Vom 1. Dezember an gibt es knifflige Rätsel online auf www.ths-pressident.de/weihnachten zu lösen irgendwo in Pinneberg! Teilnehmen können alle Pinneberger und Besucher unserer Stadt.
Viel Spaß damit! Übrigens freuen wir uns über Teilnehmer aus ganz Pinneberg oder über Menschen, die einem Bezug zu unserer Schülerzeitung haben – dieses Gewinnspiel ist nicht auf die THS beschränkt! Über eure Rückmeldungen sind wir sehr dankbar.
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Urte Steinberg ist die einzige Kandiaten, die in der Kindheit die THS besucht hat. Kein Wunder, dass sich auch das Interview mit der von CDU und SPD unterstützten Vorsitzenden der Stiftung der Sparkasse Südholstein um unsere Schule dreht.
Pressident: Frau Steinberg, Sie sind gebürtige Pinnebergerin und Abiturientin dieser Schule. Erkennen Sie das Gebäude von damals noch wieder?
Urte Steinberg: Ja, 1977 habe ich hier mein Abitur gemacht. Im Übrigen war ich seit damals in dieser Schule x-mal aus unterschiedlichsten Anlässen hier: als Mutter zweier Kinder, als Mutter in der Cafeteria, als Elternbeirat, als Mitglied im Ehemaligenverein und aus beruflichen Gründen als Stiftungsgeschäftsführerin. Vieles hat sich verändert, aber die Grundstruktur ist geblieben. Inzwischen sind einige Anbauten sowie eine neue Sporthalle dazu gekommen und die Mensa. Zum Unterrichtskonzept kann ich natürlich nichts sagen. Was mich besonders freut ist, dass vor ein paar Jahren endlich einmal die alten Möbel ausgetauscht worden sind. Das Mobiliar, das wir vor 35 Jahren genutzt haben, gab es, so glaube ich, noch weitere 30 Jahre.
Pressident: Der Anblick des Innenhofs dürfte Sie erschrecken.
Steinberg: Der ist ganz traurig! Wir hatten damals noch eine Sitzpyramide…
Pressident: … bis zum Sommer hatten wir diese auch noch. Jetzt weiß keiner, wo sie ist.
Steinberg: Ganz besonders schlimm finde ich den Anblick der beiden Fensterfronten. Einziger Lichtblick sind die Blumen. Ich glaube, es gibt einen Bundeswettbewerb zum schlechtesten Pausenhof. Vielleicht können Sie sich ja da bewerben.
Pressident: An welcher Baustelle würden Sie als Bürgermeisterin als erstes ansetzen?
Steinberg: Bildung steht für mich ganz oben auf der Liste der Prioritäten. Als erstes müssen die gesundheitsgefährdenden Probleme ausgemerzt werden. Das ist in diesem Fall die Formaldehydbelastung, die ganz verschwinden muss.
Pressident: Bis wann schätzen Sie bekommt man dieses Problem in den Griff?
Steinberg: Ich hoffe sehr, dass dieses Problem im kommenden Frühjahr mit zusätzlichen Haushaltsmitteln behoben ist. Danach muss man sehen, was man Stück für Stück verbessern kann. Natürlich muss man schauen, was die Mittel zulassen, aber für den Bereich Schule sollte es immer einen Bonus geben.
Pressident: Zum Wahlkampf: Wie kam es dazu, dass CDU und SPD Ihnen ihre Unterstützung zusagten?
Steinberg: Die Parteien haben miteinander gesprochen und mich danach beide angerufen. Daraufhin habe ich es mir überlegt und dann zugesagt.
Pressident: Haben Sie die Unterstützung der kleineren Parteien unterschätzt?
Steinberg: Die GAL hat sich, soweit ich weiß, mehrere Kandidaten angehört und sich schließlich für ein Mitglied ihrer Partei entschieden. Ich bin außerdem auf die FDP zugegangen. Ebenso werde ich mich noch bei den Bürgernahen vorstellen.
Pressident: Was ergeben sich für Sie für Vorteile durch die Rückendeckung zweier großer Parteien?
Steinberg: Beide Parteien unterstützen mich sehr. Wir haben ein Wahlkampfteam von 14 Personen gebildet. Alle sind sehr aktiv und mit viel Herzblut dabei. Mir gefällt besonders, dass alle an einem Strang ziehen, denn das ist ein Novum und gleichzeitig ein großes Signal für Pinneberg.
Pressident: Seit wann verstehen sich CDU und SPD denn so gut?
Steinberg: Das müssen sie beide Parteien selbst fragen. Das hier ist eine freiwillige Koalition. Ich bin parteilos und das ist mir auch sehr wichtig. Ich freue ich mich sehr, dass CDU und SPD geschlossen hinter mir stehen.
Pressident: Auf welche Weise wollen Sie den Bürger zu Ihrem Wähler machen?
Steinberg: Als gebürtige Pinnebergerin und über meinen Beruf kenne ich viele Bürgerinnen und Bürger Pinnebergs. Die Vorstellungsrunden der Kandidaten geben Bürgerinnen und Bürgern, die mich bisher nicht kannten, Gelegenheit mich persönlich, meine Motivation und meine Ziele kennen zu lernen. Außerdem bin ich unterwegs und besuche Firmen, Vereine und Verbände. Zudem fange ich jetzt, nachdem mein gebrochener Zeh geheilt ist, an, Hausbesuche zu machen, um zu horchen, wo der „Schuh“ drückt. An den verbleibenden Tagen bis zur Wahl werde ich an den Markttagen sowie samstags auf dem Lindenplatz das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen.
Pressident: Das zeigt, dass Ihnen das Persönliche als sehr wichtig erscheint. Kümmern sich um andere Bereiche wie Flyer, Homepage usw. oder andere aus dem Team?
