Pressident » Austausch Schülerzeitung der Theodor-Heuss-Schule Sun, 02 Mar 2014 22:33:24 +0000 de-DE hourly 1 /?v=3.8.1 Mein Kiew-Austausch: Eine Zeit, die ich nie vergessen werde /kiew-austausch/ /kiew-austausch/#comments Fri, 11 Oct 2013 15:24:50 +0000 /?p=10790 Einblicke in den spannenden Kiew Austausch

Zuerst war ich mir unsicher. Zwei Wochen Schulzeit würde ich verpassen. Weil ich nur auf Ausflügen bin, würde es sehr schwer werden, den ganzen Stoff nachzuholenn. Grübelnd saß ich vor dem Elternbrief, den mir meine Lehrerin gegeben hatte. Doch als ich mich dann im Internet über dieses Land informierte, war der Zweifel verflogen. Ein paar Monate später bekam ich einen Steckbrief und wurde zu einem Informationsabend eingeladen. Mein Austauschpartner war Jegor. Als er in Pinneberg ankam, hatte er bereits 30 Stunden Zugfahrt hinter sich. Sofort haben wir uns gut verstanden. Da die meisten von uns kein Russisch, oder gar Ukrainisch verstehen, kann man sich sich nur auf Deutsch unterhalten. Die Tage in denen er hier war, sind wie im Flug vergangen. Wir haben Ausflüge gemacht, uns gegenseitig über die Kultur in den beiden Ländern unterhalten, Filme geguckt, sind in den Kletterpark gegangen und haben sehr viel gelacht.

Doch ich möchte euch eigentlich mehr über meine Zeit in Kiew erzählen, denn Pinneberg kennt ihr ja hoffentlich. Anfang September ging es los. Auch ich musste 30 Stunden mit der Bahn fahren. Erst von Hamburg nach Berlin, von dort aus nach Warschau und dann im Schlafwagen nach Kiew. Ich glaube, so herzlich wurde ich in meinem gesamten Leben noch nicht begrüßt und ich wusste sofort, dass ich mich in dieser Familie wohl fühlen würde. Ich wusste schon vorher, dass die Ukrainer sehr gastfreundlich sind, aber dieses Gefühl hätte ich nie erwartet. Nachdem ich die restliche Gruppe verabschiedet hatte, sind wir mit dem Auto quer durch Kiew in die Wohnung gefahren. Ich hatte Glück, denn meine Gastmutter konnte sehr gut Deutsch. Die Wohnung war in einem schmucklosen Wohnhaus, aber innen wie eine ganz normale zwei-Zimmer Wohnung. Tapete, Teppich, Bilder, Fernseher  und einigermaßen große Zimmer. Die Eltern von Jegor schlafen im Wohnzimmer und der kleine Bruder schläft bei Jegor mit im Zimmer. Als wir ankamen, gab es erstmal eine heiße Gemüsesuppe. Danach gingen wir in ein Einkaufszentrum, welches für die Kiewer auch ein Freizeitzentrum ist. Dort waren wir auf einer Bowlingbahn und haben Pizza gegessen. In Kiew gibt es einen sehr großen Unterschied zwischen arm und reich. Es gibt viele Neureiche, die in teuren Wolkenkratzern wohnen, teure Autos fahren und sich aber nie um die Sorgen der ärmeren Bevölkerung kümmern würden. So müssen die meisten Leute, bis sie verheiratet sind, bei ihren Eltern in der Wohnung wohnen.

Am nächsten Tag mussten wir schon in die Schule. Wir bereiteten uns auf einen Vortrag zum Thema Migration vor und machten einen Rundgang durch die Schule. Die Schule ist etwas kleiner, aber schöner als unsere. Mittags gab es etwas sehr leckeres zu essen. Es bestand aus Teigbällen, die innen mit Fleisch gefüllt waren (Wareniki). Generell gab es immer sehr leckeres Essen, allerdings wenig, dort sehr teures, Obst und außer Torte war es auch immer warm – auch zum Frühstück. Die Tage gingen so schnell vorbei, wie keine anderen. Wir waren zum Beispiel im Zoo, haben locker tausend Kirchen besucht (die nebenbei sehr prunkvoll und schön waren), haben uns die Kiewer Innenstadt angeguckt, haben Paintball gespielt, sind Rollschuh gefahren und haben  uns viele Museen angeschaut. Am Abschlussabend haben wir unsere Projektarbeit vorgestellt und uns am großen Buffet bedient. Zwei Tage später musste ich dann schon die Rückreise antreten. Der Abschied fiel mir sehr schwer, da mir die Familie schon richtig ans Herz gewachsen war. Jetzt hatte ich wieder den nicht wirklich spannenden Schulalltag vor mir. Als ich zu Hause ankam, war ich erstmal erstaunt, wie groß mein Zimmer doch eigentlich ist. Und wir können sogar auf der Herdplatte kochen, während wir im Backofen backen, oder die Heizung ein- und ausschalten, wann wir wollen. Auch unsere Wasser- beziehungsweise Abwasserversorgung funktioniert immer.

