Pressident | Online-Schülerzeitung der THS Pinneberg » Zukunft Infos zum Theodor-Heuss-Gymnasium (nord)westlich von Hamburg! Thu, 12 Dec 2013 17:03:12 +0000 de-DE hourly 1 /?v=3.7.1 “Eine große Bereicherung für die Stadt Pinneberg” /endlich-eine-neue-zukunft-fuer-die-kaserne-pinneberg/ /endlich-eine-neue-zukunft-fuer-die-kaserne-pinneberg/#comments Fri, 04 Oct 2013 17:25:32 +0000 /?p=10514

Endlich eine neue Zukunft für die Kaserne! Seit Jahren ist die Eggerstedt-Kaserne an der Raa ohne Benutzer. Nun hat die Stadt Pinneberg eine Fläche von etwa zwei Hektar an den Verein WABE e.V. verkauft. WABE betreut bereits 1700 Kinder in 21 Kindertageseinrichtungen. Der Verein hat die Absicht, eine neue, innovative „Bildungslandschaft“ auf dem ehemaligen Kasernengelände zu errichten. Der „Pressident“ traf sich mit Marcel Graff, Geschäftsführender Vorstand von WABE e.V., zum Gespräch.

Skizze der späteren “Bildungslandschaft” mit der Schule, der Kita, der Sporthalle und der Akademie.

THS-Pressident: Sie haben die Absicht, auf dem Gelände der ehemaligen Eggerstedt-Kaserne eine Kindertagesstätte, eine Akademie für die Aus- und Fortbildung von Erziehern und eine Privatschule zu errichten.

Herr Graff: Genau, das stimmt.

Haben Sie noch andere Projekte auf diesem Gelände geplant?

Ja, es wird ebenfalls eine Sporthalle errichtet werden.

Die Baukosten für diese zahlreichen Vorhaben werden ja sicherlich sehr hoch sein. Glauben Sie, dass Ihre Angebote ausreichend angenommen werden, um die Kosten auszugleichen?

Ja, auf jeden Fall. Wir glauben, dass der Bedarf durchaus vorhanden ist, vor allem für die Kita. Die Stadt plant den Gesamtbedarf und die Prognosen zeigen bereits jetzt, dass die Kita voll belegt sein wird. Unsere Schule wird erst später eröffnet werden, aber wir gehen davon aus, dass auch dort der Bedarf sehr, sehr groß ist. Wir haben bereits Anfragen wann denn genau der Eröffnungstermin ist.

Es wurde also schon Interesse bekundet?

Ja, von mehreren Seiten. Beim Bau der Akademie werden wir finanziell in Vorleistung gehen müssen. Wir haben ja in Deutschland einen Fachkräftemangel, dem wir begegnen müssen und erhoffen uns eine deutliche Qualitätssteigerung der Fachkräfteausbildung, die auf unsere besondere Pädagogik der Offenen Arbeit zugeschnitten ist.Wir stehen zum Beispiel bereits im Austausch mit den Fachbehörden und dem Goethe-Institut in Madrid, um zu klären, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um Erzieher aus Spanien hier anerkennen und weiterqualifizieren zu lassen. Bisher ist die Gesamtfinanzierung der Akademie aber noch nicht restlich geklärt.

Wann könnte der Bau beginnen?

Mit dem Bau der Akademie könnte bereits im Frühjahr 2014 begonnen werden. Der Baubeginn der Schule ist für 2015 festgelegt. 2016 wird die Grundschule fertiggestellt sein. Die Sekundarstufe 1 entsprechend vier Jahre später.

Für wie viele Kinder stehen in der Kindertagesstätte Plätze zur Verfügung?

Es werden 100 Plätze zur Verfügung stehen. Davon sind 60 Elementarplätze und 40 Krippenplätze. Wir arbeiten nach dem Konzept der Offenen Arbeit und vertrauen auf die Entwicklungspotenziale der Kinder. Mit einer klaren Tagesstruktur und ausreichend Freispielmöglichkeiten fördern wir die Selbständigkeit und Phantasie der Kinder. Sie lernen bei uns in spielerischer Form in hellen, lichtdurchfluteten Räumen und mit sorgfältig ausgewählten Materialien. Dies geschieht in einer Atmosphäre, in der Entdeckungsfreude und Neugierde willkommen sind. Unsere pädagogischen Fachkräfte sehen sich als Lernbegleiter der Kinder. Sie befinden sich im engen Dialog mit ihnen und lassen sie an der Angebots- und Projektgestaltung teilhaben. Wir setzen uns dafür ein, dass unsere WABE-Kita-Kinder eine spannende, fröhliche und wertvolle Bildungszeit erleben.

Ihre Schule wird eine Privatschule sein. Mit welchen monatlichen Kosten werden die Eltern der Schüler rechnen müssen?

Wir stehen ja noch in der Planung unseres Konzeptes, deshalb können wir noch keine ganz genaue Aussage über die Höhe des Schulgeldes treffen. Für ein Ganztagesangebot rechnen wir im Moment mit ca. 200 Euro pro Monat. Der Gesetzgeber sieht ja keine Vollfinanzierung von Privatschulen vor, so dass Eltern und Träger auf jeden Fall einen bestimmten Eigenbeitrag übernehmen müssen. Für Eltern mit geringem Einkommen wird es aber sicherlich Formen der Ermäßigung geben. Hierfür werden wir auch rechtzeitig das Gespräch mit den Behörden suchen und Partner, wie z.B. Banken benötigen.

Da Sie gerade „Partner“ ansprechen. Haben Sie Investoren für Ihr Bauvorhaben?

Wir finanzieren unsere Bauvorhaben selbst. Aber wir haben Partnerbanken, mit denen wir die Finanzierung durchführen.

Wie teuer wird das gesamte Bauprojekt werden?

Noch ist das sehr schwer zu sagen, denn im Moment planen wir die Bauentwicklungen für die nächsten sieben Jahre. Die Kita wird ca. 3 Mio. Euro kosten. Die Ausgaben für die Akademie sind noch unklar. Für beide Schultypen mit Turnhalle und eigenem Blockheizkraftwerk sind momentan 20 Mio. eingeplant.

Wie sehen die Pläne zur Erschließung des Geländes aus?

Die Erschließung des Geländes liegt in städtischer Hand. Es ist bereits ein Erschließungsplan erdacht worden. Noch befindet sich alles in der Baugenehmigungsphase. Die Straße wird saniert, Zufahrtsmöglichkeiten und Parkplätze sollen eingerichtet werden und meiner Meinung nach werden auch neue Busverbindungen benötigt. Erster Ansprechpartner für diese Frage ist allerdings die Stadt Pinneberg.

Haben sich Anwohner negativ über das Bauprojekt geäußert? Es wird ja wahrscheinlich zu einer erhöhten Lärmbelästigung kommen.

Mir sind keine negativen Äußerungen zu unserem Projekt bekannt. Die Bebauung des Gesamtgeländes stellt allerdings für einige Personen oder Personengruppen vor Ort ein Problem dar. Aber ich denke, dass das Bauvorhaben insgesamt eine große Bereicherung für die Stadt Pinneberg sein wird, wenn alles erst einmal fertig gestellt ist.

Auf dem Kasernengelände befinden sich Sportplätze, welche immer noch für Freizeitaktivitäten genutzt werden. Werden diese auch weiterhin vorhanden bleiben?

Ich persönlich würde mich freuen, wenn diese weiterhin erhalten bleiben. Dafür ist jedoch ebenfalls die Stadt zuständig. Alles andere ist Spekulation.

Wann und warum hatten Sie die Idee, die Kaserne für Ihr Bauvorhaben zu erwerben?

Wir haben uns schon öfter mit der Stadtverwaltung beraten, weil wir eine zweite Kita in Pinneberg errichten wollten und dort auch eine hohe Nachfrage nach Betreuungs-plätzen verspüren. Konzeptionell wollten wir unsere erfolgreiche Pädagogik mit dem geplanten Neubau einer Schule über das bisher von uns betreute Krippen- und Elementaralter hinaus fortführen. Ein Wunsch den übrigens auch viele „WABE-Eltern“ äußern. Bei der damalige Bürgermeisterin Kristin Alheit stießen wir damit auf offene Ohren. Die ursprüngliche Idee kam uns ungefähr 2011.  

Gab es Schwierigkeiten beim Erwerb des Kasernengeländes? War es schwierig sich mit der Stadt zu einigen?

