Schleswig-Holstein hat sich auf den Weg gemacht – auf den langen Weg aus der Schuldenkrise. Die Landesregierung billigte das Sparpaket und beginnt nun mit Einsparungen in dem sonstigen Tabu-Thema Bildung.
Der Abbau von 5300 (!) Lehrerstellen bis 2020 geht vor allem zu Lasten der Schulen. Sie sollen 3650 Lehrerstellen verlieren, die ersten 300 im Sommer 2011, die nächsten 300 im Sommer 2012. Carstensen versicherte hingegen, dass das Verhältnis zwischen Lehrer- und Schülerzahlen gleichbleibe. Grund für die Stellenstreichungen seien die rückläufigen Schülerzahlen.
Die im Amt bleibenden Lehrer sollen ab August jede Woche eine Schulstunde mehr geben (25,5 statt 24,5). Die längeren Arbeitszeiten stoßen auf massive Proteste. Erstmals in der Geschichte Schleswig-Holsteins wollen beamtete Lehrer streiken. Obwohl das Bildungsministerium ankündigte, die Streiks werden nicht ohne Folgen bleiben (eigentlich dürfen Beamten nicht streiken), wird der Unterricht am Donnerstag, 3. Juni 2010 ab der vierten Stunde nicht mehr nach Plan verlaufen.
Unterrichtsausfall wird es voraussichtlich nicht geben. Die Stunden werden von nicht streikenden Lehrern vertreten.
Für Schüler fällt die teils kostenlose Schülerbeförderung z.B. per Bus oder Bahn weg, bzw. soll von den Eltern mit bezahlt werden.
Foto rechts: Archiv vom Bildungsstreik von joris/jugendfotos.de
]]>Mittlerweile häufen sich die Tage, an denen die Busse im Depot bleiben und die Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) die Arbeit niederlegt. Schon mehrfach mussten viele Schüler aus den umliegenden Bezirken (u.a.: Appen, circa 140 Schüler) auf Auto oder Fahrrad umsteigen. Besonders das letztgenannte Verkehrsmittel zwingt bei vereisten Straßen und nichtgeräumten Radwegen unsere Schüler immer häufiger zum Frühaufstehen. Der Schulweg nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch. Für Schulkinder aus Appen-Unterglinde sind zum Beispiel rund acht Kilometer Frühsport angesagt (Foto: tw-production)Die Gewerkschaft Ver.di will ein deutliches Signal an die Arbeitgeber senden. Bisherige Tarifverhandlungen waren nach sechs Runden gescheitert. Die Busfahrer fordern fünf Prozent mehr Lohn, sowie eine Einmalzahlung von 400 Euro.
Auch wenn der heutige Streik nur 24 Stunden anhält, könnten Neue schon bald in Planung gesetzt werden. Denn: Die privaten Omnibusunternehmen zeigten sich zwar kooperativ, doch haben sie von der Höhe der neuen Verträge ganz andere Visionen. Die Vorstellungen der Arbeitgeber entsprechen mal gerade der Hälfte des geforderten Tarifes.
Wann neue Streiks kommen, ist also noch unklar, aber es könnte nicht mehr lange dauern.
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