Alles in allem war die Zeit in Kiew eine der schönsten, eindrucksreichsten und kulturell informativsten, die ich je hatte. Ich möchte mich an dieser Stelle besonders bei meiner Gastfamilie Vasiunkho bedanken und auch bei der Stiftung west-östliche Begegnung für die großzügige finanzielle Unterschtützung bedanken und empfehle jedem Schüler der Klassenstufe 7-9, an diesem Austausch teilzunehmen.

 

]]>
/kiew-austausch/feed/ 0
US-Botschafter zu Besuch an der THS Pinneberg /us-botschafter-murphy-besucht-die-ths/ /us-botschafter-murphy-besucht-die-ths/#comments Fri, 14 Jun 2013 16:26:35 +0000 /?p=10146 Bevor der US-Botschafter Philip D. Murphy nach knapp vier Jahren im Amt Berlin im Juli verlassen wird und nach Amerika zurückkehrt, besucht er auf seiner Abschiedstour durch Deutschland einige Schulen. Durch die guten Beziehungen der THS mit der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft aufgrund des Rockville-Austausches kam Murphy am 14. Juni 2013 an die THS und sprach eine Stunde mit den Schülern über das Thema “Helden”.

Wenn der Botschafter aus Berlin nach Hamburg kommt, könnte er die Zeit nutzen, um in der großen Medienstadt den Zeitungen und Fernsehsendern ein Interview zu geben. Doch er denkt nicht daran – lieber nimmt er sich Zeit für die zehnten, elften und zwölften Klassen der THS und redet mit ihnen über eines seiner Lieblingsthemen: Helden. Murphy kommt zu spät – er vertraute der Deutschen Bahn – und überzieht aber auch die ein oder andere Minute. Dass die Hamburger Politikgrößen um Olaf Scholz, die ihn im Rathaus empfangen werden, etwas länger auf ihn warten müssen, scheint zweitrangig.

Amerikanischer Glamour wird bereits spürbar, als Murphy die Aula der THS betritt. Mit Musikbegleitung stürmt er nach vorne, reißt die Hände nach oben, klatscht Schüler ab und versprüht einen großen Hauch von Nähe und Bodenständigkeit. Keine fünf Minuten hält es ihn auf der Bühne, dann befindet er sich inmitten aller Schüler, stellt Fragen, interagiert mit dem Publikum, und sagt zu fast allen Antworten der Schüler, dass sie “sehr, sehr gute Antworten” seien.

Murphy sprach in seiner charismatischen und mitreißenden Art über die gute Deutsch-Amerikanische Beziehung und die historischen Personen, die Ihren Beitrag dazu geleistet haben. Er redete von Martin Luther King, dem Bürgerrechtler, der gegen Rassismus kämpfte und der die “beste Rede des vergangen Jahrhunderts” gehalten hätte. Er sprach über Otto Wels, dem Kopf der SPD zu Zeiten des Nazi-Regimes und er erzählte von Konrad Adenauer. Murphy betonte, dass auch heute diejenigen, die für etwas kämpfen, weil sie davon überzeugt sind und nicht, weil andere dafür kämpfen, noch immer genauso wichtig sind wie damals.

Nachdem aus Zeitgründen nur zwei Publikumsfragen von Murphy beantwortet werden konnten, wandte er sich mit seiner wichtigsten Botschaft erneut an die Schüler und redete ihnen Mut zu: “Keiner weiß, ob nicht jemand von euch später einmal Vorstandsvorsitzender, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein oder Fußballer der Deutschen Nationalmannschaft sein wird! Keiner.”