Nein, es lief wirklich sehr gut. Aber es war ein etwas komplizierterer Vertrag, weil der Bund die Kaserne zuvor an die Stadt Pinneberg verkauft hat. Dieser Vertrag hat Auswirkung auf alle Nachkäufer, also auch auf uns. Und gerade bei Kasernengeländen muss man natürlich darauf achten, ob sich noch Munitionsmüll oder andere Altlasten auf dem Gelände befinden, sonst kann die Bewältigung solcher Probleme sehr teuer werden. Entsprechende Gutachten waren erforderlich.

Sie haben bereits mehrere Kitas gebaut. Sie haben also auf diesem Sektor einige Erfahrung gesammelt.

Ja, in den letzten dreieinhalb Jahren haben wir über 1000 neue Kita-Plätze geschaffen.

Sobald Planung und Bau abgeschlossen sind, werden Sie sicherlich viele Beschäftigte haben.

Ja. Wir haben bereits jetzt 350 Mitarbeiter und bis Ende des Jahres werden wir die 400 überschritten haben.

Und wie groß soll Ihre Schule werden?

Die Schule soll dreizügig sein. Zunächst bis Klasse vier, also Grundschule. Später wird die Sekundarstufe eins hinzukommen. So können wir die Kinder aus unserer Kita bis zum Beginn der Oberstufe begleiten. Für mich geht es darum, ein pädagogisches Konzept konsequent umzusetzen. Ich finde es wichtig, dass die Menschen dort unterstützt werden, wo sie Unterstützung brauchen. Das kann unser Konzept gewährleisten. 

Können Sie bereits sagen, welche Firmen den Bau durchführen werden?

Nein. Das muss jeweils korrekt ausgeschrieben werden, da wir ja Fördermittel vom Bund, Land, Kreis und der Stadt beantragen. Dabei sind sehr strenge Auflagen zu beachten. Erst muss geplant werden. Dann muss diese Planung von den Architekten in Schriftform dargestellt werden. Anschließend wird ausgeschrieben und die interessierten Firmen schicken ihre Bewerbungen. Die Firma mit dem besten Angebot bekommt den Bauauftrag. Theoretisch sind Angebote aus ganz Deutschland möglich, aber natürlich wird keine Firma aus Bayern ihre Mitarbeiter die ganze Strecke nach Pinneberg schicken. Unserer Erfahrung nach sind Angebote von Firmen in einem Umkreis von 200 Kilometern wahrscheinlich.

 

Links: Marcel Graff, Geschäftsführender Vorstand
Mitte: Daniel Brüggert, THS-Pressident Redakteur
Rechts: Peter Nagel-Langenkamp, Öffentlichkeitsarbeit/Fundraising/Veranstaltungen

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Nervenkitzel Offshore /nervenkitzel-offshore-arbeiter/ /nervenkitzel-offshore-arbeiter/#comments Sun, 21 Apr 2013 10:17:24 +0000 /?p=7279 Die Arbeiter auf einem Offshore-Windpark in der Nordsee haben sich einen der härtesten und anstrengendsten Berufe ausgewählt. Warum bloß?

Der erste Besuch wurde abgesagt. Zu hoher Wellengang. Erst beim zweiten Anlauf legt der Katamaran des Helgoländer Fährunternehmens mit Kurs Alpha Ventus, Deutschlands erstem Windpark in der Nordsee, einem sogenannten Offshore-Windpark, ab. Die Sonne strahlt aus voller Kraft auf das rot-grüne Deck des Schiffes, das einige Ingenieure, Investoren aus der Wirtschaft, Touristen und Journalisten – darunter 16 Mitarbeiter einer chinesischen Nachrichtenagentur – zu Alpha Ventus chauffieren soll. Denn die Hamburger Landungsbrücken sind heute mehr als ein beliebtes Ausflugsziel. Sie sind Anlaufstelle, sie sind Treffpunkt. Für Väter, die Tochter und Sohn ihren Arbeitsplatz zeigen wollen. Für Angeber, die vielleicht schon morgen fragen werden: “Habt ihr jemals einen Offshore-Windpark besichtigt?”. Für Rentner, die das Hamburger Standard-Touristenprogramm schon rauf- und runtergebetet haben.

Stfitung Offshore Windenergie/DOTI,2009

Bilder vom Bau des Windparks Alpha Ventus

Die Reise zu Alpha Ventus ist keine gewöhnliche und man tut nicht schlecht daran dem Wort “Reise” das Attribut “Zeit” voranzustellen. Der Trip ist ein Weg aus der Vergangenheit in die Zukunft, ein Weg von alt zu neu. Kurz bevor der Katamaran in Cuxhaven noch einen Zwischenstopp macht, gehen die Blicke nach rechts. Zum Kernkraftwerk in Brokdorf. Auch die mittlerweile abgeschalteten AKWs in Stade und Brunsbüttel passieren wir im Laufe der Reise. Deren Betreiber werden nicht gerne hören, was an Bord des Schiffes manch ein Verfechter der Erneuerbaren Energien jetzt gerade denken wird. Denn unser Ziel geht in die Zukunft. Windenergie auf der See soll den Löwenanteil eines Energie-Mix aus Erneuerbaren Energien in Deutschland ausmachen. Irgendwann einmal. Wenn das Problem gelöst ist, wie all der Strom zum Festland kommt und wenn das Problem gelöst ist, wie die Strommengen quer durch Land kommen und wenn das Problem gelöst ist, wer das alles bezahlt. Dann.

Alpha Ventus wird zu dem Zeitpunkt in seiner heutigen Form aber schon längst wieder von der Bildfläche verschwunden sein. Als Forschungseinrichtung installiert werden in vermutlich spätestens zwanzig Jahren die Krafträder ab- oder neugebaut werden. Schon längst ist der Windpark nicht mehr der Größte seiner Art. Zwölf Windturbinen mit einer Leistung von je fünf Megawatt wurden 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum errichtet. Nachfolge-Windparks wie „BARD 1“, rund 100 Kilometer vor Borkum, weisen eine stolze Anzahl von 80 Turbinen auf.

Offshore-Insel Helgoland

Trotzdem reichen allein die zwölf Turbinen aus, um bis zu 50.000 Haushalte auf dem Festland zu versorgen. Die Bauteile verfügen über gewaltige Dimensionen. Der Rotorendurchmesser der Anlagen liegt bei 116 bzw. 123 Metern. Monumental ist auch die Höhe. Knapp 150 Meter ragen die Anlagen aus der Nordsee heraus. 28 Meter kommen unter Wasser hinzu. Und nochmal 50 Meter tiefer gehen Pfähle zur Befestigung in den Meeresboden.
Zurzeit befinden sich gerade einmal vier Windparks in der Nordsee in Betrieb. Weitere zehn sind im Bau. Knapp 50 durchlaufen zurzeit ein Genehmigungsverfahren. Offshore-Boom in der Nordsee! Besonders große Freude darüber kann man zurzeit im Rathaus Helgoland auffinden. Auf der Insel sind die Touristen-Besucherzahlen seit Jahren rückläufig. Der Offshore-Boom kommt da gerade recht. Für die Wirtschaft bieten sich enorme Chancen. Investoren kommen mit viel Geld zu Deutschlands einziger Hochseeinsel.

Drei Windparks nördlich von Helgoland sollen in Zukunft von Helgoland aus betreut werden. Bei Not- oder Ausfallen können diese von der einzigen Insel des Kreises Pinneberg schneller erreicht werden als vom Festland aus.
Für einige auf Helgoland geht das alles viel zu schnell, andere können die 150 neuen Arbeitsplätze, die geschaffen werden sollen, kaum noch erwarten und wieder andere können ihr Glück bereits jetzt schon nicht fassen.
Arne Weber ist Eigentümer des Designhotel atoll auf Helgoland. Was vor knapp 15 Jahren mit dem Wunsch nach mehr Touristen mit viel Pomp eröffnet wurde, beherbergt ab 2013 ausschließlich Offshore-Arbeiter. Das Energie-Unternehmen WindMW aus Bremerhaven reservierte alle Zimmer des Helgoländer Vier-Sterne-Hotel in den nächsten zehn Jahren.

Auf die liebevoll vom Hamburger Abendblatt genannte “Erste Offshore-Insel der Welt” geht es für uns erst einmal nicht. Wegen Entschärfung einer Fliegerbombe – im Zuge von Ausbauarbeiten des Hafens für die Offshore-Industrie entdeckt – fährt der Katamaran auf direktem Wege in Richtung Alpha Ventus.

