Pressident | Online-Schülerzeitung der THS Pinneberg » Wahl Infos zum Theodor-Heuss-Gymnasium (nord)westlich von Hamburg! Thu, 12 Dec 2013 17:03:12 +0000 de-DE hourly 1 /?v=3.7.1 Wen soll ich wählen? /kommunalwahl-pinneberg/ /kommunalwahl-pinneberg/#comments Fri, 24 May 2013 20:29:00 +0000 /?p=10045 Am Sonntag ist es mal wieder soweit: Nach der Bürgermeisterwahl im Herbst letzten Jahres stehen am kommenden Sonntag die Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein an. Hier entscheidet sich, welche Parteien und welche Kandidaten aus den einzelnen Wahlkreisen ein Stimmrecht in den politischen Entscheidungsgremein erhalten. Im Gegensatz zur Bundestagswahl in ein paar Monaten sind Jugendliche ab 16 Jahren stimmberechtigt. Und nicht nur das: Ihr seid dazu aufgerufen, eure Chance zu nutzen, ein Kreuz für eure Wunschpartei bzw. eure Wunschperson zu setzen.

Nun ist die ganze Stadt mal wieder zuplakatiert mit verschiedenen Parteien, Personen und Botschaften. Genau deshalb haben wir die Parteien kontaktiert und mit einem Steckbrief konfrontiert, der unserer Meinung nach Jugendliche interessieren könnte. Durch die verschiedenen Antworten der jeweiligen Parteien kommt ihr hoffentlich zu dem Entschluss, wem Ihr am meisten Zustimmung schenkt, sodass ihr vor dem 26. Mai noch rechtzeitig für euch die Frage beantwortet: Wen soll ich wählen? Und wenn dann immer noch keine Entscheidung getroffen ist, wählt demokratisch oder notfalls ungültig, aber nehmt euer Wahlrecht in Anspruch! Die Wahllokale sind den ganzen Sonntag über von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Wer und was wird gewählt?

Am Sonntag wird eigentlich zweimal gewählt. Und somit ist es auch notwendig, gleich zwei Stimmzettel auszufüllen. Die beiden Wahlen sind die

- Gemeindewahl und die

- Kreiswahl

Gemeindewahl

Der Kreis Pinneberg ist in einzelne Gemeinden aufgeteilt, u.a. in die Gemeinde Pinneberg oder Appen. In Pinneberg umfasst die Gemeinde die Stadtgrenzen und somit wird mit dem Stimmzettel für die Gemeindewahl (weißer Zettel) die Ratsversammlung der Stadt Pinneberg gewählt. Anders als bei der Bundestagswahl gibt es keine Erst- und Zweitstimme. Es wird nur ein Direktkandidat gewählt (von CDU, SPD, Grüne, FDP oder Bürgernahe). Damit nicht nur eine Person in der Ratsversammlung sitzt, wurde die Stadt Pinneberg in einzelne Wahlkreise aufgeteilt, die nur einige wenige Straßen umfassen. So kann es sein, dass ihr auf dem Stimmzettel zur Gemeindewahl andere Namen der gleichen Parteien auf dem Stimmzettel habt als eure Freunde oder Bekannten. Derjenige Politiker mit den meisten Stimmen innerhalb eines Wahlkreises gewinnt und bekommt automatisch einen Platz in der Ratsversammlung. Gleichzeitig tritt jede Person für eine Partei an, sodass man die Stimmen aller Vertreter einer Partei zusammenzählt. Diese Zusammenzählung macht die Prozentzahlen der Parteien aus, die in den Zeitungen veröffentlicht werden und nach der eine Partei Sitze in der Ratsversammlung erhält. Erlangt eine Partei auf diese Weise mehr Sitze als Direktkandidaten findet ein Ausgleich statt  – dieses Prinzip funktioniert genauso wie bei der Bundestagswahl.

Man kann also sagen, dass mit dem Stimmzettel zur Gemeindewahl die Erst- und Zweitstimme zusammengefasst sind.

Die Ratsversammlung der Stadt Pinneberg entscheidet über wichtige lokale Themen wie z.B. Schulsanierung, Betrieb von Sportplätzen oder Bebauung des Kasernengeländes.

Kreiswahl

Das Wahlprinzip bei der Kreiswahl ist dasselbe wie bei der Gemeindewahl. Allerdings wird hier (roter Stimmzettel) eine Vertretung für den Kreistag, also nicht nur für die Stadt, sondern für den ganzen Kreis Pinneberg gewählt. Die einzelnen Wahlkreise sind somit natürlich größer, sodass das Stadtgebiet Pinneberg nur drei (statt 18 Wahlkreise) umfasst.

Die Aufgabe des Kreistages ist beispielsweise die kreisweite Kinder- und Jugendarbeit, die Sport- und Kulturförderung oder die Organisation des öffentlichten Personennahverkehrs.

Da die Wahlen miteinander zusammenhängen und Kreis und Stadt nach Möglichkeit miteinander kooperieren, wurden die Wahlen zu einer zusammengefasst.

Wir haben den Parteien in Pinneberg einen Steckbrief zukommen lassen und hoffen, dass wir euch auf diese Weise eine Orientierung für die Wahl bieten können.

Was planen Sie, um Pinneberg für Jugendliche attraktiver zu machen?

CDU:

Pinneberg hat starke Vereine mit einem tollen Angebot auch für Kinder und Jugendliche. Das Geschwister-Scholl-Haus ist das Haus der Jugend in Pinneberg. Hier gibt es attraktive Angebote zu den unterschiedlichsten Themen, wie Theater AG, AG Technik-Crew, Beatschmiede usw. Letztendlich seid es ihr Jugendlichen selbst, die das Angebt bestimmen, entweder durch Eure Teilnahme an den Kursen oder dem Wunsch nach Neuem. Viele Institutionen wie z.B. die Diakonie oder Vereine wie „Brücke der Kulturen“ oder „Gewaltfrei“ sind zusätzlich Anlaufstellen. All das unterstützt die CDU uneingeschränkt. Unser Traum wäre ein Kunstrasenplatz auf dem Gelände der Eggerstedt Kaserne, wenn sich ein privater Investor findet und es könnte sein, dass dieser Traum realisierbar ist.

Vollständige Antwort

SPD:

Am wichtigsten für eine lebenswerte Stadt für Jugendliche sind lebendige Innenstädte mit vielen verschiedenen und guten Geschäften, seien es Gaststätten oder Kleidungsgeschäfte.

Solche Innenstädte zu schaffen erzeugt eine enorme Attraktivität, da man nicht mehr für jede Shopping-Tour nach Hamburg fahren muss.

Grüne:

Die meisten Jugendlichen in Pinneberg verbringen ihre Freizeit in Hamburg und Umgebung.
Die Erhaltung des Schwimmbades und die Unterstützung von Jugendeinrichtungen werden
Pinneberg attraktiver machen. Außerdem brauchen wir zusätzliche Freitzeitangebote.

FDP:

Die Stadt wird attraktiv durch
a. gute Verkehrsanbindungen, gut organisierten öffentlichen Nahverkehr, gut ausgebautes Radwegenetz und schlaglochfreie Straßen
b. ein breites Angebot guter Schulen und Kindergärten
c. gutes Freizeitangebot mit Sport, Schwimmbad, Theater, Kulturveranstaltungen etc,
d. attraktiver Innenstadt mit vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, schöner Stadtpark, viele Grünflächen
e. gutes Arbeitsplatzangebot, gute Ausbildungsmöglichkeiten
f. ein Krankenhaus am Ort.
- und das alles zu möglichst günstigen Preisen und Tarifen.

Vollständige Antwort

Was machen Sie, um Kontakt zu Jugendlichen Wählern herzustellen?

CDU:

Die CDU freut sich über jeden Jugendlichen, der sich für das interessiert, was in Pinneberg geschieht. Über unsere Jugendorganisation, die Junge Union, halten wir guten Kontakt zu Jugendlichen. Speziell zur Wahl informiert die JU alle Erstwähler über die Themen, die speziell Jugendliche interessieren könnten

Vollständige Antwort

SPD:

Mit unserer Kampagne „Junge Ideen. Für Uns. Für Alle“ wollen wir zeigen, dass für die SPD vor allem auch junge Kandidaten und Kandidatinnen zur Wahl stehen. Ebenso werden natürlich auch unsere politischen Ziele in den Vordergrund gestellt, die für Jugendliche besonders wichtig sind. Dies sind unter anderem gut ausgestattete Schulen, ein junges Kulturangebot und ein guter ÖPNV. Zusätzlich haben wir in Pinneberg einen Erstwählerbrief verschickt.

Grüne:

Für die Jugendlichen Wähler_Innen haben wir die GRÜNE JUGEND, die sich mit aktuellen
Themen und Problemen auseinandersetzt, die die Jugendlichen Wäher_Innen betreffen.

FDP:

  • Wir sind Elternvertreter an der THS und nehmen häufig an den SEB-Sitzungen teil
  • Wir verteilen in der Fußgängerzone Blümchen an Eure Omas – und Flyer und Programme an alle, die sich für unsere Kommunalpolitik interessieren.
  • Wir haben speziell für Jugendliche ein Manga entworfen, in dem die Kommunalpolitik erklärt wird.

Vollständige Antwort

Wie bewerten Sie den baulichen Zustand der THS?

CDU:

Wir haben in den letzten Jahren hohe Summen aufgewandt um an der THS anzubauen, eine Mensa für die Mittagsverpflegung zu ermöglichen und das gesamte Gebäude energetisch gut zu sanieren.

Diese Maßnahmen sind leider bis heute noch nicht beendet. So ist es, auch auf Grund mangelhaften Baustellenmanagements, zu teilweise untragbaren Zuständen, wie z.B. langfristig offenliegenden Fassaden gekommen.

Mit der Ausgliederung des Gebäudemanagements weg von der Stadt hat die CDU erreicht, dass die bauliche Instandhaltung  auf eine deutlich bessere Basis gestellt worden ist.