Murphy kam in Begleitung seiner Frau Tammy und der Hamburger Generalskonsulin Inmi K. Patterson, sodass sich die Zahl der Personenschützer weiter erhöhte. Bereits seit dem frühen Morgen kontrollierten diverse Polizeieinheiten an der THS. Die Sicherheit der diplomatischen Gäste wurde größtenteils durch die lokalen Polizisten gewährleistet.

Im Anschluss an die Diskussion zeigte sich Murphy begeistert von der Herzlichkeit der Schüler an der THS. Das Town Hall Meeting an der THS hat ihm viel Spaß gemacht. “Die Schüler haben spannende Fragen gestellt,” sagte er, “und der Auftritt des Schulchors haben mir und meiner Frau sehr gut gefallen.” Pressident bekam die Möglichkeit, dem Botschafter im Kurz-Interview einige Fragen zu stellen.

Pressident: Es ist bemerkenswert, wie häufig Sie an Schulen zu Besuch sind. Warum sprechen Sie mit vielen Schülern und warum machen es andere Politiker nicht?

Philip D. Murphy: Weil ihr die Zukunft seid! Ihr seid es, die in 30 Jahren die Welt lenken werdet. Inwieweit das andere Politiker nicht machen, kann ich nicht beurteilen.

Pressident: Sie haben vier Kinder und planen im Juli Berlin nach vier Jahren zu verlassen. Es ist verwunderlich, dass ihre Kinder nicht sagen: “Nein, du bleibst hier! Wir wollen bei unseren Freunden in Berlin bleiben!”

Murphy: Doch, das sagen sie! Sie lieben Berlin und Deutschland. Deswegen haben wir extra für sie ein Haus in Berlin gekauft, damit sie später zurückkommen können, wann sie wollen, wenn sie groß sind.

Pressident: Warum besuchen Sie gerade die THS?

Murphy: Wir wollen Abschied von Schleswig-Holstein nehmen und Pinneberg liegt sehr nah an Hamburg, wo ich natürlich auch Auf Wiedersehen sagen möchte. Der Kontakt zur THS ist aber in erster Linie dadurch zustande gekommen, dass das Hamburger Generalkonsulat sehr gute Beziehungen zur Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft hat, die das Rockville-Pinneberg-Austauschprogramm dieser Schule begleitet.

Pressident: Wie gehen Ihre Kinder damit um, dass Sie eine wichtige Rolle in der Politik spielen?

Murphy: Ich denke, sie sind stolz darauf, dass ich Verantwortung für dieses Land übernehmen kann.

Pressident: Was ist es für ein Gefühl, die ganze Zeit von der Öffentlichkeit vom Sicherheitspersonal begleitet zu werden?

Murphy: Das sind tolle Menschen, und sie leisten eine hervorragende Arbeit. Aber ich freue mich auch auf die Zeit, in der sie mich nicht mehr jeden Tag begleiten werden.

MedienBerichterstattung
Hamburger Abendblatt – Pinneberger ZeitungPinneberger Tageblatt

[nggallery id=34]

]]>
/us-botschafter-murphy-besucht-die-ths/feed/ 0
Kiew 2012 – Ein ganz besonderer Austausch /kiew-2012-ein-ganz-besonderer-austausch/ /kiew-2012-ein-ganz-besonderer-austausch/#comments Sat, 02 Jun 2012 09:17:07 +0000 /?p=6950 [Weiterlesen...]]]> Einmal im Jahr ist es immer soweit. Es tauchen viele neue Gesichter in den Klassen auf. Dann weiß man: Der Kiew-Austausch ist wieder im vollen Gange! 22 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine besuchten mit drei Lehrerinnen die THS. Während es in den letzten Jahren Schwierigkeiten gab, genügend Schüler zu finden, herrschte in diesem Jahr sogar so großer Andrang, dass einige auf die Warteliste für den nächsten Austausch gesetzt werden mussten.