Je weiter es aufs Meer hinausgeht, desto stürmischer wird die See. Ein Wetterumschwung ist nicht ungewöhnlich. Auch keiner von “heute Sonne, 30 Grad” zu “morgen Regen, Windstärke 12″. Eigentlich ist das auch unproblematisch. Die Nordsee ist nicht fürs Arbeiten bestimmt. Einige machen es hier trotzdem. Sie arbeiten für eine saubere Zukunft, für die Abschaltung diverser Atomkraftwerke, für die Umsetzung der Energiewende. Dabei sind Unwetter am Standort von Alpha Ventus keine Seltenheit. Ein starker Seegang bestimmt mitunter das Geschehen. Die Durchschnittswindgeschwindigkeit liegt bei 36km/h (Stärke 5). Gut für die Energieausbeute. Schlecht für das Wartungsteam.

	REpower 2009

Als Arbeiter auf einen Offshore-Windpark

Sicherlich es gibt weniger beneidenswerte Jobs. Bergarbeiter in der Asse wäre vielleicht so einer. Aber: Wind und Wetter ausgesetzt zu sein bedeutet mitunter auch Tage und Wochen auszuharren und sich zu langweilen, bevor es mit der Arbeit wieder losgehen kann. Wenn gearbeitet werden kann, stehen die Techniker unter Zeitdruck. Jeder zusätzliche Tag kostet. Der Arbeitsalltag ist hart. Ein Wartungseinsatz dauert den ganzen Tag. Abends fallen die meisten Techniker müde ist Bett. Und jederzeit kann das Wetter umschlagen. Dann sind die Techniker sind zum Warten verdammt. Wenn sie nicht rechtzeitig ausgeflogen werden konnten, müssen sie auch mal mehrere Tage bei Windstärke 12 ausharren. Zum Nichtstun verdammt, weil die Arbeit stilllag. Ein Helm ist Pflicht und eine umfassende Sicherheitsausbildung muss jeder Techniker absolvieren. Medizinischer Eignungstest, Sanitäterausbildung, Überlebenstraining, Helikoptertraining, um nur ein paar Kurse zu nennen, die ein Berufsanwärter zu belegen hat.

Speziell für die Arbeit auf der See wurde ein eigener Offshore-Sicherheitsanzug in orange entwickelt. Hin und wieder erzählen Arbeiter von Unfällen.

Kaum verwunderlich, dass es nicht selten passiert, dass ein Neuling schnell wieder das Handtuch wirft. Noch immer gibt es ganz wenig geschultes Personal. Eigene Studiengänge werden gerade erst eingerichtet und der demografische Wandel macht sich hier besonders stark bemerkbar. Fachkräftemangel hoch drei. Man merkt: Zur Arbeit auf einem Offshore-Windpark gehört eine große Portion Überzeugung. Nämlich die Überzeugung, dass das, was man macht, richtig ist und dass die Zukunft der Windenergie gehört. Mitunter muss man vielleicht etwas blauäugig durch Leben laufen und ausblenden, wenn große amerikanische Zeitschriften über “The Energiewende” lästern oder Politiker in Talkshows die Atomkraft verteidigen.

Somit ist es kein Wunder, dass diejenigen Arbeiter, mit denen wir sprechen konnten, von ihrem Job begeistert sind. Der komplette Bau von Alpha Ventus war ein Pionierprojekt. Die Planer von Deutschlands erstem Nordseewindpark konnten auf keine Schritt-für-Schritt-Anleitung zurückgreifen. Flexibilität stand an der Tagesordnung. Risiko war jederzeit mit von der Partie. Fünf Jahre ist der Baubeginn nun her. Drei Jahre dauerte es bis zur ersten Netzeinspeisung.

Einige Stunden nach Abfahrt tauchen die Windturbinen dann nicht wie erhofft am Horizont in den Weiten der Nordsee auf. Die Wellen wurden doch zu hoch, nach halber Strecke steuerte der Kapitän bereits wieder den Rückweg an. Vermutlich würden viele an Bord – wie bei einer Oase in der Wüste – ihren Augen sowieso nicht trauen. Kilometerweit nur Wasser. Rundherum nordseeblau. Salzduft in der Nase. Und mittendrin zwölf Windräder.
“Auch das Wartungsteam kann heute nicht herausfahren und sitzt nun für ein bis zwei Tage fest. Aber das ist Offshore! Dem Wetter sind wir alle ausgesetzt. Auch als Wirtschaftsminister Rösler vorige Woche Alpha Ventus besuchen wollte, musste die Fahrt auf halber Strecke abgesagt werden, weil sich das Wetter verschlechtert hat.”, erzählt Katharina Selinger, Pressesprecherin von Alpha Ventus.

Stattdessen unterhält sich dafür Andreas Wagner mit uns. Der Leiter der Offshore-Stiftung ist auch einer derjenigen, die überzeugt von ihrer Arbeit sind, denen man die Motivation bereits beim Zuhören anmerkt. Während der Katamaran wegen Entschärfung einer Fliegerbombe nicht den Hafen von Helgoland anlaufen kann, erzählt er mit hochgekrempelten Ärmeln von der Windenergie: “Alpha Ventus hat einen Stein ins Rollen gebracht. Eine Reihe von Windpark sind in Deutschland mittlerweile geplant, im Bau oder bereits fertiggestellt.”

Nicht nur für ihn, auch für Wissenschaftler sind Offshore-Windparks ein Glücksfall. Nie zuvor wurde solch eine Vielzahl von Daten in der Nordsee ausgewertet. Wie viele Schweinswale gibt es? Wo liegen noch alte Schiffswracks? Umweltbehörden und Verbände machen Druck, die Belastungen der Windparks auf die Um- und Tierwelt möglichst gering zu halten. Im gesamten Alpha Ventus-Bereich herrscht Fischerei-Verbot. Vielleicht auch deswegen entwickelt sich an den Fundamenten der Windkrafträder eine regelrechte Riffbildung – noch mehr Daten, die analysiert werden können.

Wartung und Betrieb werden Ingenieure auch noch in Zukunft vor große Herausforderungen stellen. Bei der Vision einer neuen, umweltfreundlicheren Energieversorgung.

Die Technik: So funktioniert ein Windpark

Lediglich eine Brise von Windstärke 3 reicht aus, damit sich die Rotoren in Bewegung setzen. Der Wind drückt nicht einfach nur gegen die Rotorblätter, sondern es kommt ein Auftrieb zustande (das gleiche Prinzip kommt an Flugzeugtragflächen zum Einsatz und sorgt dafür, dass der Flieger abheben kann). Dadurch dreht sich die Antriebswelle und gibt die Energie an einen Generator weiter, welche dort in elektrischen Strom umgewandelt wird. Durch dicke Kabel wird diese durch den Turm nach unten befördert und kann ins Stromnetz eingespeist werden.

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Was wird morgen sein? /was-wird-morgen-sein/ /was-wird-morgen-sein/#comments Sat, 02 Mar 2013 14:02:52 +0000 /?p=8846 Es gibt tatsächlich Menschen, deren Job ausschließlich darin besteht, in die nächsten Jahrzehnte oder Jahrhunderte zu schauen. Zu Besuch bei der Zukunftsforschung.

Du wachst morgens auf, ein Roboter hat dir schon deine Anziehsachen bereitgelegt. Aber anziehen brauchst du dich gar nicht. Du setzt einen Helm auf, drückst einen bestimmten Knopf und schon beginnt der digitale Schulunterricht. Währenddessen nimmst du eine der Frühstückskapseln, in denen alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind. Somit brauchst du dich gar nicht mehr in die Küche zu begeben. Sieht so unsere Zukunft aus? Wird es gar nicht mehr nötig sein, dass Kinder zur Schule gehen? Können wir bald eine halbe Stunde länger schlafen, weil Roboter schon alles für uns erledigt haben? Und werden wir gar keine ganzen Mahlzeiten mehr zu uns nehmen müssen, sondern nur noch Kapseln, die das Essen ersetzen?