Wir hoffen, dass die noch ausstehenden Maßnahmen an der THS baldigst zum Abschluss gebracht werden können.

SPD:

Zuerst einmal ist es natürlich sehr gut, dass die THS in den letzten Jahren massiv saniert und erweitert wurde, zu nennen seien nur der Anbau oder die neue Mensa. Dass es jedoch sehr unschön ist, dass sich vor allem die Sanierung der Fassade des Innenhofes in die Länge zieht, ist ebenso verständlich. Sprich: Es geht voran – mit vielen kleinen Schritten.

Grüne:

Eine neuerliche Untersuchung hat ergeben, dass auch nach den kürzlich erfolgten Baumaßnahmen noch kein optimaler Zustand erreicht ist, weil bis in die jüngste Vergangenheit viel Stückwerk geleistet wurde. Das Gebäudemanagement ist gerade von der Stadt Pinneberg auf den Kommunalen Servicebetrieb Pinneberg (KSP) übergegangen, und wir haben große Hoffnung, dass die Politik mit dem KSP zusammen ein ganzheitliches Konzept für die nächsten Maßnahmen auf den Weg bringen kann, das besonders auch die energetische Sanierung beinhaltet.

FDP:

Die Stadt hat mit dem Einbau der Küche gute Voraussetzungen geschaffen für die Essensversorgung. Für die Organisation des Caterings arbeiten der Cafeteria-Verein, der SEB, die Schülerverter und die Schulleitung mit der Stadtverwaltung zusammen. Von Seiten der Schule gibt es aktuell einen Wunschpartner für die Versorgung. Wir hoffen, daß die Verhandlungen mit diesem Caterer zu einem guten Abschluss kommen. Wir haben den bisherigen Prozess wohlwollend begleitet, den Arbeitsgruppen zugehört und Unterstützung angeboten. Im Schulausschuss oder in der Ratsversammlung gibt es dazu derzeit nichts zu entscheiden.

Wie wichtig ist es Ihnen, bestehende Grünflächen in Pinneberg zu erhalten?

CDU:

Pinneberg ist eine grüne Stadt. Wir brauchen Grünflächen, weil sie ökologisch wertvoll sind und  unserer Seele gut tun, die Wohnqualität Pinnebergs mitbestimmen. Aber wir brauchen auch Gewerbe, um mit den zusätzlichen Steuereinnahmen mehr Geld für z.B. Kitas, Schulen und die Jugendarbeit zu haben. Fläche für die Wohnbebauung benötigen wir aber ebenso, weil wir auch für Familien und junge Menschen bezahlbaren Wohnungen brauchen und die Miet- und Kaufpreise  sonst in den Himmel schießen.  Die CDU versucht in diesem Spagat jeweils die richtige Entscheidung für Pinneberg zu treffen.

SPD:

Grünflächen sind prägender Teil eines ausgewogenen Stadtbildes. Mit dem Fahlt haben wir eine grüne Lunge inmitten unserer Stadt, die es zu schützen gilt. Auch auf dem Kasernengelände, welches nun endlich entwickelt wird, wird ein großer Teil der Fläche als Grünfläche erhalten bleiben. Hierdurch entsteht ein lebens- und liebenswerter neuer Stadtteil.

Grüne:

Sehr wichtig. Für ein lebenswertes Pinneberg brauchen wir Grünflächen. Diese sind für die Wohn- und Lebensqualität in einer Stadt unverzichtbar. Sie sind aber auch wichtig für das sogenannte Mikroklima. Ohne sie, so heißt es z. B. in der Begründung für den Landschaftsplan der Stadt Pinneberg, können sich u.a. sogenannte Wärmeinseln ausbilden, die nachweislich die Gesundheit der Bevölkerung beinträchtigen. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass Grünflächen die Feinstaubbelastung verringern und wichtig sind für die Versickerung von Regenwasser bei in Zukunft vermehrt zu erwartendem Starkregen, dann kann man sich nur wundern, dass einzig Grüne & Unabhängige für den Erhalt des Rehmenfeldes (Thesdorf) und der landwirtschaftlich genutzten Flächen am Gehrstücken eintreten.

FDP:

Grünflächen in der Stadt sind prima. Z. B. als Stadtpark wie unser Fahlt. Oder als Ausgleichsflächen, um der Natur Platz zu lassen, wenn dicht bebaut werden soll. Oder als mögliche Ansiedelungsflächen für neue Gewerbebetriebe, wenn das hilft, die Schulden abzutragen und Geld für die Schulen zu beschaffen.

Warum sollte man Sie wählen?

CDU:

Gute Frage. Die wünschen wir uns häufiger gestellt zu bekommen. Wir brauchen mündige engagierte Bürger, die sich nicht nur von Gefühlen, Aussehen und Schockmeldungen in den Medien leiten lassen. Die CDU übernimmt Verantwortung für alle Pinneberger. Die CDU macht niemandem, auch nicht Euch Jugendlichen, Versprechungen, die wir nicht halten können. Wir wollen den Einzelnen stärken, damit Jeder seinen eigenen Weg gehen kann. Deshalb versuchen wir, immer Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten, die Bereiche Kindergärten, Schule, Jugend- und Sozialarbeit so zu gestalten, dass diese auch unterstützen. Wir wollen möglichst viel für Kinder und Jugendliche zu tun. Aber: Nicht alles, was wünschenswert und gut ist, können wir uns leisten. Ein Grund, warum wir auf das Ehrenamt und die Eigeninitiative setzen. Denn: die Schulden von heute – und Pinneberg ist hoch verschuldet – und die Schulden von morgen muss Eure Generation zurückzahlen.

Abschlusszitat: „Schlechte Kandidaten werden von guten Bürgern gewählt, die nicht zur Wahl gehen“ (Thomas Jefferson, 3. Präsident der USA)

SPD:

Weil wir Politik für alle Pinnebergerinnen und Pinneberger machen. Unsere Themen sind vielfältig: Bezahlbarer Wohnraum, gut ausgestattete Schulen, ein gut funktionierender ÖPNV, lebendige und attraktive Innenstädte sowie eine vernünftige Infrastruktur sind hierbei nur einige unserer Hauptanliegen für die Stadt Pinneberg.

Grüne:

Grüne & Unabhängige wenden sich nicht nur in Wahlkampfzeiten an die Bevölkerung unserer Stadt. Wir werden wie in der vergangenen Legislaturperiode vor wichtigen Entscheidungen in der Ratsversammlung und in den Ausschüssen Veranstaltungen durchführen, in denen Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen artikulieren können. Wir informieren kontinuierlich über wichtige anstehende Entscheidungen und haben damit in der Vergangenheit häufig die eigentliche
Aufgabe der Verwaltung übernommen. Kurz und knapp: Wir setzen uns für die Sanierung der Schulen ein, für die Schaffung notwendiger Räume und die Mittagsverpflegung an allen Schulen. Wir halten finanzielle Anstrengungen für Kitas und Soziales für unbedingt notwendig. Wir sind für den Erhalt von Grün– und Naturflächen.

FDP:

Weil Sie zuhören und lesen können und gute Ideen von weniger guten unterscheiden können.
Weil Sie unser Programm gelesen haben und weil Sie unsere Argumente und Initiativen auf den öffentlichen Sitzungen von Schulausschuss oder Ratsversammlung gut fanden.
Weil wir die Einzigen waren, die gegen die Abzocke der Kinder durch höhere Mahngebühren in der Stadtbücherei waren
Weil Sie mit uns glauben, daß wir das Geld erst verdienen müssen, bevor wir es ausgeben können.
Und weil Sie mit uns zusammen wollen, daß Sie nicht auf den Schulden hängen bleiben, die Ihre Eltern und Großeltern aufgehäuft haben.

Die Fragen wurden beantwortet von: Natalina Boenigk (CDU), Jannik Thiel (SPD), Jan Weber (Grüne), Jens Lucka (FDP Pinneberg).

Foto: Wilhelmine Wulff, pixelio.de

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“Bildung soll Spaß machen!” /urte-steinberg-buergermeisterin/ /urte-steinberg-buergermeisterin/#comments Wed, 31 Oct 2012 17:04:32 +0000 /?p=7802

 

Urte Steinberg ist die einzige Kandiaten, die in der Kindheit die THS besucht hat. Kein Wunder, dass sich auch das Interview mit der von CDU und SPD unterstützten Vorsitzenden der Stiftung der Sparkasse Südholstein um unsere Schule dreht.

Pressident: Frau Steinberg, Sie sind gebürtige Pinnebergerin und Abiturientin dieser Schule. Erkennen Sie das Gebäude von damals noch wieder?

Urte Steinberg: Ja, 1977 habe ich hier mein Abitur gemacht. Im Übrigen war ich seit damals in dieser Schule x-mal aus unterschiedlichsten Anlässen hier: als Mutter zweier Kinder, als Mutter in der Cafeteria, als Elternbeirat, als Mitglied im Ehemaligenverein und aus beruflichen Gründen als Stiftungsgeschäftsführerin. Vieles hat sich verändert, aber die Grundstruktur ist geblieben. Inzwischen sind einige Anbauten sowie eine neue Sporthalle dazu gekommen und die Mensa. Zum Unterrichtskonzept kann ich natürlich nichts sagen. Was mich besonders freut ist, dass vor ein paar Jahren endlich einmal die alten Möbel ausgetauscht worden sind. Das Mobiliar, das wir vor 35 Jahren genutzt haben, gab es, so glaube ich, noch weitere 30 Jahre.

Pressident: Der Anblick des Innenhofs dürfte Sie erschrecken.

Steinberg: Der ist ganz traurig! Wir hatten damals noch eine Sitzpyramide…

Pressident: … bis zum Sommer hatten wir diese auch noch. Jetzt weiß keiner, wo sie ist.

Steinberg: Ganz besonders schlimm finde ich den Anblick der beiden Fensterfronten. Einziger Lichtblick sind die Blumen. Ich glaube, es gibt einen Bundeswettbewerb zum schlechtesten Pausenhof. Vielleicht können Sie sich ja da bewerben.

