Pressident » Energie http://ths-pressident.de Schülerzeitung der Theodor-Heuss-Schule Tue, 31 May 2016 18:11:43 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.8.14 Nervenkitzel Offshore http://ths-pressident.de/nervenkitzel-offshore-arbeiter/ http://ths-pressident.de/nervenkitzel-offshore-arbeiter/#comments Sun, 21 Apr 2013 10:17:24 +0000 http://ths-pressident.de/?p=7279 Die Arbeiter auf einem Offshore-Windpark in der Nordsee haben sich einen der härtesten und anstrengendsten Berufe ausgewählt. Warum bloß?

Der erste Besuch wurde abgesagt. Zu hoher Wellengang. Erst beim zweiten Anlauf legt der Katamaran des Helgoländer Fährunternehmens mit Kurs Alpha Ventus, Deutschlands erstem Windpark in der Nordsee, einem sogenannten Offshore-Windpark, ab. Die Sonne strahlt aus voller Kraft auf das rot-grüne Deck des Schiffes, das einige Ingenieure, Investoren aus der Wirtschaft, Touristen und Journalisten – darunter 16 Mitarbeiter einer chinesischen Nachrichtenagentur – zu Alpha Ventus chauffieren soll. Denn die Hamburger Landungsbrücken sind heute mehr als ein beliebtes Ausflugsziel. Sie sind Anlaufstelle, sie sind Treffpunkt. Für Väter, die Tochter und Sohn ihren Arbeitsplatz zeigen wollen. Für Angeber, die vielleicht schon morgen fragen werden: “Habt ihr jemals einen Offshore-Windpark besichtigt?”. Für Rentner, die das Hamburger Standard-Touristenprogramm schon rauf- und runtergebetet haben.

Stfitung Offshore Windenergie/DOTI,2009

Bilder vom Bau des Windparks Alpha Ventus

Die Reise zu Alpha Ventus ist keine gewöhnliche und man tut nicht schlecht daran dem Wort “Reise” das Attribut “Zeit” voranzustellen. Der Trip ist ein Weg aus der Vergangenheit in die Zukunft, ein Weg von alt zu neu. Kurz bevor der Katamaran in Cuxhaven noch einen Zwischenstopp macht, gehen die Blicke nach rechts. Zum Kernkraftwerk in Brokdorf. Auch die mittlerweile abgeschalteten AKWs in Stade und Brunsbüttel passieren wir im Laufe der Reise. Deren Betreiber werden nicht gerne hören, was an Bord des Schiffes manch ein Verfechter der Erneuerbaren Energien jetzt gerade denken wird. Denn unser Ziel geht in die Zukunft. Windenergie auf der See soll den Löwenanteil eines Energie-Mix aus Erneuerbaren Energien in Deutschland ausmachen. Irgendwann einmal. Wenn das Problem gelöst ist, wie all der Strom zum Festland kommt und wenn das Problem gelöst ist, wie die Strommengen quer durch Land kommen und wenn das Problem gelöst ist, wer das alles bezahlt. Dann.

Alpha Ventus wird zu dem Zeitpunkt in seiner heutigen Form aber schon längst wieder von der Bildfläche verschwunden sein. Als Forschungseinrichtung installiert werden in vermutlich spätestens zwanzig Jahren die Krafträder ab- oder neugebaut werden. Schon längst ist der Windpark nicht mehr der Größte seiner Art. Zwölf Windturbinen mit einer Leistung von je fünf Megawatt wurden 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum errichtet. Nachfolge-Windparks wie „BARD 1“, rund 100 Kilometer vor Borkum, weisen eine stolze Anzahl von 80 Turbinen auf.