Steinberg: Das ist eine Gemeinschaftsproduktion. Meine Internetseite wurde kostenlos erstellt und wird kostenlos gepflegt. Die Texte habe ich selbst geschrieben, die Farben und Bilder ausgesucht und …
Pressident: Social Media nutzen Sie aber nicht.
Steinberg: Ich war vorher nicht bei Facebook und habe mich nun auch nicht wegen des Wahlkampfs dafür entschieden, da ich bis zum 1.11.2012 parallel arbeite und nicht gewährleisten kann, auf alles schnell zu reagieren. Somit macht das für mich keinen Sinn. Man kann mich dafür aber über meine Homepage anschreiben. Dort handhabe ich es so, dass ich mir jeden Abend dafür Zeit nehme, auf die eingegangenen E-Mails zu antworten.
Pressident: Wie, wenn nicht über Facebook, wollen Sie denn die Kinder und Jugendlichen mit ins Boot nehmen?
Steinberg: Indem ich erstens Kontakt zum Kinder- und Jugendbeirat habe, alle Jugendzentren besuche und mir ebenso Schulen direkt angucke und mich auch mal in Absprache mit der Schulleitung auf den Pausenhof stelle und horche, was man mir dort zu sagen hat. Denn der persönliche Kontakt ist für mich durch nichts zu ersetzen.
Pressident: Haben Sie schon eine Idee, wie Sie als Bürgermeisterin die Stadt für Kinder und Jugendliche attraktiver gestalten werden?
Steinberg: Ich möchte eine Onlineumfrage in die Wege leiten, um zu erfahren, was sich die jüngere Generation wünscht. Ich bin dafür da, Impulse zu setzen und Dinge mit den politischen Gremien und der Verwaltung umzusetzen. Mein Ziel ist es, den Jugendlichen selbst stärker Verantwortung zu übertragen und sie in Projekte einzubinden. Als 54-jährige Mutter erwachsener Kinder weiß ich um viele Themen. Es ist aber immer noch etwas anderes, was sich 12- bis 18-Jährige heute wünschen.
Pressident: Sind junge Leute vielleicht gar nicht mehr politikinteressiert?
Steinberg: Ich glaube, dass jeder Lust hat mitzugestalten, wenn er gefragt wird. Ich werde mich dafür einsetzen, dass Politik für Jugendliche wieder interessanter wird.
Pressident: Warum liegt dann der Altersdurchschnitt auf den Wahlveranstaltungen jenseits der 50, zumindest gefühlt?
Steinberg (lacht): Das ist nicht nur gefühlt so, sondern auch optisch ! Das hängt meiner Meinung nach mit der Gewohnheit der Älteren zusammen, das direkte Gespräch zu suchen, während die jüngere Generation sich eher über Medien informiert.
Pressident: Wer der Konkurrenten hätte Ihrer Meinung nach, wenn man von Ihnen selbst absähe, die größten Chancen?
Steinberg: Ich respektiere jeden für seine Entscheidung, sich dieser Herausforderung zu stellen, konzentriere mich aber sonst auf meine eigenen Stärken und bitte um Verständnis, mich über die anderen Kandidaten nicht äußern zu wollen.
Pressident: Welche drei Themen sind Ihnen am wichtigsten?
Steinberg: Für Pinneberg ganz allgemein: Die Regulierung der Finanzlage, der Bau der Westumgehung und die Innenstadtentwicklung. Für Kinder und Jugendliche: Attraktive Kitas und Schulen, denn Bildung soll Spaß machen!
Pressident: Was sind die ersten, wichtigsten Schritte, um den wachsenden Schuldenberg Pinnebergs einzudämmen?
Steinberg: Wir müssen auf die Eröffnungsbilanz und die Bilanzen der kommenden Jahre schauen, uns an ihnen orientieren und geeignete Maßnahmen entwickeln. Nur auf dieser Basis können sachdienlich weitere Ideen erarbeitet werden. Zur Zeit ist es das Bestreben der Stadt, unter den Rettungsschirm zu schlüpfen. Ein Sparkatalog mit vielen Maßnahmen, häufig Gebühren auf allen Ebenen, wurde erstellt, damit die Stadt Pinneberg eine Finanzspritze vom Land erhält. Aktuell hat die Stadt ein strukturelles Defizit von rund 7,6 Millionen Euro. Jeder sollte gucken, wo gespart werden kann, damit wir in den nächsten Jahren Pinneberg fit für die Zukunft machen. Nach vorne schauen ist das Ziel. Nachfolgende Generationen dürfen wir nicht mehr so belasten.
Pressident: Wo sehen Sie mögliche neue Einnahmequellen?
Steinberg: In der Gewerbesteuer und neue Arbeitsplätzen durch neue Betriebe. Deshalb finde ich die Westumgehung auch so wichtig, da sie Gebiete wie die Müssentwiete und den Ossenpadd einbezieht, in denen sich Gewerbe ansiedeln ließe. Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen in Pinneberg wohnen und arbeiten könnten und dadurch auch die Stadt durch Gewerbe und Einkommenssteuern profitiert.
Zu den Interviews mit den anderen KandidatenPressident: Wie gehen Sie die Innenstadtentwicklung an?
Steinberg: Ich möchte, dass sich die Vielfalt der Geschäfte wieder erhöht und die Stadt wieder lebendiger wird. Die Innenstadt hat einen Leerstandanteil der Geschäfte von ca. 20%. Das Stadtmarketing ist gegründet worden, ein wichtiger Schritt. Ich möchte einen Runden Tisch initiieren, an dem man gemeinsam an einer Verbesserung arbeitet. Außerdem stelle ich mir vor, Künstler zu kontaktieren, um in leerstehenden Flächen etwas Kulturelles darzubieten. Auch Schulen könnten Projekte präsentieren. Voraussetzung ist natürlich die Absprache mit den Eigentümern der Immobilien.
Pressident: Auch dem Gebiet der Eggerstedt-Kaserne wünscht man schon lange wesentlich mehr Lebendigkeit. Was planen Sie dort für Angebote?