Bis solche Szenarien irgendwann Realität werden könnten, wird sicherlich noch eine Menge Zeit vergehen. Womöglich fragen Sie sich gerade, warum man überhaupt wissen muss, wie die Zukunft aussieht? Schließlich könnte man doch alles einfach auf sich zukommen lassen. Könnte man. Machen viele vielleicht auch. Doch es gibt Menschen, die arbeiten in der Zukunftsforschung, die versuchen Tag für Tag herauszufinden, wie unsere Zukunft aussieht und was dort von Bedeutung ist. Für die Wirtschaft spielt die Zukunftsforschung eine große Rolle, weil viele Unternehmen wissen möchten, was sie entwickeln sollen. Denn geforscht wird tagtäglich, um dem Menschen den Alltag zu erleichtern und um unseren Planeten zu erhalten. Es sind kleine Dinge, wie zum Beispiel das leichteste Material der Welt, das Aerographit, die entdeckt werden und doch eine große Bedeutung für uns haben können. Möglichkeiten um Aerographit zu verwenden sind beispielsweise Batterien oder der Flugzeugbau. Forscher, die dies herausfinden, gibt es auch an der Technischen Universität Hamburg. Und wenn einer etwas über dessen Arbeit erzählen kann, dann der Leiter des Bereiches Forschung, Planung und Controlling, Dr. Johannes Harpenau. Einige der aktuellen Projekte konnte er uns näher vorstellen.
Bestimmt kennt jeder die folgende Situation. Man will in den Urlaub fahren, doch schon auf der Autobahn wartet ein endloser Stau. An der TU Hamburg wird an einem Projekt, das sich „K-to-K-Communication“ nennt, geforscht. Jedes Auto wird mit einem Sender ausgestattet, sodass man sich untereinander verständigen und Informationen beispielsweise vom Anfang des Staus ans Ende durchgeben kann. Somit ist es einfacher, Umleitungen gut abzupassen oder den Stau komplett zu umgehen, selbst wenn dieser noch gar nicht im Radio gemeldet wurde.

Und es wird weitergeforscht! Angestrebt wird eine umweltfreundlichere Welt. Einst von Leonardo da Vinci erfunden und im Laufe der Zeit von den Menschen weiterentwickelt, ist das Flugzeug eine der wichtigsten Erfindungen und eine große Bereicherung für den Menschen. Doch auch hier gibt es Nachteile, wie der immense Treibstoffverbrauch. Eine Brennstoffzelle oder ein „grüner Flügel“ könnten in Zukunft einen umweltfreundlicheren Luftverkehr ermöglichen. Bei Letzterem handelt es sich um einen Laminarflügel, der während des Fluges gleichmäßig und eng anliegend von der Luft gestreift wird. Bei herkömmlichen Flügeln kommt es schon an der Vorderkante zu Verwirbelungen. Der „grüne Flügel“ verspricht weniger Treibstoffverbrauch und einen geringeren Luftwiderstand und wurde erstmals 2010 in einem Göttinger Windkanal getestet. Bis dieser sich jedoch durchsetzt, wird wohl noch etwas Zeit vergehen.
Ein weiteres Projekt sind Offshore-Windkraftwerke in der Nordsee. Was Forscher allerdings beschäftigt, ist, wie man die Energie am besten nutzen könnte. Wo kann man zum Beispiel die überschüssige Energie speichern, wenn einmal zu viel Wind weht? Eine Idee ist eine Zwischenspeicherung, beispielsweise in Norwegen oder in Tanks oder Kanistern, in die Energie gepumpt wird und in denen bis zu einem Monat lang Energie gespeichert werden kann. Eine weitere Möglichkeit der Energiespeicherung ist ein Hybridkraftwerk, welches seit 2011 in Brandenburg steht. Hier wird bei zu viel Wind die überschüssige Energie in Wasserstoff umgewandelt, welcher bei Flaute als Stromspeicher genutzt werden kann. Außerdem kann der Wasserstoff als Kraftstoff abgefüllt und von Autos getankt werden.

Laminarflügel in einem Göttinger Windkanal, C:DLR

Dies sind Ansätze, die zwar nicht in die Richtung einer luxuriösen Welt führen, in der wir uns bedienen lassen, dennoch sind sie ein großer Schritt der Menschheit aus denen noch viele alte oder neue Erfindungen profitieren können. Es gibt immer wieder neue technologische Ansätze, und es wird unentwegt weitergeforscht. Jeden Tag arbeiten Menschen, um uns und der Umwelt das Leben leichter zu machen. Was für ein schönes Gefühl.

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Strom sparen mit dem Smartphone: Schluss mit Stress am Morgen /strom-sparen-smartphone-apps/ /strom-sparen-smartphone-apps/#comments Fri, 01 Mar 2013 19:23:23 +0000 /?p=8819 In Zukunft wird unser Haus immer intelligenter. Per Smartphone können wir dann die Fenster öffnen oder die Heizung hochdrehen.

In den frühen Morgenstunden kann es schon mal etwas hektisch zugehen. Schnell noch einen Kaffee getrunken und schon geht es ab zur Arbeit. Und wer eilig das Haus verlässt, vergisst mal das eine oder andere. Meist sind es immer dieselben Fragen, die man sich dann plötzlich bei der Arbeit stellt. Ist eigentlich das Fenster geschlossen? Ist die Haustür zu? Oder ist der Herd aus? Damit könnte bald Schluss sein. In der Zukunft wird unser Haus immer intelligenter werden und könnte dabei gleichzeitig viel Energie sparen.

Vom Smartphone aus lässt sich das Haus wie eine Marionette nach Belieben managen. Bereits jetzt, in einer Zeit, wo kaum jemand sein Eigenheim aktiv übers Smartphone steuert, werden die App-Verkaufsportale mit mobilen Anwendungen für iPhones und Galaxies überrannt. Die Unternehmen, darunter Großkonzerne à la Microsoft gleichermaßen wie Fünf-Mann-Startups, drängen mit Hochdruck darauf, diesen neuen und vielversprechenden Markt zu erobern.

C: Tony Hegewald, pixelio.de

C: Tony Hegewald, pixelio.de

Denn gerade in Zeiten bzw. wegen der Energiewende kommt den ersten Menschen nach und nach die Erleuchtung sich darum Gedanken zu machen, wie man Energie einsparen kann, anstatt der Überzeugung hinterherzuhecheln, dass man ständig neue Energiequellen anzapfen muss, um den Bedarf zu decken. Und so wurde gebrainstormt, in den Chefetagen der Wolkenkratzer und am Esstisch in den Ein-Zimmer-Wohnungen. Muss die Heizung auch dann laufen, wenn man gar nicht zuhause ist? Wie kann man dem Menschen dabei helfen, sodass er nicht immer vergisst, das Licht hinter sich auszumachen?

Man benötigt dazu jede Menge Technik. Viel, viel mehr, als eine langweilige Heizung oder die unterentwickelte Lampe normalerweise heutzutage hat. Seit einigen Jahren bereits wird die Vision entwickelt, alle technischen Geräte eines Hauses miteinander zu vernetzen. Toaster, Lampen und Waschmaschinen sollen zentral gesteuert werden können bzw. sich selber steuern und z.B. ausschalten, wenn sie merken, dass sie gerade nicht gebraucht werden.

– Eingabe von Zählerständen z.B. für Strom und Wasser sowie dessen graphische Auswertung
- Suche von Energiespar-Fachleuten vor Ort
- Tipps zum Sparen von Strom, Heizenergie und Wasser

- Automatische Steuerung einzelner Gerätegruppen und Räume
- Intuitive und einfache Steuerung des Eigenheimes
- Intelligente Haushaltsgeräte notwendig! Nicht bei allen Energieversorgern nutzbar.

- Vernetztes Geräte-System aus Sensoren und Aktoren.
- Steuerung von Heizungsregelung und Haushaltsgerätesteuerung
- Intelligente Haushaltsgeräte notwendig!

Das alles ist nicht in weiter Ferne, sondern lässt sich bereits jetzt anschauen. Der Stromkonzern RWE bietet modernen Haushalten die Smartphone-App „Smarthome“ an. Wenn man sie startet, zeigt die Software alle Räume des Hauses an. Im Schlafzimmer lässt sich dann per Schieberegler die Temperatur hoch- oder runterdrehen. Fürs Wohnzimmer zeigt „Smarthome“ gerade an, ob das Licht leuchtet und gegebenenfalls wie stark. Um die App zu nutzen, sind Nachrüstungen notwendig.