Offshore-Insel Helgoland

Trotzdem reichen allein die zwölf Turbinen aus, um bis zu 50.000 Haushalte auf dem Festland zu versorgen. Die Bauteile verfügen über gewaltige Dimensionen. Der Rotorendurchmesser der Anlagen liegt bei 116 bzw. 123 Metern. Monumental ist auch die Höhe. Knapp 150 Meter ragen die Anlagen aus der Nordsee heraus. 28 Meter kommen unter Wasser hinzu. Und nochmal 50 Meter tiefer gehen Pfähle zur Befestigung in den Meeresboden.
Zurzeit befinden sich gerade einmal vier Windparks in der Nordsee in Betrieb. Weitere zehn sind im Bau. Knapp 50 durchlaufen zurzeit ein Genehmigungsverfahren. Offshore-Boom in der Nordsee! Besonders große Freude darüber kann man zurzeit im Rathaus Helgoland auffinden. Auf der Insel sind die Touristen-Besucherzahlen seit Jahren rückläufig. Der Offshore-Boom kommt da gerade recht. Für die Wirtschaft bieten sich enorme Chancen. Investoren kommen mit viel Geld zu Deutschlands einziger Hochseeinsel.

Drei Windparks nördlich von Helgoland sollen in Zukunft von Helgoland aus betreut werden. Bei Not- oder Ausfallen können diese von der einzigen Insel des Kreises Pinneberg schneller erreicht werden als vom Festland aus.
Für einige auf Helgoland geht das alles viel zu schnell, andere können die 150 neuen Arbeitsplätze, die geschaffen werden sollen, kaum noch erwarten und wieder andere können ihr Glück bereits jetzt schon nicht fassen.
Arne Weber ist Eigentümer des Designhotel atoll auf Helgoland. Was vor knapp 15 Jahren mit dem Wunsch nach mehr Touristen mit viel Pomp eröffnet wurde, beherbergt ab 2013 ausschließlich Offshore-Arbeiter. Das Energie-Unternehmen WindMW aus Bremerhaven reservierte alle Zimmer des Helgoländer Vier-Sterne-Hotel in den nächsten zehn Jahren.

Auf die liebevoll vom Hamburger Abendblatt genannte “Erste Offshore-Insel der Welt” geht es für uns erst einmal nicht. Wegen Entschärfung einer Fliegerbombe – im Zuge von Ausbauarbeiten des Hafens für die Offshore-Industrie entdeckt – fährt der Katamaran auf direktem Wege in Richtung Alpha Ventus.

Je weiter es aufs Meer hinausgeht, desto stürmischer wird die See. Ein Wetterumschwung ist nicht ungewöhnlich. Auch keiner von “heute Sonne, 30 Grad” zu “morgen Regen, Windstärke 12″. Eigentlich ist das auch unproblematisch. Die Nordsee ist nicht fürs Arbeiten bestimmt. Einige machen es hier trotzdem. Sie arbeiten für eine saubere Zukunft, für die Abschaltung diverser Atomkraftwerke, für die Umsetzung der Energiewende. Dabei sind Unwetter am Standort von Alpha Ventus keine Seltenheit. Ein starker Seegang bestimmt mitunter das Geschehen. Die Durchschnittswindgeschwindigkeit liegt bei 36km/h (Stärke 5). Gut für die Energieausbeute. Schlecht für das Wartungsteam.

	REpower 2009

Als Arbeiter auf einen Offshore-Windpark

Sicherlich es gibt weniger beneidenswerte Jobs. Bergarbeiter in der Asse wäre vielleicht so einer. Aber: Wind und Wetter ausgesetzt zu sein bedeutet mitunter auch Tage und Wochen auszuharren und sich zu langweilen, bevor es mit der Arbeit wieder losgehen kann. Wenn gearbeitet werden kann, stehen die Techniker unter Zeitdruck. Jeder zusätzliche Tag kostet. Der Arbeitsalltag ist hart. Ein Wartungseinsatz dauert den ganzen Tag. Abends fallen die meisten Techniker müde ist Bett. Und jederzeit kann das Wetter umschlagen. Dann sind die Techniker sind zum Warten verdammt. Wenn sie nicht rechtzeitig ausgeflogen werden konnten, müssen sie auch mal mehrere Tage bei Windstärke 12 ausharren. Zum Nichtstun verdammt, weil die Arbeit stilllag. Ein Helm ist Pflicht und eine umfassende Sicherheitsausbildung muss jeder Techniker absolvieren. Medizinischer Eignungstest, Sanitäterausbildung, Überlebenstraining, Helikoptertraining, um nur ein paar Kurse zu nennen, die ein Berufsanwärter zu belegen hat.