Pressident: An welcher Baustelle würden Sie als Bürgermeisterin als erstes ansetzen?

Steinberg: Bildung steht für mich ganz oben auf der Liste der Prioritäten. Als erstes müssen die gesundheitsgefährdenden Probleme ausgemerzt werden. Das ist in diesem Fall die Formaldehydbelastung, die ganz verschwinden muss.

Pressident: Bis wann schätzen Sie bekommt man dieses Problem in den Griff?

Steinberg: Ich hoffe sehr, dass dieses Problem im kommenden Frühjahr mit zusätzlichen Haushaltsmitteln behoben ist. Danach muss man sehen, was man Stück für Stück verbessern kann. Natürlich muss man schauen, was die Mittel zulassen, aber für den Bereich Schule sollte es  immer einen Bonus geben.

Urte Steinberg Bürgermeisterin Wahl 2012

Urte Steinberg (immer noch gerne auf dem Schulhof von “damals”), “Wir hatten noch eine Sitzpyramide…”

Pressident: Zum Wahlkampf: Wie kam es dazu, dass CDU und SPD Ihnen ihre Unterstützung zusagten?

Steinberg: Die Parteien haben miteinander gesprochen und mich danach beide angerufen. Daraufhin habe ich es mir überlegt und dann zugesagt.

Pressident: Haben Sie die Unterstützung der kleineren Parteien unterschätzt?

Steinberg: Die GAL hat sich, soweit ich weiß, mehrere Kandidaten angehört und sich schließlich für ein Mitglied ihrer Partei entschieden. Ich bin außerdem auf die FDP zugegangen. Ebenso werde ich mich noch bei den Bürgernahen vorstellen.

Pressident: Was ergeben sich für Sie für Vorteile durch die Rückendeckung zweier großer Parteien?

Steinberg: Beide Parteien unterstützen mich sehr. Wir haben ein Wahlkampfteam von 14 Personen gebildet. Alle sind sehr aktiv und mit viel Herzblut dabei. Mir gefällt besonders, dass alle an einem Strang ziehen, denn das ist ein Novum und gleichzeitig ein großes Signal für Pinneberg.

Pressident: Seit wann verstehen sich CDU und SPD denn so gut?

Steinberg: Das müssen sie beide Parteien selbst fragen. Das hier ist eine freiwillige Koalition. Ich bin parteilos und das ist mir auch sehr wichtig. Ich freue ich mich sehr, dass CDU und SPD geschlossen hinter mir stehen.

Pressident: Auf welche Weise wollen Sie den Bürger zu Ihrem Wähler machen?

Steinberg: Als gebürtige Pinnebergerin und über meinen Beruf kenne ich viele Bürgerinnen und Bürger Pinnebergs. Die Vorstellungsrunden der Kandidaten geben Bürgerinnen und Bürgern, die mich bisher nicht kannten, Gelegenheit mich persönlich, meine Motivation und meine Ziele kennen zu lernen. Außerdem bin ich unterwegs und besuche Firmen, Vereine und Verbände. Zudem fange ich jetzt, nachdem mein gebrochener Zeh geheilt ist, an, Hausbesuche zu machen, um zu horchen, wo der „Schuh“ drückt. An den verbleibenden Tagen bis zur Wahl werde ich an den Markttagen sowie samstags auf dem Lindenplatz das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen.

Pressident: Das zeigt, dass Ihnen das Persönliche als sehr wichtig erscheint. Kümmern sich um andere Bereiche wie Flyer, Homepage usw. oder andere aus dem Team?

Steinberg: Das ist eine Gemeinschaftsproduktion. Meine Internetseite wurde kostenlos erstellt und wird kostenlos gepflegt. Die Texte habe ich selbst geschrieben, die Farben und Bilder ausgesucht und …

Pressident: Social Media nutzen Sie aber nicht.

Steinberg: Ich war vorher nicht bei Facebook und habe mich nun auch nicht wegen des Wahlkampfs dafür entschieden, da ich bis zum 1.11.2012 parallel arbeite und nicht gewährleisten kann, auf alles schnell zu reagieren. Somit macht das für mich keinen Sinn. Man kann mich dafür aber über meine Homepage anschreiben. Dort handhabe ich es so, dass ich mir jeden Abend dafür Zeit nehme, auf die eingegangenen E-Mails zu antworten.

Pressident: Wie, wenn nicht über Facebook, wollen Sie denn die Kinder und Jugendlichen mit ins Boot nehmen?

Steinberg: Indem ich erstens Kontakt zum Kinder- und Jugendbeirat habe, alle Jugendzentren besuche und mir ebenso Schulen direkt angucke und mich auch mal in Absprache mit der Schulleitung auf den Pausenhof stelle und horche, was man mir dort zu sagen hat. Denn der persönliche Kontakt ist für mich durch nichts zu ersetzen.

Pressident: Haben Sie schon eine Idee, wie Sie als Bürgermeisterin die Stadt für Kinder und Jugendliche attraktiver gestalten werden?

Steinberg: Ich möchte eine Onlineumfrage in die Wege leiten, um zu erfahren, was sich die jüngere Generation wünscht. Ich bin dafür da, Impulse zu setzen und Dinge mit den politischen Gremien und der Verwaltung umzusetzen. Mein Ziel ist es, den Jugendlichen selbst stärker Verantwortung zu übertragen und sie in Projekte einzubinden. Als 54-jährige Mutter erwachsener Kinder weiß ich um viele Themen. Es ist aber immer noch etwas anderes, was sich 12- bis 18-Jährige heute wünschen.

Pressident: Sind junge Leute vielleicht gar nicht mehr politikinteressiert?

Steinberg: Ich glaube, dass jeder Lust hat mitzugestalten, wenn er gefragt wird. Ich werde mich dafür einsetzen, dass Politik für Jugendliche wieder interessanter wird.

Pressident: Warum liegt dann der Altersdurchschnitt auf den Wahlveranstaltungen jenseits der 50, zumindest gefühlt?

Steinberg (lacht): Das ist nicht nur gefühlt so, sondern auch optisch ! Das hängt meiner Meinung nach mit der Gewohnheit der Älteren zusammen, das direkte Gespräch zu suchen, während die jüngere Generation sich eher über Medien informiert.

Pressident: Wer der Konkurrenten hätte Ihrer Meinung nach, wenn man von Ihnen selbst absähe, die größten Chancen?

Steinberg: Ich respektiere jeden für seine Entscheidung, sich dieser Herausforderung zu stellen, konzentriere mich aber sonst auf meine eigenen Stärken und bitte um Verständnis, mich über die anderen Kandidaten nicht äußern zu wollen.

Pressident: Welche drei Themen sind Ihnen am wichtigsten?

Steinberg: Für Pinneberg ganz allgemein: Die Regulierung der Finanzlage, der Bau der Westumgehung und die Innenstadtentwicklung. Für Kinder und Jugendliche: Attraktive Kitas und Schulen, denn Bildung soll Spaß machen!

Pressident: Was sind die ersten, wichtigsten Schritte, um den wachsenden Schuldenberg Pinnebergs einzudämmen?

Steinberg: Wir müssen auf die Eröffnungsbilanz und die Bilanzen der kommenden Jahre schauen, uns an ihnen orientieren und geeignete Maßnahmen entwickeln. Nur auf dieser Basis können sachdienlich weitere Ideen erarbeitet werden. Zur Zeit ist es das Bestreben der Stadt, unter den Rettungsschirm zu schlüpfen. Ein Sparkatalog mit vielen Maßnahmen, häufig Gebühren auf allen Ebenen, wurde erstellt, damit die Stadt Pinneberg eine Finanzspritze vom Land erhält. Aktuell hat die Stadt ein strukturelles Defizit von rund 7,6 Millionen Euro. Jeder sollte gucken, wo gespart werden kann, damit wir in den nächsten Jahren Pinneberg fit für die Zukunft machen. Nach vorne schauen ist das Ziel. Nachfolgende Generationen dürfen wir nicht mehr so belasten.

Pressident: Wo sehen Sie mögliche neue Einnahmequellen?

Steinberg: In der Gewerbesteuer und neue Arbeitsplätzen durch neue Betriebe. Deshalb finde ich die Westumgehung auch so wichtig, da sie Gebiete wie die Müssentwiete und den Ossenpadd einbezieht, in denen sich Gewerbe ansiedeln ließe. Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen in Pinneberg wohnen und arbeiten könnten und dadurch auch die Stadt durch Gewerbe und Einkommenssteuern profitiert.

Zu den Interviews mit den anderen Kandidaten

Pressident: Wie gehen Sie die Innenstadtentwicklung an?

Steinberg: Ich möchte, dass sich die Vielfalt der Geschäfte wieder erhöht und die Stadt wieder lebendiger wird. Die Innenstadt hat einen Leerstandanteil der Geschäfte von ca. 20%. Das Stadtmarketing ist gegründet worden, ein wichtiger Schritt. Ich möchte einen Runden Tisch initiieren, an dem man gemeinsam an einer Verbesserung arbeitet. Außerdem stelle ich mir vor, Künstler zu kontaktieren, um in leerstehenden Flächen etwas Kulturelles darzubieten. Auch Schulen könnten Projekte präsentieren. Voraussetzung ist natürlich die Absprache mit den Eigentümern der Immobilien.

Pressident: Auch dem Gebiet der Eggerstedt-Kaserne wünscht man schon lange wesentlich mehr Lebendigkeit. Was planen Sie dort für Angebote?

Steinberg: Das Gelände soll nach einem Investorenmodell verändert werden, bei dem die Stadt die Planung in der Hand behält. Meine Vision ist es, dass dort Wohnen, Dienstleistungsgewerbe und Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten mit Sportanlagen stattfinden können. Besonders wünsche ich mir persönlich eine eigene Fachhochschule für Pinneberg. Wir haben zwar bereits die AKAD, eine Ergänzung halte ich für sehr sinnvoll.

