Für viele ist YouTube zu einem Bestandteil ihres Alltags geworden. Die meisten Nutzer sehen dies positiv. Denn was ist auch schon dabei? Es klingt nach einer perfekten Platform für Videos im Internet, auf der Videos geschaut, bewertet und kommentiert werden können. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das Milliardengeschäft Youtube und seine Probleme.

Alles geschiet anonym. Du weißt nie, wer sich hinter dem Kommentar versteckt, den du gerade gelesen hast. Möglicherweise der nette Nachbar von nebenan oder doch der komische Typ, der dich auf dem Weg nach Hause so komisch angesehen hat? Außerdem weißt du auch nie, wer deine Kommentare ließt, welche du unter ein Video postet, wenn du mit deinem richtigen Namen online bist. Meiner Meinung nach sollte man nicht mit seinem eigenen Namen unter Videos kommentieren können, da man nie genau weiß, wer alles mitließt.

Viel angreifbarer macht man sich natürlich, wenn man selbst in einem Video zu sehen ist oder einen YouTube-Kanal betreibt. Immer mehr Menschen sehen in YouTube eine Chance, reich und berühmt zu werden – “Fame” zu erlangen. Ein Großteil der Zuschauer sieht sich den Inhalt der Videos an, aber erahnt nicht, wie viel Zeit und Arbeit eigentlich in das Video investiert wurde: Vorbereitung, Drehen, Schneiden und Hochladen. Man sollte sich dazu vorher gründlich überlegen, ob man als Person in einem Video vorkommen möchte, da jeder die Möglichkeit hat, es sich anzusehen. Darüber hinaus muss man sich auch mit den sogenannten “Hatern” auseinandersetzen, die gezielt negative Kommentare unter Videos schreiben, um Kanalinhaber zu verletzen. Simples Ignorieren reicht in vielen Fällen nicht aus, falls die Kommentare in Cyber-Mobbing ausarten.
Ich finde man sollte sich im Vorfeld gründlich überlegen, ob man auf YouTube aktiv sein möchte. Zu berücksichten ist, ob man überhaupt genug Zeit und Motivation dafür hat.

Aber können sich die Filmemacher damit denn tatsächlich über Wasser halten? Die Werbeanzeigen vor, während und nach den Videos bringen den Youtubern Geld ein. Kaum einer gibt zu, um was für einen Betrag es sich dabei eigentlich handelt. Doch wenn man sich viele Videos einiger YouTube-Größen anschaut, wird schnell klar: Ein armes Leben führen sie nicht. Diverse teure Elektronik, eine große Wohnung und mehrere Urlaube im Jahr kommen da schon zusammen und werden natürlich in Vlogs dokumentiert. Wie viel ein Youtuber verdient hängt davon ab, wie lang die Werbeanzeigen sind. Wie oft das Video geklickt wird und wie viele Abonneten der Kanal hat beeinflusst diese Summe ebenso. Was mich an einem Video stört, das eigentlich nur drei Minuten dauert, ist eine Werbeanzeige von eineinhalb Minuten, die ich mir vorher ansehen muss.

Die Zielgruppe von YouTube wird immer jünger. Viele Kinder und Jugendliche nutzen das Videoportal, aber probieren sich auch selbst an Eigenproduktionen, wobei das Mindestalter eines Google-Kontos bei 13 Jahren liegt. Das führt oft zu Kritik in der Kommentarbox. Bei einigen sehr jungen Youtubern ist dies durchaus nachzuvollziehen, da ihre ersten Videos eher unprofessionell und qualtativ schlecht wirken. Allerdings gibt es auch viele junge Youtuber, die ihre Sache gut machen und bei denen ihr Engagement zu erkennen ist. Ich persönlich finde, dass man nicht zu jung anfangen sollte, Videos zu drehen, da man sich in seinem Umfeld sehr angreifbar macht. Möglicherweise fehlt das Selbstbewustsein, das man braucht, um sich gegen die oft unberechtigte Kritik und Unakzeptanz zu wehren.

Es gibt Personen, die YouTube als reines Hobby nutzen, aus Liebe zum Drehen, oder weil es ihnen einfach Spaß macht. Aber es gibt mittlerweile schon zahlreiche Personen, die ihren Beruf daraus gemacht haben. Ich persönlich finde es kritisch, wenn aus YouTube ein Beruf wird, da es ein sehr unsicherer Job ist. Man weiß nie, wann man auf einmal nicht mehr angesagt ist und somit weniger Clicks bekommt, woraus kein sicheres Einkommen folgt. Außerdem kann es später hinderlich sein, wieder einen “normalen” Beruf zu finden, wenn so viele Videos und gleichzeitig Informationen über dich im Internet zu sehen sind. Dafür spricht allerdings ein Beruf in Film und Fernsehen, für den YouTube ein Sprungbrett sein könnte.
Wenn man sich mit der Zeit einen Namen auf YouTube gemacht hat, gibt es die Möglichkeit, einem Netzwerk beizutreten, das Youtuber auf verschiedene Weisen unterstützen soll. Die jungen Talente können ein Vertragsverhältnis mit dem Netzwerk eingehen, worauf sie dem Youtuber dann zum Beispiel einen Raum zum drehen oder benötigtes Equipment wie einen Greenscreen zur Verfügung stellen. Im Gegenzug gibt der Youtuber eine Teil seines erwirtschafteten Geldes dem Netzwerk.

Meiner Meinung nach ist YouTube ist im Großen und Ganzen eine gute Sache. Das farbenfrohe Spektrum an Videos und Genres lädt zum Lachen, Lernen oder einfach nur Entspannen ein. Man sollte das ganze allerdings immer mit ein wenig Vorsicht genießen.

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