Speziell für die Arbeit auf der See wurde ein eigener Offshore-Sicherheitsanzug in orange entwickelt. Hin und wieder erzählen Arbeiter von Unfällen.

Kaum verwunderlich, dass es nicht selten passiert, dass ein Neuling schnell wieder das Handtuch wirft. Noch immer gibt es ganz wenig geschultes Personal. Eigene Studiengänge werden gerade erst eingerichtet und der demografische Wandel macht sich hier besonders stark bemerkbar. Fachkräftemangel hoch drei. Man merkt: Zur Arbeit auf einem Offshore-Windpark gehört eine große Portion Überzeugung. Nämlich die Überzeugung, dass das, was man macht, richtig ist und dass die Zukunft der Windenergie gehört. Mitunter muss man vielleicht etwas blauäugig durch Leben laufen und ausblenden, wenn große amerikanische Zeitschriften über “The Energiewende” lästern oder Politiker in Talkshows die Atomkraft verteidigen.

Somit ist es kein Wunder, dass diejenigen Arbeiter, mit denen wir sprechen konnten, von ihrem Job begeistert sind. Der komplette Bau von Alpha Ventus war ein Pionierprojekt. Die Planer von Deutschlands erstem Nordseewindpark konnten auf keine Schritt-für-Schritt-Anleitung zurückgreifen. Flexibilität stand an der Tagesordnung. Risiko war jederzeit mit von der Partie. Fünf Jahre ist der Baubeginn nun her. Drei Jahre dauerte es bis zur ersten Netzeinspeisung.

Einige Stunden nach Abfahrt tauchen die Windturbinen dann nicht wie erhofft am Horizont in den Weiten der Nordsee auf. Die Wellen wurden doch zu hoch, nach halber Strecke steuerte der Kapitän bereits wieder den Rückweg an. Vermutlich würden viele an Bord – wie bei einer Oase in der Wüste – ihren Augen sowieso nicht trauen. Kilometerweit nur Wasser. Rundherum nordseeblau. Salzduft in der Nase. Und mittendrin zwölf Windräder.
“Auch das Wartungsteam kann heute nicht herausfahren und sitzt nun für ein bis zwei Tage fest. Aber das ist Offshore! Dem Wetter sind wir alle ausgesetzt. Auch als Wirtschaftsminister Rösler vorige Woche Alpha Ventus besuchen wollte, musste die Fahrt auf halber Strecke abgesagt werden, weil sich das Wetter verschlechtert hat.”, erzählt Katharina Selinger, Pressesprecherin von Alpha Ventus.

Stattdessen unterhält sich dafür Andreas Wagner mit uns. Der Leiter der Offshore-Stiftung ist auch einer derjenigen, die überzeugt von ihrer Arbeit sind, denen man die Motivation bereits beim Zuhören anmerkt. Während der Katamaran wegen Entschärfung einer Fliegerbombe nicht den Hafen von Helgoland anlaufen kann, erzählt er mit hochgekrempelten Ärmeln von der Windenergie: “Alpha Ventus hat einen Stein ins Rollen gebracht. Eine Reihe von Windpark sind in Deutschland mittlerweile geplant, im Bau oder bereits fertiggestellt.”

Nicht nur für ihn, auch für Wissenschaftler sind Offshore-Windparks ein Glücksfall. Nie zuvor wurde solch eine Vielzahl von Daten in der Nordsee ausgewertet. Wie viele Schweinswale gibt es? Wo liegen noch alte Schiffswracks? Umweltbehörden und Verbände machen Druck, die Belastungen der Windparks auf die Um- und Tierwelt möglichst gering zu halten. Im gesamten Alpha Ventus-Bereich herrscht Fischerei-Verbot. Vielleicht auch deswegen entwickelt sich an den Fundamenten der Windkrafträder eine regelrechte Riffbildung – noch mehr Daten, die analysiert werden können.

Wartung und Betrieb werden Ingenieure auch noch in Zukunft vor große Herausforderungen stellen. Bei der Vision einer neuen, umweltfreundlicheren Energieversorgung.