Dienstag, 01.05.2012, Bahnhof Pinneberg: Alle deutschen Teilnehmer des Austausches standen mit gemischten Gefühlen am Bahnhof – besonders die, die noch nie teilgenommen haben. Natürlich war einerseits eine große Vorfreude zu erkennen. Andererseits gab es auch gewisse Befürchtungen, ab sofort fast zwei Wochen mit jemandem nicht kommunikativen, eher Probleme bereitendem Menschen verbringen zu müssen.
Als der Zug dann in den Bahnhof einfuhr und die Austauschpartner ausstiegen, herrschte zunächst ein wenig Verwirrung. Wer ist denn hier überhaupt mein Austauschschüler? Doch wer sucht, der findet. So machten sich die deutschen Familien schließlich nach und nach mit ihren Gästen auf den Weg nach Hause.

Dort angekommen wurden die Familien mit Geschenken aus der Ukraine geradezu überhäuft. Nachdem man sich über die derzeit viel diskutierte politische Situation in der Ukraine ausgetauscht hatte, wurde lange über Skype in die Heimat telefoniert: „Так, ми благополучно прибули!“ (Ja wir sind gut angekommen!) „Я в порядку. Що ви робите?“ (Mir geht es gut. Was macht ihr so?).

[bq_left]Dieser Artikel entstand im Rahmen des Deutschland-Besuches der Kiewer. Geschrieben haben

Jascha
Jan
Ruben

zusammen mit ihren ukrainischen Austauschpartnern. [/bq_left]

Die anfänglichen Bedenken bestätigten sich keinesfalls. In den Familien wurde über Unterschiede zwischen Deutschland und der Ukraine berichtet – sowohl kulturelle, politische als auch gesellschaftliche.
Es gibt viele Dinge, die den Austausch unserer Theodor-Heuss-Schule mit der ukrainischen Schule Nr. 14 einzigartig machen. Die Freundschaft zwischen Deutschland und der Ukraine wird gestärkt. Das ist natürlich in dieser schwierigen Zeit wichtig. Während die Ukrainer auf der einen Seite berichten, dass sie viele neue Seiten der deutschen Sprache kennenlernen, erfahren sie auch viel aus der, wie wir alle wissen, sehr bewegten deutschen Geschichte. Sie lernen Traditionen kennen, die westliche Kultur. Beispielsweise wenn sie mit ihrer Gastfamilie einen Gottesdienst besuchen, aber auch die regulären Aktionen, an denen alle teilnehmen, sind sehr interessant.

KIEW

KIEW

Vieles, was wir als alltäglich empfinden, ist für die Schüler aus Kiew völlig neu. Da ist einerseits Kulinarisches wie Fischbrötchen an der See und Marzipan in Lübeck. Aber auch die Freizeitaktivitäten der Deutschen sind für die Gäste ausgesprochen interessant. „So würden in den Familien Spiele, die die Sprachkenntnisse erweiterten, gespielt“, sagt eine Lehrerin aus der Ukraine. Aber auch die Haltung von Haustieren und Nutztieren in Deutschland erweckt die Aufmerksamkeit der Austauschschüler. Was ihnen auch auffällt, ist, dass hier in Deutschland viel gelesen wird. In Zeitungen wie in Büchern. “Die Architekturstile in deutschen Altstädten seien ebenfalls sehr interessant.”, berichtet die Lehrerin.

Es wurde verglichen. Das Durchschnittsbruttojahreseinkommen eines Deutschen (41000€) mit dem eines Ukrainers (2730€). Gesprochen wurde auch über die dadurch entstehenden Gefälle zwischen den Ländern.
Andere entscheidende Unterschiede: 1) In der Ukraine gibt es kaum eine Mittelschicht wie in Deutschland, sondern fast nur die Armen und die Reichen. 2) Die Korruption floriert, wie in nur wenigen anderen Ländern
Auch Schulleiter Matthias Beimel findet es sehr wichtig, persönliche Kontakte mit einem Teil Europas zu knüpfen, den man unter anderen Umständen nicht so in den Blick nimmt: „Es ist schön, Kenntnisse über die Zukunftspläne und die Vorstellung vom Glück der Kiewer zu erlangen. Europa besteht auch aus Osteuropa, das darf nicht in Vergessenheit geraten.“
So berichten die Kiewer aus ihrer Heimat, und stellten viele Fragen – beispielsweise was wir von der Kanzlerin halten.

Einige der Schüler wollen später auch in Deutschland leben

Die Austauschschüler mögen Deutschland offensichtlich sehr gerne. Ein Schüler sagt: „Hier gibt es ein gutes Verkehrsnetz und doch viel Natur. Es ist sehr modern hier.“ Ein anderer sagt schlicht und einfach: „Alles in Deutschland ist gut!“. Einige der Schüler wollen später auch in Deutschland leben und arbeiten.