Steinberg: Das Gelände soll nach einem Investorenmodell verändert werden, bei dem die Stadt die Planung in der Hand behält. Meine Vision ist es, dass dort Wohnen, Dienstleistungsgewerbe und Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten mit Sportanlagen stattfinden können. Besonders wünsche ich mir persönlich eine eigene Fachhochschule für Pinneberg. Wir haben zwar bereits die AKAD, eine Ergänzung halte ich für sehr sinnvoll.
Pressident: In welchem Zeitraum wird auch endlich sichtbar etwas begonnen werden?
Steinberg: In einer festgesetzten Frist, die demnächst beginnen wird, müssen zunächst Investoren gefunden werden. Ich weiß, dass bereits zwei Interesse bekundet haben. Das ist für mich ein Zeichen dafür, dass es „übermorgen“, was auch immer das bedeutet, losgehen kann. Ich freue mich, dass nach zehn verstrichenen Jahren, in denen die Kaserne nun geschlossen ist, endlich etwas passiert.
Pressident: Was läuft in Pinneberg gut, woran würden Sie anknüpfen?
Steinberg: Ich schätze die vielseitigen ehrenamtlichen Tätigkeiten in Pinneberg. Vor allem im sportlichen, sozialen und kulturellen Bereich werden viele Dinge und Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Im Bereich der Jugend haben wir eher noch Nachholbedarf. Auch hier gibt es große Events wie zum Beispiel „Wake up PI“, aber ich glaube, da kann man noch mehr organisieren. Ganz allgemein ist es also meine Absicht, das Ehrenamt zu stärken. Auch, indem man bestehendes Ehrenamt würdigt.
Pressident: Zum Abschluss: Sie arbeiten bisher bei der Sparkasse Südholstein und engagieren sich in unterschiedlichsten Institutionen Pinnebergs. Welche Absprache haben Sie im Falle eines Wahlsiegs bzw. einer Wahlniederlage getroffen?
Steinberg: Ich arbeite seit 35 Jahren bei der Sparkasse Südholstein. Es gibt noch keine abschließende Vereinbarung.
Pressident: Frau Steinberg, wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute für den Wahlkampf.
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Im Interview mit Pressident verrät Ole Bues, der einzige männliche Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 11. November 2012 in Pinneberg, warum die Bürger ihr Kreuz nicht bei dem Kandidaten machen sollten, der die meisten Plakate aufgehängt hat.
Pressident: Wenn man im Moment durch die Stadt schlendert, sieht man des Öfteren lächelnden Frauen auf Plakaten entgegen – es sind die drei Bürgermeisterkandidatinnen. Nur ihr Gesicht fehlt. Warum verzichten Sie auf diese Art, auf sich aufmerksam zu machen?
Ole Bues: Ich würde auch gerne mit Plakaten auf mich aufmerksam machen. aber das ist nun mal auch eine finanzielle Frage. Denn ich werde von keiner Partei unterstützt, bin unabhängig und das ist mir auch sehr wichtig.
Pressident: Auf welche Weise wollen Sie denn den Bürger zu Ihrem Wähler machen?
Bues: Stattdessen möchte ich persönliche Gespräche, Interviews oder auch Veranstaltungen nutzen. Im Internet gibt es auch ein Pinneberg-Forum, dessen Fragen ich beantwortet habe, was leider nicht alle Kandidaten gemacht haben. Wichtig als Bürgermeister ist mir vor allem, dass ich unabhängig bin und auch wenn eine Partei etwas anderes als ich möchte, kann ich mich für etwas anderes entscheiden. Das können die anderen nicht.
Pressident: Facebook o.Ä. scheinen Sie nicht zu nutzen.
Bues: Doch! Ich bin am Freunde sammeln! Zurzeit bin ich noch Vollzeit tätig. Ich nehme ab 29.10. Urlaub und dann werde ich auch in die Haushalte gehen oder mich in der Innenstadt präsentieren.
Pressident: Ist das Internet als Wahlkampfhilfe wichtiger als Plakatwerbung?
Bues: Beides ist wichtig. Nur weiß ich nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, wenn man eine Frau in einer Straße 100mal sieht. Denn dann ist man als Kandidat zu aufdringlich und als Bürger vielleicht auch genervt.
Pressident: Welcher Kandidat wird am 11. November die Nase vorn haben, wenn man Sie mal außer Betracht lässt?
Bues: Wenn man mich außer Betracht nimmt?
Pressident: Wer würde Zweiter werden?
Bues (lacht): Durch die große Öffentlichkeitsarbeit denke ich, dass Urte Steinberg gute Chancen hat. Aber das ist auch nur das, was ich höre. Einige sagen, dass Frau Perrefort oder Frau Oltmanns-Hase nicht so gute Chancen haben, weil sie nicht so angesehen sind. Diese Frage jetzt zu beantworten ist sehr schwierig.
Pressident: Wie kam es denn dazu, dass Sie sich entschlossen haben, sich als Kandidat für die Bürgermeisterwahl aufzustellen?
Bues: Ich habe in letzter Zeit mit Freunden und Bekannten gesprochen und da wurde uns klar, dass in Pinneberg einiges gemacht werden muss. Doch ich habe gesagt “Warum denn immer nur meckern? Warum nicht selber versuchen, das zu verändern?”
Pressident: War es nicht der ehemalige THS-Koch Niels, der Sie dazu verleitet hat?
Bues: Wir haben es zusammen gemacht.
Pressident: Laut Homepage scheinen Sie ja mächtig Werbung für sein Anliegen zu machen.
Bues: Ich werbe für ein gutes Schulessen, weil ich das Thema enorm wichtig finde. Es ist übrigens auch ein Punkt, wo die anderen Kandidaten überhaupt nicht darauf eingehen. Ich werbe nicht einfach für gutes Schulessen, weil es das Anliegen anderer ist, sondern weil ich das Thema persönlich so wichtig finde. Durch geringe Investitionen kann man hier viel erreichen.
