Während im Schulgebäude US-Botschafter Murphy den Tagesablauf umgestaltete, ging eine sportliche Delegation der Schülerschaft in Moorege an die körperlichen Grenzen. Der diesjährige Triathlon verlangte den Teilnehmern aus Schulen in ganz Pinneberg Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit ab.
Bei bewölktem Himmel und gut 16°C Außentemperatur kostete es schon ein gutes Stück Überwindung, sich um 10 Uhr in das Oberglinder Baggerseewasser zu stürzen. Doch spätestens nach dem Startsignal wurden körperliche Kälteempfindlichkeiten ausgeblendet. Von dort an stand die Mobilisierung jeglicher Kräfte zur Bewältigung von 500m Schwimmen, ein 20km-Rundkurs mit dem Rad, sowie einem finalen 5km-Lauf im mentalen Fokus. Ohne Durchatmen versuchten alle, jede Disziplin mit maximalem Tempo zu absolvieren. Und auch bei den Übergängen sollte so wenig Zeit wie möglich verschwendet werden. So war es ratsam, sich schon vorher zu überlegen, wie man sich nach dem Schwimmen am rasantesten für`s Fahrrad umzog und gleichzeitig noch kurz etwas trank. Der Fahrradrundkurs führte die Triathleten bis nach Holm, von wo man über Appen schließlich wieder zum Startpunkt gelang. Streckenposten sorgten dafür, dass niemand von der Route abkam. Schließlich kamen dann noch diese 5 Kilometer Laufstrecke in Form von einer Runde, die zwei Mal abgelaufen musste. Die Umstellung vom in-die-Pedale treten zum joggen führte nicht wenige an ihre letzten Kraftreserven. Doch Aufgeben nach dem, was man nun bereits hinter sich hatte? Auf keinen Fall!
Und so liefen am Ende alle Teilnehmer mit einem häufig schmerzverzerrten Gesicht durch`s Ziel und erhielten ihre Teilnehmermedaille. Die Zufriedenheit und der Stolz waren aber spätestens nach einer kurzen Ruhephase jedem anzusehen. Es ist geschafft!
Darüber hinaus durften wir uns für Frederike (12. Klasse), Mailin (10. Klasse) und Sören (10. Klasse) freuen, die in ihrer Altersklasse den ersten Platz erreichten. Gratulation! Die Zeiten aller Teilnehmer folgen in den nächsten Tagen.
Der nächste Triathlon kann also kommen. Für alle Schüler ab der 10. Klasse gilt übrigens das Angebot, sich in die AG, die sich regelmäßig mit Herrn Großcurth zum Trainieren verabredet, einzureihen. Wir freuen uns auf Euch!
]]>Die Idee, sich für einen Platz in der Ratsversammlung von Pinneberg zu bewerben, war keine Überlegung von heute auf morgen. Bereits seit vier Jahren übt Nachwuchspolitiker Jannik Thiel im Pinneberger Kinder- und Jugendbeirat die Arbeitsweise als Politiker. Jetzt, gerade das Mindestalter von 18 Jahren erreicht, steht der nächste Schritt an. Im Wahlkreis 12, der die Bereiche um die Eggerstedt-Kaserne umfasst, tritt Thiel gegen nicht unbekannte Größen der lokalen Politik wie Bernd Hinrichs (CDU) oder Manfred Stache (Grüne/Unabhängige) an.
Seit drei Jahren ist Thiel Mitglied der SPD. In diesen Jahren lernte er, wie Politik auf kommunaler Ebene funktioniert und mischt schon jetzt ordentlich mit. Nicht selten kommt es vor, dass der THS-Schüler den “alten Herren” aus der Ratsversammlung einen Vortrag über die Situation der Schulen vor Ort und die Wünsche der Jugendlichen hält. Keine Spur von Schüchternheit – das selbstbewusste Auftreten erntet mitunter auch großen Respekt bei den Oppositionsparteien, auch wenn diese das in Wahlkampfzeiten nur off record von sich geben.
Obwohl der Schüler nach eigenen Angaben drei bis acht Stunden an Freizeit täglich in den Wahlkampf investiert, könnten die Chancen fürs Wochenende besser stehen. Das Gebiet um die Eggerstedt-Kaserne ist traditionell unter starkem Einfluss der aktuellen Oppositionsparteien FDP, Grüne, Bürgernahe. Erst kürzlich sorgten Wahlplakate der Bürgerinitiative Bieneh für Zoff, auf denen sie eine Wahlempfehlung gegen SPD und CDU abgaben. Thiel kämpft trotzdem, macht Basisarbeit und will vor allem um junge Menschen werben – auch wenn er mitunter wie die alteingesessenen Politiker in eine inhaltslose Trance verfällt und Wörter wie Freiheit und Gerechtigkeit propagiert anstatt von den Problemen der Schulsanierung und des Umweltschutzes zu reden.
Was ihm jedoch zu Gute kommen könnte, ist, dass er nur vor Ideen strotzt, wenn es darum geht, wie er als Politiker die Stadt verändern möchte. “Wir müssen die Leute dort abholen, wo sie stehen”, erklärt Thiel und möchte gerne mehr Menschen für Politik begeistern. Dass er versteht, wovon er redet, zeigt sich auch darin, dass er sich gerne auch mal den komplexeren Problemen annimmt und beispielsweise die Kommunikation zwischen Politik und Ladenbesitzern der Pinneberger Innenstadt verbessern will.
Bis zur Wahl am Sonntag heißt es dann: Hausbesuche, wenig Schlafen und Flyer verteilen. Unterstützung bekommt er durch das Wahlkampfteam der Jusos, die sich zur Initiative “Junge Ideen. – Für uns. Für alle.” zusammen geschlossen haben. Zusammen holen sie sich Hilfe bei dem Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsident Torsten Albig, lassen einen eigenen Bus mit ihren Gesichtern und Werbeslogans durch die Stadt fahren oder verschicken Erstwählerbriefe.
Egal, wie am Ende das Ergebnis aussieht: Politische Basisarbeit für die SPD will Thiel weiterhin machen. Ob mit einem Platz in der Ratsversammlung oder ohne.
]]>Nun ist die ganze Stadt mal wieder zuplakatiert mit verschiedenen Parteien, Personen und Botschaften. Genau deshalb haben wir die Parteien kontaktiert und mit einem Steckbrief konfrontiert, der unserer Meinung nach Jugendliche interessieren könnte. Durch die verschiedenen Antworten der jeweiligen Parteien kommt ihr hoffentlich zu dem Entschluss, wem Ihr am meisten Zustimmung schenkt, sodass ihr vor dem 26. Mai noch rechtzeitig für euch die Frage beantwortet: Wen soll ich wählen? Und wenn dann immer noch keine Entscheidung getroffen ist, wählt demokratisch oder notfalls ungültig, aber nehmt euer Wahlrecht in Anspruch! Die Wahllokale sind den ganzen Sonntag über von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Wer und was wird gewählt?
Am Sonntag wird eigentlich zweimal gewählt. Und somit ist es auch notwendig, gleich zwei Stimmzettel auszufüllen. Die beiden Wahlen sind die
- Gemeindewahl und die
- Kreiswahl
Gemeindewahl
Der Kreis Pinneberg ist in einzelne Gemeinden aufgeteilt, u.a. in die Gemeinde Pinneberg oder Appen. In Pinneberg umfasst die Gemeinde die Stadtgrenzen und somit wird mit dem Stimmzettel für die Gemeindewahl (weißer Zettel) die Ratsversammlung der Stadt Pinneberg gewählt. Anders als bei der Bundestagswahl gibt es keine Erst- und Zweitstimme. Es wird nur ein Direktkandidat gewählt (von CDU, SPD, Grüne, FDP oder Bürgernahe). Damit nicht nur eine Person in der Ratsversammlung sitzt, wurde die Stadt Pinneberg in einzelne Wahlkreise aufgeteilt, die nur einige wenige Straßen umfassen. So kann es sein, dass ihr auf dem Stimmzettel zur Gemeindewahl andere Namen der gleichen Parteien auf dem Stimmzettel habt als eure Freunde oder Bekannten. Derjenige Politiker mit den meisten Stimmen innerhalb eines Wahlkreises gewinnt und bekommt automatisch einen Platz in der Ratsversammlung. Gleichzeitig tritt jede Person für eine Partei an, sodass man die Stimmen aller Vertreter einer Partei zusammenzählt. Diese Zusammenzählung macht die Prozentzahlen der Parteien aus, die in den Zeitungen veröffentlicht werden und nach der eine Partei Sitze in der Ratsversammlung erhält. Erlangt eine Partei auf diese Weise mehr Sitze als Direktkandidaten findet ein Ausgleich statt – dieses Prinzip funktioniert genauso wie bei der Bundestagswahl.
Man kann also sagen, dass mit dem Stimmzettel zur Gemeindewahl die Erst- und Zweitstimme zusammengefasst sind.
Die Ratsversammlung der Stadt Pinneberg entscheidet über wichtige lokale Themen wie z.B. Schulsanierung, Betrieb von Sportplätzen oder Bebauung des Kasernengeländes.
Kreiswahl
Das Wahlprinzip bei der Kreiswahl ist dasselbe wie bei der Gemeindewahl. Allerdings wird hier (roter Stimmzettel) eine Vertretung für den Kreistag, also nicht nur für die Stadt, sondern für den ganzen Kreis Pinneberg gewählt. Die einzelnen Wahlkreise sind somit natürlich größer, sodass das Stadtgebiet Pinneberg nur drei (statt 18 Wahlkreise) umfasst.
Die Aufgabe des Kreistages ist beispielsweise die kreisweite Kinder- und Jugendarbeit, die Sport- und Kulturförderung oder die Organisation des öffentlichten Personennahverkehrs.
Da die Wahlen miteinander zusammenhängen und Kreis und Stadt nach Möglichkeit miteinander kooperieren, wurden die Wahlen zu einer zusammengefasst.
Wir haben den Parteien in Pinneberg einen Steckbrief zukommen lassen und hoffen, dass wir euch auf diese Weise eine Orientierung für die Wahl bieten können.
Pinneberg hat starke Vereine mit einem tollen Angebot auch für Kinder und Jugendliche. Das Geschwister-Scholl-Haus ist das Haus der Jugend in Pinneberg. Hier gibt es attraktive Angebote zu den unterschiedlichsten Themen, wie Theater AG, AG Technik-Crew, Beatschmiede usw. Letztendlich seid es ihr Jugendlichen selbst, die das Angebt bestimmen, entweder durch Eure Teilnahme an den Kursen oder dem Wunsch nach Neuem. Viele Institutionen wie z.B. die Diakonie oder Vereine wie „Brücke der Kulturen“ oder „Gewaltfrei“ sind zusätzlich Anlaufstellen. All das unterstützt die CDU uneingeschränkt. Unser Traum wäre ein Kunstrasenplatz auf dem Gelände der Eggerstedt Kaserne, wenn sich ein privater Investor findet und es könnte sein, dass dieser Traum realisierbar ist.
Am wichtigsten für eine lebenswerte Stadt für Jugendliche sind lebendige Innenstädte mit vielen verschiedenen und guten Geschäften, seien es Gaststätten oder Kleidungsgeschäfte.