Pressident: In welchem Zeitraum wird auch endlich sichtbar etwas begonnen werden?

Steinberg: In einer festgesetzten Frist, die demnächst beginnen wird, müssen zunächst Investoren gefunden werden. Ich weiß, dass bereits zwei Interesse bekundet haben. Das ist für mich ein Zeichen dafür, dass es „übermorgen“, was auch immer das bedeutet, losgehen kann. Ich freue mich, dass nach zehn verstrichenen Jahren, in denen die Kaserne nun geschlossen ist, endlich etwas passiert.

Pressident: Was läuft in Pinneberg gut, woran würden Sie anknüpfen?

Steinberg: Ich schätze die vielseitigen ehrenamtlichen Tätigkeiten in Pinneberg. Vor allem im sportlichen, sozialen und  kulturellen Bereich werden viele Dinge und Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Im Bereich der Jugend haben wir eher noch Nachholbedarf. Auch hier gibt es große Events wie zum Beispiel „Wake up PI“, aber ich glaube, da kann man noch mehr organisieren. Ganz allgemein ist es also meine Absicht, das Ehrenamt zu stärken. Auch, indem man bestehendes Ehrenamt würdigt.

Pressident: Zum Abschluss: Sie arbeiten bisher bei der Sparkasse Südholstein und engagieren sich in unterschiedlichsten Institutionen Pinnebergs. Welche Absprache haben Sie im Falle eines Wahlsiegs bzw. einer Wahlniederlage getroffen?

Steinberg: Ich arbeite seit 35 Jahren bei der Sparkasse Südholstein. Es gibt noch keine abschließende Vereinbarung.

Pressident: Frau Steinberg, wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute für den Wahlkampf.

 

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Nicht alles schlecht reden /traudchen-perrefort-buergermeisterwahl/ /traudchen-perrefort-buergermeisterwahl/#comments Tue, 30 Oct 2012 19:46:25 +0000 /?p=7804

 

Traudchen Perrefort hat als erste Kandidatin ihre Bewerbung für das Bürgermeisteramt abgegeben. Die Verwaltungsfachfrau gibt im Interview mit Pressident viele Einblicke in ihre Arbeit der letzten Jahre.

Pressident: Frau Perrefort, wir können singen, malen und lateinische Texte lesen.

Traudchen Perrefort: Bitte?

Pressident: Alles Fertigkeiten, die man nicht braucht, um dieses Interview zu führen. Warum werben Sie damit, dass Sie Kühe melken und Trecker fahren können?

Perrefort: Ich kann das wirklich! Aber ich habe auch dazugesagt, dass das nicht die Qualifikation ist, um Bürgermeisterin zu werden. Trotzdem glaube ich, dass mich einige um diese Fähigkeit beneiden.

Pressident: Spaß beiseite: Frau Perrefort, warum konnten Sie gar keine Partei als Unterstützerin für sich gewinnen?

Perrefort: Die Parteien hatten diesen Posten nur einmal zu vergeben. Ich kenne das ja selbst aus Vorstellungsgesprächen die ich auch öfters bei uns in der Verwaltung führe. Hier kann man sich auch nur für einen entscheiden.

Pressident: Hätten sie sich denn darüber gefreut, wenn man sie gefragt hätte?

Perrefort: Ich habe mit den Parteien gesprochen und mir ist bewusst, dass die Entscheidung für einen Kandidaten fallen musste. Aber natürlich hätte ich mich gefreut, sonst hätte ich ja nicht das Gespräch gesucht.  Ich kenne die Situation auch aus dem Sport:  Man ist nicht gefeit davor zu gewinnen, aber auch nicht davor, dass man es eben nicht wird.

Pressident: Viel Geld für den Wahlkampf geben Sie trotzdem aus. Plakate, Flyer und Homepage wirken einheitlich. Was aber gänzlich fehlt: Social-Media-Marketing.

Perrefort: Ich möchte gerne alle Generationen ansprechen. Und was mir da immer ganz besonders wichtig ist, ist das persönliche Gespräch!

Pressident: Allerdings ist Social-Media ja eine ganz gute Möglichkeit, gerade die junge Generation anzusprechen.

Perrefort: Vielen Dank für den Tipp.  Ich werde mal sehen, ob ich da noch verstärkt tätig werden kann. Jedoch ist es doch für die jungen Leute auch schön, mit den Menschen direkt sprechen zu können? Sich einfach  zu sehen und beobachten, wie der Gesichtsausdruck oder die Körpersprache ist. Ist das nicht auch ein großer Wert?

Pressident: Jedoch bleibt die Frage, wie man überhaupt erst einmal auf sich aufmerksam macht und das Interesse der Jugendlichen weckt.

Perrefort: Gerade bei meinem Fachbereich Bildung, Soziales, Kultur und Sport spreche ich alle Generationen an – natürlich auch die Jugendlichen. Außerdem ist der große Vorteil beim persönlichen Gespräch, dass man Nachfragen gleich direkt beantworten kann.

Pressident: Sie sind ja nun die älteste Kandidatin – das dürfen Sie nicht persönlich nehmen – aber die Frage drängt sich ja schon auf, wie – bitte konkret – wollen Sie die Jugendlichen – vor allem mit Bezug auf den Wahlkampf – erreichen?

Perrefort: Durch meine jetzige Tätigkeit habe einfach die größten Möglichkeiten. Ich setze mich dafür ein, dass für Kinder und Jugendliche hier viel getan wird. Das ist häufig nicht sichtbar – und wird mitunter auch als Selbstverständlichkeit hingenommen. Zum Beispiel  wird besonders die Jugend in den Sportvereinen gefördert. Natürlich kann ich nicht mit jedem einzelnen Jugendlichen sprechen und alle Interessen berücksichtigen. Aber ich glaube, dass ich durch meine bisherige Tätigkeit nahe an der Jugend dran bin, um die Lebensqualität für Kinder und Jugendliche zu sichern.

Liebt das Fahrrad: Traudchen Perrefort

Pressident: Was haben Sie im Wahlkampf schon für Erlebnisse gemacht? Haben sie schon viele Leute im Wahlkampf erreicht?

Perrefort: Unbedingt! Vergangenen Samstag sind Leute extra zu meinem Infostand hingekommen und haben mir viele interessante Fragen gestellt. Ich bekomme viele Mails und Anrufe. In dieser Intensität und auch in dieser Herzlichkeit hatte ich das nicht erwartet.

Pressident: Und gleicht dann auch die viele Arbeit aus, die Sie damit haben. Hätten Sie mit so viel Arbeit gerechnet?

Perrefort: Von meiner Mentalität und von meiner Herkunft aus der Landwirtschaft kenne ich das nicht anders, dass es immer Situationen gibt, wo man sich total  engagieren muss. Daher weiß ich, wenn man Erfolg haben will, dann muss man auch etwas dafür tun.

Pressident: Als langjährige Rathausmitarbeiterin wissen Sie um die schulische Situation in Pinneberg am besten Bescheid, das vermutet man zumindest. Wurde in Pinneberg genug in die Bildung investiert?

Perrefort: Ich habe  einen guten Überblick über alle Aufgabenbereiche. Daher weiß ich auch, dass Pinneberg  einen viel zu hohen Schuldenstand hat! Dem gegenüber stehen  zu geringe Einnahmen. Wenn man sich dann  vor diesem Hintergrund die politischen Entscheidungen ansieht, dann ist der Bildungs- und Betreuungsbereich immer relativ gut weggekommen, d. h., dass Politik und Verwaltung haben stets das ihnen Mögliche in Bildung investiert.

Pressident: Sanierung der Außenfassade, Erneuerung des Innenhofes, von Giftstoffen befallenes Mobiliar. Kann man da sagen, genug investiert zu haben?

Perrefort: Ich glaube alle in der Verwaltung und in der Politik würden gerne mehr machen. Deshalb ist es in meinem Interesse,  einen ausgeklügelten Schulgebäudesanierungsplan zu erstellen und fortzuschreiben, der mit den Schulen besprochen wird und den jeder z.B. im Internet einsehen kann, um sich über den Stand bestimmter Maßnahmen zu informieren.

Pressident: Wäre es bei der Frage der Priorität dabei auch sinnvoll die Schüler und Lehrer mit einzubeziehen?

Perrefort: Natürlich! Sie kennen ja die Schule am besten. Ich kann aber generell nicht dafür garantieren, dass jeder Schülervorschlag auch umgesetzt  werden kann.

Pressident: Was sagen Sie zu dem Vorwurf, dass die Kommunikation zwischen Theodor-Heuss-Schule und Stadt Pinneberg nicht so prickelnd läuft?

Perrefort: Sicherlich gab es in der Vergangenheit Kommunikationsfehler, doch das liegt zurück . Wir haben daraus eine Lehre gezogen und haben nun die Devise: Lieber einmal mehr  miteinander zu reden als zu wenig,  um Fehler zu vermeiden.

Zu den Interviews mit den anderen Kandidaten

Pressident: Haben Sie – wie manch Mitbewerber – Pläne, die die Struktur der Pinneberger Stadtverwaltung betreffen?

Perrefort: Zum Thema der Wiederbesetzung von Stellen haben wir seit 2005 einen sogenannten Haushaltsbegleitbeschluss, der besagt, dass wir Stellen erst nach einer Zeit von sechs Monaten wieder besetzen dürfen. Ferner haben wir einen Einstellungsstopp. Ziel der Begleitbeschlüsse war es, dass 20% der Stellen abgebaut werden. Dieses Ziel haben wir zwar noch nicht ganz erreicht, sind aber auf einem guten Weg. Außerdem haben wir im vergangenen Jahr ein Organisationsgutachten erstellen lassen, dass uns Dinge aufgezeigt hat, die wir verbessern können.

Pressident: Das viel Geld gekostet hat….