Pressident: Sie betonen in Ihrem Wahlkampf ihre Helfer ganz besonders. Brauchen Sie als gelernter Pharmazeutischer Apotheker auch in gewisser Weise Hilfe, um sich in das politische Terrain einzufinden?
Bues: Wichtig ist, dass es nicht nur einfach einen Bürgermeister und eine Ratsversammlung gibt. Denn die Stadt ist für alle da! Jeder sollte sein Anliegen einbringen können.
Pressident: Als Quereinsteiger sind Sie politisch noch nie in Erscheinung getreten. Warum wollen Sie gleich den “großen Sprung” in den Bürgermeistersessel wagen?
Bues: Ich kann nicht wie die anderen Kandidaten einen politischen Lebenslauf vorweisen. Aber das soll kein Wahlkriterium sein. Wichtig ist, dass sich die Bürger mit mir identifizieren. In alles andere werde ich mich einarbeiten.
Pressident: Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?
Bues: Die Schulen! Ich möchte ein gutes Schulessen, z.B. an der THS und ich möchte, dass die kaputten Schulen repariert werden, z.B. an der GuGs.
Pressident: Hat Ihnen Ihre Frau oder die enge Familie auch zur Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl geraten?
Bues: Meine Mutter hat mich mit einigen Unterschriften unterstützt, aber es ist nicht so, dass ich kandidiere, weil sie in der Ratsversammlung sitzt. Denn ansonsten habe ich die Kandidatur alleine gemacht.
Pressident: Und haben Sie mit so viel Arbeit beim Wahlkampf gerechnet?
Bues: Sicherlich, es sind viele Termine, das war vorher anders. Interviews, Veranstaltungen, etc. Aber wenn man überzeugt von dem ist, was man tut, macht man das auch gerne.
Pressident: Welche Resonanz haben Sie bislang bekommen?
Bues: Ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen. Für die Unterschriften, die ich gesammelt habe, war ich in einigen Haushalten bereits schon unterwegs und wurde in meiner Arbeit ermutigt.
Sie sind der jüngste Kandidat. Selbstverständlich versprechen sich gerade die Jugendlichen und jungen Erwachsenen viel von Ihnen. Was möchten Sie noch für die junge Generation in Pinneberg verändern?
Eigentlich ist es so: Ich kann gar nicht unbedingt wissen, was die Jugendlichen möchten. Also würde ich gerne interessierte Jugendliche mit ins Boot holen, zusammen besprechen, was sie möchten und vor allem werde ich mich dafür einsetzen, dass die Interessen der Jugendlichen anders als in der Vergangenheit auch gehört werden!
Pressident: Besonders sympathisch sind Sie der jungen Generation vermutlich auch aufgrund der Rechtschreibfehler auf der Internetseite.
Bues: (Hände vor den Kopf) Ich werde sie sofort korrigieren. Diese Internetseite habe ich alleine erstellt, aber – das haben Sie ja wahrscheinlich auch gelesen – die Internetseiten der anderen Kandidaten wurden nicht viel besser bewertet.
Zu den Interviews mit den anderen Kandidaten
Pressident: Wofür steht das Wasserbild auf ihrer Homepage?
Bues: Frische, Dynamik und außerdem wollte ich die Homepage etwas schöner wirken lassen.
Pressident: Gerade die junge Generation möchte die Schulden der vorherigen Generationen nicht abarbeiten. Wo würden Sie vorschlagen in Pinneberg zu sparen?
Bues: Man könnte auf jeden Fall bei der Verwaltung eine Umstrukturierung vornehmen. Das heißt: Die Mitarbeiter müssen ausgelastet sein. Aber auch bei Dienstleistungen, die an Externe vergeben werden, die die Stadt selber machen könnte, kann man sparen. Das sage ich so direkt, denn ich möchte ehrlich sein. Bsp.: Westumgehung. Alle anderen sind dafür, ich bin dagegen.
Pressident: Mal angenommen, Sie würden gewählt werden. Würden Sie die etlichen anstehenden Bauarbeiten an der Theodor-Heuss-Schule vollenden oder kann man sich hier auf eine dauerhafte Baustelle einstellen?
Bues: Viele Sachen wurden angefangen und nicht vollendet. Ich müsste mir einen Überblick verschaffen. Wenn ich dann sehe, dass hier seit Jahren nichts passiert, dann würde ich mich stark dafür einsetzen, dass sich das ändert.
Pressident: Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation des „Bildungsstandortes Pinneberg“?
Bues: Es ist in Ordnung, aber es könnte besser sein. Keine Schule sollte einen Innenhof wie die Theodor-Heuss-Schule haben und auch das Essen sollte besser sein. Ich sag mal: Es ist vertretbar, aber es muss viel gemacht werden!
Pressident: Sprechen wir etwas Positives an. Was lief in der Vergangenheit gut, was möchten Sie beibehalten?
Bues: Ich sehe, dass es viele Bürgerinitiativen gibt. Das ist gut, das möchte ich beibehalten. Doch müssen diese Stimmen von der Politik in Zukunft auch erhört werden.
Pressident: Wären wir beim Thema Eggerstedt-Kaserne. Was ist Ihr Plan für dieses Gebiet?
Bues: Ich möchte die Eggerstedt-Kaserne vernünftig nutzen. Eine neue GuGs, einen Kindergarten, aber auch Wohnungen für sozial Schwache.
Pressident: Auch Bildungsangebote, die von der Theodor-Heuss-Schule genutzt werden können?
Bues: Auch das, wenn der Bedarf da ist und wenn diese genutzt werden. Z.B. könnte man hier an einen Kunstrasenplatz für Sportler denken.
Pressident: Sie fordern mehr Bürgerbeteiligung. Wie möchten Sie das umsetzen?