Solche Innenstädte zu schaffen erzeugt eine enorme Attraktivität, da man nicht mehr für jede Shopping-Tour nach Hamburg fahren muss.
Die meisten Jugendlichen in Pinneberg verbringen ihre Freizeit in Hamburg und Umgebung.
Die Erhaltung des Schwimmbades und die Unterstützung von Jugendeinrichtungen werden
Pinneberg attraktiver machen. Außerdem brauchen wir zusätzliche Freitzeitangebote.
Die Stadt wird attraktiv durch
a. gute Verkehrsanbindungen, gut organisierten öffentlichen Nahverkehr, gut ausgebautes Radwegenetz und schlaglochfreie Straßen
b. ein breites Angebot guter Schulen und Kindergärten
c. gutes Freizeitangebot mit Sport, Schwimmbad, Theater, Kulturveranstaltungen etc,
d. attraktiver Innenstadt mit vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, schöner Stadtpark, viele Grünflächen
e. gutes Arbeitsplatzangebot, gute Ausbildungsmöglichkeiten
f. ein Krankenhaus am Ort.
- und das alles zu möglichst günstigen Preisen und Tarifen.
Die CDU freut sich über jeden Jugendlichen, der sich für das interessiert, was in Pinneberg geschieht. Über unsere Jugendorganisation, die Junge Union, halten wir guten Kontakt zu Jugendlichen. Speziell zur Wahl informiert die JU alle Erstwähler über die Themen, die speziell Jugendliche interessieren könnten
Mit unserer Kampagne „Junge Ideen. Für Uns. Für Alle“ wollen wir zeigen, dass für die SPD vor allem auch junge Kandidaten und Kandidatinnen zur Wahl stehen. Ebenso werden natürlich auch unsere politischen Ziele in den Vordergrund gestellt, die für Jugendliche besonders wichtig sind. Dies sind unter anderem gut ausgestattete Schulen, ein junges Kulturangebot und ein guter ÖPNV. Zusätzlich haben wir in Pinneberg einen Erstwählerbrief verschickt.
Für die Jugendlichen Wähler_Innen haben wir die GRÜNE JUGEND, die sich mit aktuellen
Themen und Problemen auseinandersetzt, die die Jugendlichen Wäher_Innen betreffen.
Wir haben in den letzten Jahren hohe Summen aufgewandt um an der THS anzubauen, eine Mensa für die Mittagsverpflegung zu ermöglichen und das gesamte Gebäude energetisch gut zu sanieren.
Diese Maßnahmen sind leider bis heute noch nicht beendet. So ist es, auch auf Grund mangelhaften Baustellenmanagements, zu teilweise untragbaren Zuständen, wie z.B. langfristig offenliegenden Fassaden gekommen.
Mit der Ausgliederung des Gebäudemanagements weg von der Stadt hat die CDU erreicht, dass die bauliche Instandhaltung auf eine deutlich bessere Basis gestellt worden ist.
Wir hoffen, dass die noch ausstehenden Maßnahmen an der THS baldigst zum Abschluss gebracht werden können.
Zuerst einmal ist es natürlich sehr gut, dass die THS in den letzten Jahren massiv saniert und erweitert wurde, zu nennen seien nur der Anbau oder die neue Mensa. Dass es jedoch sehr unschön ist, dass sich vor allem die Sanierung der Fassade des Innenhofes in die Länge zieht, ist ebenso verständlich. Sprich: Es geht voran – mit vielen kleinen Schritten.
Eine neuerliche Untersuchung hat ergeben, dass auch nach den kürzlich erfolgten Baumaßnahmen noch kein optimaler Zustand erreicht ist, weil bis in die jüngste Vergangenheit viel Stückwerk geleistet wurde. Das Gebäudemanagement ist gerade von der Stadt Pinneberg auf den Kommunalen Servicebetrieb Pinneberg (KSP) übergegangen, und wir haben große Hoffnung, dass die Politik mit dem KSP zusammen ein ganzheitliches Konzept für die nächsten Maßnahmen auf den Weg bringen kann, das besonders auch die energetische Sanierung beinhaltet.
Die Stadt hat mit dem Einbau der Küche gute Voraussetzungen geschaffen für die Essensversorgung. Für die Organisation des Caterings arbeiten der Cafeteria-Verein, der SEB, die Schülerverter und die Schulleitung mit der Stadtverwaltung zusammen. Von Seiten der Schule gibt es aktuell einen Wunschpartner für die Versorgung. Wir hoffen, daß die Verhandlungen mit diesem Caterer zu einem guten Abschluss kommen. Wir haben den bisherigen Prozess wohlwollend begleitet, den Arbeitsgruppen zugehört und Unterstützung angeboten. Im Schulausschuss oder in der Ratsversammlung gibt es dazu derzeit nichts zu entscheiden.
Pinneberg ist eine grüne Stadt. Wir brauchen Grünflächen, weil sie ökologisch wertvoll sind und unserer Seele gut tun, die Wohnqualität Pinnebergs mitbestimmen. Aber wir brauchen auch Gewerbe, um mit den zusätzlichen Steuereinnahmen mehr Geld für z.B. Kitas, Schulen und die Jugendarbeit zu haben. Fläche für die Wohnbebauung benötigen wir aber ebenso, weil wir auch für Familien und junge Menschen bezahlbaren Wohnungen brauchen und die Miet- und Kaufpreise sonst in den Himmel schießen. Die CDU versucht in diesem Spagat jeweils die richtige Entscheidung für Pinneberg zu treffen.
Grünflächen sind prägender Teil eines ausgewogenen Stadtbildes. Mit dem Fahlt haben wir eine grüne Lunge inmitten unserer Stadt, die es zu schützen gilt. Auch auf dem Kasernengelände, welches nun endlich entwickelt wird, wird ein großer Teil der Fläche als Grünfläche erhalten bleiben. Hierdurch entsteht ein lebens- und liebenswerter neuer Stadtteil.
Sehr wichtig. Für ein lebenswertes Pinneberg brauchen wir Grünflächen. Diese sind für die Wohn- und Lebensqualität in einer Stadt unverzichtbar. Sie sind aber auch wichtig für das sogenannte Mikroklima. Ohne sie, so heißt es z. B. in der Begründung für den Landschaftsplan der Stadt Pinneberg, können sich u.a. sogenannte Wärmeinseln ausbilden, die nachweislich die Gesundheit der Bevölkerung beinträchtigen. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass Grünflächen die Feinstaubbelastung verringern und wichtig sind für die Versickerung von Regenwasser bei in Zukunft vermehrt zu erwartendem Starkregen, dann kann man sich nur wundern, dass einzig Grüne & Unabhängige für den Erhalt des Rehmenfeldes (Thesdorf) und der landwirtschaftlich genutzten Flächen am Gehrstücken eintreten.
Grünflächen in der Stadt sind prima. Z. B. als Stadtpark wie unser Fahlt. Oder als Ausgleichsflächen, um der Natur Platz zu lassen, wenn dicht bebaut werden soll. Oder als mögliche Ansiedelungsflächen für neue Gewerbebetriebe, wenn das hilft, die Schulden abzutragen und Geld für die Schulen zu beschaffen.
Gute Frage. Die wünschen wir uns häufiger gestellt zu bekommen. Wir brauchen mündige engagierte Bürger, die sich nicht nur von Gefühlen, Aussehen und Schockmeldungen in den Medien leiten lassen. Die CDU übernimmt Verantwortung für alle Pinneberger. Die CDU macht niemandem, auch nicht Euch Jugendlichen, Versprechungen, die wir nicht halten können. Wir wollen den Einzelnen stärken, damit Jeder seinen eigenen Weg gehen kann. Deshalb versuchen wir, immer Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten, die Bereiche Kindergärten, Schule, Jugend- und Sozialarbeit so zu gestalten, dass diese auch unterstützen. Wir wollen möglichst viel für Kinder und Jugendliche zu tun. Aber: Nicht alles, was wünschenswert und gut ist, können wir uns leisten. Ein Grund, warum wir auf das Ehrenamt und die Eigeninitiative setzen. Denn: die Schulden von heute – und Pinneberg ist hoch verschuldet – und die Schulden von morgen muss Eure Generation zurückzahlen.
Abschlusszitat: „Schlechte Kandidaten werden von guten Bürgern gewählt, die nicht zur Wahl gehen“ (Thomas Jefferson, 3. Präsident der USA)
Weil wir Politik für alle Pinnebergerinnen und Pinneberger machen. Unsere Themen sind vielfältig: Bezahlbarer Wohnraum, gut ausgestattete Schulen, ein gut funktionierender ÖPNV, lebendige und attraktive Innenstädte sowie eine vernünftige Infrastruktur sind hierbei nur einige unserer Hauptanliegen für die Stadt Pinneberg.
Grüne & Unabhängige wenden sich nicht nur in Wahlkampfzeiten an die Bevölkerung unserer Stadt. Wir werden wie in der vergangenen Legislaturperiode vor wichtigen Entscheidungen in der Ratsversammlung und in den Ausschüssen Veranstaltungen durchführen, in denen Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen artikulieren können. Wir informieren kontinuierlich über wichtige anstehende Entscheidungen und haben damit in der Vergangenheit häufig die eigentliche
Aufgabe der Verwaltung übernommen. Kurz und knapp: Wir setzen uns für die Sanierung der Schulen ein, für die Schaffung notwendiger Räume und die Mittagsverpflegung an allen Schulen. Wir halten finanzielle Anstrengungen für Kitas und Soziales für unbedingt notwendig. Wir sind für den Erhalt von Grün– und Naturflächen.
Weil Sie zuhören und lesen können und gute Ideen von weniger guten unterscheiden können.
Weil Sie unser Programm gelesen haben und weil Sie unsere Argumente und Initiativen auf den öffentlichen Sitzungen von Schulausschuss oder Ratsversammlung gut fanden.
Weil wir die Einzigen waren, die gegen die Abzocke der Kinder durch höhere Mahngebühren in der Stadtbücherei waren
Weil Sie mit uns glauben, daß wir das Geld erst verdienen müssen, bevor wir es ausgeben können.
Und weil Sie mit uns zusammen wollen, daß Sie nicht auf den Schulden hängen bleiben, die Ihre Eltern und Großeltern aufgehäuft haben.
Die Fragen wurden beantwortet von: Natalina Boenigk (CDU), Jannik Thiel (SPD), Jan Weber (Grüne), Jens Lucka (FDP Pinneberg).
Foto: Wilhelmine Wulff, pixelio.de
]]>In der kommenden Print-Ausgabe geht es um das Titelthema „Inklusion“. Eine tolle Art und Weise, mit Behinderten umzugehen, wie ich finde. Und trotzdem bewarb ich mich für mein diesjähriges Praktikum im Lebenshilfewerk Pinneberg, in der Werkstatt Eichenkamp. Sie ist eine staatlich anerkannte Reha-Einrichtung, die sich ausschließlich um behinderte Menschen kümmert. Die Behinderten, oder, wie man auch häufig sagt, die Gehandicapten, arbeiten hier fünf Tage die Woche bis 15.00 Uhr. Würde man hier den Inklusionsgedanken durchführen, wie man es zum Beispiel im Kindergarten der Lebenshilfe macht, würden hier nicht nur Behinderte arbeiten, sondern auch gesunde Menschen. Vor Beginn meines Praktikums am 15. April 2013 habe ich mich oft gefragt, wieso das hier nicht der Fall ist. Jetzt, im Nachhinein, weiß ich, weswegen es manchmal besser ist, die Inklusion nicht durchzuführen.