Perrefort: Natürlich war dies auch mit  Kosten verbunden, doch ich sehe so etwas immer als eine Investition in die Zukunft.  Wir haben z. B. die Anzahl der Fachbereiche von 4 auf 3 reduziert, um damit die Verwaltungsabläufe zu strafen. Dadurch wollen wir natürlich auch Geld sparenzu straffen.

Pressident: Fühlen Sie sich wohl in Pinneberg?

Perrefort: Sehr!

Pressident: Verstehen Sie, dass es einigen Jugendlichen nicht so geht? Denjenigen, die sich für die Stadt doch die ein oder andere Attraktion mehr wünschen?

Perrefort: Das  höre ich leider immer wieder. Aus meiner Wahrnehmung ist es aber so, dass wir schon viele Dinge machen. Natürlich sind wir nicht Hamburg. Aber das was uns hier auszeichnet, ist doch auch, dass es ein bisschen überschaubarer ist. Hier in der Nähe gibt es den Jugendtreff „Komet“, mit dem Freigelände, der BMX-Bahn. Das Geschwister-Scholl-Haus kann man mit dem Fahrrad erreichen. Dann gibt es viele verschiedene Freizeitaktivitäten, gerade auch im Musikbereich. Auch die Sportvereine bieten sehr viel für Jugendliche an.

Pressident: Was sollte man verändern oder welche zusätzlichen Attraktionen sollte man für Jugendliche schaffen?

Perrefort: Ich will einmal auf die offene Jugendarbeit eingehen, wie wir sie im Kometen  und eben auch im Geschwister-Scholl-Haus anbieten. Da wird schon genau darauf geachtet, dass die Angebote die Interessen von Kindern und Jugendlichen immer genau im Blick behalten werden. Unser Stadtjugendpfleger Raimund Bohmann  ist überall mit dabei und ich finde, er hat nicht nur gute Ideen; er hat sozusagen auch den direkten und guten Draht zu Kindern und Jugendlichen.

Pressident: Anderes Thema. Was soll aus dem Gelände der Eggerstedt-Kaserne werden?

Perrefort: Dafür liegen konkrete Planungen vor, die auch schon von der Ratsversammlung beschlossen wurden. Angesiedelt werden sollen „Wohnen und Gewerbe“ sowie „Bildungs- und Freizeiteinrichtungen“. Zu den Bildungseinrichtungen zählt auch eine Kindertagesstätte, die als Bewegungskindergarten geplant ist. Ich würde mich freuen, wenn sich auch die Möglichkeiten für Spiel und Sport für Kinder und Jugendliche verbessern.

Pressident: Noch sind wir ja in der Theorie.

Perrefort: So theoretisch ist das meiner Ansicht nicht mehr. Letzte Woche hat die Ratsversammlung die Gründung einer GmbH beschlossen. . Diese GmbH kauft das Kasernengelände und gibt dann Teile an andere Investoren ab, so dass wir dann auch wirklich bald der Entwicklung beginnen können. Ich gehe  davon aus, dass 2013 mit Baumaßnahmen begonnen wird. Was die Kindertagesstätte angeht, möchte der Träger Fördermittel in Anspruch nehmen, die bis 2013 begrenzt sind.

Pressident: Und kann Pinneberg davon langfristig vielleicht auch profitieren – oder ist das vielleicht auch eine Schuldenfalle?

Perrefort: Nein, nein. Das ist eine Investition in die Zukunft.

Pressident: Können Sie uns drei Schlagwörter sagen, die Ihnen besonders wichtig sind?

Perrefort: Verbesserung der Finanzen, Bildung und Betreuung, Ansiedlung von Gewerbebetrieben

Pressident: Wie ist Ihr Standpunkt zur Westumgehung?

Perrefort: Die Westumgehung halte ich für unverzichtbar. Sie entlastet die Innenstadt und fördert die Gewerbeansiedlung – es entstehen neue Arbeitsplätze. Wie die Kasernenbesiedlung  ist die Realisierung der Westumgehung eine gute Investition in die Zukunft.

Pressident: Zur Lebensqualität gehören auch gute Einkaufsmöglichkeiten – besonders auch für Jugendliche – was wollen Sie in diesem Bereich machen?

Perrefort: Die Innenstadtentwicklung ist ein weiteres großes Zukunftsthema. Hier wird die große Lösung wohl nicht mehr umgesetzt; aber auch die schon vorliegende Planung für eine  kleinere Lösung eröffnet gute Möglichkeiten; der von vielen ersehnte Elektronikmarkt oder ein großes Textilhaus, das sich besonders die jungen Leute wünschen, ließen sich trotzdem ansiedeln.

Pressident: Frau Perrefort, wir danken Ihnen für das Gespräch.

 

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Junge Kräfte für Pinneberg /interview-ole-bues-buergermeister/ /interview-ole-bues-buergermeister/#comments Sun, 28 Oct 2012 15:59:26 +0000 /?p=7733

 

Im Interview mit Pressident verrät Ole Bues, der einzige männliche Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 11. November 2012 in Pinneberg, warum die Bürger ihr Kreuz nicht bei dem Kandidaten machen sollten, der die meisten Plakate aufgehängt hat.

Pressident: Wenn man im Moment durch die Stadt schlendert, sieht man des Öfteren lächelnden Frauen auf Plakaten entgegen – es sind die drei Bürgermeisterkandidatinnen. Nur ihr Gesicht fehlt. Warum verzichten Sie auf diese Art, auf sich aufmerksam zu machen?

Ole Bues: Ich würde auch gerne mit Plakaten auf mich aufmerksam machen. aber das ist nun mal auch eine finanzielle Frage. Denn ich werde von keiner Partei unterstützt, bin unabhängig und das ist mir auch sehr wichtig.

Pressident: Auf welche Weise wollen Sie denn den Bürger zu Ihrem Wähler machen?

Bues: Stattdessen möchte ich persönliche Gespräche, Interviews oder auch Veranstaltungen nutzen. Im Internet gibt es auch ein Pinneberg-Forum, dessen Fragen ich beantwortet habe, was leider nicht alle Kandidaten gemacht haben. Wichtig als Bürgermeister ist mir vor allem, dass ich unabhängig bin und auch wenn eine Partei etwas anderes als ich möchte, kann ich mich für etwas anderes entscheiden. Das können die anderen nicht.

Pressident: Facebook o.Ä. scheinen Sie nicht zu nutzen.

Bues: Doch! Ich bin am Freunde sammeln! Zurzeit bin ich noch Vollzeit tätig. Ich nehme ab 29.10. Urlaub und dann werde ich auch in die Haushalte gehen oder mich in der Innenstadt präsentieren.

Pressident: Ist das Internet als Wahlkampfhilfe wichtiger als Plakatwerbung?

Bues: Beides ist wichtig. Nur weiß ich nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, wenn man eine Frau in einer Straße 100mal sieht. Denn dann ist man als Kandidat zu aufdringlich und als Bürger vielleicht auch genervt.

Ole Bues Bürgermeister Wahl 2012 Pinneberg

Setzt sich für die Schulen ein: Ole Bues

Pressident: Welcher Kandidat wird am 11. November die Nase vorn haben, wenn man Sie mal außer Betracht lässt?

Bues: Wenn man mich außer Betracht nimmt?

Pressident: Wer würde Zweiter werden?

Bues (lacht): Durch die große Öffentlichkeitsarbeit denke ich, dass Urte Steinberg gute Chancen hat. Aber das ist auch nur das, was ich höre. Einige sagen, dass Frau Perrefort oder Frau Oltmanns-Hase nicht so gute Chancen haben, weil sie nicht so angesehen sind. Diese Frage jetzt zu beantworten ist sehr schwierig.

Pressident: Wie kam es denn dazu, dass Sie sich entschlossen haben, sich als Kandidat für die Bürgermeisterwahl aufzustellen?

Bues: Ich habe in letzter Zeit mit Freunden und Bekannten gesprochen und da wurde uns klar, dass in Pinneberg einiges gemacht werden muss. Doch ich habe gesagt “Warum denn immer nur meckern? Warum nicht selber versuchen, das zu verändern?”

Pressident: War es nicht der ehemalige THS-Koch Niels, der Sie dazu verleitet hat?

Bues: Wir haben es zusammen gemacht.

Pressident: Laut Homepage scheinen Sie ja mächtig Werbung für sein Anliegen zu machen.

Bues: Ich werbe für ein gutes Schulessen, weil ich das Thema enorm wichtig finde. Es ist übrigens auch ein Punkt, wo die anderen Kandidaten überhaupt nicht darauf eingehen. Ich werbe nicht einfach für gutes Schulessen, weil es das Anliegen anderer ist, sondern weil ich das Thema persönlich so wichtig finde. Durch geringe Investitionen kann man hier viel erreichen.

Pressident: Sie betonen in Ihrem Wahlkampf ihre Helfer ganz besonders. Brauchen Sie als gelernter Pharmazeutischer Apotheker auch in gewisser Weise Hilfe, um sich in das politische Terrain einzufinden?

Bues: Wichtig ist, dass es nicht nur einfach einen Bürgermeister und eine Ratsversammlung gibt. Denn die Stadt ist für alle da! Jeder sollte sein Anliegen einbringen können.

Pressident: Als Quereinsteiger sind Sie politisch noch nie in Erscheinung getreten. Warum wollen Sie gleich den “großen Sprung” in den Bürgermeistersessel wagen?

Bues: Ich kann nicht wie die anderen Kandidaten einen politischen Lebenslauf vorweisen. Aber das soll kein Wahlkriterium sein. Wichtig ist, dass sich die Bürger mit mir identifizieren. In alles andere werde ich mich einarbeiten.

Pressident: Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?

Bues: Die Schulen! Ich möchte ein gutes Schulessen, z.B. an der THS und ich möchte, dass die kaputten Schulen repariert werden, z.B. an der GuGs.

Pressident: Hat Ihnen Ihre Frau oder die enge Familie auch zur Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl geraten?

Bues: Meine Mutter hat mich mit einigen Unterschriften unterstützt, aber es ist nicht so, dass ich kandidiere, weil sie in der Ratsversammlung sitzt. Denn ansonsten habe ich die Kandidatur alleine gemacht.