Bues: Z.B. sollen die Bürgerinitiativen bei Ratsversammlungen mit einbezogen werden. Das passierte bislang nicht. Und natürlich müssen die Stimmen der Bürger mehr gehört werden. Wichtig finde ich z.B., dass man am Wochenende und abends im 10-Minuten-Takt mit der S3 nach Pinneberg kommt. Dafür würde ich mich gerne einsetzen.
Pressident: Kurze Frage, schnelle Antwort. Welche drei Themen sind Ihnen am wichtigsten?
Bues: Bildung, Schulden und Wohnraum.
Pressident: Wie z.B. wollen Sie die Innenstadt entwickeln?
Bues: Da ist meine Meinung: Wir haben einen Citymanager eingestellt, der kümmert sich darum, aber ihm müssen wir einfach auch etwas Zeit lassen. Was ich nicht so sehe, ist, dass wir jetzt ganz viel Geld in die City investieren sollen, sondern uns um effektivere Maßnahmen Gedanken machen müssen. Z.B. große Geschäfte anlocken.
Pressident: Haben Sie sich eigentlich schon während der Jugend für Politik interessiert oder kam dies erst in den letzten Jahren?
Bues: In den letzten Jahren.
Herr Bues, wir danken für das Gespräch.
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Dass bei der Pinneberger Bürgermeisterwahl als schwierig vermutete Parteienkonstellationen zustande kommen, zeigt auch Meike Oltmanns-Hase, die mit Unterstützung von Grünen, FDP und Bürgernahmen ins Bürgermeisteramt möchte. Mit Pressident spricht sie u.a. über die Bedeutung von Social-Media-Wahlkampf.
Pressident: Wir haben uns in der Stadt umgeschaut und uns ist sofort ihr Wahlplakat mit dem Schriftzug “Ich kann’s besser!” aufgefallen. Sehen Sie sich als selbstbewusste Frau?
Oltmanns-Hase: Ja, unbedingt. Das verfolgt mich schon mein ganzes Leben, dass man mir nachsagt, ich sei selbstbewusst. Ich bin kein Freund von Ausreden, ich bringe die Dinge auf den Punkt und fahre immer meine Linie.
Pressident: Glauben Sie, dass Ihr Selbstbewusstsein bei einigen Wählern als arrogant wahrgenommen wird?
In unserer Kultur ist es üblich, dass wir lieber um das Geschehen herum reden. Das ist nicht mein Ding. So werde ich hin und wieder darauf angesprochen, kann es aber meistens auch wieder ausräumen und Arroganz in Direktheit wandeln.
Pressident: Gibt es denn Merkmale, wo die anderen Bewerber bei den Wählern auch besser dastehen?
Oltmanns-Hase: Ich hatte dem Forum Unserpinneberg gesagt: Besser singen als ich können sie allemal. Aber Spaß beiseite: Jeder sollte seine eigenen Qualitäten in den Vordergrund stellen.
Pressident: Zum Beispiel bei der Homepagegestaltung?
Oltmanns-Hase: Ich finde meine Homepage gut. Ich sehe überall Leute in lila Klamotten herumlaufen. Wenn man mir sagt, lila sei altmodisch, dann kann ich dem nicht zustimmen.
Pressident: Welches Medium würden Sie als wirkvollstes empfinden?
Oltmanns-Hase: Das Gespräch. Das ist mit Abstand das wirksamste Medium. Ich habe noch nicht erlebt, dass irgendein elektronisches Gerät das persönliche Gespräch ersetzten kann.
Pressident: Als einziger Kandidat machen Sie zur Zeit ernsthaft Social-Media-Wahlkampf. Wie wichtig ist Ihnen das Internet?
Oltmanns-Hase: Ich wäre ohne Internet verloren. Nicht nur im Wahlkampf. Jeder kommuniziert auf einen anderen Weg. Es gibt viele Menschen, die über Internet kommunizieren. Und da will ich dann auch mitmachen.
Pressident: Selbst Google-Anzeigen nutzen Sie als Werbemittel…
Oltmanns-Hase: Ja. Es hat sich gezeigt, dass das funktioniert, als wir vor vielen Jahren unsere Bürgerinitiative schnell bekannt machen mussten.
Pressident: Versuchen Sie übers Internet vor allem Jugendliche anzusprechen?
Oltmanns-Hase: Das war unsere Hoffnung und wir haben es deswegen auch versucht. Ich finde es jetzt aber erstaunlich, dass vorwiegend meine Generation und älter, aber wenig Jugendliche mich auf Facebook unterstützen. Vielleicht ist das doch nicht der richtige Weg, um die Jugend zu erreichen.
Pressident: Was haben Sie für Versprechen an die Jugend in Pinneberg?
Oltmanns-Hase: Ich brauche junge Leute, die mir in diesen Situationen helfen und mich unterstützen. Denn was bringt es, wenn ich für die Jugendlichen etwas einrichte, diese das aber gar nicht haben wollen?
Pressident: In der Vergangenheit war es so, dass die Meinung der Jugendlichen in Pinneberg nicht berücksichtig wurde.
Oltmanns-Hase: Und nicht nur bei den Jugendlichen! Ich habe oft erlebt, dass die Meinungen von Bürgen nicht berücksichtigt wurden. Das will ich ändern. Ich werde dafür sorgen, dass vor allem die Meinungen der Bürger mehr diskutiert und berücksichtigt werden. Wofür fragen wir denn die Leute, wenn wir es dann sowieso wieder in die Schublade schieben?
Pressident: Sie wohnen in der Nähe der THS. Schämen Sie sich für den baulichen Zustand der Schule oder sind Sie mit der Schulpolitik der Stadt zufrieden?