An meinem ersten Tag des Praktikums bin ich schon morgens tierisch nervös. Ich habe keine Ahnung, was mich erwarten wird, und was ich machen werde. Nur eines beruhigt mich: einer meiner Klassenkameraden macht ebenfalls hier Praktikum. Doch wir machen das Praktikum nicht zusammen, er wird in eine völlig andere Gruppe gebracht als ich. „Also muss ich da wohl doch alleine durch“, denke ich und gehe langsam in die mir zugeteilte Gruppe. Entgegen meiner Befürchtungen sind hier alle wahnsinnig nett, sie nehmen mich sofort in ihre Gemeinschaft auf und akzeptieren mich so wie ich bin. So soll es hier immer sein, erfahre ich später. Nie wird jemand direkt ausgeschlossen, und trotzdem zeigt man sich gegenseitig, wenn einem das Verhalten eines Anderen nicht gefällt. Im Laufe der nächsten Tage komme ich den gehandicapten Arbeitern immer näher; Wir unterhalten uns über alles Mögliche. Das ist eine tolle Eigenschaft von vielen Behinderten, man kann über wirklich alles mit ihnen reden, und kann sicher sein, dass sie niemals etwas weitererzählen werden. Die Arbeit, die wir machen, ist hingegen ziemlich eintönig. Ich habe in den gesamten zwei Wochen zum Beispiel selten eine andere Aufgabe als Tee einpacken. Immer dasselbe: Tee rein, Packung zu, Kleber oben drauf, Ablaufdatum unten drauf, sechs Packungen in einen Karton, Karton zukleben, fertig. Oder eine andere Teesorte: 15 Tüten abwechselnd stapeln, in die Schachtel stecken, Nadel rein, Packung zu, fertig. An zwei Tagen darf ich aber sogar für Tchibo arbeiten. Das ist dann auch um einiges anstrengender: Werbezettel richtig herum (!) hinlegen, Kaffeestick mit zwei kleinen Punkten bekleben und rauf auf den Werbezettel. Natürlich im richtigen Winkel und Abstand. Hierbei komme ich tatsächlich zwischendurch ins Schwitzen, das ist nämlich gar nicht so leicht, wie es klingt. Doch keiner beklagt sich jemals über die Arbeit. Alle wissen, dass die Werkstatt dankbar sein kann, dass immer wieder neue Aufträge kommen. Denn für viele Unternehmen wäre es günstiger, die Produkte mit Maschinen fertigstellen zu lassen. Und doch geben selbst große Unternehmen wie Tchibo ihre Produkte zur Lebenshilfe, um den Menschen Arbeit zu geben.
Meine Mittagspausen verbringe ich meistens zusammen mit einigen Auszubildenden. In der Mensa gibt es jeden Tag Essen. Erst wenn wir schon fast aufgegessen haben, kommen die ersten behinderten Personen in den Saal, aufgeteilt in Gruppen, damit nicht alle auf einmal kommen.
Danach geht es wieder an die Arbeit. Die Leute aus meiner Gruppe sind mir inzwischen schon richtig ans Herz gewachsen. An meinem letzten Tag gehen wir dann alle zusammen in Hansapark. Gemeinsam mit den Behinderten habe ich sogar einige Attraktionen genutzt, obwohl ich normalerweise totale Angst davor habe. Sie nahmen mich einfach ganz fest in die Arme, sodass ich gar nicht mehr sehen konnte, wohin wir grade fahren. Gemeinsam mit all den Leuten wird dieser Tag im Hansapark zu einem der schönsten in meinem Leben. Ich bin glücklich, diese zwei Wochen erlebt zu haben. Und endlich weiß ich auch, dass Inklusion nicht immer alles ist. Denn gesunde, dafür aber manchmal gefühllose Menschen wie an vielen anderen Arbeitsplätzen passen in die Lebenshilfe einfach nicht hinein.
]]>Ich liege gemütlich in meinem Lümmel-Sitzsack und lese gerade ein dickes Buch. Nebenbei stopfe ich mir meinen Bauch mit Schokolade voll und höre das neuste Album von Linkin Park. Da kommt mir ein Gedanke: Wie lange wird es wohl dauern, bis ich nicht mehr mit einem schweren Wälzer hier sitze, sondern ein leichtes E-Book nutze?
Ich mache mich daher schlau, woher das E-Book kommt. 1996 kamen die ersten PDAs (Personal Digital Assistant – kleine tragbare Computer, vergleichbar mit einigen Funktionen unserer heutigen Smartphones) auf den Markt und waren eigentlich zum Verwalten und Anlegen von Terminen und Kontakten gedacht, konnten aber auch Texte anzeigen. Da diese Erfindung ziemlich teuer war und wenig Buchtitel zur Auswahl hatte, wurde der Verkauf 2003 wieder eingestellt.
2007 brachte Amazon die erste Version des „Kindle“, ein E-Book, das knapp 292 Gramm wog, mit einer erweiterten Anzahl an Büchern heraus. Seitdem läuft das Duell: Print gegen Digital.
„Seit zwei Jahren bröckeln die Buch-Umsätze – und die Entwicklung wird sich beschleunigen. Der stationäre Buchhandel verliert weiter, seit fünf Jahren geht es im Grunde nur bergab“, schreibt der Spiegel und ergänzt: „Und dann gibt es da noch das E-Book, das bei den Verlagen lange verpönt war. Es ist zwar noch ein Minderheitsphänomen, aber die Wachstumsraten sind enorm. Lasen vor zwei Jahren nur vier Prozent der Deutschen digitale Bücher auf Geräten wie Kindle und iPad, sind es heute bereits elf Prozent. Und in den USA machen E-Books bereits mehr als 15 Prozent des Buchhandelsvolumens aus.“
Mich hat dieses Thema nicht mehr losgelassen. Also bin ich zum “Bücherwurm”, einer lokalen Buchhandlung in der Pinneberger Innenstadt, gefahren und habe mit Antje Schirmer, Geschäftsführerin des Buchladens, und der Buchhändlerin Monika Frömming über die Zukunft des Buches geredet.
Dort habe ich erfahren, dass die Nachfrage nach E-Books größer wird. Manche Kunden kaufen regelmäßig digitale Bücher. Leser, die E-Books nutzen, gehen durch alle Altersgruppen, zum Beispiel Familien, die sich Urlaubslektüren kaufen oder Schüler, die ins Ausland gehen.
Der Kunde bleibt aber trotzdem dem Papierbuch treu. Die Buchhändlerinnen sagten auch, je nachdem, welchen Reader man sich kauft, ist man abhängig vom Buchhandel. Das Kindle zum Beispiel ist eng geknüpft an Amazon. Diese Übermacht wird den Markt verändern. Es gibt aber auch Reader, die shopunabhängig sind.
Der Verdienst an E-Books ist im Bücherwurm noch minimal, erklären beide Bücherexperten. Sie sind positiv gestimmt und Antje Schirmer meint zur Frage, ob es in Zukunft noch traditionelle Buchläden geben wird, dass Buchhandlungen nicht aussterben werden. Aber größere Läden werden sich verkleinern müssen und sich verändern.
Schon jetzt werden auch andere Produkte wie Schokolade und Deko (Non-Books) angeboten. Bei der Leipziger Buchmesse 2013 gab es eine ganze Etage zum Thema „Buchdruckkunst“ (z.B. Bücher mit besonderen Illustrationen, Bildbände). Diese speziellen Angebote werden auch in Zukunft vor allem über Buchhandlungen verkauft werden. Auch Kinderbücher werden weiter gedruckt. Eine Umfrage in den USA und in England hat ergeben, dass 69% der Eltern ihren Kindern noch Bücher aus Papier kaufen.
Der Kunde wird durch das Netz selbstständiger. Persönliche Beratungen sind jedoch oft individueller, weil gerade in kleinen Läden eine Kundenbeziehung besteht. Im Internet ist dies oft nur durch eine technische Berechnung wie „Kunden, die diesen Artikel kauften, kauften auch…“ gegeben.
Die Buchhändler befürchten aber nicht, dass sich die Kunden, wie in anderen Branchen üblich, bei ihnen gut beraten lassen und dann bei einem anderen Anbieter im Netz kaufen, da es noch die Buchpreisbindungen gibt. Der Bücherwurm hat sich der Initiative „Lass den Klick in deiner Stadt“ angeschlossen, damit die Gewerbesteuern im Ort bleiben und kleine Läden nicht schließen müssen.
Das Fazit von Antje Schirmer ist: „Ich hoffe, dass es Buchhandlungen noch lange gibt und dass Kinder mit Papierbüchern aufwachsen, denn ein Buch enthält immer viele Erinnerungen.“
Zu Hause habe ich noch einmal recherchiert. Während der Bücherwurm sich keine Sorgen um Umsatzeinbußen wegen des E-Book-Trends macht, klagen andere Buchhandlungen bereits seit Jahren über die Ausweitung des Handels im Internet.
So wird zum Beispiel die große Thalia-Buchhandlung Große Bleichen in Hamburg Anfang 2014 schließen.
Im Börsenblatt las ich: „Thalia hat aus Sicht des Konzerns unter den veränderten Kaufverhalten der Kunden zu leiden. Auf vergleichbare Basis verzeichnete die Sparte im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Umsatzrückgang von 2,3% auf 915,2 Millionen Euro.“
Der Buchhandel versucht aber auch, als weiteres Standbein, ins Internetgeschäft einzusteigen. Man kann zum Beispiel auf der Internetseite einiger Buchhandlungen, so auch des Bücherwurms, Bücher kaufen und sich diese nach Hause liefern lassen bzw. in digitaler Form erwerben.
Jetzt sitze ich wieder in meinem Zimmer und lese.
Gerade habe ich mir online ein Buch aus der Bibliothek ausgeliehen. Auch im Urlaub werde ich aus praktischen Gründen meinen neu ergatterten E-Book-Reader mitnehmen.
Eine Geschichte aus Papier werde ich aber trotzdem nicht zum Tode verurteilen. Bei manchen Romanen muss ich einfach das Rascheln der Blätter hören und den Duft des Papiers riechen.
Ein Zimmer ohne Bücher kann ich mir auch nicht vorstellen!
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Urte Steinberg ist die einzige Kandiaten, die in der Kindheit die THS besucht hat. Kein Wunder, dass sich auch das Interview mit der von CDU und SPD unterstützten Vorsitzenden der Stiftung der Sparkasse Südholstein um unsere Schule dreht.
Pressident: Frau Steinberg, Sie sind gebürtige Pinnebergerin und Abiturientin dieser Schule. Erkennen Sie das Gebäude von damals noch wieder?