Die Technik: So funktioniert ein Windpark

Lediglich eine Brise von Windstärke 3 reicht aus, damit sich die Rotoren in Bewegung setzen. Der Wind drückt nicht einfach nur gegen die Rotorblätter, sondern es kommt ein Auftrieb zustande (das gleiche Prinzip kommt an Flugzeugtragflächen zum Einsatz und sorgt dafür, dass der Flieger abheben kann). Dadurch dreht sich die Antriebswelle und gibt die Energie an einen Generator weiter, welche dort in elektrischen Strom umgewandelt wird. Durch dicke Kabel wird diese durch den Turm nach unten befördert und kann ins Stromnetz eingespeist werden.

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Strom sparen mit dem Smartphone: Schluss mit Stress am Morgen http://ths-pressident.de/strom-sparen-smartphone-apps/ http://ths-pressident.de/strom-sparen-smartphone-apps/#comments Fri, 01 Mar 2013 19:23:23 +0000 http://ths-pressident.de/?p=8819 In Zukunft wird unser Haus immer intelligenter. Per Smartphone können wir dann die Fenster öffnen oder die Heizung hochdrehen.

In den frühen Morgenstunden kann es schon mal etwas hektisch zugehen. Schnell noch einen Kaffee getrunken und schon geht es ab zur Arbeit. Und wer eilig das Haus verlässt, vergisst mal das eine oder andere. Meist sind es immer dieselben Fragen, die man sich dann plötzlich bei der Arbeit stellt. Ist eigentlich das Fenster geschlossen? Ist die Haustür zu? Oder ist der Herd aus? Damit könnte bald Schluss sein. In der Zukunft wird unser Haus immer intelligenter werden und könnte dabei gleichzeitig viel Energie sparen.

Vom Smartphone aus lässt sich das Haus wie eine Marionette nach Belieben managen. Bereits jetzt, in einer Zeit, wo kaum jemand sein Eigenheim aktiv übers Smartphone steuert, werden die App-Verkaufsportale mit mobilen Anwendungen für iPhones und Galaxies überrannt. Die Unternehmen, darunter Großkonzerne à la Microsoft gleichermaßen wie Fünf-Mann-Startups, drängen mit Hochdruck darauf, diesen neuen und vielversprechenden Markt zu erobern.

C: Tony Hegewald, pixelio.de

C: Tony Hegewald, pixelio.de

Denn gerade in Zeiten bzw. wegen der Energiewende kommt den ersten Menschen nach und nach die Erleuchtung sich darum Gedanken zu machen, wie man Energie einsparen kann, anstatt der Überzeugung hinterherzuhecheln, dass man ständig neue Energiequellen anzapfen muss, um den Bedarf zu decken. Und so wurde gebrainstormt, in den Chefetagen der Wolkenkratzer und am Esstisch in den Ein-Zimmer-Wohnungen. Muss die Heizung auch dann laufen, wenn man gar nicht zuhause ist? Wie kann man dem Menschen dabei helfen, sodass er nicht immer vergisst, das Licht hinter sich auszumachen?

Man benötigt dazu jede Menge Technik. Viel, viel mehr, als eine langweilige Heizung oder die unterentwickelte Lampe normalerweise heutzutage hat. Seit einigen Jahren bereits wird die Vision entwickelt, alle technischen Geräte eines Hauses miteinander zu vernetzen. Toaster, Lampen und Waschmaschinen sollen zentral gesteuert werden können bzw. sich selber steuern und z.B. ausschalten, wenn sie merken, dass sie gerade nicht gebraucht werden.

[tabs] [tab title="Energiecheck co2online"]

– Eingabe von Zählerständen z.B. für Strom und Wasser sowie dessen graphische Auswertung
- Suche von Energiespar-Fachleuten vor Ort
- Tipps zum Sparen von Strom, Heizenergie und Wasser

[/tab] [tab title="GreenPocket"]- Automatische Steuerung einzelner Gerätegruppen und Räume
- Intuitive und einfache Steuerung des Eigenheimes
- Intelligente Haushaltsgeräte notwendig! Nicht bei allen Energieversorgern nutzbar.

[/tab] [tab title="RWE Smarthome"]- Vernetztes Geräte-System aus Sensoren und Aktoren.
- Steuerung von Heizungsregelung und Haushaltsgerätesteuerung
- Intelligente Haushaltsgeräte notwendig!