Oltmanns-Hase: Ja, ich schäme mich! Ich glaube zum Beispiel, auch wenn ich es nicht beweisen kann, dass es meiner Tochter gesundheitlich besser geht, seitdem sie nicht mehr an der THS ist. Das kann natürlich daran liegen, dass an ihrem jetzigen Studienort einfach andere Luft ist. Aber wir haben ja alle die Schimmelsanierung mitbekommen. Wir haben jetzt von Formaldehyd gehört. Pinneberg kann deswegen nicht sagen, wir haben Millionen für Riesenprojekte, aber wir haben kein Geld, um für die Gesundheit unserer Kinder, an der eigenen Schule, zu sorgen.
Pressident: Wie wollen Sie die Bildungspolitik verändern?
Oltmanns-Hase: In erster Linie ist die Stadt für die Schulgebäude verantwortlich. Ein Beispiel: Bei der aktuellen Formaldehyd-Geschichte werde ich zur Politik gehen und sagen: „Da muss jetzt Geld investiert werden.“ Auch wenn wir gerade erst in diese Richtung einen guten Schritt gemacht haben, ist trotzdem noch viel zu tun!
Pressident: Wann haben Sie sich dazu entschlossen, Bürgermeisterin zu werden?
Oltmanns-Hase: Schon vor 4 Jahren. Aber da standen die Chancen nicht sonderlich gut. Vor kurzem kam dann aber wieder meine Freundin von der FDP zu mir und wollte, dass ich mich bewerbe. Dann habe ich das mit der Familie abgeklärt und schon ging es los.
Pressident: Haben Sie keine Bedenken, dass Sie zu wenig Zeit für die Familie haben werden? Ihre Tochter geht in den Kindergarten und möchte ihre Mutter doch bestimmt auch das ein oder andere Mal zu Gesicht bekommen.
Oltmanns-Hase: Ich arbeite um die Ecke, da sehe ich kein Problem. Selbst wenn ich zuhause arbeite und angerufen werde, bin ich problemlos in fünf Minuten im Rathaus. Ich wohne ja nicht in Altona. Und natürlich wird mich meine Tochter auf jeden Fall häufig im Rathaus besuchen.
Pressident: Der Wahlkampf läuft gut?
Oltmanns-Hase: Ja, der läuft gut. Der ist super spannend. Und natürlich auch sehr anstrengend.
Zu den Interviews mit den anderen KandidatenPressident: Wer hätte die besten Chancen auf den Job des Bürgermeisters, wenn Sie nicht da wären?
Oltmanns-Hase: Ich glaube, dass läuft auf ein Rennen zwischen Frau Steinberg und mir hinaus. Das bestätigen mir auch viele, mit denen ich spreche.
Pressident: Sie haben bereits Erfahrungen durch die Bürgerinitiative ,,BIENEH”. Warum sind Sie dort ausgetreten?
Oltmanns-Hase: Ich bin nicht ausgetreten. Ich habe nur mein Amt als Pressesprecherin niedergelegt. Eigentlich wollte ich das erst im Falle meiner Wahl tun, aber die Situation habe ich ein bisschen unterschätzt.
Pressident: Was soll aus dem Gelände der Eggerstedt-Kaserne werden?
Oltmanns-Hase: Ich hätte gerne einen verkehrsarmen “Modell-Stadtteil” mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln, einen grünen Bildungsstandort, wo die Bäume stehen bleiben sowie Wohnhäuser und Gewerbe.
Pressident: Sie sind seit 2 Jahren Mitglied der Grünen, die Sie auch unterstützen. Haben Sie eine Idee, warum CDU und SPD Urte Steinberg im Wahlkampf helfen und nicht Ihnen?
Oltmanns-Hase: CDU und SPD kennen mich über die Bürgerinitiative. Und ich glaube, dass es ein paar Vorbehalte gibt. Ich habe mich mit den Vertreter von CDU und SPD hier in Pinneberg kurz unterhalten und natürlich werden wir zusammenarbeiten. Doch das Rückgrat, was ich habe, mögen die nicht so richtig.
Pressident: Ole Bues sagte uns, keine Parteienunterstützung sei für ihn ein Vorteil. Sie freuen sich über den Support von Grünen, FDP und Bürgernahen. Wer hat Recht?
Oltmanns-Hase: Beide. Ich sehe die Unterstützung positiv, da ich alle drei Parteien gut kenne. In meiner Zeit bei der Bürgerinitiative BIENEHhabe ich meine Zeit damit verbracht, FDP, Bürgernahe und die Grünen zusammenzuführen. Das hat geklappt und das kann ich mir auf meine Kappe schreiben.
Pressident: Ihr Lebenslauf zeigt, dass Sie in Ihrem Berufsleben bereits verschiedenste Wege gegangen sind. Sie haben von einer Fluggesellschaft bis zum Bauunternehmen schon einiges kennengelernt. Wieso jetzt ausgerechnet Politik?
Oltmanns-Hase: Bürgermeisterin ist ja nur ein bisschen Politik. Denn Bürgermeisterin ist fast ein reiner Verwaltungsjob, zwar mit Gestaltungmöglichkeit, aber eben „nach bestem Wissen und Gewissen“. Klar, in dem Moment, wo ich z.B. versuche Gewerbe anzusiedeln, kann ich da natürlich ein bisschen politisch agieren. Aber das ist ein ganz kleiner Prozentsatz.
Pressident: Welche Erfahrungen könnten Ihnen als Bürgermeisterin am hilfreichsten sein?
Oltmanns-Hase: Ich kann das einfach! Bei meinen letzten Jobs war ich immer die Person, die die Arbeiten der Eben geleitet hat. Ich habe meiner Geschäftsführung, dieich hier mit der Ratsversammlung vergleiche, Vorschläge gemacht, wie sie handeln können.
Pressident: Wo würden Sie vorschlagen im Haushalt zu sparen?
Oltmanns-Hase: Der Finanzbereich in der Verwaltung muss erstmal funktionieren. Das heißt, zunächst muss ich die Mannschaft darauf einstimmen, dass wir wie ein Finanzbereich arbeiten. Ich glaube, wir können schon sparen, wenn wir wirtschaftliches Denken einführen. Wir müssen uns die Risiken angucken, bevor wir etwas planen. Sparen tut man, wenn man sich den besten und den schlechtesten Fall anguckt und dann erst entscheidet.