Urte Steinberg: Ja, 1977 habe ich hier mein Abitur gemacht. Im Übrigen war ich seit damals in dieser Schule x-mal aus unterschiedlichsten Anlässen hier: als Mutter zweier Kinder, als Mutter in der Cafeteria, als Elternbeirat, als Mitglied im Ehemaligenverein und aus beruflichen Gründen als Stiftungsgeschäftsführerin. Vieles hat sich verändert, aber die Grundstruktur ist geblieben. Inzwischen sind einige Anbauten sowie eine neue Sporthalle dazu gekommen und die Mensa. Zum Unterrichtskonzept kann ich natürlich nichts sagen. Was mich besonders freut ist, dass vor ein paar Jahren endlich einmal die alten Möbel ausgetauscht worden sind. Das Mobiliar, das wir vor 35 Jahren genutzt haben, gab es, so glaube ich, noch weitere 30 Jahre.
Pressident: Der Anblick des Innenhofs dürfte Sie erschrecken.
Steinberg: Der ist ganz traurig! Wir hatten damals noch eine Sitzpyramide…
Pressident: … bis zum Sommer hatten wir diese auch noch. Jetzt weiß keiner, wo sie ist.
Steinberg: Ganz besonders schlimm finde ich den Anblick der beiden Fensterfronten. Einziger Lichtblick sind die Blumen. Ich glaube, es gibt einen Bundeswettbewerb zum schlechtesten Pausenhof. Vielleicht können Sie sich ja da bewerben.
Pressident: An welcher Baustelle würden Sie als Bürgermeisterin als erstes ansetzen?
Steinberg: Bildung steht für mich ganz oben auf der Liste der Prioritäten. Als erstes müssen die gesundheitsgefährdenden Probleme ausgemerzt werden. Das ist in diesem Fall die Formaldehydbelastung, die ganz verschwinden muss.
Pressident: Bis wann schätzen Sie bekommt man dieses Problem in den Griff?
Steinberg: Ich hoffe sehr, dass dieses Problem im kommenden Frühjahr mit zusätzlichen Haushaltsmitteln behoben ist. Danach muss man sehen, was man Stück für Stück verbessern kann. Natürlich muss man schauen, was die Mittel zulassen, aber für den Bereich Schule sollte es immer einen Bonus geben.
Pressident: Zum Wahlkampf: Wie kam es dazu, dass CDU und SPD Ihnen ihre Unterstützung zusagten?
Steinberg: Die Parteien haben miteinander gesprochen und mich danach beide angerufen. Daraufhin habe ich es mir überlegt und dann zugesagt.
Pressident: Haben Sie die Unterstützung der kleineren Parteien unterschätzt?
Steinberg: Die GAL hat sich, soweit ich weiß, mehrere Kandidaten angehört und sich schließlich für ein Mitglied ihrer Partei entschieden. Ich bin außerdem auf die FDP zugegangen. Ebenso werde ich mich noch bei den Bürgernahen vorstellen.
Pressident: Was ergeben sich für Sie für Vorteile durch die Rückendeckung zweier großer Parteien?
Steinberg: Beide Parteien unterstützen mich sehr. Wir haben ein Wahlkampfteam von 14 Personen gebildet. Alle sind sehr aktiv und mit viel Herzblut dabei. Mir gefällt besonders, dass alle an einem Strang ziehen, denn das ist ein Novum und gleichzeitig ein großes Signal für Pinneberg.
Pressident: Seit wann verstehen sich CDU und SPD denn so gut?
Steinberg: Das müssen sie beide Parteien selbst fragen. Das hier ist eine freiwillige Koalition. Ich bin parteilos und das ist mir auch sehr wichtig. Ich freue ich mich sehr, dass CDU und SPD geschlossen hinter mir stehen.
Pressident: Auf welche Weise wollen Sie den Bürger zu Ihrem Wähler machen?
Steinberg: Als gebürtige Pinnebergerin und über meinen Beruf kenne ich viele Bürgerinnen und Bürger Pinnebergs. Die Vorstellungsrunden der Kandidaten geben Bürgerinnen und Bürgern, die mich bisher nicht kannten, Gelegenheit mich persönlich, meine Motivation und meine Ziele kennen zu lernen. Außerdem bin ich unterwegs und besuche Firmen, Vereine und Verbände. Zudem fange ich jetzt, nachdem mein gebrochener Zeh geheilt ist, an, Hausbesuche zu machen, um zu horchen, wo der „Schuh“ drückt. An den verbleibenden Tagen bis zur Wahl werde ich an den Markttagen sowie samstags auf dem Lindenplatz das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen.
Pressident: Das zeigt, dass Ihnen das Persönliche als sehr wichtig erscheint. Kümmern sich um andere Bereiche wie Flyer, Homepage usw. oder andere aus dem Team?
Steinberg: Das ist eine Gemeinschaftsproduktion. Meine Internetseite wurde kostenlos erstellt und wird kostenlos gepflegt. Die Texte habe ich selbst geschrieben, die Farben und Bilder ausgesucht und …
Pressident: Social Media nutzen Sie aber nicht.
Steinberg: Ich war vorher nicht bei Facebook und habe mich nun auch nicht wegen des Wahlkampfs dafür entschieden, da ich bis zum 1.11.2012 parallel arbeite und nicht gewährleisten kann, auf alles schnell zu reagieren. Somit macht das für mich keinen Sinn. Man kann mich dafür aber über meine Homepage anschreiben. Dort handhabe ich es so, dass ich mir jeden Abend dafür Zeit nehme, auf die eingegangenen E-Mails zu antworten.
Pressident: Wie, wenn nicht über Facebook, wollen Sie denn die Kinder und Jugendlichen mit ins Boot nehmen?
Steinberg: Indem ich erstens Kontakt zum Kinder- und Jugendbeirat habe, alle Jugendzentren besuche und mir ebenso Schulen direkt angucke und mich auch mal in Absprache mit der Schulleitung auf den Pausenhof stelle und horche, was man mir dort zu sagen hat. Denn der persönliche Kontakt ist für mich durch nichts zu ersetzen.
Pressident: Haben Sie schon eine Idee, wie Sie als Bürgermeisterin die Stadt für Kinder und Jugendliche attraktiver gestalten werden?
Steinberg: Ich möchte eine Onlineumfrage in die Wege leiten, um zu erfahren, was sich die jüngere Generation wünscht. Ich bin dafür da, Impulse zu setzen und Dinge mit den politischen Gremien und der Verwaltung umzusetzen. Mein Ziel ist es, den Jugendlichen selbst stärker Verantwortung zu übertragen und sie in Projekte einzubinden. Als 54-jährige Mutter erwachsener Kinder weiß ich um viele Themen. Es ist aber immer noch etwas anderes, was sich 12- bis 18-Jährige heute wünschen.
Pressident: Sind junge Leute vielleicht gar nicht mehr politikinteressiert?
Steinberg: Ich glaube, dass jeder Lust hat mitzugestalten, wenn er gefragt wird. Ich werde mich dafür einsetzen, dass Politik für Jugendliche wieder interessanter wird.
Pressident: Warum liegt dann der Altersdurchschnitt auf den Wahlveranstaltungen jenseits der 50, zumindest gefühlt?
Steinberg (lacht): Das ist nicht nur gefühlt so, sondern auch optisch ! Das hängt meiner Meinung nach mit der Gewohnheit der Älteren zusammen, das direkte Gespräch zu suchen, während die jüngere Generation sich eher über Medien informiert.
Pressident: Wer der Konkurrenten hätte Ihrer Meinung nach, wenn man von Ihnen selbst absähe, die größten Chancen?
Steinberg: Ich respektiere jeden für seine Entscheidung, sich dieser Herausforderung zu stellen, konzentriere mich aber sonst auf meine eigenen Stärken und bitte um Verständnis, mich über die anderen Kandidaten nicht äußern zu wollen.
Pressident: Welche drei Themen sind Ihnen am wichtigsten?
Steinberg: Für Pinneberg ganz allgemein: Die Regulierung der Finanzlage, der Bau der Westumgehung und die Innenstadtentwicklung. Für Kinder und Jugendliche: Attraktive Kitas und Schulen, denn Bildung soll Spaß machen!
Pressident: Was sind die ersten, wichtigsten Schritte, um den wachsenden Schuldenberg Pinnebergs einzudämmen?
Steinberg: Wir müssen auf die Eröffnungsbilanz und die Bilanzen der kommenden Jahre schauen, uns an ihnen orientieren und geeignete Maßnahmen entwickeln. Nur auf dieser Basis können sachdienlich weitere Ideen erarbeitet werden. Zur Zeit ist es das Bestreben der Stadt, unter den Rettungsschirm zu schlüpfen. Ein Sparkatalog mit vielen Maßnahmen, häufig Gebühren auf allen Ebenen, wurde erstellt, damit die Stadt Pinneberg eine Finanzspritze vom Land erhält. Aktuell hat die Stadt ein strukturelles Defizit von rund 7,6 Millionen Euro. Jeder sollte gucken, wo gespart werden kann, damit wir in den nächsten Jahren Pinneberg fit für die Zukunft machen. Nach vorne schauen ist das Ziel. Nachfolgende Generationen dürfen wir nicht mehr so belasten.
Pressident: Wo sehen Sie mögliche neue Einnahmequellen?
Steinberg: In der Gewerbesteuer und neue Arbeitsplätzen durch neue Betriebe. Deshalb finde ich die Westumgehung auch so wichtig, da sie Gebiete wie die Müssentwiete und den Ossenpadd einbezieht, in denen sich Gewerbe ansiedeln ließe. Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen in Pinneberg wohnen und arbeiten könnten und dadurch auch die Stadt durch Gewerbe und Einkommenssteuern profitiert.
Zu den Interviews mit den anderen KandidatenPressident: Wie gehen Sie die Innenstadtentwicklung an?
Steinberg: Ich möchte, dass sich die Vielfalt der Geschäfte wieder erhöht und die Stadt wieder lebendiger wird. Die Innenstadt hat einen Leerstandanteil der Geschäfte von ca. 20%. Das Stadtmarketing ist gegründet worden, ein wichtiger Schritt. Ich möchte einen Runden Tisch initiieren, an dem man gemeinsam an einer Verbesserung arbeitet. Außerdem stelle ich mir vor, Künstler zu kontaktieren, um in leerstehenden Flächen etwas Kulturelles darzubieten. Auch Schulen könnten Projekte präsentieren. Voraussetzung ist natürlich die Absprache mit den Eigentümern der Immobilien.
Pressident: Auch dem Gebiet der Eggerstedt-Kaserne wünscht man schon lange wesentlich mehr Lebendigkeit. Was planen Sie dort für Angebote?
Steinberg: Das Gelände soll nach einem Investorenmodell verändert werden, bei dem die Stadt die Planung in der Hand behält. Meine Vision ist es, dass dort Wohnen, Dienstleistungsgewerbe und Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten mit Sportanlagen stattfinden können. Besonders wünsche ich mir persönlich eine eigene Fachhochschule für Pinneberg. Wir haben zwar bereits die AKAD, eine Ergänzung halte ich für sehr sinnvoll.
Pressident: In welchem Zeitraum wird auch endlich sichtbar etwas begonnen werden?