Damit den Schülern nicht langweilig wurde und damit sie jede Menge Eindrücke von Deutschland mit nach Hause nehmen können, sah das Programm jede Menge regionale und überregionale Höhepunkte vor.
Am Donnerstag besuchten die Schüler den A. Beig Verlag und hörten einen Vortrag des Chefredakteurs. Im Anschluss besichtigten sie die Druckerei, in der unter anderem das Pinneberger Tageblatt gedruckt wird.
Wie bei jedem Kiew-Austausch war auch in diesem Jahr der Berlinbesuch zentraler Programmpunkt. Natürlich durften dort auch eine Besichtigung des Bundestages und ein anschließender Rundgang durch die Stadt nicht fehlen.

Mittags gab es einen kleinen Imbiss im Abgeordnetenhaus an der Spree.
Für die Kiewer war es besonders interessant, auch die berühmten Sehenswürdigkeiten anzuschauen, darunter war selbstverständlich das Brandenburger Tor, das Holocaust Denkmal, das Sony Center und der Gendarmen Markt. Am Wochenende konnte jede Gastfamilien ihr Programm selbst bestimmen. Viele waren mit anderen Austauschschülern und deren Familien beim Grillen oder an der Elbe.
Am Montag ging es nach Hamburg – zur Sightseeing-Tour. Dienstag freuten sich alle darauf, zum Musical „König der Löwen“ zu fahren und nach einem Besuch bei n-joy Radio und Radio Hamburg fand am Donnerstag eine Exkursion nach Lübeck statt.

Der Freitag war der letzte Tag für die Kiewer und dort wurden unsere Projekte präsentiert. Abends war die Verabschiedung von den Familien mit einem leckeren Essen. Samstag fuhren die Kiewer auch schon wieder. Aber hier ist man sich sicher, dass es für alle eine tolle Erfahrung war und sich schon alle auf die Fahrt im September nach Kiew freuen.

Verständigungsschwierigkeiten?

Man freundet sich nämlich schnell an. Da ist zum einen die Begeisterung der Ukrainer über Deutschland, zum anderen auch die Faszination der Deutschen, die etwas von einem völlig anderen Land erfahren. Ein Land, in dem nur die Wenigsten sich viel leisten können, aber alle versuchen, mit dem, was sie haben, auszukommen. Ein Land, in dem man wenige Aufstiegschancen hat. Doch die Deutschkenntnisse geben den Ukrainern eine wahrscheinlich auch berechtigte Hoffnung, irgendwann einmal genügend Geld zu verdienen.

Die Verständigung im Allgemeinen zwischen den Austauschpartnern funktioniert sehr gut. Die Ukrainer lernen alle seit der ersten Klasse Deutsch und seit der fünften Klasse Englisch. Trotzdem gibt und gab es vor allem am Anfang des Austausches Verständnisschwierigkeiten, da manchmal zum Beispiel Wörter oder Sätze nicht verstanden oder erklärt werden konnten. Diese Komplikationen wurden kreativ und auf verschiedene Weise schnell gelöst: Einige verständigen sich mit einem Kauderwelsch aus Deutsch, Englisch und Zeichensprache, ein paar andere machten es sich einfacher und benutzen einen Übersetzungsdienst im Internet. Drei der deutschen Schüler reden auch russisch oder ukrainisch, diese haben es natürlich sehr viel leichter, sich zu verständigen. Man sollte, wenn man mit einem Ukrainer auf Deutsch redet, auf jeden Fall beachten, sehr langsam und deutlich reden, einfache Wörter zu verwenden und keine Silben zu verschlucken oder Abkürzungen zu verwenden.

Wenn man beim Austausch mitmacht, kann man einzigartige Freundschaften schließen, die über die deutschen Grenzen hinausreichen und die nicht nur für die Zeit halten, wo man sich sieht, sondern auch über das Internet weitergeführt werden können. Einen ukrainischen Freund zu haben ist etwas anderes.

