinweise aufgesucht werden.

“Rätsel Caches”: (Mystery Caches) Im Vorfeld müssen Rätsel gelöst werden, um die Koordinaten des Verstecks zu erhalten.

“Virtuelle Caches”: (Virtual Caches) Es gibt weder ein Logbuch, noch ein echtes Versteck. Der Vorgang des Suchens spielt sich also rein virtuell ab.

Das Tauschen

Gar nicht so selten kommt es vor, dass ein Geocacher einen Behälter mit einem oder mehreren Tauschgegenständen findet. Nun hat der Finder 3 Möglichkeiten. Nach dem Grundsatz “Trade up, trade equal or don’t trade” kann dieser einen Gegenstand in das Cache legen, der den Wert des genommenen übersteigt oder in etwa gleich ist. Ist der Gegenstand, den man plant in das Cache zu legen, deutlich weniger Wert als das Objekt, welches man nehmen möchte, sollte man gar nicht erst tauschen. Diese Form des Tauschens ist unter Geocaching- Fans verpönt. Außerdem muss jeder Tausch im Logbuch festgehalten werden, sodass jeder gegen den Grundsatz verstoßende Gegenstand auf eine Person zurückzuführen ist.

Die Ausrüstung

Zum Geocaching gehört der GPS- Empfänger als wichtigstes Gerät. Mit diesem Empfänger lassen sich die Koordinaten von registrierten Verstecken finden. Auch Handys können zum Aufspüren der Caches verwendet werden. Dafür sind spezielle Programme nötig, die man sich jedoch oft erst von speziellen Webseiten auf das Handy laden muss. Auch Landkarten können nützlich sein, wenn man sich vor der Suche ein Bild von der Umgebung des Verstecks machen möchte. Ebenso wie das Internet, welches in dieser Beziehung helfen kann, sich entsprechend für seine Suche zu kleiden. An erster Stelle der Ausrüstung steht jedoch immer der Spaß, den man hat, wenn man sich auf die Suche nach kleinen Behältern macht, denn genau das macht Geocaching aus.

Weitere Informationen zum Registrieren und die genauen Regeln gibt es unter:

http://www.geocaching.de/ (mit allen Verhaltensregeln und Statistiken)

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