Steinberg: In einer festgesetzten Frist, die demnächst beginnen wird, müssen zunächst Investoren gefunden werden. Ich weiß, dass bereits zwei Interesse bekundet haben. Das ist für mich ein Zeichen dafür, dass es „übermorgen“, was auch immer das bedeutet, losgehen kann. Ich freue mich, dass nach zehn verstrichenen Jahren, in denen die Kaserne nun geschlossen ist, endlich etwas passiert.
Pressident: Was läuft in Pinneberg gut, woran würden Sie anknüpfen?
Steinberg: Ich schätze die vielseitigen ehrenamtlichen Tätigkeiten in Pinneberg. Vor allem im sportlichen, sozialen und kulturellen Bereich werden viele Dinge und Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Im Bereich der Jugend haben wir eher noch Nachholbedarf. Auch hier gibt es große Events wie zum Beispiel „Wake up PI“, aber ich glaube, da kann man noch mehr organisieren. Ganz allgemein ist es also meine Absicht, das Ehrenamt zu stärken. Auch, indem man bestehendes Ehrenamt würdigt.
Pressident: Zum Abschluss: Sie arbeiten bisher bei der Sparkasse Südholstein und engagieren sich in unterschiedlichsten Institutionen Pinnebergs. Welche Absprache haben Sie im Falle eines Wahlsiegs bzw. einer Wahlniederlage getroffen?
Steinberg: Ich arbeite seit 35 Jahren bei der Sparkasse Südholstein. Es gibt noch keine abschließende Vereinbarung.
Pressident: Frau Steinberg, wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute für den Wahlkampf.
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Im Interview mit Pressident verrät Ole Bues, der einzige männliche Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 11. November 2012 in Pinneberg, warum die Bürger ihr Kreuz nicht bei dem Kandidaten machen sollten, der die meisten Plakate aufgehängt hat.
Pressident: Wenn man im Moment durch die Stadt schlendert, sieht man des Öfteren lächelnden Frauen auf Plakaten entgegen – es sind die drei Bürgermeisterkandidatinnen. Nur ihr Gesicht fehlt. Warum verzichten Sie auf diese Art, auf sich aufmerksam zu machen?
Ole Bues: Ich würde auch gerne mit Plakaten auf mich aufmerksam machen. aber das ist nun mal auch eine finanzielle Frage. Denn ich werde von keiner Partei unterstützt, bin unabhängig und das ist mir auch sehr wichtig.
Pressident: Auf welche Weise wollen Sie denn den Bürger zu Ihrem Wähler machen?
Bues: Stattdessen möchte ich persönliche Gespräche, Interviews oder auch Veranstaltungen nutzen. Im Internet gibt es auch ein Pinneberg-Forum, dessen Fragen ich beantwortet habe, was leider nicht alle Kandidaten gemacht haben. Wichtig als Bürgermeister ist mir vor allem, dass ich unabhängig bin und auch wenn eine Partei etwas anderes als ich möchte, kann ich mich für etwas anderes entscheiden. Das können die anderen nicht.
Pressident: Facebook o.Ä. scheinen Sie nicht zu nutzen.
Bues: Doch! Ich bin am Freunde sammeln! Zurzeit bin ich noch Vollzeit tätig. Ich nehme ab 29.10. Urlaub und dann werde ich auch in die Haushalte gehen oder mich in der Innenstadt präsentieren.
Pressident: Ist das Internet als Wahlkampfhilfe wichtiger als Plakatwerbung?
Bues: Beides ist wichtig. Nur weiß ich nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, wenn man eine Frau in einer Straße 100mal sieht. Denn dann ist man als Kandidat zu aufdringlich und als Bürger vielleicht auch genervt.
Pressident: Welcher Kandidat wird am 11. November die Nase vorn haben, wenn man Sie mal außer Betracht lässt?
Bues: Wenn man mich außer Betracht nimmt?
Pressident: Wer würde Zweiter werden?
Bues (lacht): Durch die große Öffentlichkeitsarbeit denke ich, dass Urte Steinberg gute Chancen hat. Aber das ist auch nur das, was ich höre. Einige sagen, dass Frau Perrefort oder Frau Oltmanns-Hase nicht so gute Chancen haben, weil sie nicht so angesehen sind. Diese Frage jetzt zu beantworten ist sehr schwierig.
Pressident: Wie kam es denn dazu, dass Sie sich entschlossen haben, sich als Kandidat für die Bürgermeisterwahl aufzustellen?
Bues: Ich habe in letzter Zeit mit Freunden und Bekannten gesprochen und da wurde uns klar, dass in Pinneberg einiges gemacht werden muss. Doch ich habe gesagt “Warum denn immer nur meckern? Warum nicht selber versuchen, das zu verändern?”
Pressident: War es nicht der ehemalige THS-Koch Niels, der Sie dazu verleitet hat?
Bues: Wir haben es zusammen gemacht.
Pressident: Laut Homepage scheinen Sie ja mächtig Werbung für sein Anliegen zu machen.
Bues: Ich werbe für ein gutes Schulessen, weil ich das Thema enorm wichtig finde. Es ist übrigens auch ein Punkt, wo die anderen Kandidaten überhaupt nicht darauf eingehen. Ich werbe nicht einfach für gutes Schulessen, weil es das Anliegen anderer ist, sondern weil ich das Thema persönlich so wichtig finde. Durch geringe Investitionen kann man hier viel erreichen.
Pressident: Sie betonen in Ihrem Wahlkampf ihre Helfer ganz besonders. Brauchen Sie als gelernter Pharmazeutischer Apotheker auch in gewisser Weise Hilfe, um sich in das politische Terrain einzufinden?
Bues: Wichtig ist, dass es nicht nur einfach einen Bürgermeister und eine Ratsversammlung gibt. Denn die Stadt ist für alle da! Jeder sollte sein Anliegen einbringen können.
Pressident: Als Quereinsteiger sind Sie politisch noch nie in Erscheinung getreten. Warum wollen Sie gleich den “großen Sprung” in den Bürgermeistersessel wagen?
Bues: Ich kann nicht wie die anderen Kandidaten einen politischen Lebenslauf vorweisen. Aber das soll kein Wahlkriterium sein. Wichtig ist, dass sich die Bürger mit mir identifizieren. In alles andere werde ich mich einarbeiten.
Pressident: Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?
Bues: Die Schulen! Ich möchte ein gutes Schulessen, z.B. an der THS und ich möchte, dass die kaputten Schulen repariert werden, z.B. an der GuGs.
Pressident: Hat Ihnen Ihre Frau oder die enge Familie auch zur Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl geraten?
Bues: Meine Mutter hat mich mit einigen Unterschriften unterstützt, aber es ist nicht so, dass ich kandidiere, weil sie in der Ratsversammlung sitzt. Denn ansonsten habe ich die Kandidatur alleine gemacht.
Pressident: Und haben Sie mit so viel Arbeit beim Wahlkampf gerechnet?
Bues: Sicherlich, es sind viele Termine, das war vorher anders. Interviews, Veranstaltungen, etc. Aber wenn man überzeugt von dem ist, was man tut, macht man das auch gerne.
Pressident: Welche Resonanz haben Sie bislang bekommen?
Bues: Ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen. Für die Unterschriften, die ich gesammelt habe, war ich in einigen Haushalten bereits schon unterwegs und wurde in meiner Arbeit ermutigt.
Sie sind der jüngste Kandidat. Selbstverständlich versprechen sich gerade die Jugendlichen und jungen Erwachsenen viel von Ihnen. Was möchten Sie noch für die junge Generation in Pinneberg verändern?
Eigentlich ist es so: Ich kann gar nicht unbedingt wissen, was die Jugendlichen möchten. Also würde ich gerne interessierte Jugendliche mit ins Boot holen, zusammen besprechen, was sie möchten und vor allem werde ich mich dafür einsetzen, dass die Interessen der Jugendlichen anders als in der Vergangenheit auch gehört werden!
Pressident: Besonders sympathisch sind Sie der jungen Generation vermutlich auch aufgrund der Rechtschreibfehler auf der Internetseite.
Bues: (Hände vor den Kopf) Ich werde sie sofort korrigieren. Diese Internetseite habe ich alleine erstellt, aber – das haben Sie ja wahrscheinlich auch gelesen – die Internetseiten der anderen Kandidaten wurden nicht viel besser bewertet.
Zu den Interviews mit den anderen Kandidaten
Pressident: Wofür steht das Wasserbild auf ihrer Homepage?
Bues: Frische, Dynamik und außerdem wollte ich die Homepage etwas schöner wirken lassen.
Pressident: Gerade die junge Generation möchte die Schulden der vorherigen Generationen nicht abarbeiten. Wo würden Sie vorschlagen in Pinneberg zu sparen?
Bues: Man könnte auf jeden Fall bei der Verwaltung eine Umstrukturierung vornehmen. Das heißt: Die Mitarbeiter müssen ausgelastet sein. Aber auch bei Dienstleistungen, die an Externe vergeben werden, die die Stadt selber machen könnte, kann man sparen. Das sage ich so direkt, denn ich möchte ehrlich sein. Bsp.: Westumgehung. Alle anderen sind dafür, ich bin dagegen.
Pressident: Mal angenommen, Sie würden gewählt werden. Würden Sie die etlichen anstehenden Bauarbeiten an der Theodor-Heuss-Schule vollenden oder kann man sich hier auf eine dauerhafte Baustelle einstellen?
Bues: Viele Sachen wurden angefangen und nicht vollendet. Ich müsste mir einen Überblick verschaffen. Wenn ich dann sehe, dass hier seit Jahren nichts passiert, dann würde ich mich stark dafür einsetzen, dass sich das ändert.
Pressident: Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation des „Bildungsstandortes Pinneberg“?
Bues: Es ist in Ordnung, aber es könnte besser sein. Keine Schule sollte einen Innenhof wie die Theodor-Heuss-Schule haben und auch das Essen sollte besser sein. Ich sag mal: Es ist vertretbar, aber es muss viel gemacht werden!
Pressident: Sprechen wir etwas Positives an. Was lief in der Vergangenheit gut, was möchten Sie beibehalten?
Bues: Ich sehe, dass es viele Bürgerinitiativen gibt. Das ist gut, das möchte ich beibehalten. Doch müssen diese Stimmen von der Politik in Zukunft auch erhört werden.
Pressident: Wären wir beim Thema Eggerstedt-Kaserne. Was ist Ihr Plan für dieses Gebiet?
Bues: Ich möchte die Eggerstedt-Kaserne vernünftig nutzen. Eine neue GuGs, einen Kindergarten, aber auch Wohnungen für sozial Schwache.
Pressident: Auch Bildungsangebote, die von der Theodor-Heuss-Schule genutzt werden können?
Bues: Auch das, wenn der Bedarf da ist und wenn diese genutzt werden. Z.B. könnte man hier an einen Kunstrasenplatz für Sportler denken.
Pressident: Sie fordern mehr Bürgerbeteiligung. Wie möchten Sie das umsetzen?
Bues: Z.B. sollen die Bürgerinitiativen bei Ratsversammlungen mit einbezogen werden. Das passierte bislang nicht. Und natürlich müssen die Stimmen der Bürger mehr gehört werden. Wichtig finde ich z.B., dass man am Wochenende und abends im 10-Minuten-Takt mit der S3 nach Pinneberg kommt. Dafür würde ich mich gerne einsetzen.