[/tab] [/tabs]

Das alles ist nicht in weiter Ferne, sondern lässt sich bereits jetzt anschauen. Der Stromkonzern RWE bietet modernen Haushalten die Smartphone-App „Smarthome“ an. Wenn man sie startet, zeigt die Software alle Räume des Hauses an. Im Schlafzimmer lässt sich dann per Schieberegler die Temperatur hoch- oder runterdrehen. Fürs Wohnzimmer zeigt „Smarthome“ gerade an, ob das Licht leuchtet und gegebenenfalls wie stark. Um die App zu nutzen, sind Nachrüstungen notwendig.

Gut gedacht, aber an der flächendeckenden Umsetzung scheinen bisher alle versagt zu haben. Das Smartphone, geliebt und mit unbegrenzten Möglichkeiten, soll die Idee aufrecht erhalten. Denn Energiespar-Apps sind auf dem Vormarsch.
Die iPad-App “MyHome” des amerikanischen Unternehmens Control4 ermöglicht es, dass beim Fernsehen – das iPad dient dann als Fernbedienung – automatisch das Licht gedimmt wird. Der forschungsstarke Technologiekonzern Bosch entwickelte die App “JunkersHome”, mit der man von unterwegs aus die Heizung zuhause regulieren kann. Unter anderem Geschäftsleute, die morgens nicht wissen, wann sie nach Hause kommen, sollen als Zielgruppe erobert werden.
Siemens, Telekom, Vattenfall. Sie und tausend andere Unternehmen drängten mit energiesparenden Apps auf den Markt. Durchgesetzt hat sich bislang noch niemand. Die wenigsten Menschen nutzen bereits die Möglichkeit per Smartphone ihr Eigenheim zu managen.

Das liegt zum einen daran, dass bislang noch niemand ein umfassendes, störungsfreies Energiespar-System präsentieren konnte. Wer möchte schon 25 Apps nacheinander bedienen, um zuerst die Lampe anzumachen, dann die Heizung hochzudrehen und vielleicht noch die Spülmaschine anzumachen?
Zum anderen sind trotz staatlicher Förderung die einmaligen Investitionskosten noch immer sehr hoch. Ein einziges Thermostat von Rondostat, das automatisch zu einer bestimmten Uhrzeit die Heizung an- und ausschaltet, kostet 30 Euro für einen Heizungskörper.

Damit sich ein energiesparendes Eigenheim für den einzelnen Bürger auch rentiert, benötigt es eine einfache Plattform, von der aus das ganze Haus steuerbar ist, sowohl das Schließen der Jalousien als auch das Öffnen der Fenster. Eine Plattform, die flexibel ist und wo der Wohnungseigentümer weiß, dass sie auch in fünf Jahren noch auf dem Markt existiert.

Was allerdings bringt mir die Möglichkeit, meine Wohnung intelligent zu steuern, wenn ich zu träge bin, das Smartphone zu bedienen? Das Kölner Startup Greenpocket entwickelte weltweit als erstes Unternehmen eine Energiespar-App mit Facebook-Anbindung. Der Verbraucher kann sich dann in direkte Konkurrenz zu seinen Freunden stellen. Wer in einer Woche am meisten Energie spart, hat gewonnen.

Obwohl Greenpocket erst 2009 gegründet wurde, ist es bereits jetzt deutscher Marktführer für Software-Lösungen, mit der die Verbrauchsdaten in Echtzeit auf dem Smartphone erscheinen. Mit Hilfe der „Greenpocket-App“ hat der Verbraucher jederzeit seine Daten im Blick, weiß immer, wie viel Wasser oder Strom er am letzten Tag verbraucht hat. Vor allem aber kann man sehen, inwiefern sich der Verbrauch auf den Geldbeutel auswirkt.
„Durch ein optimiertes Verbrauchsverhalten lassen sich zwischen drei und 15 Prozent seiner Stromkosten pro Jahr einsparen“, erzählt Greenpocket-Pressesprecher Torben Pfau und ergänzt: „Langfristig ist es sinnvoll, auch seine Heizung durch intelligente Software zu steuern. Dort ist das Einsparpotenzial noch wesentlich höher.“

Pfau vermutet, dass in etwa zehn Jahren jeder moderne Haushalt über intelligente Energiesparsysteme verfügen wird.

