Taekwondo: Was ist das, woher kommt das und wer macht das?

Taekwondo – wenn man dieses Wort hört, denkt man wahrscheinlich an zwei Menschen, die in Westen gegeneinander kämpfen und seltsame Schreie von sich geben. Doch hinter diesem Kampfsport stecken viel mehr interessante Fakten.  Um Taekwondo zu verstehen, sollte man zuerst den Begriff erläutern: Tae-Kwon-Do. Das Wort ist also in drei Teile aufgeteilt. “Tae” heißt in Korea, wo Taekwondo herkommt, Fußtechnik, “Kwon”  Handtechnik und “Do” steht für “der Weg”. Wörtlich übersetzt, könnte man Taekwondo also den “Fuß-Faust-Weg” nennen.
“Do” findet man auch oft in anderen Sportarten, zum Beispiel in Ju do oder Hapki do .
Allein an der Definition des Wortes kann man erkennen, worum es im Taekwondo geht: Nämlich darum, einen Angreifer mit Hand- oder Fußtechniken “aus dem Weg” zu schaffen. Dies kann man auf zwei verschiedene Weisen machen, es gibt traditionelles Taekwondo, dazu gehören Einschrittkampf (gestellter Angriff, auf den man kontern muss), Bruchtests (Zertrümmern von Brettern, Ziegeln etc.) und Formen laufen. Außerdem gibt es modernes Wettkampf-Taekwondo, dort kämpft man.

Das bekanntere von beiden ist wahrscheinlich Wettkampf-Taekwondo, welches sogar seit 2000 eine olympische Disziplin ist. Hierbei versucht man, den Gegner  so zu treffen, dass man Punkte erlangt. Wenn man ihm auf den Bauch trifft, bekommt man einen Punkt, bei einem Kopftreffer zwei und jede gedrehte Technik gibt nochmal einen Extrapunkt. Die Gruppen sind nach Gewicht sortiert, vom Nadelgewicht aufsteigend zu den Schweren; und nach Gürtelgrad. Beim Wettkampf muss man sehr wendig sein, es kommt darauf an, schnell zu reagieren, wenn der Gegner einen Punkt setzt. Wenn man olympisches Taekwondo im Fernsehen sieht, kann es schnell langweilig werden, da die Kämpfer taktisch versuchen zu kämpfen. Das heißt, sie gehen auf Nummer sicher, nutzen nicht so spektakuläre Kicks und lauern sehr viel und lange.

Ein Schwarzgurt beim Bruchtest (Paulwip / pixelio.de)

Und es gibt noch traditionelles Taekwondo. Hier steht das Formen laufen im Vordergrund. Bis in die –er Jahre wurden Hyongs (sprich: Chongs) in Wettkämpfen gewertet. Darauf folgten Taeguks, diese sind nicht ganz so kämpferisch wie die Hyongs. Aber was sind Formen eigentlich? Formen sind vorgeschriebene Abfolgen von Hand- beziehungsweise Fußtechniken. Als Erstes kommt immer ein Block, worauf ein Konter folgt. Das ist sehr wichtig, denn beim Taekwondo greift man nicht an! Beim Formen laufen ist es wichtig, dass man alle Techniken präzise und sauber ausführt, es ist gut, wenn man hohe Kicks macht und viel Kraft in sie setzt. Kampfrichter ziehen bei leichten Fehlern ein Zehntel, bei schwereren Fehlern drei Zehntel ab. Am Ende gewinnt der, der die meisten Punkte übrig hat. Um einen neuen Gurt zu erreichen, muss man eine Pflichtform laufen, diese werden immer schwerer.

Und wer kann das alles am besten? Natürlich, die Koreaner, die haben das alles ja auch erfunden. Diese Koreaner haben, als die Hyongs “abgeschafft” worden sind, ein neueres und moderneres Taekwondo gewollt. Sie wollten, dass es sich von anderen Kampfkünsten unterscheidet. Also haben sie am 30.11.1972 ihre “Taekwondo-Zentrale” eingeweiht und diese Kukkiwon genannt. 1973 folgte die erste WM, wo Taeguks die zu laufenden Formen waren. Und 1974 gründeten sie ihr eigenes Demo-Team. Ein Demo-Team versucht, Laien zu zeigen, was Taekwondo ist und wie es geht. Sie entwickeln eigene Formen, machen Kämpfe und zeigen spektakuläre Bruchtests zu einer traditionellen Musik. Dieses Kukkiwon-Demo-Team ist eines der besten Demo-Teams in der Welt. Es reist durch viele Teile der Erde, um ihr Programm zu zeigen. Bei Staatsbesuchen des Südkoreanischen Präsidenten in die USA haben sie eine Show vorgeführt. Und auch einmal in Hamburg, da aber mit einem sehr viel kleineren Team. Ich war eine der glücklichen, die dieses Team sehen durfte. Und, wenn ich ehrlich bin, es war ein voller Erfolg. Kukkiwon schafft es, selbst Nicht-Taekwondo-Kämpfer vom Sessel zu reißen.

Und, hast du Lust bekommen, selbst einmal Taekwondo auszuprobieren? Wenn ja, informiere dich auf tangun.de und schaue, wann du anfangen möchtest, zu trainieren!

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