Pressident: Kurze Frage, schnelle Antwort. Welche drei Themen sind Ihnen am wichtigsten?
Bues: Bildung, Schulden und Wohnraum.
Pressident: Wie z.B. wollen Sie die Innenstadt entwickeln?
Bues: Da ist meine Meinung: Wir haben einen Citymanager eingestellt, der kümmert sich darum, aber ihm müssen wir einfach auch etwas Zeit lassen. Was ich nicht so sehe, ist, dass wir jetzt ganz viel Geld in die City investieren sollen, sondern uns um effektivere Maßnahmen Gedanken machen müssen. Z.B. große Geschäfte anlocken.
Pressident: Haben Sie sich eigentlich schon während der Jugend für Politik interessiert oder kam dies erst in den letzten Jahren?
Bues: In den letzten Jahren.
Herr Bues, wir danken für das Gespräch.
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Dass bei der Pinneberger Bürgermeisterwahl als schwierig vermutete Parteienkonstellationen zustande kommen, zeigt auch Meike Oltmanns-Hase, die mit Unterstützung von Grünen, FDP und Bürgernahmen ins Bürgermeisteramt möchte. Mit Pressident spricht sie u.a. über die Bedeutung von Social-Media-Wahlkampf.
Pressident: Wir haben uns in der Stadt umgeschaut und uns ist sofort ihr Wahlplakat mit dem Schriftzug “Ich kann’s besser!” aufgefallen. Sehen Sie sich als selbstbewusste Frau?
Oltmanns-Hase: Ja, unbedingt. Das verfolgt mich schon mein ganzes Leben, dass man mir nachsagt, ich sei selbstbewusst. Ich bin kein Freund von Ausreden, ich bringe die Dinge auf den Punkt und fahre immer meine Linie.
Pressident: Glauben Sie, dass Ihr Selbstbewusstsein bei einigen Wählern als arrogant wahrgenommen wird?
In unserer Kultur ist es üblich, dass wir lieber um das Geschehen herum reden. Das ist nicht mein Ding. So werde ich hin und wieder darauf angesprochen, kann es aber meistens auch wieder ausräumen und Arroganz in Direktheit wandeln.
Pressident: Gibt es denn Merkmale, wo die anderen Bewerber bei den Wählern auch besser dastehen?
Oltmanns-Hase: Ich hatte dem Forum Unserpinneberg gesagt: Besser singen als ich können sie allemal. Aber Spaß beiseite: Jeder sollte seine eigenen Qualitäten in den Vordergrund stellen.
Pressident: Zum Beispiel bei der Homepagegestaltung?
Oltmanns-Hase: Ich finde meine Homepage gut. Ich sehe überall Leute in lila Klamotten herumlaufen. Wenn man mir sagt, lila sei altmodisch, dann kann ich dem nicht zustimmen.
Pressident: Welches Medium würden Sie als wirkvollstes empfinden?
Oltmanns-Hase: Das Gespräch. Das ist mit Abstand das wirksamste Medium. Ich habe noch nicht erlebt, dass irgendein elektronisches Gerät das persönliche Gespräch ersetzten kann.
Pressident: Als einziger Kandidat machen Sie zur Zeit ernsthaft Social-Media-Wahlkampf. Wie wichtig ist Ihnen das Internet?
Oltmanns-Hase: Ich wäre ohne Internet verloren. Nicht nur im Wahlkampf. Jeder kommuniziert auf einen anderen Weg. Es gibt viele Menschen, die über Internet kommunizieren. Und da will ich dann auch mitmachen.
Pressident: Selbst Google-Anzeigen nutzen Sie als Werbemittel…
Oltmanns-Hase: Ja. Es hat sich gezeigt, dass das funktioniert, als wir vor vielen Jahren unsere Bürgerinitiative schnell bekannt machen mussten.
Pressident: Versuchen Sie übers Internet vor allem Jugendliche anzusprechen?
Oltmanns-Hase: Das war unsere Hoffnung und wir haben es deswegen auch versucht. Ich finde es jetzt aber erstaunlich, dass vorwiegend meine Generation und älter, aber wenig Jugendliche mich auf Facebook unterstützen. Vielleicht ist das doch nicht der richtige Weg, um die Jugend zu erreichen.
Pressident: Was haben Sie für Versprechen an die Jugend in Pinneberg?
Oltmanns-Hase: Ich brauche junge Leute, die mir in diesen Situationen helfen und mich unterstützen. Denn was bringt es, wenn ich für die Jugendlichen etwas einrichte, diese das aber gar nicht haben wollen?
Pressident: In der Vergangenheit war es so, dass die Meinung der Jugendlichen in Pinneberg nicht berücksichtig wurde.
Oltmanns-Hase: Und nicht nur bei den Jugendlichen! Ich habe oft erlebt, dass die Meinungen von Bürgen nicht berücksichtigt wurden. Das will ich ändern. Ich werde dafür sorgen, dass vor allem die Meinungen der Bürger mehr diskutiert und berücksichtigt werden. Wofür fragen wir denn die Leute, wenn wir es dann sowieso wieder in die Schublade schieben?
Pressident: Sie wohnen in der Nähe der THS. Schämen Sie sich für den baulichen Zustand der Schule oder sind Sie mit der Schulpolitik der Stadt zufrieden?
Oltmanns-Hase: Ja, ich schäme mich! Ich glaube zum Beispiel, auch wenn ich es nicht beweisen kann, dass es meiner Tochter gesundheitlich besser geht, seitdem sie nicht mehr an der THS ist. Das kann natürlich daran liegen, dass an ihrem jetzigen Studienort einfach andere Luft ist. Aber wir haben ja alle die Schimmelsanierung mitbekommen. Wir haben jetzt von Formaldehyd gehört. Pinneberg kann deswegen nicht sagen, wir haben Millionen für Riesenprojekte, aber wir haben kein Geld, um für die Gesundheit unserer Kinder, an der eigenen Schule, zu sorgen.
Pressident: Wie wollen Sie die Bildungspolitik verändern?
Oltmanns-Hase: In erster Linie ist die Stadt für die Schulgebäude verantwortlich. Ein Beispiel: Bei der aktuellen Formaldehyd-Geschichte werde ich zur Politik gehen und sagen: „Da muss jetzt Geld investiert werden.“ Auch wenn wir gerade erst in diese Richtung einen guten Schritt gemacht haben, ist trotzdem noch viel zu tun!
Pressident: Wann haben Sie sich dazu entschlossen, Bürgermeisterin zu werden?
Oltmanns-Hase: Schon vor 4 Jahren. Aber da standen die Chancen nicht sonderlich gut. Vor kurzem kam dann aber wieder meine Freundin von der FDP zu mir und wollte, dass ich mich bewerbe. Dann habe ich das mit der Familie abgeklärt und schon ging es los.
Pressident: Haben Sie keine Bedenken, dass Sie zu wenig Zeit für die Familie haben werden? Ihre Tochter geht in den Kindergarten und möchte ihre Mutter doch bestimmt auch das ein oder andere Mal zu Gesicht bekommen.
Oltmanns-Hase: Ich arbeite um die Ecke, da sehe ich kein Problem. Selbst wenn ich zuhause arbeite und angerufen werde, bin ich problemlos in fünf Minuten im Rathaus. Ich wohne ja nicht in Altona. Und natürlich wird mich meine Tochter auf jeden Fall häufig im Rathaus besuchen.
Pressident: Der Wahlkampf läuft gut?
Oltmanns-Hase: Ja, der läuft gut. Der ist super spannend. Und natürlich auch sehr anstrengend.
Zu den Interviews mit den anderen KandidatenPressident: Wer hätte die besten Chancen auf den Job des Bürgermeisters, wenn Sie nicht da wären?
Oltmanns-Hase: Ich glaube, dass läuft auf ein Rennen zwischen Frau Steinberg und mir hinaus. Das bestätigen mir auch viele, mit denen ich spreche.
Pressident: Sie haben bereits Erfahrungen durch die Bürgerinitiative ,,BIENEH”. Warum sind Sie dort ausgetreten?
Oltmanns-Hase: Ich bin nicht ausgetreten. Ich habe nur mein Amt als Pressesprecherin niedergelegt. Eigentlich wollte ich das erst im Falle meiner Wahl tun, aber die Situation habe ich ein bisschen unterschätzt.
Pressident: Was soll aus dem Gelände der Eggerstedt-Kaserne werden?
Oltmanns-Hase: Ich hätte gerne einen verkehrsarmen “Modell-Stadtteil” mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln, einen grünen Bildungsstandort, wo die Bäume stehen bleiben sowie Wohnhäuser und Gewerbe.
Pressident: Sie sind seit 2 Jahren Mitglied der Grünen, die Sie auch unterstützen. Haben Sie eine Idee, warum CDU und SPD Urte Steinberg im Wahlkampf helfen und nicht Ihnen?
Oltmanns-Hase: CDU und SPD kennen mich über die Bürgerinitiative. Und ich glaube, dass es ein paar Vorbehalte gibt. Ich habe mich mit den Vertreter von CDU und SPD hier in Pinneberg kurz unterhalten und natürlich werden wir zusammenarbeiten. Doch das Rückgrat, was ich habe, mögen die nicht so richtig.
Pressident: Ole Bues sagte uns, keine Parteienunterstützung sei für ihn ein Vorteil. Sie freuen sich über den Support von Grünen, FDP und Bürgernahen. Wer hat Recht?
Oltmanns-Hase: Beide. Ich sehe die Unterstützung positiv, da ich alle drei Parteien gut kenne. In meiner Zeit bei der Bürgerinitiative BIENEHhabe ich meine Zeit damit verbracht, FDP, Bürgernahe und die Grünen zusammenzuführen. Das hat geklappt und das kann ich mir auf meine Kappe schreiben.
Pressident: Ihr Lebenslauf zeigt, dass Sie in Ihrem Berufsleben bereits verschiedenste Wege gegangen sind. Sie haben von einer Fluggesellschaft bis zum Bauunternehmen schon einiges kennengelernt. Wieso jetzt ausgerechnet Politik?
Oltmanns-Hase: Bürgermeisterin ist ja nur ein bisschen Politik. Denn Bürgermeisterin ist fast ein reiner Verwaltungsjob, zwar mit Gestaltungmöglichkeit, aber eben „nach bestem Wissen und Gewissen“. Klar, in dem Moment, wo ich z.B. versuche Gewerbe anzusiedeln, kann ich da natürlich ein bisschen politisch agieren. Aber das ist ein ganz kleiner Prozentsatz.
Pressident: Welche Erfahrungen könnten Ihnen als Bürgermeisterin am hilfreichsten sein?
Oltmanns-Hase: Ich kann das einfach! Bei meinen letzten Jobs war ich immer die Person, die die Arbeiten der Eben geleitet hat. Ich habe meiner Geschäftsführung, dieich hier mit der Ratsversammlung vergleiche, Vorschläge gemacht, wie sie handeln können.
Pressident: Wo würden Sie vorschlagen im Haushalt zu sparen?