Es dauert seine Zeit, aber die energiesparenden Apps werden kommen. Noch haben sie sich nicht durchgesetzt, aber vielleicht erleben wir einen Paukenschlag wie von Apple vor einigen Jahren, vor dem die Smartphones bereits existierten, aber nur mäßig genutzt wurden. Apple machte die Bedienung einfach und das geschlossene System für jeden einfach zu bedienen.

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Kostbarer als ein Diamant? http://ths-pressident.de/kostbarer-als-ein-diamant/ http://ths-pressident.de/kostbarer-als-ein-diamant/#comments Tue, 04 Sep 2012 14:17:25 +0000 http://ths-pressident.de/?p=7189 [Weiterlesen...]]]> Wenn man an kostbare, materielle Schätze denkt,  fallen einem Dinge wie Schmuck ein, vielleicht aus Silber, womöglich aus Gold oder gar mit einem Diamanten bestückt. Diese Dinge haben einen ungeheuren Wert, dessen Kurs kontinuierlich steigt. Denn das allgemeine Begehren darauf ist immens, das Vorkommen jedoch begrenzt und daher irgendwann erschöpft. Seit Jahrtausenden gibt es Kämpfe um Rohstoffe, nicht selten war und ist die Entdeckung eines bis dorthin unbemerktes Vorkommens der Grund für einen Krieg.

Doch inzwischen drängt sich eine ganz andere Sorge in manchen Teilen der Erde auf, die für uns hier (bisher) kaum greifbar erscheint: Die Angst davor, nicht mit genügend Trinkwasser versorgt zu sein. Zwar sind wir uns darüber bewusst, dass in gewissen Regionen der Welt Trockenheit und Dürreperioden einen Wassermangel für die dort lebende Bevölkerung verursacht. Doch sollten Prognosen aus Forschungen stimmen, die prophezeien, dass dieses Problem bis 2070 auch große Teile von Mittel- und Südeuropa betreffen wird, handelt es sich in zumindest absehbarer Zeit um einen globalen Notstand, der sehr ernstzunehmen ist.

Das Resultat einer Studie, die im Auftrag des US-Außenministerium im Frühling diesen Jahres erschien, stuft die Gefahr eines Wasserkrieges in geraumer Zukunft zunehmend stärker ein.

(Prognostizierte) Zahlen und Fakten:

- Für die womöglich Wasserknappheit sind primär zwei Gründe verantwortlich: Erstens der Bevölkerungswachstum (und die damit verbundene, steigende Versorgungsnotwendigkeit), welcher so rapide ausfällt, dass laut Schätzungen der Vereinten Nationen im Jahr 2040 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben (das wären 2 Milliarden mehr als zum jetzigen Zeitpunkt). Und zweitens der Klimawandel, der viele Spuren hinterlässt (zum Beispiel Austrocknung von Seen).

Der Bevölkerungswachstum ist unaufhaltbar! (Quelle: Emily Vollbart/jugendmedien.de)

Der Bevölkerungswachstum ist unaufhaltbar! (Quelle: Emily Vollbart/jugendmedien.de)

- Die Erde beinhaltet etwa 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser. Das Bedauerliche: Gerade einmal 2,5% davon sind trinkbar, und nur partiell ist es zugänglich.

- Wenn nun die vorhergesagten Entwicklungen (Bevölkerung usw.) zutreffen, dann gerät das Verhältnis zwischen dem weltweiten Wasserbedarf und der allgemeinen Kapazität immer weiter auseinander, so dass Hochrechnungen zufolge im Jahr 2040 40% der notwendigen Wasserversorgung nicht mehr gedeckt werden können. Das hieße wiederum, dass 3,6 Milliarden Menschen eine ungenügende Wasserzufuhr erhalten (was in etwa dem 45-fachen der aktuellen, deutschen Bevölkerung entspricht)!

Globale Konsequenzen:

Der immer stärker ansteigende Bedarf macht Wasser zu einem genauso wertvollen Rohstoff wie eben Gold oder Diamanten. Er wird schlichtweg immer seltener, das Begehren ist sowieso riesengroß – und womöglich auf Dauer einen Ursache für Kriege.