Pressident: Was für Einnahmequellen würden Sie für Pinneberg vorschlagen?
Oltmanns-Hase: Wir müssen uns Gewerbe holen. Wir haben ja genug Gebiete, die dafür in Frage kämen. Und ich möchte mich auch in anderen Gemeinden nach deren Modellen erkundigen. Abgucken und besser machen hat schon immer geholfen!
Pressident: Nun muss auch nicht alles schwarzgemalt werden. Was finden Sie denn in Pinneberg lobenswert, woran würden Sie mit ihrer Arbeit positiv anknüpfen?
Oltmanns-Hase: Klasse finde ich den Verein “Stadtmarketing/Citymanagement Pinneberg e.V.”. Die haben ja den Weihnachtsmarkthierher geholt. Ich finde den Rosengarten schön und ich freue mich über das viele ehrenamtliche Engagement in der Stadt.
Pressident: Haben Sie einen Lieblingsort in Pinneberg?
Oltmanns-Hase: Wenn mein Mann kocht, dann ist die Küche mein Lieblingsort. Ich bin ein Familienmensch!
Pressident: Sie wollen mehr Bürgerbeteiligung und ein gemeinsames Miteinander. Wie möchten Sie das umsetzten?
Oltmanns-Hase: Wir haben z.B. zur Zeit das Prinzip, dass Sachen beschlossen und erst dann die Bürger informiert werden. Ich möchte die Bürger sofort – nämlich bereits bei der Planung – miteinbeziehen.
Pressident: Auf Ihrer Homepage formulieren Sie klare Ziele, gehen auf allerlei Themen ein. Bringt das nicht auch das Risiko, entstandene Erwartungen später nicht mehr erfüllen zu können?
Oltmanns-Hase: Nein, das mache ich ja aus Überzeugung. Ich stehe zu dem, was ich sage.
Pressident: Machen Sie von morgens bis abends Wahlkampf?
Oltmanns-Hase: Vom Grundgedanken her ja – selbstverständlich. Selbst wenn ich zu Hause bin, dann beantworte ich noch E-Mails, organisiere, etc.. Der ganze Tag dreht sich eigentlich um den Wahlkampf.
Pressident: Kurze Frage, schnelle Antwort. Welche drei Themen sind ihnen am wichtigsten?
Oltmanns-Hase: Finanzen, Kinder, Innenstadt.
Pressident: Zum Thema Innenstadt: Wollen Sie viel Geld ausgeben für die Neugestaltung oder versuchen anderweitig etwas Neues aufzubauen?
Oltmanns-Hase: Ich will, dass wir uns erstmal ein Ziel setzen. Wo wollen wir mit der Stadt in 20 Jahren hin? Unsere Stadt hat zwei Flüsse, die man perfekt nutzen kann. Aber dies tun wir nicht. Man könnte doch versuchen, die Innenstadt an die Mühlenau oder an die Pinnau umzusiedeln. Denn der Mensch wird bekanntlich vom Wasser angezogen.
Pressident: Umwelt vs. Wirtschaft. Was ist Ihnen wichtiger?
Oltmanns-Hase: Eindeutig die Umwelt. Manchmal muss auch mal die Umwelt einen Rückzieher machen, aber man muss natürlich immer einen Weg finden.
Pressident: Wie ist Ihre Meinung zu Themen wie Neubebauung oder zu einer Durchgangsstraße vom Rehmen bis in die Innenstadt?
Oltmanns-Hase:Einen Durchstich durch den Fahlt finde ich ganz unterirdisch. Das bisschen Grün, das wir hier haben, sollten wir auch behalten. Das Rehmenfeld ist auch grün, allerdings in privater Hand und, wenn ich mich richtig erinnere, Baumschulland. Es liegt sehr nah an der Autobahn – so dass sichdiese Fläche als Gewerbegebiet eignen könnte. Im Moment kein Thema, wird es aber sicher wieder werden. Ich will, ob hier oder für ganz Pinneberg, mit Politik und Bürgern gemeinsam ein nachhaltiges Konzept entwickeln.
Pressident: Wir danken für das Gespräch.
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Rassismus, Diskriminierung, Mobbing? Nein danke. Diese Meinung vertreten die rund 12 Schülerinnen und Schüler der freiwilligen Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“(SOR – SMC), des Sozialcurriculums der Theodor-Heuss-Schule. Nach monatlichen Treffen, der Unterschriftensammelaktion und dem Armbandverkauf, haben sie es geschafft, dass unsere Schule als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet wurde. Schule ohne Rassismus ist ein deutschlandweites Projekt, das von der Bundeskoordination ausgeht. Die Bundeskoordination stellt in jedem Bundesland die Anforderung Unterschriften zu sammeln und sich eine berühmte Persönlichkeit als Pate/Patin zu suchen, um als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ausgezeichnet zu werden. Welche Aktionen oder Veranstaltungen gegen Rassismus und Diskriminierung nach der Verleihung folgen, bleibt jeder Schule individuell selbst überlassen.