Oltmanns-Hase: Der Finanzbereich in der Verwaltung muss erstmal funktionieren. Das heißt, zunächst muss ich die Mannschaft darauf einstimmen, dass wir wie ein Finanzbereich arbeiten. Ich glaube, wir können schon sparen, wenn wir wirtschaftliches Denken einführen. Wir müssen uns die Risiken angucken, bevor wir etwas planen. Sparen tut man, wenn man sich den besten und den schlechtesten Fall anguckt und dann erst entscheidet.
Pressident: Was für Einnahmequellen würden Sie für Pinneberg vorschlagen?
Oltmanns-Hase: Wir müssen uns Gewerbe holen. Wir haben ja genug Gebiete, die dafür in Frage kämen. Und ich möchte mich auch in anderen Gemeinden nach deren Modellen erkundigen. Abgucken und besser machen hat schon immer geholfen!
Pressident: Nun muss auch nicht alles schwarzgemalt werden. Was finden Sie denn in Pinneberg lobenswert, woran würden Sie mit ihrer Arbeit positiv anknüpfen?
Oltmanns-Hase: Klasse finde ich den Verein “Stadtmarketing/Citymanagement Pinneberg e.V.”. Die haben ja den Weihnachtsmarkthierher geholt. Ich finde den Rosengarten schön und ich freue mich über das viele ehrenamtliche Engagement in der Stadt.
Pressident: Haben Sie einen Lieblingsort in Pinneberg?
Oltmanns-Hase: Wenn mein Mann kocht, dann ist die Küche mein Lieblingsort. Ich bin ein Familienmensch!
Pressident: Sie wollen mehr Bürgerbeteiligung und ein gemeinsames Miteinander. Wie möchten Sie das umsetzten?
Oltmanns-Hase: Wir haben z.B. zur Zeit das Prinzip, dass Sachen beschlossen und erst dann die Bürger informiert werden. Ich möchte die Bürger sofort – nämlich bereits bei der Planung – miteinbeziehen.
Pressident: Auf Ihrer Homepage formulieren Sie klare Ziele, gehen auf allerlei Themen ein. Bringt das nicht auch das Risiko, entstandene Erwartungen später nicht mehr erfüllen zu können?
Oltmanns-Hase: Nein, das mache ich ja aus Überzeugung. Ich stehe zu dem, was ich sage.
Pressident: Machen Sie von morgens bis abends Wahlkampf?
Oltmanns-Hase: Vom Grundgedanken her ja – selbstverständlich. Selbst wenn ich zu Hause bin, dann beantworte ich noch E-Mails, organisiere, etc.. Der ganze Tag dreht sich eigentlich um den Wahlkampf.
Pressident: Kurze Frage, schnelle Antwort. Welche drei Themen sind ihnen am wichtigsten?
Oltmanns-Hase: Finanzen, Kinder, Innenstadt.
Pressident: Zum Thema Innenstadt: Wollen Sie viel Geld ausgeben für die Neugestaltung oder versuchen anderweitig etwas Neues aufzubauen?
Oltmanns-Hase: Ich will, dass wir uns erstmal ein Ziel setzen. Wo wollen wir mit der Stadt in 20 Jahren hin? Unsere Stadt hat zwei Flüsse, die man perfekt nutzen kann. Aber dies tun wir nicht. Man könnte doch versuchen, die Innenstadt an die Mühlenau oder an die Pinnau umzusiedeln. Denn der Mensch wird bekanntlich vom Wasser angezogen.
Pressident: Umwelt vs. Wirtschaft. Was ist Ihnen wichtiger?
Oltmanns-Hase: Eindeutig die Umwelt. Manchmal muss auch mal die Umwelt einen Rückzieher machen, aber man muss natürlich immer einen Weg finden.
Pressident: Wie ist Ihre Meinung zu Themen wie Neubebauung oder zu einer Durchgangsstraße vom Rehmen bis in die Innenstadt?
Oltmanns-Hase:Einen Durchstich durch den Fahlt finde ich ganz unterirdisch. Das bisschen Grün, das wir hier haben, sollten wir auch behalten. Das Rehmenfeld ist auch grün, allerdings in privater Hand und, wenn ich mich richtig erinnere, Baumschulland. Es liegt sehr nah an der Autobahn – so dass sichdiese Fläche als Gewerbegebiet eignen könnte. Im Moment kein Thema, wird es aber sicher wieder werden. Ich will, ob hier oder für ganz Pinneberg, mit Politik und Bürgern gemeinsam ein nachhaltiges Konzept entwickeln.
Pressident: Wir danken für das Gespräch.
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Pressident: Für einige Schüler begann der erste Schultag ernüchternd. Die Pyramide ist weg. Wo ist sie hin?
Matthias Beimel: Das kann ich nicht sagen. Ich vermute, dass sie inzwischen in Sand aufgelöst ist.
Pressident: Warum ist sie weg?
Beimel: Wir sind in einer Umbausituation. Seit fünf Jahren wird an unserer Schule gebaut. Was da passiert, entzieht sich meistens meiner Kenntnis. Für das Gebäude der Schule ist die Stadt verantwortlich. Die ganze Sanierungsarbeit wird von ihr ihr geplant und durchgeführt und daran ist die Schule nicht beteiligt.
Pressident: Erläutern Sie uns das neue Innenhof-Konzept. Was haben Sie vor? Bis wann wird das umgesetzt?
Beimel: Ich kann nicht mehr sagen als das, was meine Wünsche sind. Ich stelle mir vor, dass der Innenhof irgendwann sehr schön gestaltet ist, dass es dort eine Art Amphitheater gibt, wo viele Schüler sitzen können und wo man auch etwas vorspielen kann. Wahrscheinlich aber wird es so sein, dass – wenn es soweit ist und das kann noch fünf oder zehn Jahre dauern – dann die gesamte Schule überlegt, wie der Innenhof gestaltet werden soll.
Ich bin seit über fünf Jahren hier Schulleiter und wir haben – so schätze ich – bereits jetzt den Sanierungsrekord in Schleswig-Holstein aufgestellt. Wir sind das Gymnasium, an dem am längsten saniert wird – ohne dass klar wird, wann wir fertig sind. Vielleicht wird man hier auch nie fertig. Denn zurzeit haben wir dieses Formaldehyd-Problem in den Kunst-, Biologie- und Physikräumen. Und die Stadt muss in den nächsten Jahren neue Möbel für 400.000 Euro kaufen.
Pressident: Der Rest steht also erst mal hinten an?
Beimel: Womöglich wird die Stadt sagen, dass sie das Geld, das eigentlich für die Sanierung der Schule eingeplant war, für den dringenden Kauf neuer Schulmöbel ausgibt. Dabei sehen alle, wie es hier aussieht. In der Oberstufe ist die Fassade nicht fertig und viele Fenster sind kaputt. Vor allem aber sagt uns seitens der Stadt keiner, wann alle Arbeiten abgeschlossen werden. Deswegen bin ich diesbezüglich sehr unzufrieden. Das tut mir Leid, denn viel lieber würde ich an dieser Stelle sagen, dass wir nächstes Jahr alle zusammen den Innenhof gestalten, jeder Ideen einreichen darf und wir alle die beste davon aussuchen. Doch das wird nicht so sein, denn zuerst einmal muss man das gesundheitliche Problem mit den verseuchten Schulmöbeln lösen.
Pressident: Trotz Formaldehyd findet der Unterricht weiter statt.
Beimel: Damit bin ich höchst unzufrieden. Wir können aber nicht den gesamten naturwissenschaftlichen Unterricht einstellen. Die Stadt sagt, es gäbe immer noch die Möglichkeit zu lüften. Das wird natürlich auch gemacht, sodass erst einmal keine Gesundheitsgefährdung besteht, aber wir können nicht auf Dauer morgens mehrere Stunden die Fenster öffnen – vor allem nicht, da der Winter naht.
Pressident: Das Problem besteht schon länger. Warum werden die Schränke erst jetzt ausgetauscht?
Beimel: Das kann ich nicht beantworten. Ich weiß nur, dass die Stadt seit langem von diesen Problemen weiß. Bereits in den 80er-Jahren wurde festgestellt, wie gesundheitsgefährdend Formaldehyd ist, und hier an der Schule überschreiten die Werte schon lange die zulässigen Höchstwerte.
Pressident: Zu beobachten ist, dass an unserer Schule erst dann etwas passiert, wenn die Probleme durch die Presse gehen.
Beimel: In der Tat müssen wir alles erst aufbauschen und laut schreien, damit etwas passiert.
Pressident: Glauben Sie, dass sich die Kommunikationsschwierigkeiten mit einer neuen Bürgermeisterin ändern werden?
Beimel: Ich hoffe es, auch wenn die Bürgermeisterin nur ein Faktor im Kräftespiel von Verwaltung und Politik ist. Letztendlich sind es die Menschen in Pinneberg, die ein Interesse am Wohlergehen unserer Schule haben sollten. Habt ihr auch ein paar erfreulichere Themen?
Pressident: Lassen Sie uns über die neue Mittagspause reden.
Beimel: Gerne, das Essen schmeckt sehr gut.
Pressident: Also essen Sie regelmäßig selber hier?
Beimel: Ja.
Pressident: Trotz der langen Wartezeiten?
Beimel: Ich komme etwas später, damit die Schüler nicht noch wegen mir länger anstehen müssen. Allerdings bin ich mir der Probleme mit den Wartezeiten bewusst und wir werden in Zukunft auch aus unseren Fehlern lernen. Die Firma Dussmann hat ein berechtigtes Interesse, Geld zu verdienen. Das ist vollkommen legitim, aber daraus wachsen auch Schwierigkeiten, weil zum Beispiel nicht genügend Personen da sind, um Brötchen zu schmieren, zu kassieren oder das Essen auszuteilen. Im Mensa-Ausschuss der Schule haben wir die Probleme alle besprochen…
Pressident: …und lernen nun daraus?
Beimel: Ich habe mir die Mensa in einer Schule in Elmshorn angeschaut, die auch von Dussmann betrieben wird und ich hoffte, dass es auch an dieser Schule so gut laufen wird. Der große Unterschied zwischen Elmshorn und Pinneberg ist aber der, dass die Stadt Elmshorn für jeden Schüler pro Tag einen Euro an Dussmann zahlt. Damit hat die Firma ein garantiertes Einkommen und kann ganz anders arbeiten.
Pressident: Halten Sie eine Mittagspause überhaupt für notwendig? Kein Schüler würde verhungern, wenn er zwei Stunden später sein Mittagessen bekommen würde und auch früher war das kein Problem.
Beimel: Wir sind eine Ganztagsschule. Und zu einer Ganztagsschule gehört eine Mittagspause und ein warmes Essen. Dazu gehört auch ein Pausenangebot. Was nicht sein kann, sind Stundenpläne wie im letzten Jahr, wo manche Klassen acht Stunden Unterricht ohne Pause haben. Da kann keiner vernünftig lernen.
Pressident: Besonders ärgerlich ist es für diejenigen, die im Anschluss an die Mittagspause nur noch eine einzige Stunde haben.
Beimel: Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die Angebote in der Mittagspause noch erweitern können, um Dinge, die sehr sinnvoll sind und die euch viel Spaß bringen, anzubieten.. Da werden wir noch interessante Angebote bekommen.
Pressident: Welche Ideen haben Sie im Kopf?