Pressident: Und haben Sie mit so viel Arbeit beim Wahlkampf gerechnet?

Bues: Sicherlich, es sind viele Termine, das war vorher anders. Interviews, Veranstaltungen, etc. Aber wenn man überzeugt von dem ist, was man tut, macht man das auch gerne.

Pressident: Welche Resonanz haben Sie bislang bekommen?

Bues: Ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen. Für die Unterschriften, die ich gesammelt habe, war ich in einigen Haushalten bereits schon unterwegs und wurde in meiner Arbeit ermutigt.
Sie sind der jüngste Kandidat. Selbstverständlich versprechen sich gerade die Jugendlichen und jungen Erwachsenen viel von Ihnen. Was möchten Sie noch für die junge Generation in Pinneberg verändern?

Eigentlich ist es so: Ich kann gar nicht unbedingt wissen, was die Jugendlichen möchten. Also würde ich gerne interessierte Jugendliche mit ins Boot holen, zusammen besprechen, was sie möchten und vor allem werde ich mich dafür einsetzen, dass die Interessen der Jugendlichen anders als in der Vergangenheit auch gehört werden!

Pressident: Besonders sympathisch sind Sie der jungen Generation vermutlich auch aufgrund der Rechtschreibfehler auf der Internetseite.

Bues: (Hände vor den Kopf) Ich werde sie sofort korrigieren. Diese Internetseite habe ich alleine erstellt, aber – das haben Sie ja wahrscheinlich auch gelesen – die Internetseiten der anderen Kandidaten wurden nicht viel besser bewertet.

Zu den Interviews mit den anderen Kandidaten

 

Pressident: Wofür steht das Wasserbild auf ihrer Homepage?

Bues: Frische, Dynamik und außerdem wollte ich die Homepage etwas schöner wirken lassen.

Pressident: Gerade die junge Generation möchte die Schulden der vorherigen Generationen nicht abarbeiten. Wo würden Sie vorschlagen in Pinneberg zu sparen?

Bues: Man könnte auf jeden Fall bei der Verwaltung eine Umstrukturierung vornehmen. Das heißt: Die Mitarbeiter müssen ausgelastet sein. Aber auch bei Dienstleistungen, die an Externe vergeben werden, die die Stadt selber machen könnte, kann man sparen. Das sage ich so direkt, denn ich möchte ehrlich sein. Bsp.: Westumgehung. Alle anderen sind dafür, ich bin dagegen.

Pressident: Mal angenommen, Sie würden gewählt werden. Würden Sie die etlichen anstehenden Bauarbeiten an der Theodor-Heuss-Schule vollenden oder kann man sich hier auf eine dauerhafte Baustelle einstellen?

Bues: Viele Sachen wurden angefangen und nicht vollendet. Ich müsste mir einen Überblick verschaffen. Wenn ich dann sehe, dass hier seit Jahren nichts passiert, dann würde ich mich stark dafür einsetzen, dass sich das ändert.

Pressident: Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation des „Bildungsstandortes Pinneberg“?

Bues: Es ist in Ordnung, aber es könnte besser sein. Keine Schule sollte einen Innenhof wie die Theodor-Heuss-Schule haben und auch das Essen sollte besser sein. Ich sag mal: Es ist vertretbar, aber es muss viel gemacht werden!

Pressident: Sprechen wir etwas Positives an. Was lief in der Vergangenheit gut, was möchten Sie beibehalten?

Bues: Ich sehe, dass es viele Bürgerinitiativen gibt. Das ist gut, das möchte ich beibehalten. Doch müssen diese Stimmen von der Politik in Zukunft auch erhört werden.

Pressident: Wären wir beim Thema Eggerstedt-Kaserne. Was ist Ihr Plan für dieses Gebiet?

Bues: Ich möchte die Eggerstedt-Kaserne vernünftig nutzen. Eine neue GuGs, einen Kindergarten, aber auch Wohnungen für sozial Schwache.

Pressident: Auch Bildungsangebote, die von der Theodor-Heuss-Schule genutzt werden können?

Bues: Auch das, wenn der Bedarf da ist und wenn diese genutzt werden. Z.B. könnte man hier an einen Kunstrasenplatz für Sportler denken.

Pressident: Sie fordern mehr Bürgerbeteiligung. Wie möchten Sie das umsetzen?

Bues: Z.B. sollen die Bürgerinitiativen bei Ratsversammlungen mit einbezogen werden. Das passierte bislang nicht. Und natürlich müssen die Stimmen der Bürger mehr gehört werden. Wichtig finde ich z.B., dass man am Wochenende und abends im 10-Minuten-Takt mit der S3 nach Pinneberg kommt. Dafür würde ich mich gerne einsetzen.

Pressident: Kurze Frage, schnelle Antwort. Welche drei Themen sind Ihnen am wichtigsten?

Bues: Bildung, Schulden und Wohnraum.

Pressident: Wie z.B. wollen Sie die Innenstadt entwickeln?

Bues: Da ist meine Meinung: Wir haben einen Citymanager eingestellt, der kümmert sich darum, aber ihm müssen wir einfach auch etwas Zeit lassen. Was ich nicht so sehe, ist, dass wir jetzt ganz viel Geld in die City investieren sollen, sondern uns um effektivere Maßnahmen Gedanken machen müssen. Z.B. große Geschäfte anlocken.

Pressident: Haben Sie sich eigentlich schon während der Jugend für Politik interessiert oder kam dies erst in den letzten Jahren?

Bues: In den letzten Jahren.

Herr Bues, wir danken für das Gespräch.

 

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“Direktheit statt Arroganz” /interview-buergermeisterwahl-pinneberg/ /interview-buergermeisterwahl-pinneberg/#comments Sun, 28 Oct 2012 13:33:41 +0000 /?p=7777

 

Dass bei der Pinneberger Bürgermeisterwahl als schwierig vermutete Parteienkonstellationen zustande kommen, zeigt auch Meike Oltmanns-Hase, die mit Unterstützung von Grünen, FDP und Bürgernahmen ins Bürgermeisteramt möchte. Mit Pressident spricht sie u.a. über die Bedeutung von Social-Media-Wahlkampf.

Pressident: Wir haben uns in der Stadt umgeschaut und uns ist sofort ihr Wahlplakat mit dem  Schriftzug “Ich kann’s besser!” aufgefallen. Sehen Sie sich als selbstbewusste Frau?

Oltmanns-Hase: Ja, unbedingt. Das verfolgt mich schon mein ganzes Leben, dass man mir nachsagt, ich sei selbstbewusst. Ich bin kein Freund von Ausreden, ich bringe die Dinge auf den Punkt und fahre immer meine Linie.

Pressident: Glauben Sie, dass Ihr Selbstbewusstsein bei einigen Wählern als arrogant wahrgenommen wird?

In unserer Kultur ist es üblich, dass wir lieber um das Geschehen herum reden. Das ist nicht mein Ding. So werde ich hin und wieder darauf angesprochen, kann es aber meistens auch wieder ausräumen und Arroganz in Direktheit wandeln.

Pressident: Gibt es denn Merkmale, wo die anderen Bewerber bei den Wählern auch besser dastehen?

Oltmanns-Hase: Ich hatte dem Forum Unserpinneberg gesagt: Besser singen als ich können sie allemal. Aber Spaß beiseite: Jeder sollte seine eigenen Qualitäten in den Vordergrund stellen.

Pressident: Zum Beispiel bei der Homepagegestaltung?

Oltmanns-Hase:  Ich finde meine Homepage gut. Ich sehe überall Leute in lila Klamotten herumlaufen. Wenn man mir sagt, lila sei altmodisch, dann kann ich dem nicht zustimmen.

Pressident: Welches Medium würden Sie als wirkvollstes empfinden?

Oltmanns-Hase: Das Gespräch. Das ist mit Abstand das wirksamste Medium. Ich habe noch nicht erlebt, dass irgendein elektronisches Gerät das persönliche Gespräch ersetzten kann.

Pressident: Als einziger Kandidat machen Sie zur Zeit ernsthaft Social-Media-Wahlkampf. Wie wichtig ist Ihnen das Internet?

Oltmanns-Hase: Ich wäre ohne Internet verloren. Nicht nur im Wahlkampf. Jeder kommuniziert auf einen anderen Weg. Es gibt viele Menschen, die über Internet kommunizieren. Und da will ich dann auch mitmachen.

Pressident: Selbst Google-Anzeigen nutzen Sie als Werbemittel…

Oltmanns-Hase: Ja. Es hat sich gezeigt, dass das funktioniert, als wir vor vielen Jahren unsere Bürgerinitiative schnell bekannt machen mussten.

Pressident: Versuchen Sie übers Internet vor allem Jugendliche anzusprechen?

Oltmanns-Hase: Das war unsere Hoffnung und wir haben es deswegen auch versucht. Ich finde es jetzt aber erstaunlich, dass vorwiegend meine Generation und älter, aber wenig Jugendliche mich auf Facebook unterstützen. Vielleicht ist das doch nicht der richtige Weg, um die Jugend zu erreichen.

Pressident:  Was haben Sie für Versprechen an die Jugend in Pinneberg?

Oltmanns-Hase: Ich brauche junge Leute, die mir in diesen Situationen helfen und mich unterstützen. Denn was bringt es, wenn ich für die Jugendlichen etwas einrichte, diese das aber gar nicht haben wollen?

Pressident: In der Vergangenheit war es so, dass die Meinung der Jugendlichen in Pinneberg nicht berücksichtig wurde.

Oltmanns-Hase: Und nicht nur bei den Jugendlichen! Ich habe oft erlebt, dass die Meinungen von Bürgen nicht berücksichtigt wurden. Das will ich ändern. Ich werde dafür sorgen, dass vor allem die Meinungen der Bürger mehr diskutiert und berücksichtigt werden. Wofür fragen wir denn die Leute, wenn wir es dann sowieso wieder in die Schublade schieben?

