Rockville – Sprung über den großen Teich

Von Sara

Rockville – Am Morgen des 24. Septembers war es endlich so weit: Nach langen und teils mühseligen Startvorbereitungen bekamen 12 THS Schüler am Flughafen Hamburg endlich den Startschuss für ihren Sprung über den großen Teich.

Ein wenig gedrückt war die Stimmung morgens am Hamburger Flughafen schon, aber natürlich auch gespickt mit Vorfreude, Hoffnungen und Spannung auf Gastfamilien und die neue Umgebung. Denn dieser Sprung sollte die 12 Schüler für 17 Tage über Amsterdam bis in Pinnebergs Partnerstadt Rockville im US-Bundesstaat Maryland führen.

Rockville – Pinnebergs Partnerstadt

Nach rund 9 Stunden Flug landete die Gruppe endlich am Dulles International Airport in Washington, wo sie von ziemlich warmen Temperaturen und zwei Damen der Rockville Sister City Coorporation [RSCC] in Empfang genommen wurden. Diese begleiteten die  Schüler und Lehrkräfte nach Rockville, zum langersehntem Ziel der Reise und sorgten sich auch den Aufenthalt über um das Wohl der Gruppe. In Rockville wurden die Gäste aus dem fernen Deutschland herzlich von den Gastfamilien und Verantwortlichen der Schule begrüßt, ehe die Schüler mit ihren Gasteltern und -geschwistern ihr neues Zuhause für die nächsten 17 Tage begutachten und nach fast 24 auf den Beinen endlich in die Betten fallen konnten.

Für die nächsten Tage stand dann in Rockville ein abwechslungsreiches Programm auf dem Plan. Von einer Welcome-Pizza-Party über Unternehmungen mit den Gasteltern und Schulbesuche, bis hin zum Wandern an den Great Falls im nahe gelegenen US-Bundesstaat Virginia und Sightseeing in Washington DC. wurde ein unterhaltsames und interessantes Programm geboten, bevor es über das Wochenende in die Weltmetropole New York City ging. Leider fiel der Besuch der Great Falls buchstäblich ins Wasser, denn das Wasser war an diesem Tag nicht nur im Potomomac River vorhanden, sondern kam auch tatkräftig von oben aus einer dichten Wolkenbank. Somit wurde der Montag kurzerhand und mit entspannter amerikanischer Lebenseinstellung über den Haufen geworfen und dem „National Museum of American History“ ein Besuch abgestattet. Auch das Schulbank drücken in dieser Woche erwies sich als durchaus interessant und amüsant. Gemeinsam mit ihren Gastgeschwistern besuchten die THS’ler deren Klassen und lernten den amerikanischen Schulalltag kennen. Mit ein wenig High-School-Musical-Feeling boxten sich die 12 Schüler buchstäblich durch die fremden und überfüllten Flure um rechtzeitig zur nächsten Stunde zugelangen. Auch das Stundenangebot war hierbei  nicht immer ganz vertraut. Fächer, wie „Sign-language“ (Zeichensprache), „Photographie“ (Fotografie) oder „Orchestra“ waren für die amerikanischen Schüler das Normalste der Welt.

Von Rockville nach New York

Mit bereits vielen neuen Erfahrungen im Gepäck machte sich die Gruppe von Rockville aus inklusive Frau John und Herrn Lucke am Donnerstagmorgen auf ins 4 Stunden entfernte New York City. Von der Endstation des Busses aus machte die Gruppe dann auch gleich ihre ersten NY-Subway-Erfahrungen, denn: Von der Penn-Station musste noch bis zum dem Columbus Circle, nahe dem Hostel, gefahren werden. Das YMCA Hostel bot den Schülern nicht nur ein Dach über dem Kopf, es war auch mit seiner ausgesprochen guten Lage direkt am Central Park und in angenehmer Laufentfernung zu den weiteren Sehenswürdigkeiten, wie Times Square oder Empire State Building, ein Volltreffer. In den darauf folgenden Tagen hatten die Schüler dann die Chance New York auf eigene Faust und mit der gesamten Gruppe zu erkunden. Am Freitag ließ das Wetter ausgiebiges Sightseeing kaum  zu, was aber nicht davon abhielt den Tag mehr oder weniger draußen zu  bestreiten. Viele entschieden sich wegen des Regens für eine ausgiebige Shoppingtour, oder eher gesagt „Storehopping“. Gegen Abend stand dann noch ein Besuch im „Museum of Modern Art“(MoMa) zur Wahl. Am Samstag war das Wetter mit den THS’ler dann endlich gütig, sodass der Tag mit einem Frühstück im Central Park und mit strahlendem Sonnenschein begonnen werden konnte. Danach ging es mit der Metro ab nach Downtown Manhattan, um Miss Liberty, Ground Zero und der New Yorker Börse einen Besuch abzustatten. Um einen Blick aus der Nähe auf die Freiheitsstatur werfen zu können, wurde am Südzipfel Manhattans eine Bootstour mit der Staten Island Ferry gemacht. Später wieder zurück in Downtown Manhattan  machte die Gruppe einen Spaziergang durch den Battery Park, auf einer Promenade am Hudson River entlang mit Blick auf Miss Liberty, die Einwandererinsel Ellis Island und New Jersey bis hin zum Winter- Garden, der eine gute Aussicht auf die Baustelle Ground Zero bot. Am Ort, an dem bis zum 11. September 2001 die Twin-Towers des World-Trade-Centers standen, befindet sich nun eine gigantische Baustelle, die für Passanten nicht zu betreten ist. Gebaut werden dort neue Hochhäuser, die  das riesige Loch füllen sollen. Auch wenn dieser Platz aufgrund von Kränen und Baufahrzeugen kaum wiederzuerkennen ist, erhielt man bei diesem Spaziergang ein ganz eigenartiges, drückendes Gefühl und man kann ansatzweise nachvollziehen, warum bis heute nahezu kein Tag gibt an  dem 9/11, wie es  in den USA genannt wird, nicht durch die Köpfe der Amerikaner streift. Am Sonntag jedoch mussten sich unsere Weltenbummler schon wieder von einem New York verabschieden, das  sich ihnen wieder von seiner besten Seite präsentierte.