Beimel: Wichtig ist es erst einmal, dass es mit dem Mittagessen gut läuft, damit überhaupt noch genug Zeit für unsere Angebote bleibt. Da gibt es schon die Comic-Werkstatt oder das Kletterangebote, um nur zwei zu nennen. Demnächst werden wir noch drei Gokarts für Verkehrserziehung auf dem Schulhof bekommen.Ich weiß, dass viele Schüler lieber nach Hause fahren, aber das kann sich ändern, wenn wir beliebte Angebote hier an der Schule schaffen.
Pressident: Haben Sie wegen der Mittagspause die Pausen am Vormittag verkürzt, nachdem sie vor einigen Jahren extra verlängert wurde?
Beimel: Das haben wir gemacht, weil wir dachten, dass wir unbedingt um 15:00 Uhr Schluss machen müssen für diejenigen Schüler, die mit dem Bus nach Hause fahren. Wir haben uns allerdings fest vorgenommen die Pausenzeiten wieder um fünf Minuten zu verlängern.
Pressident: Finden Sie das notwendig?
Beimel: Absolut, denn sowohl Schüler als auch Lehrer benötigen diese Zeit. Sei es, um noch etwas nachzufragen oder kurz einen Kaffee zu trinken.
Pressident: Dann wäre es schön, wenn die Pausenangebote auf dem Außenhof noch erweitert werden. Besonders die Schüler, die von der Grundschule auf die THS wechseln, erleiden einen regelrechten Kulturschock. “Gar nichts zum Spielen”, hört man öfter.
Beimel: Ich kann mir gut vorstellen, dass wir bald einen Außenkicker bekommen. Es gibt noch andere Klettergeräte, die wir aufstellen könnten. Für die älteren Schüler benötigen wir dringend Kommunikationsangebote wie Bänke und Sitzecken. Aber auch da fehlt uns momentan das Geld.
Pressident: Was haben Sie früher an Ihrem Schulhof am meisten geschätzt?
Beimel: Ich bin in Hamburg zur Schule gegangen und kann mich nur an die Asphaltflächen erinnern. Spielgeräte hat es zu meiner Zeit gar nicht gegeben. Letztlich ist das auch gar nicht so entscheidend, denn wir konnten auch ohne Geräte spielen, Huckepack-Spiele, Räuber und Gendarm, Ticken… – vielleicht etwas kindliche Spiele, die in der Gruppe aber auch Älteren ganz viel Spaß bringen. Habt ihr noch etwas richtig Erfreuliches, was ich beantworten kann?
Pressident: Sie können uns in das Konzept des geplanten Lern-Ensembles einweihen!
Beimel: Das ist ein gutes Stichwort. Wir als Schule haben in erster Linie die Aufgabe, Allgemeinbildung zu vermitteln, aber wir sollen auch besonders begabte Schüler fördern. Das Zweite kam an der THS bislang ein bisschen zu kurz. Deswegen haben wir uns überlegt, Schülern eine Möglichkeit zu geben, an ihren eigenen Projekten zu arbeiten und sie darin zu unterstützen. Dabei soll die sogenannte Lernwerkstatt helfen, wo ein Lehrer sitzt und man in Ruhe arbeiten kann. Die Lernwerkstatt wird noch mit PCs und weiteren Büchern ausgestattet. Die Lernwerkstatt ist eine Rückzugsinsel, in der Kinder ihr eigenes Lernprojekt vorantreiben. Die Schüler werden dann in einer bestimmten Zeit nicht im Unterricht sein, zum Beispiel eine Stunde Deutsch und eine Stunde Englisch pro Wochen verpassen, um hier zu arbeiten. Denkbare Projekte könnten sein, ein naturwissenschaftliches Problem genauer zu untersuchen oder ein Buch zu schreiben.
Pressident: Oder kann es etwas Sportliches sein?
Beimel: Es kann auch etwas Sportliches sein. Es kann auch sein, in dieser Zeit ein Instrument zu erlernen. Wichtig ist, dass man am Ende des Projektes darüber auch sprechen, etwas vorführen oder auch Erfahrung an jüngere Schüler weitergeben kann.
Es ist also ein Geben und Nehmen. Wir wollen den Schülern die Möglichkeit geben, ihre Projekte zu verwirklichen, indem sie für sich arbeiten und die Ergebnisse der Schulgemeinschaft vorstellen.
Pressident: Welche Lehrer betreuen das?
Beimel: Von Seiten der Schulleitung ist Herr Lucke dafür zuständig und dann gibt es einzelne Lehrer, die das Projekt vorantreiben. Frau vom Schloss und Frau Brandt sind sehr aktiv. Die Lernwerkstatt wird von Herr Szemkus beaufsichtigt.
Pressident: Themenwechsel: Einige Lehrer lassen mittlerweile eigene Smartphones mit eigenen Datentarifen für die Internetrecherche zu. Wäre es nicht langsam an der Zeit, freies WLAN auf dem Schulgelände anzubieten?
Beimel: Wir haben eine Projektgruppe zur Medienpädagogik gegründet. Dahinter steckt der Gedanke, dass diese Lehrer die Schüler anleiten in Fragen wie “Was kann man im Internet machen?”, “Wie stellt man gute Filme her?” aber auch “Wie erstelle ich eine sehenswerte Powerpoint-Präsentation?”.
Ich finde es richtig, dass wir die Smartphones für den privaten Gebrauch verbieten, weil davon auch Gefahren ausgehen. Gleichzeitig weiß ich auch, dass die modernen Medien unseren Alltag mitbestimmen. Vor fünf Jahren war es mein Traum, dass unsere Schule zu einer Notebook-Schule wird. Jeder Schüler würde dann mit einem Notebook in die Schule kommen und dieses nicht dazu nutzen, um zu spielen, sondern um zu lernen, zu recherchieren und zu arbeiten.
Die aktuelle Situation sieht anders aus: Unser WLAN-Netz funktioniert leider nicht immer, weil uns viel Geld für die Modernisierung fehlt. Aber wir haben zwei Lehrer, die sich intensiv damit beschäftigen: Frau Töming und Herr Bartsch. So gut es geht versuchen wir, vernünftige mediale Lernbedingungen zu schaffen.
Pressident: Noch ein Themenwechsel: Wird der Doppeljahrgang ab nächstem Jahr in der Oberstufe zusammen unterrichtet?
Beimel: Alle in die Oberstufe versetzten Schüler sollten fachlich auf dem gleichen Stand sein, der einzige Unterschied ist also der des Alters. Insofern wäre es ein großer Fehler, die Jahrgänge getrennt zu unterrichten, weil wir so mehr Möglichkeiten haben, ein gutes Lernangebot zu stiften. Ein großes Problem gibt es allerdings: Wir müssen für einen ganzen Jahrgang Oberstufen-Bücher kaufen und benötigen 25.000 Euro. Das habe ich der Stadt mitgeteilt aber bislang noch keine Antwort erhalten. Wenn die Stadt uns das Geld nicht gibt, müssen wir das Geld von den Eltern erbitten. Wir können nicht unterrichten, indem nur jeder zweite Schüler ein Buch hat.
Pressident: Viele Schüler und Lehrer verstehen nicht, warum die so tristen Klassenräume nicht gestrichen werden dürfen. Hier haben Sie die Chance den Grund zu erklären.
Beimel: Generell vertrete ich die Meinung, dass dies Profis machen sollen. In der Vergangenheit haben wir mit dem Selbststreichen schlechte Erfahrungen gemacht.
Pressident: Lehrer haben ja sogar angeboten am Wochenende und vom eigenen Geld die Klassenräume zu streichen?
Beimel: Wenn die Klassenräume so grausam aussehen, sehe ich mir das im Einzelfall an. Dann müssen die Lehrer dies dem Schulleiter melden.
Pressident: Wie ist die aktuelle Lehrersituation an der THS?
Beimel: Wir geben in diesem Jahr in allen Fächern den vorgesehenen Unterricht. Alles in allem sind wir mit der Lehrerversorgung zufrieden. Wenn Lehrer krank werden, stehen wir immer vor dem Problem, schnell Ersatz zu finden. Der Lehrermangel ist weiterhin aktuell. Das kann man zum Beispiel daran sehen, dass wir seit drei Jahren keinen weiteren Physiklehrer finden, den wir dringend benötigen.
Pressident: Auffällig ist der häufige Einsatz von Referendaren. Generell hat sich das Kollegium in den letzten Jahren enorm verjüngt.
Beimel: Das ist auch so vorgesehen. Im Land werden Lehrer ausgebildet und da muss die Schule mit ausbilden. Auch wenn Referendare häufig etwas unerfahrener sind, sind sie keine schlechten Lehrer. Sie haben sehr viel Zeit, sie sind sehr motiviert.
Pressident: Herr Beimel, wir danken für das Gespräch.
]]>Um 8:20 Uhr konnten Drinks, Snacks, Regenjacken (und alles was man noch während der nächsten Stunden benötigen könnte) beim Helferteam, bestehend aus Arne und Freya, abgegeben werden. Die Regionalbahn brachte die Schüler zum Badepark Elmshorn, wo alle Schüler motiviert an den Start gehen konnten. Zehn mal 50 Meter schwimmen. Und wenn der ein oder andere Triathlon-Experte fachsimpelt, dass das Schwimmen das “Warmmachprogramm” sei, dann wird spätestens nach der fünften Bahn deutlich: Bei den allermeisten Athleten heute sieht das nicht so aus!
Nach dem von einigen als vierte Disziplin bezeichneten Wechsel ging’s für die nächsten 20 Kilometer auf’s Rad. Die Köllner Chaussee runter, rechts auf die Wittenberger Straße und viele, viele Kilometer geradeaus. Über die Autobahn. Durch Tornesch durch. Warten vor der roten Ampel. Nach Kummerfeld. Vorbei an McDonald’s. Rockvillestraße hoch. Passanten im Vorbeifahren erklären, warum man’s denn so eilig hat (sieht man das nicht an der sportlichen Kleidung?). Unter der Bahn durch den Tunnel. Kurs THS.
Unter Beifall des Helferteams fand am Sportplatz “An der Raa” der zweite Wechsel an. Zügig ging’s zweimal um die Kaserne, je Runde genau 2,5 km. Die ersten erreichten das Ziel nach einer Stunde und 15 Minuten, die meisten schienen sichtlich zufrieden mit ihrer Leistung. Eine gute Zeit erreichen und Spaß am Sport haben, was will man mehr? Kein Wunder also, dass es bereits für den Triathlon im nächsten Schuljahr einige Zusagen gibt. Bleibt noch zu sagen: Danke, liebe Helfer und Organisatoren! Dass solch tolle Veranstaltungen an der THS durchgeführt werden können, ist nicht selbstverständlich.
Die Ergebnisse:
Tim: 1:14:56
Mailin 1:15:53
Lara 1:23:08
Nils 1:31:23
Michelle: 1:35:45
Florian: 1:49:29
Max: 1:49:29
Mit erfolgreich bestandenem Abitur verlassen nun im Sommer einige Teilnehmer der Triathlon-AG die THS und machen Platz für neue, sportliche Schüler aus den Jahrgängen neun und aufwärts, die Gefallen am Triathlon finden könnten. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Ansprechpartner ist Herr Grosscurth.
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