Pressident: Sie wohnen in der Nähe der THS. Schämen Sie sich für den baulichen Zustand der Schule oder sind Sie mit der Schulpolitik der Stadt zufrieden?

Oltmanns-Hase: Ja, ich schäme mich! Ich glaube zum Beispiel, auch wenn ich es nicht beweisen kann, dass es meiner Tochter gesundheitlich besser geht, seitdem sie nicht mehr an der THS ist. Das kann natürlich daran liegen, dass an ihrem jetzigen Studienort einfach andere Luft ist. Aber wir haben ja alle die Schimmelsanierung mitbekommen. Wir haben jetzt von Formaldehyd gehört. Pinneberg kann deswegen nicht sagen, wir haben Millionen für Riesenprojekte, aber wir haben kein Geld, um für die Gesundheit unserer Kinder, an der eigenen Schule, zu sorgen.

Pressident: Wie wollen Sie die Bildungspolitik verändern?

Oltmanns-Hase: In erster Linie ist die Stadt für die Schulgebäude verantwortlich. Ein Beispiel: Bei der aktuellen Formaldehyd-Geschichte werde ich zur Politik gehen und sagen: „Da muss jetzt Geld investiert werden.“ Auch wenn wir gerade erst in diese Richtung einen guten Schritt gemacht haben, ist trotzdem noch viel zu tun!

Meike Oltmanns-Hase, Bürgermeisterwahl 2012

Oltmanns-Hase: “Ich kann’s einfach”

Pressident: Wann haben Sie sich dazu entschlossen, Bürgermeisterin zu werden?

Oltmanns-Hase: Schon vor 4 Jahren. Aber da standen die Chancen nicht sonderlich gut. Vor kurzem kam dann aber wieder meine Freundin von der FDP zu mir und wollte, dass ich mich bewerbe. Dann habe ich das mit der Familie abgeklärt und schon ging es los.

Pressident: Haben Sie keine Bedenken, dass Sie zu wenig Zeit für die Familie haben werden? Ihre Tochter geht in den Kindergarten und möchte ihre Mutter doch bestimmt auch das ein oder andere Mal zu Gesicht bekommen.

Oltmanns-Hase: Ich arbeite um die Ecke, da sehe ich kein Problem. Selbst wenn ich zuhause arbeite und angerufen werde, bin ich problemlos in fünf Minuten im Rathaus. Ich wohne ja nicht in Altona. Und natürlich wird mich meine Tochter auf jeden Fall häufig im Rathaus besuchen.

Pressident:  Der Wahlkampf läuft gut?

Oltmanns-Hase: Ja, der läuft gut. Der ist super spannend. Und natürlich auch sehr anstrengend.

Zu den Interviews mit den anderen Kandidaten

Pressident: Wer hätte die besten Chancen auf den Job des Bürgermeisters, wenn Sie nicht da wären?

Oltmanns-Hase:  Ich glaube, dass läuft auf ein Rennen zwischen Frau Steinberg und mir hinaus. Das bestätigen mir auch viele, mit denen ich spreche.

Pressident: Sie haben bereits Erfahrungen durch die Bürgerinitiative ,,BIENEH”. Warum sind Sie dort ausgetreten?

Oltmanns-Hase:  Ich bin nicht ausgetreten. Ich habe nur mein Amt als Pressesprecherin niedergelegt. Eigentlich wollte ich das erst im Falle meiner Wahl tun, aber die Situation habe ich ein bisschen unterschätzt.

Pressident: Was soll aus dem Gelände der Eggerstedt-Kaserne werden?

Oltmanns-Hase: Ich hätte gerne einen verkehrsarmen “Modell-Stadtteil” mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln, einen grünen Bildungsstandort, wo die Bäume stehen bleiben sowie Wohnhäuser und Gewerbe.

Pressident: Sie sind seit 2 Jahren Mitglied der Grünen, die Sie auch unterstützen. Haben Sie eine Idee, warum CDU und SPD Urte Steinberg im Wahlkampf helfen und nicht Ihnen?

Oltmanns-Hase: CDU und SPD kennen mich über die Bürgerinitiative. Und ich glaube, dass es ein paar Vorbehalte gibt. Ich habe mich mit den Vertreter von CDU und SPD hier in Pinneberg kurz unterhalten und natürlich werden wir zusammenarbeiten. Doch das Rückgrat, was ich habe, mögen die nicht so richtig.

Pressident: Ole Bues sagte uns, keine Parteienunterstützung sei für ihn ein Vorteil. Sie freuen sich über den Support von Grünen, FDP und Bürgernahen. Wer hat Recht?

Oltmanns-Hase:  Beide. Ich sehe die Unterstützung positiv, da ich alle drei Parteien gut kenne. In meiner Zeit bei der Bürgerinitiative BIENEHhabe ich meine Zeit damit verbracht, FDP, Bürgernahe und die Grünen zusammenzuführen. Das hat geklappt und das kann ich mir auf meine Kappe schreiben.

Pressident: Ihr Lebenslauf zeigt, dass Sie in Ihrem Berufsleben bereits verschiedenste Wege gegangen sind. Sie haben von einer Fluggesellschaft bis zum Bauunternehmen schon einiges kennengelernt. Wieso jetzt ausgerechnet Politik?

Oltmanns-Hase: Bürgermeisterin ist ja nur ein bisschen Politik. Denn Bürgermeisterin ist fast ein reiner Verwaltungsjob, zwar mit Gestaltungmöglichkeit, aber eben „nach bestem Wissen und Gewissen“. Klar, in dem Moment, wo ich z.B. versuche Gewerbe anzusiedeln, kann ich da natürlich ein bisschen politisch agieren. Aber das ist ein ganz kleiner Prozentsatz.

Pressident: Welche Erfahrungen könnten Ihnen als Bürgermeisterin am hilfreichsten sein?

Oltmanns-Hase:  Ich kann das einfach! Bei meinen letzten Jobs war ich immer die Person, die die Arbeiten der Eben geleitet hat. Ich habe meiner Geschäftsführung, dieich hier mit der Ratsversammlung vergleiche, Vorschläge gemacht, wie sie handeln können.

Pressident: Wo würden Sie vorschlagen im Haushalt zu sparen?

Oltmanns-Hase: Der Finanzbereich in der Verwaltung muss erstmal funktionieren. Das heißt, zunächst muss ich die Mannschaft darauf einstimmen, dass wir wie ein Finanzbereich arbeiten. Ich glaube, wir können schon sparen, wenn wir wirtschaftliches Denken einführen. Wir müssen uns die Risiken angucken, bevor wir etwas planen. Sparen tut man, wenn man sich den besten und den schlechtesten Fall anguckt und dann erst entscheidet.

Pressident: Was für Einnahmequellen würden Sie für Pinneberg vorschlagen?

Oltmanns-Hase: Wir müssen uns Gewerbe holen. Wir haben ja genug Gebiete, die dafür in Frage kämen. Und ich möchte mich auch in anderen Gemeinden nach deren Modellen erkundigen. Abgucken und besser machen hat schon immer geholfen!

Pressident: Nun muss auch nicht alles schwarzgemalt werden. Was finden Sie denn in Pinneberg lobenswert, woran würden Sie mit ihrer Arbeit positiv anknüpfen?

Oltmanns-Hase: Klasse finde ich den Verein “Stadtmarketing/Citymanagement Pinneberg e.V.”. Die haben ja den Weihnachtsmarkthierher geholt. Ich finde den Rosengarten schön und ich freue mich über das viele ehrenamtliche Engagement in der Stadt.

Pressident: Haben Sie einen Lieblingsort in Pinneberg?

Oltmanns-Hase: Wenn mein Mann kocht, dann ist die Küche mein Lieblingsort. Ich bin ein Familienmensch!

Pressident: Sie wollen mehr Bürgerbeteiligung und ein gemeinsames Miteinander. Wie möchten Sie das umsetzten?

Oltmanns-Hase: Wir haben z.B. zur Zeit das Prinzip, dass Sachen beschlossen und erst dann die Bürger informiert werden. Ich möchte die Bürger sofort – nämlich bereits bei der Planung – miteinbeziehen.

Pressident:  Auf Ihrer Homepage formulieren Sie klare Ziele, gehen auf allerlei Themen ein. Bringt das nicht auch das Risiko, entstandene Erwartungen später nicht mehr erfüllen zu können?

Oltmanns-Hase: Nein, das mache ich ja aus Überzeugung. Ich stehe zu dem, was ich sage.

Pressident: Machen Sie von morgens bis abends Wahlkampf?

Oltmanns-Hase: Vom Grundgedanken her ja – selbstverständlich. Selbst wenn ich zu Hause bin, dann beantworte ich noch E-Mails, organisiere, etc.. Der ganze Tag dreht sich eigentlich um den Wahlkampf.

Pressident: Kurze Frage, schnelle Antwort. Welche drei Themen sind ihnen am wichtigsten?

Oltmanns-Hase: Finanzen, Kinder, Innenstadt.

Pressident: Zum Thema Innenstadt: Wollen Sie viel Geld ausgeben für die Neugestaltung oder versuchen anderweitig etwas Neues aufzubauen?

Oltmanns-Hase: Ich will, dass wir uns erstmal ein Ziel setzen. Wo wollen wir mit der Stadt in 20 Jahren hin? Unsere Stadt hat zwei Flüsse, die man perfekt nutzen kann. Aber dies tun wir nicht. Man könnte doch versuchen, die Innenstadt an die Mühlenau oder an die Pinnau umzusiedeln. Denn der Mensch wird bekanntlich vom Wasser angezogen.

Pressident: Umwelt vs. Wirtschaft. Was ist Ihnen wichtiger?

Oltmanns-Hase: Eindeutig die Umwelt. Manchmal muss auch mal die Umwelt einen Rückzieher machen, aber man muss natürlich immer einen Weg finden.

Pressident: Wie ist Ihre Meinung zu Themen wie Neubebauung oder zu einer Durchgangsstraße vom Rehmen bis in die Innenstadt?