Denn auch die letzte Woche des Abenteuers USA hielt noch eine Menge an Attraktionen bereit. Unter anderem war in der Zwischenzeit eine Klarinetten-Gruppe aus der Heimat für ein Konzert angereist. Gemeinsam wurde eine Stadtrundfahrt durch Washington DC und ein Besuch ins Air & Space Museum unternommen. Als kleine Sightseeing-Pause und um sich noch würdig von der Thomas S. Wootton High School zu verabschieden, besuchten die THS’ler am Mittwoch noch einmal den Unterricht, bevor einigermaßen ausgeruht am nächsten Tag zum finalen Shoppingmarathon angegriffen wurde. Der Besuch in den Leesburg Outlets bot die bunte Vielfalt an ganz normalen und Markenstores von Levi’s über Converse hin zu Tommy Hilfiger und Nike. Als letztes gemeinsames Ausflugziel erkor die Gruppe freitags Washingtons Studenten- und Universitätsviertel Georgetown  und noch einmal die Washingtoner Mall mit seinen Sehenswürdigkeiten aus. Mit einem fantastischen Wetter als Grundlage wurde dann zuerst in Kleingruppen das idyllische,  kleinstädtisch aussehende Univiertel erkundet. Es führte die Schüler entweder in einige der zahlreichen kleinen Butiken oder zu Georgetown Cupcakes, einen in den Staaten durch eine Fernsehshow berühmten Cupcake-Store, für eine kleine zuckersüße Stärkung. Danach ging es für die gesamte Gruppe zu Fuß an die Mall, wo die großen Sehenswürdigkeiten Washingtons liegen. Man hatte die Gelegenheit auf den Stufen des Lincoln-Memorial genau an der Stelle zu stehen, an der 1963 Martin Luther King seine weltbekannte  Rede „I have a dream“ hielt, oder die 169.3 Meter am ein wenig bleistiftartigen Washington Monument hochzusehen. Abschluss dieses wunderbaren Tages war dann der Besuch am Haus von Mr. President, Barack Obama, dem weißen Haus.

Die wenigen verbleibenden Tagen wurde schließlich gemeinsam mit den Gastfamilien in Rockville individuell gestaltet, bis sich  am Sonntagabend alle zu einer von der Sistercity Corporation organisierten Farewell-Party in der Schule versammelten. Ein netter Abend der den Austausch gemeinsam mit Gastfamilien, Schülern, Lehrern und Organisatoren ausklingen ließ, bevor die THS’ler am nächsten Tag das Flugzeug in Richtung Heimat besteigen mussten.

Die Städtepartnerschaft zwischen Pinneberg und Rockville besteht bereits seit 1957. Für die THS war es das zweite Mal, dass dieser Austausch so stattfinden konnte, bereits vor zwei Jahren hatte ebenfalls eine Gruppe THS-Schüler Rockville besucht. Damals war der Austausch von Frau Steinmann organisiert und begleitet worden. Auch dieses Mal engagierte sie sich dafür, gab jedoch das Projekt auf Grund ihrer Schwangerschaft ab. Der Dank geht daher an dieser Stelle an Herrn Lucke und Frau John, die die Organisation und Planung übernahmen und den Austausch gemeinsam mit den amerikanischen Partnern zu etwas Unvergesslichem machten. Es wurden Freundschaften geschlossen, gemeinsam Spaß gehabt und viel erlebt. Wir hoffen, dass dieser Austausch auch in Zukunft weiter stattfinden kann.

Rockville

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Von Sara
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Das geht besser! Hmm, naja... Nett geschrieben. Guter Beitrag! Genial! ( 13 Bewertungen, Durchschnitt: 4,69 von 5)

3 Kommentare

  1. Marleen 15. Dezember 2010, 20:28

    Ich habe vor kurzem leider gehört, dass der Austausch vielleicht nicht mehr weitergeführt werden kann bzw. eventuell der jetzige 10. Jahrgang “übersprungen” werden soll…
    Weiß da jemand genaueres drüber?

  2. Sara 15. Dezember 2010, 22:55

    Ja das stimmt. Die Zukunft ist etwas ungewiss, da der Lehrer der Thomas S. Wootton High, der sich bisher in diesem Austausch engagierte, dies wohl gesundheitlich nicht mehr schafft, so in die Richtung. Es gestaltete sich wohl etwas schwierig dort jemanden zu finden der den Austausch übernehmen will.
    Da bleibt uns nur zu hoffen!

  3. [...] Erfahrungsbericht aus Rockville [...]

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