Gut gedacht, aber an der flächendeckenden Umsetzung scheinen bisher alle versagt zu haben. Das Smartphone, geliebt und mit unbegrenzten Möglichkeiten, soll die Idee aufrecht erhalten. Denn Energiespar-Apps sind auf dem Vormarsch.
Die iPad-App “MyHome” des amerikanischen Unternehmens Control4 ermöglicht es, dass beim Fernsehen – das iPad dient dann als Fernbedienung – automatisch das Licht gedimmt wird. Der forschungsstarke Technologiekonzern Bosch entwickelte die App “JunkersHome”, mit der man von unterwegs aus die Heizung zuhause regulieren kann. Unter anderem Geschäftsleute, die morgens nicht wissen, wann sie nach Hause kommen, sollen als Zielgruppe erobert werden.
Siemens, Telekom, Vattenfall. Sie und tausend andere Unternehmen drängten mit energiesparenden Apps auf den Markt. Durchgesetzt hat sich bislang noch niemand. Die wenigsten Menschen nutzen bereits die Möglichkeit per Smartphone ihr Eigenheim zu managen.

Das liegt zum einen daran, dass bislang noch niemand ein umfassendes, störungsfreies Energiespar-System präsentieren konnte. Wer möchte schon 25 Apps nacheinander bedienen, um zuerst die Lampe anzumachen, dann die Heizung hochzudrehen und vielleicht noch die Spülmaschine anzumachen?
Zum anderen sind trotz staatlicher Förderung die einmaligen Investitionskosten noch immer sehr hoch. Ein einziges Thermostat von Rondostat, das automatisch zu einer bestimmten Uhrzeit die Heizung an- und ausschaltet, kostet 30 Euro für einen Heizungskörper.

Damit sich ein energiesparendes Eigenheim für den einzelnen Bürger auch rentiert, benötigt es eine einfache Plattform, von der aus das ganze Haus steuerbar ist, sowohl das Schließen der Jalousien als auch das Öffnen der Fenster. Eine Plattform, die flexibel ist und wo der Wohnungseigentümer weiß, dass sie auch in fünf Jahren noch auf dem Markt existiert.

Was allerdings bringt mir die Möglichkeit, meine Wohnung intelligent zu steuern, wenn ich zu träge bin, das Smartphone zu bedienen? Das Kölner Startup Greenpocket entwickelte weltweit als erstes Unternehmen eine Energiespar-App mit Facebook-Anbindung. Der Verbraucher kann sich dann in direkte Konkurrenz zu seinen Freunden stellen. Wer in einer Woche am meisten Energie spart, hat gewonnen.

Obwohl Greenpocket erst 2009 gegründet wurde, ist es bereits jetzt deutscher Marktführer für Software-Lösungen, mit der die Verbrauchsdaten in Echtzeit auf dem Smartphone erscheinen. Mit Hilfe der „Greenpocket-App“ hat der Verbraucher jederzeit seine Daten im Blick, weiß immer, wie viel Wasser oder Strom er am letzten Tag verbraucht hat. Vor allem aber kann man sehen, inwiefern sich der Verbrauch auf den Geldbeutel auswirkt.
„Durch ein optimiertes Verbrauchsverhalten lassen sich zwischen drei und 15 Prozent seiner Stromkosten pro Jahr einsparen“, erzählt Greenpocket-Pressesprecher Torben Pfau und ergänzt: „Langfristig ist es sinnvoll, auch seine Heizung durch intelligente Software zu steuern. Dort ist das Einsparpotenzial noch wesentlich höher.“

Pfau vermutet, dass in etwa zehn Jahren jeder moderne Haushalt über intelligente Energiesparsysteme verfügen wird.

Es dauert seine Zeit, aber die energiesparenden Apps werden kommen. Noch haben sie sich nicht durchgesetzt, aber vielleicht erleben wir einen Paukenschlag wie von Apple vor einigen Jahren, vor dem die Smartphones bereits existierten, aber nur mäßig genutzt wurden. Apple machte die Bedienung einfach und das geschlossene System für jeden einfach zu bedienen.

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Die Wahrsager unserer Zukunft /die-wahrsager-unserer-zukunft-2/ /die-wahrsager-unserer-zukunft-2/#comments Sun, 17 Feb 2013 18:33:04 +0000 /?p=8751 Wird mein Kind, wenn es groß ist, ein Weltklasse-Sprinter? So etwas sollen Ärzte in Zukunft aus den Genen lesen können. Wie weit ist die DNA-Forschung?

Wer würde nicht gerne, der Vorbeugung zuliebe, wissen, an welcher Krankheit man später erkranken könnte, wann man besonders vorsichtig sein sollte oder wo die eigenen Starken liegen?Die Neugier der Menschen ist so gut wie grenzenlos! Rein vom Prinzip her ist das einfach. Man nehme seine eigene Speichelprobe, schicke diese einem Unternehmen zu und, voilà, die Vorhersage ist fertig. Das zumindest behaupten große amerikanische und zunehmend europäische Unternehmen auf ihren Internetseiten und in unzähligen Werbebroschüren. Seit einiger Zeit besteht bereits die Möglichkeit diese Tests durchzuführen. Kosten tut der Spaß aber eine ganze Menge – ungefähr zwischen 100 und 1000 Euro, je nachdem was man erfahren möchte. Doch angesichts der vielseitigen und spannenden Versprechen, wie beispielsweise, den genetisch perfekten Partner zu finden, Kenntnis von Krankheiten bevor sich erste Symptome zeigen, oder aber auch die Abstammung seines Mischlinghundes, scheint dieses Geld gut investiert zu sein.

Theoretisch ist es möglich aus den Genen solche Informationen zu bekommen.

Gene sind nämlich die Grundausstattung oder auch der Bauplan eines Menschen, welche man von den Eltern geerbt hat. Diese Gene sind im Kern der Körperzellen, jedoch in verschlüsselter Form, enthalten. Sie bestimmen wie die Zellen aussehen sollen und welche Funktion sie im Organismus spielen. Außerdem findet man diese nicht einfach in den Zellkern, sie sind nämlich auf sogenannten Chromosomen gespeichert.

Die Gene beinhalten wichtige Informationen über den Menschen. So bestimmt zum Beispiel ein Gen unsere Augenfarbe, ein anderes wiederum ist für die Funktion der Nervenzellen in unserem Gehirn verantwortlich. Gene können auch Defekte haben und durch Gentests kann man dann, an Hand dieser Fehlfunktion des Gens, erkennen, ob man beispielsweise ein erhöhtes Herzinfarktrisiko hat. Jeder Mensch enthält tausende von Genen. Sie sind verantwortlich für unser Aussehen, unsere Entwicklung, unser Talent. Eigentlich sind sie für fast alles verantwortlich. Soweit zur Theorie, die Praxis sieht – wie so oft – anders aus.

“DNA-Analysen werden nicht alles schaffen”, C: Gerd Altmann, pixelio

„Durch einen DNA-Test wird man nie wissen können, ob man krank wird, sondern nur, dass die Gefahr etwas größer ist. Es wird einem zum Beispiel gesagt, dass man den doppelten Risikofaktor hat, einen Herzinfarkt zu bekommen.“, erzählt Volker Henn, Redakteur der „Wissenschau“, welcher seit Jahren im Bereich der Genforschung recherchiert, viele Beitrage verfasst und noch mehr Informationen dazu gesammelt hat.

Es ist also nicht so, dass man aufgrund von Genen einen Stempel bekommt und hundertprozentig mit einer vererbten Krankheit konfrontiert wird, auch deshalb nicht, weil zu einer Krankheit nicht nur die Gene eine Rolle spielen, sondern insbesondere auch die Umwelt, das eigene Verhalten, die eigenen Ambitionen und vieles mehr. „Die Gene steigern das Risiko zum Beispiel von einem auf zwei Prozent, einen Herzinfarkt zu bekommen.“, erklärt Henn. Eine genaue Vorhersage der Krankheiten, die man bekommen wird, scheint zumindest so nicht möglich. Im Falle einer erhöhten Gefahr für eine bestimmte Krankheit kann der den Gentest durchführende Arzt lediglich dem Betroffenen einen gesunden Lebenswandel ans Herz legen. Also das, was man auch als gesunder Mensch von Ärzten immer zu hören bekommt.

Dennoch steht fest, dass man aus den Genen einer der Ursachen der Krankheiten herausfinden und so diese einerseits vermeiden und andererseits neue Medikamente entwickeln kann.

