Zucker- Der Treibstoff fürs Gehirn
Ca. 35 Kilo Zucker konsumieren wir pro Person und Jahr- deutlich zu viel. Aber wie kommen Experten auf diese gigantische Menge und warum f ä llt es uns so schwer auf den Stoff mit dem s üß en Geschmack zu verzichten?
Zucker in unserem Alltag ist allgegenw ä rtig, denn in rund 50% aller industriell hergestellten Lebensmitteln steckt das S üß ungsmittel. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Produkte s üß schmecken oder nicht, denn egal ob in Ketchup, Fertiggerichten oder im Salatdressing- ü berall kann man Zucker finden- und das meist nicht wenig. Die World Health Organisation (WHO) fand in einer Studie erschreckendes heraus: Im Durchschnitt nehmen wir 90g Zucker pro Tag zu uns. Ern ä hrungsexperten empfehlen jedoch eine Menge von 50 bis 60g pro Tag nicht zu ü berschreiten! Und das ist noch nicht alles, denn im Laufe der Zeit hat sich der Mensch an einer Art “Grunds üß e” in den Lebensmitteln gew ö hnt. Um die Produkte weiterhin gut zu verkaufen reagierte die Nahrungsmittelindustrie mit in einer Verdopplung (!) des Zuckergehaltes in Lebensmitteln, wie beispielsweise Dosenobst, Geb ä ck, Fertigmahlzeiten oder Cornflakes. Das diese Mengen auf Dauer zu Diabetes oder Ü bergewicht f ü hren k ö nnen ist den meisten Menschen bekannt. Nat ü rlich auch den Herstellern der industriell hergestellten Nahrungsmittel.
Aus diesem Grund werden viele Produkte seit geraumer Zeit mit S üß stoffen oder Zuckeraustauschstoffen ges üß t und dementsprechend besonders als gesund beworben. Der Vorteil von Zuckeraustauschstoffen, die h ä ufig in Kaugummis zu finden sind, ist, dass sie nur wenige Kalorien liefern, etwa halb so viel wie der normale Haushaltszucker (Saccharose). Der Nachteil ist allerdings, dass Zuckeraustauschstoffe, wie beispielsweise Sorbit oder Xylit, eine geringere S üß kraft besitzen, weshalb man gr öß ere Mengen in den Produkten verwenden muss, um die Grunds üß e aufrechtzuerhalten. Das gro ß e Problem hierbei ist jedoch, dass der Verzehr von Stoffen, wie Sorbit, in zu gro ß en Mengen zu Erbrechen oder Durchfall f ü hren kann. Ebenso problematisch ist das Backen oder Kochen mit einigen S üß stoffen (z.B.: Aspartam), da diese nicht hitzestabil sind und somit beim Erw ä rmen an S üß e verlieren.
Trotz all der Gefahren, die bei zu hohem Konsum von Zucker auftreten k ö nnen, sollte das S üß ungsmittel nicht komplett verteufelt werden, denn unser Gehirn ist auf den Zucker sogar angewiesen. Genauer gesagt auf den Einfachzucker Glucose. Ohne Glucose k ö nnte unser Gehirn nicht die enormen Leistungen bringen, die wir gewohnt sind. Im Ruhezustand braucht der menschliche K ö rper etwa 200g Glucose, die nicht nur durch die Nahrung, sondern auch durch chemische Prozesse, die innerhalb des K ö rpers ablaufen, bereitgestellt werden kann. Von diesen 200g beansprucht das Gehirn ganze 75% f ü r sich- das sind 150g!
Desweiteren reagiert das Gehirn bei Erhalt von Zucker mit der Aussch ü ttung von Gl ü ckshormonen- ein weiterer Grund, warum es uns so schwer f ä llt auf Zucker zu verzichten. Aber das m ü ssen wir ja auch gar nicht, denn wie f ü r so vieles im Leben gilt auch f ü r den Zucker der Spruch: ” Die Dosis macht das Gift”. Also: Zucker ja- aber besser keine 3 kg am Tag.
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