Man unterhält sich nicht über die Schule, sondern über die Lage in der Ukraine oder über Deutschland. Es ist eine Erfahrung mit jemandem in einem Haus zu schlafen, den man kaum kennt und der eine andere Sprache spricht. Ein paar Schüler fahren regelmäßig immer zu dem gleichen Austauschpartner, dort haben sich einige sehr feste Freundschaften entwickelt.
Die meisten deutschen Schüler haben im Voraus des Austausches vermutlich erwartet, dass es zwischen Deutschen und Ukrainern beim Lebensstil und beim kulturellen Aspekt viele Unterschiede gibt. Doch diese Vorstellung hat sich nicht bewahrheitet. Die Kiewer gehen genauso wie wir jeden Tag in soziale Netzwerke, wie Facebook, Twitter oder Skype, sie hören die gleiche Musik, haben dieselben Handys, schauen die gleichen Filme und kleiden sich so, wie wir es auch tagtäglich tun.

Freude auf den Gegenbesuch

Der Austausch ist seit 2001 an der THS etabliert. Eingefädelt in Eigeninitiative von Hanspeter Gunsilius leiten heute Brigitte Schulz und Torsten Göckens den Austausch. Jedes Jahr ist es eine Herausforderung für beide, genügend geeignete Familien in Kiew zu finden, bei denen die Lebensbedingungen und Wohnverhältnisse stimmen und die einigermaßen gut deutsch sprechen.
Gefördert wird der Kiew-Austausch mit bis zu 9000,- von dem „Pädagogischen Austauschdienst“ und der Stiftung „West-Östliche-Begegnung“. Dadurch ist es möglich den Kiewern den Aufenthalt in Deutschland zu finanzieren.

Beide Seiten nehmen viel aus dem Austausch mit. Die ukrainischen Schüler entwickeln ihre deutschen Sprachkenntnisse weiter. Kulturelle Gewinne gibt es auf beiden Seiten. Und am Ende hat man vielleicht auch noch den einen oder anderen Freund dazugewonnen. Alle freuen sich auf den Gegenbesuch im September!

]]>
/kiew-2012-ein-ganz-besonderer-austausch/feed/ 1
New York, New York! /yorknew-york/ /yorknew-york/#comments Mon, 04 Oct 2010 21:04:37 +0000 /?p=1823 [Weiterlesen...]]]> Während an der THS am Wochenende die letzten Vorbereitungen auf die Projekt-und damit letzte Schulwoche vor den Ferien liefen, besuchten die 12 THS’ler, die derzeit auf Erkundungstour in Amerika unterwegs sind, die Weltmetropole New York.

Am vergangen Donnerstag wurden die Schüler und Lehrer von einem verregneten New York City begrüsst. Trotz des nicht allzu guten Wetters ließ die Gruppe es sich nicht nehmen, noch am Abend vom Hostel am Central Park die Umgebung zu erforschen. Sichtlich beeindruck und überwältig fiel man jedoch nach vier Stunden Busfahrt und noch mal so vielen Stunden laufender Weise in NYC aber schon frühzeitig todmüde ins Bett. Außerdem stand ja auch noch ein vielversprechendes Programm für die nächsten beiden Tage auf dem Plan. Diesen zerstörte jedoch ein unaufhaltsam prasselnder Regen am nächsten Morgen. Nach dem alle Pläne über den Haufen geworfen waren, ging es dann ab auf eine ausgiebige Shopping-Tour und am Abend noch optional ins Museum of Modern Art (MoMA). Am letzten vollständigen Tag spielte dann auch endlich das Wetter mit, sodass der Tag mit einem Frühstück im Central Park begonnen werden konnte. danach ging es daran Downtown Manhattan auf den Kopf zustellen, mit natürlich dem unerlässlichen Besuch bei Miss Liberty und der Baustelle am Ground Zero. Für alle Teilnehmer war der Wochenendtrip somit eine trotz Startschwierigkeiten gelungene und atemberaubende Sache, die keiner so schnell vergessen wird.