Auf die Frage hin, ob es möglich ist aus den Genen herauszufinden, dass man ein 100-Meter-Sprinter wird oder nicht, antwortete Herr Henn mit einen schmunzeln: „Für den aktuellen Stand der Forschung stimmt das sowieso nicht und auch für die Zukunft würde ich das ganz stark bezweifeln. Es ist nicht nur das Gen, das einen Menschen bestimmt. Und gerade bei einen 100-Meter-Sprinter kommen ganz viele Sachen zusammen.“

Auch zukünftig ist sich Volker Henn sicher, dass sich an den Gentests nicht viel ändern wird: „Man wird nie mit genauer Sicherheit bestimmen können, ob man diese oder jene Krankheit bekommt oder nicht. Das Risiko bzw. die Prozentzahl des Risikos wird genauer bekannt sein, es könnte sogar einige wenige, spezielle Fälle geben, in denen man es vorhersagen kann, bei anderen wiederum nicht. Es kommt letztendlich auf die Krankheit an.“

In der Zukunft wird es wahrscheinlich immer mehr und mehr Unternehmen geben, die diese Tests anbieten, jedoch werden sie vermutlich das gleiche Image haben wie heutige Wahrsager: Jeder Kunde ist sich bewusst, dass das Eintreffen der Vorhersagen kaum zutreffen wird, dennoch geht man hin aus purer Neugier – und aus Spaß.

Wer denkt, in unserer entwickelten und erforschten Welt gäbe es fast keine Geheimnisse mehr, der hat seine Rechnung ohne die Gene des Menschens gemacht. Noch auf lange, lange Zeit, so sagen Experten, werden wir nicht wissen, wie das Genom funktioniert. Insbesondere am Zusammenspiel der unzähligen verschiedenen Kombinationen mehrerer Gene werden sich Wissenschaftler noch die Zähne ausbeißen.

Zweifelsfrei muss man die Entwicklung auf diesem Forschungsgebiet anerkennen. Seit 1993 kann man mittels Gentests die Huntington-Krankheit nachweisen – noch bevor man die ersten Merkmale der unheilbaren Hirnerkrankung mitbekommt, auch schon bei Ungeborenen. Seit einiger Zeit kann man mit akzeptabler Wahrscheinlich nach einem Gentest voraussagen, ob bei Krebserkrankten eine Chemotherapie sinnvoll ist.

Doch DNA-Analysen werden nicht alles schaffen, trotzdem werden sie vermutlich immer populärer werden. Ungeklärt hingegen ist die Frage des Datenschutzes. Für die Wirtschaft sind DNA-Daten von unglaublicher Wichtigkeit. Das Geschlecht eines Menschens über Facebook herauszufinden erscheint unter dem Gesichtspunkt, dass die DNA-Daten eines Menschen zu Werbezwecken verwendet werden könnten, als Lachnummer. Ein Patent für personalisierte Werbung, abhängig von der DNA des Menschen, wurde bereits angemeldet.

Aber wer weiß? Vielleicht wird doch noch der Tag kommen, wo es ganz normal ist, seine Gene analysieren zu lassen. Vielleicht wird man irgendwann einmal vor der Geburt eines Kindes wissen, wie es aussehen wird und welche Krankheiten es wann zu behandeln gibt. Fakt ist wohl nur eins: Wir werden nicht das letzte Mal von den DNA-Analysen gehört haben.

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THS ohne Rassismus und mit Courage /ths-ohne-rasissmus-und-mit-courage/ /ths-ohne-rasissmus-und-mit-courage/#comments Thu, 06 Sep 2012 18:29:25 +0000 /?p=7454 Seit dem 30.05.2012 darf sich die Theodor-Heuss-Schule offiziell „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen.

Die metallene Plakette soll einen Ehrenplatz bekommen.

Rassismus, Diskriminierung, Mobbing? Nein danke. Diese Meinung vertreten die rund 12 Schülerinnen und Schüler der freiwilligen Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“(SOR – SMC), des Sozialcurriculums der Theodor-Heuss-Schule. Nach monatlichen Treffen, der Unterschriftensammelaktion und dem Armbandverkauf, haben sie es geschafft, dass unsere Schule als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet wurde. Schule ohne Rassismus ist ein deutschlandweites Projekt, das von der Bundeskoordination ausgeht. Die Bundeskoordination stellt in jedem Bundesland die Anforderung Unterschriften zu sammeln und sich eine berühmte Persönlichkeit als Pate/Patin zu suchen, um als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ausgezeichnet zu werden. Welche Aktionen oder Veranstaltungen gegen Rassismus und Diskriminierung  nach  der Verleihung folgen, bleibt jeder Schule individuell selbst überlassen.

Schritt für Schritt

Jeder fängt klein an, so auch die Schüler der Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Christoph Helms überreicht die Plakett.

Als erstes Ziel nahmen sie sich vor, auf Diskriminierung in Schulen und allgemein aufmerksam zu machen. Somit sammelten sie Unterschriften, um Rassismus und Diskriminierung zu einem aktuellem Thema zu machen und um dabei gleichzeitig auf ihr erstes Hauptziel: die Plakette hinzuarbeiten. Dafür gingen die Schüler von Klasse zu Klasse und erzählten ihren Mitschülern von ihren Ideen und der Notwendigkeit sich gegen Diskriminierung einzusetzen. Über 70 Prozent der Schüler sprachen sich hierbei gegen Rassismus und Diskriminierung an unserer Schule aus. Danach machte sich die Gruppe auf die Suche nach einer geeigneten Patin. Fündig wurde man schnell bei Anne von Twardowski, Pianistin des Hamburger Quartetts „Salut Salon“. Als der Tag der offenen Tür an der THS bevorstand, brütete die Gruppe darüber, wie sie das Projekt Außenstehenden am besten präsentieren könnten. Sie entschlossen sich dazu Armbänder mit dem Slogan „Tolerant, Human, Sozial“, als Abkürzung für die T-H-S, bedrucken zu lassen und zu verkaufen. Zusätzlich verkauften sie Waffeln und präsentierten sich mit  einem Infostand, andem Infomaterial zum Thema Diskriminierung auslag. Als der Tag der Plakettenverleihung nahte, stellte sich ihnen natürlich die Frage, wie sie die ihnen zur Verfügung gestellten 45 Minuten füllen könnten. Zwar war es Anne von Twardowski nicht möglich an der Verleihung teilzunehmen, doch  stand sie den Schülerinnen und Schülern bei der Planung mit Rat und Tat zur Seite.

Plakettenverleihung

Der Mittelstufenchor singt “Ebony and Ivory” und “We are the World”.

Am 30.05.2012 war es dann endlich soweit und Christoph Helms vom Kreis Pinneberg überreichte der THS die metallene Plakette mit der Aufschrift „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“, welche an einer speziell gestalteten Wand in der Schule ihren Platz bekommen soll. Die Schüler nahmen die Plakette dankend entgegen  und performten später ein selbst geschriebenes Gedicht gegen Diskriminierung. Bettina Kallenberg, die das Projekt zusammen mit Geeske John unterstützt, bedankte sich bei allen Mitschülern für das zahlreiche kommen und deren Unterstützung ohne die sie es nie soweit geschafft hätten. Zum Ende repräsentierten die Mitglieder des Mittelstufenchors die wohl bekanntesten Lieder gegen Diskriminierung „Ebony & Ivory“ und „We are the World“.

Die Plakettenverleihung soll jedoch nicht die letzte Aktion des Sozialcurriculums gewesen sein. Weitere Aktionen, wie ein Poetry-Slam gegen Rassismus und ein Spendenkonzert von der Patin Anne von Twardowski stehen in Planung. Wir lassen uns überraschen!

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Kostbarer als ein Diamant? /kostbarer-als-ein-diamant/ /kostbarer-als-ein-diamant/#comments Tue, 04 Sep 2012 14:17:25 +0000 /?p=7189 Wenn man an kostbare, materielle Schätze denkt,  fallen einem Dinge wie Schmuck ein, vielleicht aus Silber, womöglich aus Gold oder gar mit einem Diamanten bestückt. Diese Dinge haben einen ungeheuren Wert, dessen Kurs kontinuierlich steigt. Denn das allgemeine Begehren darauf ist immens, das Vorkommen jedoch begrenzt und daher irgendwann erschöpft. Seit Jahrtausenden gibt es Kämpfe um Rohstoffe, nicht selten war und ist die Entdeckung eines bis dorthin unbemerktes Vorkommens der Grund für einen Krieg.