Hier herrscht überall Konfliktpotenzial:

- Naher Osten: das Jordanbecken mit seinem Frischwasser ein Streitthema zwischen Israel, Nachbarstaaten und den Palästinensern. Es gibt gegenseitige Vorwürfe, zu viel Wasser zu verbrauchen.

- Türkei und Irak: Die Flüsse Euphrat und Tigris Spielern bezüglich der Wasserversorgung für die Türkei aber auch für den südlich angrenzenden Irak eine große Rolle. Der Plan der Türkei, dort Staudämme zu errichten (teilweise bereits durchgeführt) ist im abhängigen Nachbarland auf massive Empörung. Es besteht erhebliches Konfliktpotenzial!

Das Nilwasser – nicht nur schön anzuschauen, sondern auch enorm wichtig für die Bevölkerung! (Quelle: CDomhardt/pixelio.de)

- Nilregion: Das von schlimmer Dürre geplagte Äthiopien führt seit Jüngstem Bewässerungsprojekte mithilfe des Nilwassers durch. gleichzeitig erzeugen sie damit im nördlichen Ägypten eine Aufruhr: 30% aller Ägypter leben von der Landwirtschaft, die das Nilwasser als essenziellen Bestandteile beinhaltet. Zwar muss man sich derzeit innenpolitischen Problemen widmen, doch sobald diesbezüglich Ruhe eingekehrt, könnte der Streit um den Nil eskalieren.

- Pakistan und Indien: Die beiden Erzfeinde streiten sich um den Indus. Indien möchte Staudämme errichten, Pakistan setzt alles Erdenkliche dagegen und droht unter anderem mit Sprengstoffanschlägen. In einer pakistanischen Zeitung hieß es wortwörtlich: „Pakistan sollte Indien klarmachen, dass ein Krieg um Wasser möglich ist. Und dieses Mal wird es ein Atomkrieg sein.“

- China und Indien: Das bevölkerungsreichste Land der Welt (20% der Gesamtheit) besitzt lediglich acht Prozent der Süßwasservorräte! Für die Stromversorgung der Industriemacht sind riesige Dammbauten im Gange. Ziel ist es, an den Flüssen Mekong, Salween und Brahmaputra 140.000 Megawatt zu generieren (entspricht der Wasserkrafterzeugung von USA und Kanada gemeinsam). Vor allem Indien bereitet dies Sorge: Der Hauptabnehmer dieser Flüsse sieht die Wasserversorgung seiner wachsenden Bevölkerung zunehmend in Gefahr.

Ein Leben ohne Wasser – unmöglich! (Quelle: Jonas Müller/http://www.jonasmueller.de)

Es ist relativ banal: Das Land, welches geographisch ungünstig liegt (zum Beispiel bei einem Fluss, der zuerst durch ein anderes Land fließt), hat häufig schlechtere Karten und damit Grund zur Sorge. Es ist erst das zweite Glied der Kette und muss sich darauf verlassen, dass das stromaufwärts gelegene Land das Wasser nicht gänzlich stoppt. Es gibt zwar teilweise Abkommen, nach denen beide Parteien Rechte eingeräumt bekommen und durch die Spannungen zumindest reduziert werden konnten. Der Haken: Der Klimawandel verändert die Menge an Wasser in den Flüssen deutlich, die Abkommen berücksichtigen dies nicht. So werden aus Abkommen veraltete Verträge, deren Erneuerung ein wirkliches Problem mangels Kompromissbereitschaft darstellt.

Der Kampf um das Süßwasser mit all seinen Konsequenzen ist wohl unaufhaltbar. Es ist ähnlich wie mit anderen Rohstoffen; das Vorkommen ist begrenzt und nicht gerecht zu verteilen. Was man aber nicht vergessen darf (und diese Fall erheblich dramatisiert), ist: Gold etwa ist ein edles Metall, es ist sehr massiv, man kann es für vielerlei Zwecke verwenden (wie zum Beispiel als teuren Schmuck). Wasser dagegen ist „bloß“  eine durchsichtige Flüssigkeit. Doch brauchen wir genau sie jeden Tag, nicht um damit unseren Reichtum darzustellen. Nein, sie ist unser wichtigstes Grundnahrungsmittel um zu überleben.

 

 

 

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