]]>
/yorknew-york/feed/ 0
Vom Deich auf den Berg /vom-deich-auf-den-berg/ /vom-deich-auf-den-berg/#comments Fri, 06 Aug 2010 12:17:47 +0000 /?p=1437 [Weiterlesen...]]]> Aufregung, Neugier, aber auch ein bisschen Angst vor der neuen Familie, mit diesen Gefühlen machten sich die 17 THS- Schüler auf den Weg in die Schweiz. Die lange Zugfahrt von 10 Stunden ging wieder einmal erstaunlich schnell vorbei, und nach häufigem Umsteigen kamen wir auch, zwar sehr müde, aber wohlbehalten in Sion an. Lange wurde ausdiskutiert, wie man die Gastfamilie wohl begrüßt, doch dieses Problem löste sich von ganz alleine. Am Bahnhof wurden wir herzlich empfangen und es trennten sich dann auch vorläufig unsere Wege.
Wir waren im ganzen Wallis verteilt, einige THS-Schüler hatten Glück und waren auf einer Schule und konnten sich dort ab und zu sehen. Allerdings sind die Schulen dort sehr groß und haben dementsprechend auch deutlich mehr Schüler. Auch sonst zeigte die Schule sehr viele Unterschiede zu unserem relativ kleinen Gymnasium in Pinneberg.
Die Schule dauert dort den ganzen Tag mit einer Mittagspause, in der die Jugendlichen in der Kantine Mittagessen können oder ihre Hausaufgaben erledigen. Außerdem gibt es mehrere Automaten, in denen man neben Äpfeln auch Süßigkeiten und Softgetränke kaufen kann, was bei uns ja sehr umstritten ist. Kaputtere Zähne hatten unsere Austauschschüler allerdings nicht und dicker waren sie auch nicht.
Fast alle haben sich mit ihren Austauschpartnern sehr gut verstanden und uns wurde sehr viel von der Schweiz gezeigt. Neben langen Wanderungen durch die Berge und dem traditionellen Raclette essen sind manche auch Klettern gegangen, haben Stadtbesichtigungen gemacht oder waren einfach nur shoppen. Einmal haben alle THS-Schüler mit Frau Kroll einen Ausflug nach Bern gemacht. Viele dachten, man würde die große Stadtbesichtigung mit einem elektrischen Roller machen, leider war es ein ganz normaler Tretroller. Ein kleiner Irrtum, da das französische Wort für den normalen Roller im deutschen das Wort für den elektrischen Roller ist.
Die zwei Wochen gingen sehr schnell um, man hat sich mit jeden Tag besser in der französischen Sprache zurecht gefunden, und gelohnt hat es sich auf jeden Fall!

Nach nur zwei Wochen ‘Pause’ kamen die Schweizer auch schon zum Gegenbesuch nach Pinneberg. Obwohl sie sich untereinander kaum kannten, haben sie schon auf der Fahrt viele Freundschaften geschlossen. Die Halbtagsschule war für sie etwas ganz Neues und die viele Freizeit wurde sehr genutzt. Neben Ausflügen zur Nord- oder Ostsee (Strand kannten die Schweizer gar nicht), wurden viele Städte privat besucht oder man ist einfach nur in das Schwimmbad gegangen.
Die Hitze, die für uns genauso ungewohnt war wie für sie, fand man am Ende gar nicht mehr so toll, und wir wurden gefragt, ob es hier immer so heiß sei.
Mit der ganzen Gruppe haben wir einen Abend gegrillt und Lübeck besucht. Dort gab es wieder eine Stadtbesichtigung und freie Zeit zum shoppen. Allerdings wurden solche Ausflüge auch genutzt, um sich wieder in Schweizer und Deutsche aufzuspalten, was vielen (außer Frau Kroll) sehr willkommen war, da man auch mal eine kleine Erholung voneinander brauchte.
Nach zwei Wochen verabschiedeten wir uns wieder am Bahnhof, wobei sich manche nur mühsam die Tränen verkneifen konnten, andere gar nicht. Für andere ging der Gegenbesuch doch nicht so schnell vorbei wie die Zeit in der Schweiz, da es doch manchmal etwas anstrengender werden kann und somit waren die Sommerferien eine willkommene Erholungspause.

Insgesamt war es aber mal wieder ein erfolgreicher Austausch und wir alle haben sehr viel erlebt. Beide Gruppen haben viel von der anderen Sprache und Kultur gelernt.
Für Frau Kroll und die THS war es auch der letzte Schweizaustausch, da sie nach den Sommerferien an eine andere Schule wechseln wird und der Schweizaustausch mit ihr.
Allerdings können immer noch privat Besuche gemacht werden. Hier nochmal ein ganz großes Dankeschön an Frau Kroll für die tolle Organisation des Austausches!

]]>
/vom-deich-auf-den-berg/feed/ 0