Doch inzwischen drängt sich eine ganz andere Sorge in manchen Teilen der Erde auf, die für uns hier (bisher) kaum greifbar erscheint: Die Angst davor, nicht mit genügend Trinkwasser versorgt zu sein. Zwar sind wir uns darüber bewusst, dass in gewissen Regionen der Welt Trockenheit und Dürreperioden einen Wassermangel für die dort lebende Bevölkerung verursacht. Doch sollten Prognosen aus Forschungen stimmen, die prophezeien, dass dieses Problem bis 2070 auch große Teile von Mittel- und Südeuropa betreffen wird, handelt es sich in zumindest absehbarer Zeit um einen globalen Notstand, der sehr ernstzunehmen ist.

Das Resultat einer Studie, die im Auftrag des US-Außenministerium im Frühling diesen Jahres erschien, stuft die Gefahr eines Wasserkrieges in geraumer Zukunft zunehmend stärker ein.

(Prognostizierte) Zahlen und Fakten:

- Für die womöglich Wasserknappheit sind primär zwei Gründe verantwortlich: Erstens der Bevölkerungswachstum (und die damit verbundene, steigende Versorgungsnotwendigkeit), welcher so rapide ausfällt, dass laut Schätzungen der Vereinten Nationen im Jahr 2040 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben (das wären 2 Milliarden mehr als zum jetzigen Zeitpunkt). Und zweitens der Klimawandel, der viele Spuren hinterlässt (zum Beispiel Austrocknung von Seen).

Der Bevölkerungswachstum ist unaufhaltbar! (Quelle: Emily Vollbart/jugendmedien.de)

Der Bevölkerungswachstum ist unaufhaltbar! (Quelle: Emily Vollbart/jugendmedien.de)

- Die Erde beinhaltet etwa 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser. Das Bedauerliche: Gerade einmal 2,5% davon sind trinkbar, und nur partiell ist es zugänglich.

- Wenn nun die vorhergesagten Entwicklungen (Bevölkerung usw.) zutreffen, dann gerät das Verhältnis zwischen dem weltweiten Wasserbedarf und der allgemeinen Kapazität immer weiter auseinander, so dass Hochrechnungen zufolge im Jahr 2040 40% der notwendigen Wasserversorgung nicht mehr gedeckt werden können. Das hieße wiederum, dass 3,6 Milliarden Menschen eine ungenügende Wasserzufuhr erhalten (was in etwa dem 45-fachen der aktuellen, deutschen Bevölkerung entspricht)!

Globale Konsequenzen:

Der immer stärker ansteigende Bedarf macht Wasser zu einem genauso wertvollen Rohstoff wie eben Gold oder Diamanten. Er wird schlichtweg immer seltener, das Begehren ist sowieso riesengroß – und womöglich auf Dauer einen Ursache für Kriege.

Hier herrscht überall Konfliktpotenzial:

- Naher Osten: das Jordanbecken mit seinem Frischwasser ein Streitthema zwischen Israel, Nachbarstaaten und den Palästinensern. Es gibt gegenseitige Vorwürfe, zu viel Wasser zu verbrauchen.

- Türkei und Irak: Die Flüsse Euphrat und Tigris Spielern bezüglich der Wasserversorgung für die Türkei aber auch für den südlich angrenzenden Irak eine große Rolle. Der Plan der Türkei, dort Staudämme zu errichten (teilweise bereits durchgeführt) ist im abhängigen Nachbarland auf massive Empörung. Es besteht erhebliches Konfliktpotenzial!

Das Nilwasser – nicht nur schön anzuschauen, sondern auch enorm wichtig für die Bevölkerung! (Quelle: CDomhardt/pixelio.de)

- Nilregion: Das von schlimmer Dürre geplagte Äthiopien führt seit Jüngstem Bewässerungsprojekte mithilfe des Nilwassers durch. gleichzeitig erzeugen sie damit im nördlichen Ägypten eine Aufruhr: 30% aller Ägypter leben von der Landwirtschaft, die das Nilwasser als essenziellen Bestandteile beinhaltet. Zwar muss man sich derzeit innenpolitischen Problemen widmen, doch sobald diesbezüglich Ruhe eingekehrt, könnte der Streit um den Nil eskalieren.

- Pakistan und Indien: Die beiden Erzfeinde streiten sich um den Indus. Indien möchte Staudämme errichten, Pakistan setzt alles Erdenkliche dagegen und droht unter anderem mit Sprengstoffanschlägen. In einer pakistanischen Zeitung hieß es wortwörtlich: „Pakistan sollte Indien klarmachen, dass ein Krieg um Wasser möglich ist. Und dieses Mal wird es ein Atomkrieg sein.“

- China und Indien: Das bevölkerungsreichste Land der Welt (20% der Gesamtheit) besitzt lediglich acht Prozent der Süßwasservorräte! Für die Stromversorgung der Industriemacht sind riesige Dammbauten im Gange. Ziel ist es, an den Flüssen Mekong, Salween und Brahmaputra 140.000 Megawatt zu generieren (entspricht der Wasserkrafterzeugung von USA und Kanada gemeinsam). Vor allem Indien bereitet dies Sorge: Der Hauptabnehmer dieser Flüsse sieht die Wasserversorgung seiner wachsenden Bevölkerung zunehmend in Gefahr.

Ein Leben ohne Wasser – unmöglich! (Quelle: Jonas Müller/http://www.jonasmueller.de)

Es ist relativ banal: Das Land, welches geographisch ungünstig liegt (zum Beispiel bei einem Fluss, der zuerst durch ein anderes Land fließt), hat häufig schlechtere Karten und damit Grund zur Sorge. Es ist erst das zweite Glied der Kette und muss sich darauf verlassen, dass das stromaufwärts gelegene Land das Wasser nicht gänzlich stoppt. Es gibt zwar teilweise Abkommen, nach denen beide Parteien Rechte eingeräumt bekommen und durch die Spannungen zumindest reduziert werden konnten. Der Haken: Der Klimawandel verändert die Menge an Wasser in den Flüssen deutlich, die Abkommen berücksichtigen dies nicht. So werden aus Abkommen veraltete Verträge, deren Erneuerung ein wirkliches Problem mangels Kompromissbereitschaft darstellt.

Der Kampf um das Süßwasser mit all seinen Konsequenzen ist wohl unaufhaltbar. Es ist ähnlich wie mit anderen Rohstoffen; das Vorkommen ist begrenzt und nicht gerecht zu verteilen. Was man aber nicht vergessen darf (und diese Fall erheblich dramatisiert), ist: Gold etwa ist ein edles Metall, es ist sehr massiv, man kann es für vielerlei Zwecke verwenden (wie zum Beispiel als teuren Schmuck). Wasser dagegen ist „bloß“  eine durchsichtige Flüssigkeit. Doch brauchen wir genau sie jeden Tag, nicht um damit unseren Reichtum darzustellen. Nein, sie ist unser wichtigstes Grundnahrungsmittel um zu überleben.

 

 

 

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Giovanni di Lorenzo in der THS /giovanni-di-lorenzo-in-der-ths/ /giovanni-di-lorenzo-in-der-ths/#comments Mon, 11 Jun 2012 14:49:01 +0000 /?p=7099 Pinneberg? Irgendwo bei Hamburg. Wer kennt das schon? Nicht viele! Doch das ändert sich, die Theodor-Heuss-Schule wird schleichend über die Stadtgrenzen hinaus bekannter. Nachdem vor einigen Wochen mehrere Spitzenkandidaten zur Landtagswahl die Schule besuchten, gelang es nun der Schülerzeitung Pressident den Chefredakteur der ZEIT, Giovanni di Lorenzo, für eine Podiumsdiskussion mit ca. 350 Schülern, einigen Lehrern und Pressevertretern zu gewinnen. Unter dem Motto “Zukunft des Print-Journalismus: Ist die Zeitung zum Tode verurteilt?” wurde di Lorenzo von Anneke Müller, David Hock, Yannik Fischer und Tim Hoenig mit Fragen gelöchert.

Herr di Lorenzo, wird es DIE ZEIT in 20 Jahren noch geben?

Für uns als Schülerzeitung war es wichtig, dass wir einen Gesprächspartner gefunden haben, der in seiner Art und Weise Schüler so begeistern kann, dass das komplexe Thema nicht für Langeweile sorgt. Der Vormittag sollte informieren und unterhalten. Diese Mischung hat die Diskussion hoffentlich belebt, sodass wird für die Zuschauer zwei anregende Schulstunden veranstalten konnten.

Giovanni di Lorenzo zog die Pinneberger Presse an. Die ersten Reihen waren besetzt von interessierten Medienvertretern. Einige Beiträge werden bereits morgen zu lesen sein.