Oltmanns-Hase:Einen Durchstich durch den Fahlt finde ich ganz unterirdisch. Das bisschen Grün, das wir hier haben, sollten wir auch behalten. Das Rehmenfeld ist auch grün, allerdings in privater Hand und, wenn ich mich richtig erinnere, Baumschulland. Es liegt sehr nah an der Autobahn – so dass sichdiese Fläche als Gewerbegebiet eignen könnte. Im Moment kein Thema, wird es aber sicher wieder werden. Ich will, ob hier oder für ganz Pinneberg, mit Politik und Bürgern gemeinsam ein nachhaltiges Konzept entwickeln.

Pressident: Wir danken für das Gespräch.

 

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Schleswig-Holstein hat gewählt /schleswig-holstein-hat-gewahlt/ /schleswig-holstein-hat-gewahlt/#comments Sun, 06 May 2012 19:07:36 +0000 /?p=6928 Spannend wie selten ist die Schleswig-Holstein-Wahl 2012 auch nach der Schließung der Wahllokale Sonntagabend um 18:00 Uhr und Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen. Sicher ist bislang nur: Die Regierungskonstellation ändert sich. Mit einer knappen Mehrheit könnte die SPD zusammen mit Grünen und SSW regieren. Denkbar ist auch eine große Koalition, rechnerisch möglich auch ein Ampel- und ein Jamaika-Bündnis.

Schleswig-Holstein hat gewählt

Dem vorläufigen amtlichen Endergebnis nach kommt es zu folgenden Zahlen:

CDU: 30.8
SPD: 30,4
FDP: 8.2
GRÜNE: 13.2
LINKE: 2.2
SSW: 4.6
PIRATEN: 8.2
And.: 2.4

Die kleinste Partei im Landtag könnte zum Ministerpräsidentenmacher werden. Für die SSW gilt die 5%-Hürde nicht, sodass diese mit drei Sitzen im Landtag vertreten sein werden. Spitzenkandidaten Anke Spoorendonk, die es am Freitag aufgrund ihres Wahlwerbespots noch in die heute-show schaffte, freundet sich mit der Dänen-Ampel SPD, Grüne, SSW an.

Gemischte Gefühle bei der CDU

Knapp über 30% sind zwar das schlechteste aller CDU-Ergebnisse in Schleswig-Holstein, im Vergleich zur Wahl 2009 verloren die Konservativen um einen Prozentpunkt, nichtsdestotrotz waren die Prognosen vor der Wahl deutlich zugunsten Torsten Albig von der SPD. Und vor einigen Monaten hatte kaum einer damit gerechnet, dass es für eine rot-grüne Koalition knapp werden könnte (Foto: Wilhelmine Wulff, pixelio.de).

Enttäuschung bei der SPD

“Das war nicht das, was ich euch versprochen hatte”, resümiert Spitzenkandidat Torsten Albig gegenüber seinen Anhängern. Die Sympathiewerte im Land waren erstaunlich hoch – vielleicht aber zu stark von den Krisen der CDU geprägt, sodass das Wahlergebnis mit knapp über 30% schlechter ausfiel als erwartet.

Grüne feiern

Für Robert Habeck, Spitzenkandidat der Grünen, und seine Partei haben sich alle Anstrengungen gelohnt. Habeck hat den Schwerpunkt seines Wahlkampfes auf Bürgernähe gesetzt, war als Markverkäufer im Pinneberg aktiv, half bei der örtlichen Müllabfuhr und stellte sich den Pressident-Fragen am 24.4.2012. Der grüne Spitzenkandidat neigte zwar zu leicht populistischen Aussagen wie Anspielungen auf Christian von Boetticher, zeigte anderseits durchaus Realitätsnähe und grenzte sich von Torsten Albig ab: “Wir versprechen nur, was wir auch finanzieren können.”

Piraten auch im Schleswig-Holstein-Landtag

Die Partei von Torge Schmidt schwimmt weiter auf der Welle des Erfolgs. “Alles über 5% wird gefeiert!”, kündigte der Spitzenkandidat der Piraten an. Eine Regierungsbeteiligung der Piraten ist ausgeschlossen.

FDP lässt sich feiern

In der eigenen Partei sah man mitunter etwas grimmig auf Wolfgang Kubicki. War er es doch, der – ginge es nach manchen Parteifreunden – zu schnell seine eigene Meinung äußerte, z.B. im Fall der Nominierung des Bundespräsidenten Joachim Gauck. Bei den Wählern ist seine Art aber erstaunlich gut angekommen. Über acht Prozent erreichten die Liberalen, die Regierung werden sie trotzdem wohl nicht bilden.

Enttäuschend ist die Wahlbeteiligung mit rund 60%.

Der Wahlkampf war geprägt von den Themen Bildung und Haushaltskonsolidierung. Das merkte man auch im Pressident-Interview mit Torsten Albig: “Das hat was damit zu tun mit der großen Frage, wie bekommen wir Bildung an jeden jungen Menschen tatsächlich so ran, dass egal wo er herkommt, er die Chance hat, in seinem Leben selber entscheiden zu können und nicht ständig Hilfen des Staates braucht?”.

Die Wahlbeteiligung fiel schwach aus. 60,6% der 2,2 Millionen wahlberechtigten Bürger hatten ihre Stimme abgegeben.

Juniorwahl

14.000 Schülerinnen und Schüler haben – nur der Form halber – ebenfalls in den Schulen gewählt. Viele, viele Jugendliche haben von dem Angebot der Juniorwahl Gebrauch gemacht und unter fast echten Wahlbedingungen ihre Stimme abgegeben. Interessant und ganz anders ist das Ergebnis.

Ergebnis Juniorwahl 2012

Ergebnis der Juniorwahl 2012, C:juniorwahl.de


Ergebnis Juniorwahl 2009

Ergebnis der Juniorwahl 2009 C:juniorwahl.de

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Der Kinder- und Jugendbeirat – Politik für Euch! /der-kinder-und-jugendbeirat-politik-fur-euch/ /der-kinder-und-jugendbeirat-politik-fur-euch/#comments Tue, 01 Feb 2011 15:47:45 +0000 /?p=2990 Es ist fast erschreckend, wie gering die Begeisterung der Jugendlichen für die alltäglichen Debatten im Bundestag, den Nahostkonflikt um Palästina oder den Bundeswehreinsatz in Afghanistan ist. Der Grund: Es handelt sich hier um politische Themen, und das finden die allermeisten stinklangweilig. Dafür kann es viele Ursachen geben.

- Viele denken, diese Themen, die dort behandelt werden, sind für sie sowieso nicht wichtig (was oft nicht ganz stimmt).

- Andere meinen, die meisten Politiker versuchen alles gut zu verkaufen und mit ihrer Rethorik Dinge schönzureden, die letztendlich nicht weiterführen.

Oft sind es eine Menge Vorurteile, die bei vielen schnell zu einer Politikverdrossenheit führen. Was aber am häufigsten für das Desinteresse sorgt, ist, dass viele Jugendliche behaupten, sie hätten nicht den geringsten Einfluss auf Politik jeglicher Art, und so bräuchten sie sich auch nicht damit auseinanderzusetzten. Das stimmt aber nicht!: Wie in vielen anderen umliegenden Städten auch hat Pinneberg einen Kinder- und Jugendbeirat, der die aufgelisteten Gründe außer Kraft setzt. Er bietet die Chance, dass auch Jugendliche eingreifen, zwar in reduzierter Form, aber es ist dennoch eine Möglichkeit.

Was ist der Kinder- und Jugendbeirat?

Der KJB besteht aus 9 Mitgliedern, die alle 2 Jahre neu von den Jugendlichen gewählt werden. Sie müssen zwischen 12 und 21 Jahren alt sein und in Pinneberg wohnen.

Der Kinder- und Jugendbeirat setzt sich für die Interessen der Kinder und Jugendlichen in Pinneberg ein. Deshalb geht er beispielsweise in die verschiedenen Ausschüsse (mit jeweils zwei Mitgliedern), um zu den verschiedenen Themen, die dort im Rathaus angesprochen werden, seine Meinung zu äußern. Außerdem hat er monatlich eine eigene öffentliche Sitzung, zu der jeder kommen darf, um Fragen oder Anmerkungen zu äußern. Dort und auch bei den internen (nicht öffentlich) Sitzungen berät sich der KJB über die vielen Themen, die es zu klären gibt. Zusätzlich besitzt er einen Jahresetat von über 1000€, sodass er auch selbst Initiative ergreifen kann, um Veranstaltungen (wie zuletzt ein kino) zu organisieren. Es bieten sich somit eine Menge Möglichkeiten.

Der Kinder- und Jugendbeirat hat ein Büro im Geschwister-Scholl-Haus. Dort finden meistens die Sizungen statt.

Der KJB hat verschiedene Ämter:

Der/die Vorsitzende: lädt zu den Sitzungen ein und leitet diese, außerdem ist er/sie der/die erste(r) Hauptverantwortliche und erste Ansprechperson.

Der/die stellv. bzw. 2. stellv. Vorsitzende: übernehmen die Aufgaben der/des Vorsitzenden bei dessen/deren Abwesenheit

Kassenwart: verwaltet die Handkasse, rechnet mit der Verwaltung über die Haushaltskasse ab
Schriftführer: schreibt die Niederschriften der öffentlichen Sitzungen

Pressesprecher: kontaktiert die Presse bei Mitteilungen, lädt zu den Sitzungen ein

Fazit: Politik kann ein sehr spannendes und breites Thema sein, sodass jeder in seiner Lage mitmischen kann. Auch Jugendliche!

Im April 2011 wird neu gewählt: Es ist die Chance für jeden von Euch (sofern ihr zwischen 12 und 21 Jahre alt seid und in Pinneberg wohnt) die Hemmungen zu überwinden und sich einzumischen. Vielleicht stellt Ihr bald fest, dass es sich gelohnt hat.

Mehr Infos: http://www.kjb-pinneberg.de/ 

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