Immer ausgehend von der Leitfrage eröffneten sich viele weitere Gesprächsthemen und Giovanni die Lorenzo gab interessante Einblicke in die Arbeit eines Chefredakteurs. “Meinungen zensiere ich nie.”, so eine Aussage des Chefredakteurs, der sich morgens gute zwei Stunden Zeit nimmt die Konkurrenz-Zeitungen durchzublättern und der liebend gerne mehr Zeit mit dem eigentlichen Schreiben verbringen würde. Planen, Organisieren und Veranstaltungen besuchen – auch das alles gehört zu den Aufgaben eines Chefredakteurs.

Yannik, David, Anneke, Giovanni di Lorenzo, Tim (v. l. n. r.)

DIE ZEIT hat sich zum Ziel gesetzt mit vielen Schulen zu kooperieren, um bereits die Menschen in jungen Jahren für das qualitative Medium Zeitung zu gewinnen. Stolz ist man im Hamburger Pressehaus auch auf die vielen Studenten, die die Wochenzeitung im Abo haben und auf Projekte wie “Zeit für Euch” – einem Newsletter von Schülern für Schüler.

Videos von der Veranstaltung


 

Traumberuf Journalist

Einige Schüler, die selbst mit einem Beruf in der Medienbranche liebäugeln, ließen es sich nicht nehmen di Lorenzo nach Einstiegsmöglichkeiten in den Journalismus zu fragen. “Man kann als Journalist ein bisschen die Welt verändern”, so ein Argument von Giovanni di Lorenzo, warum er es jedem, der Lust am Schreiben hat, empfiehlt sich als Journalist zu versuchen.

Giovanni di Lorenzo nutzte die Gelegenheit, seine eigenen Fragen an die Schüler beantworten zu lassen. “Wer von euch würde die Piraten wählen?”, so eine Frage des ZEIT-Chefredakteurs. Es waren erstaunlich wenige. Bereits im Vorfeld der Diskussion arbeiteten die Schüler der Klassen 10,11 und 12 im Unterricht mit DER ZEIT und bereiteten sich auf das Thema vor. “Das hat sich ausgezahlt.”, so die Rückmeldung, die wir erhalten haben. Erstaunlich viele Fragen aus dem Publikum rundeten die Gesprächsrunde ab.

Ein Tipp für alle jungen Leute hatte Giovanni di Lorenzo noch: “Niemand braucht Menschen, deren Lebenslauf stromlinienförmig verläuft. Jeder hat Ecken und Kanten. Viele junge Menschen werden angetrieben alles ganz schnell zu machen. Dabei bin ich selber das beste Beispiel, dass man über viele, viele Umwege auch zum Ziel kommen kann.”

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ZEIT-Chefredakteur besucht die THS /zeit-chefredakteur-besucht-die-ths/ /zeit-chefredakteur-besucht-die-ths/#comments Tue, 05 Jun 2012 14:45:09 +0000 /?p=7058 Pressident lädt alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10, 11 und 12 herzlich ein zur Podiumsdiskussion am 11. Juni in der 5. und 6. Stunde in der Aula mit Giovanni di Lorenzo, dem Chefredakteur der ZEIT.

Verfolgt eine spannende Debatte zum Thema “Zukunft des Print-Journalismus: Ist die Zeitung zum Tode verurteilt?” und stellt dem Chefredakteur eure eigenen Fragen. Organisiert wird die Veranstaltung mit der ZEIT. Der Besuch findet im Rahmen des Projektes “DIE ZEIT reist an Schulen” statt.

DIE ZEIT reist an Schulen
Giovanni di Lorenzo besucht die Theodor-Heuss-Schule in Pinneberg
Montag, 11. Juni 2012, 11.00 bis 13.00 Uhr, Aula
Theodor-Heuss-Schule, Datumer Chaussee 2, 25421 Pinneberg

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Ist ein “Jurassic Park” möglich? /ist-ein-jurassic-park-moglich/ /ist-ein-jurassic-park-moglich/#comments Thu, 20 Oct 2011 08:22:21 +0000 /?p=5238 Statt mit Flugzeugen fliegen wir auf großen Flugsauriern durch die Lüfte, anstatt mit Hunden gehen wir mit kleinen Dinos spazieren und an jeder Straßenecke stehen Schilder, die vor kreuzenden Mammuts warnen. Willkommen in einer Welt voller Urzeitlebewesen. Willkommen im “Jurassic Park” der Zukunft.

Im Jahr 1993 erschien ein imposanter Film vom Regisseur Steven Spielberg in den Kinos, der zum damaligen Zeitpunkt neue Besucherrekorde aufstellte. Die Rede ist von dem Science- Fiction Thriller “Jurassic Park”, der auch unter dem deutschen Namen “Dinopark” bekannt ist. Bereits 1990 erfand der Amerikaner Michael Crichton die Geschichte über Dinos in unserer Zeit. Doch wovon handelt der Thriller? Die Story ist schnell erzählt:

Einige Wissenschaftler entdecken in Bernstein eingeschlossene Fossilien von Stechmücken. Das Besondere: Diese Mücken haben vor ihrem Tod Saurier gestochen und somit noch deren Blut in ihren Därmen. Den Personen in der Geschichte gelingt es die DNA aus den konservierten Blutzellen zu gewinnen und somit Dinosaurier zu rekonstruieren. Eine Welt voller Dinos und neuer Gefahren entsteht, denn die Urzeitlebewesen werden in einem Zoo eingesperrt und zur schaugestellt. Wie für einen Thriller üblich, lässt auch im “Dinopark” das Unglück nicht lange auf sich warten. Durch eine technische Unachtsamkeit gelingt es den Sauriern schließlich aus ihren Gehegen auszubrechen. Ein spannender Wettlauf zwischen Mensch und Dino beginnt…

Werden uns diese Wesen bald öfter begegnen? Foto jenny.weidt / jugendfotos.de

Doch: Was ist an der Geschichte wirklich realisierbar und was ist schlichtweg Fiktion?  Leben auch wir in einigen Jahren mit Urzeittieren zusammen?

Fakt ist, dass es tatsächlich in Bernstein eingeschlossene Stechmücken gibt, die das Blut zuvor gestochener Tiere im Darm haben. Fakt ist auch, dass man heutzutage selbst geringe DNA- Stücke vermehren und analysieren kann (Dieses Prinzip wird beispielsweise auch bei Vaterschaftstests angewandt). Doch genau an dieser Stelle beginnen die Probleme der Rekonstruktion ausgestorbener Lebewesen. Die DNA in den Stechmücken ist im Laufe der Fossilisierung in viele winzige Fragmente zerfallen, sodass sie sich nur in einigen wenigen Fällen zu gesamten DNA Strängen rekonstruieren lassen. Ein weiteres Problem ist, dass es für eine Rekonstruktion von Urzeitlebewesen nicht reicht nur die genetische Information aus der DNA zu besitzen. Man benötigt nämlich auch exakt die Eizellenstruktur, aus denen die ausgestorbenen Tiere vor Millionen Jahren hervorgegangen sind. Funktionsfähige Eizellen gibt es in Fossilien allerdings nicht und die Eizellen heutiger Lebewesen besitzen eine veränderte Struktur, die stark von denen der Urzeit- Eizellen abweicht.

Zudem würde sich im Fall einer erfolgreichen Befruchtung einer passenden Eizelle die Frage stellen: Welches Lebewesen unserer Zeit kann ein Mammut- oder Dinobaby austragen? Der Mensch käme dafür ganz klar nicht in Frage. Die Schwierigkeit besteht hier in der Komplexität von Lebensvorgängen. So haben sich nämlich alle Lebewesen im Laufe der Evolution langsam aber stetig weiterentwickelt, sodass es mit dem heutigen Wissensstand unmöglich erscheint Dinosaurier in unsere Zeit zu holen. Der schwedische Mediziner und Biologe Svante Pääbo, dem es bereits 1985 gelang die DNA einer 2400 Jahre alten Mumie zu rekonstruieren, sagte vor mehreren Jahren einmal zum Thema eines “Jurassic Parks”: “Ich halte es für völlig undenkbar, dass es eines Tages gelingen wird, ausgestorbene Tierarten wieder zum Leben zu erwecken”.

Diese Meinung teilen auch viele andere Forscher. Doch wer weiß. Schließlich hat es die Forschung immer wieder geschafft einen Schritt weiterzukommen und die Menschheit zu überraschen. Vielleicht ja auch bei diesem Thema…

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