Jeder fängt klein an, so auch die Schüler der Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Als erstes Ziel nahmen sie sich vor, auf Diskriminierung in Schulen und allgemein aufmerksam zu machen. Somit sammelten sie Unterschriften, um Rassismus und Diskriminierung zu einem aktuellem Thema zu machen und um dabei gleichzeitig auf ihr erstes Hauptziel: die Plakette hinzuarbeiten. Dafür gingen die Schüler von Klasse zu Klasse und erzählten ihren Mitschülern von ihren Ideen und der Notwendigkeit sich gegen Diskriminierung einzusetzen. Über 70 Prozent der Schüler sprachen sich hierbei gegen Rassismus und Diskriminierung an unserer Schule aus. Danach machte sich die Gruppe auf die Suche nach einer geeigneten Patin. Fündig wurde man schnell bei Anne von Twardowski, Pianistin des Hamburger Quartetts „Salut Salon“. Als der Tag der offenen Tür an der THS bevorstand, brütete die Gruppe darüber, wie sie das Projekt Außenstehenden am besten präsentieren könnten. Sie entschlossen sich dazu Armbänder mit dem Slogan „Tolerant, Human, Sozial“, als Abkürzung für die T-H-S, bedrucken zu lassen und zu verkaufen. Zusätzlich verkauften sie Waffeln und präsentierten sich mit einem Infostand, andem Infomaterial zum Thema Diskriminierung auslag. Als der Tag der Plakettenverleihung nahte, stellte sich ihnen natürlich die Frage, wie sie die ihnen zur Verfügung gestellten 45 Minuten füllen könnten. Zwar war es Anne von Twardowski nicht möglich an der Verleihung teilzunehmen, doch stand sie den Schülerinnen und Schülern bei der Planung mit Rat und Tat zur Seite.
Am 30.05.2012 war es dann endlich soweit und Christoph Helms vom Kreis Pinneberg überreichte der THS die metallene Plakette mit der Aufschrift „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“, welche an einer speziell gestalteten Wand in der Schule ihren Platz bekommen soll. Die Schüler nahmen die Plakette dankend entgegen und performten später ein selbst geschriebenes Gedicht gegen Diskriminierung. Bettina Kallenberg, die das Projekt zusammen mit Geeske John unterstützt, bedankte sich bei allen Mitschülern für das zahlreiche kommen und deren Unterstützung ohne die sie es nie soweit geschafft hätten. Zum Ende repräsentierten die Mitglieder des Mittelstufenchors die wohl bekanntesten Lieder gegen Diskriminierung „Ebony & Ivory“ und „We are the World“.
Die Plakettenverleihung soll jedoch nicht die letzte Aktion des Sozialcurriculums gewesen sein. Weitere Aktionen, wie ein Poetry-Slam gegen Rassismus und ein Spendenkonzert von der Patin Anne von Twardowski stehen in Planung. Wir lassen uns überraschen!
]]>Am Sonntag durften wir ab 15 Uhr im Hotel „Superbude“ im Schanzenviertel einchecken und um 17 sollte dann mit einer Stadtrundfahrt durch Hamburg das Programm beginnen. Schon dort hatte man die Chance, sich etwas kennenzulernen, und trotzdem wir gewissermaßen Konkurrenten waren, waren alle entspannt und gut gelaunt. Nachdem uns per Bus die interessantesten Ecken Hamburgs gezeigt worden waren, fuhren wir zu der Agentur Serviceplan, um dort gemeinsam zu Abend zu essen. Auch das Spiel der Deutschen Nationalelf sahen wir uns gemeinsam an. Danach ging es zurück in unser Hotel.
Am nächsten Morgen ging es um 11.00 Uhr weiter im Programm: Heftkritik und Redaktionssitzungen im neuen SPIEGEL-Gebäude. Die Heftkritik übernahm dieses Jahr Linus Bahun der Schülerzeitung mittelpunkt, der den SPIEGEL gekonnt kritisierte. Anschließend wurde zu Mittag gegessen und es folgte ein Zeitabschnitt, den wir nach Belieben nutzen konnten, bevor wir uns dann um 15.30 die Möglichkeit hatten, an einem journalistischen Workshop teilzunehmen. Vom Layout bis zur Reportage oder einer Führung durch das neue SPIEGEL-Gebäude war alles dabei.
Dann stieg langsam die Anspannung: Um 17.30 Uhr sollte die Preisverleihung stattfinden. Georg Mascolo, Chefredakteur, hielt eine kurze Rede, und dann wurden auch schon die Platzierungen für die einzelnen Kategorien verkündet. Geehrt wurden jeweils die ersten drei Plätze in den Kategorien Heftinhalt, Titelbild, Layout, Foto, Online-Auftritt, Reportage und Interview. Außerdem gab es einen Preis für den besten Beitrag U13 und für die besten Artikel zum Sonderthema „Beziehung 2.0“. Zu guter letzt wurde auch ein Gesamtsieger gekürt.
Gespannt warteten wir auf die Verkündigung der Platzierungen des Online-Auftrittes. Als Pressident als Sieger aufgerufen wurde, war die Freude groß. Unsere Redaktion darf sich über 600€ freuen! Beim Sonderthema war der Artikel „Verliebt via Facebook- Gefällt mir?“ platziert und wurde mit einem zweiten Platz und einem iPad 3 belohnt.
Anschließend fuhren alle jungen Journalisten in die Bar Rossi, um dort zu feiern. In kleinen Gruppen hatten wir noch einmal die Möglichkeit, uns unter einander auszutauschen, gemeinsam zu diskutieren oder zu unterhalten. Gegen 23 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zum Hotel und ließen den Abend dort ausklingen.
@ths_pressident Glückwunsch! Schön, dass ihr weitermacht und weiterhin gut seid
— vanbittern (@vanbittern) 18. Juni 2012
Als wir uns am nächsten Morgen verabschiedeten, konnten wir wohl alle auf erfolgreiche Tage zurückblicken. Wir hoffen natürlich, nächstes Jahr wieder der Preisverleihung anwohnen zu dürfen!
Alle Sieger auf http://www.spiegel.de/schulspiegel/spiegel-schuelerzeitungspreis-gewinner-und-sieger-in-allen-kategorien-a-839552.html
]]>Dem vorläufigen amtlichen Endergebnis nach kommt es zu folgenden Zahlen:
CDU: 30.8
SPD: 30,4
FDP: 8.2
GRÜNE: 13.2
LINKE: 2.2
SSW: 4.6
PIRATEN: 8.2
And.: 2.4
Die kleinste Partei im Landtag könnte zum Ministerpräsidentenmacher werden. Für die SSW gilt die 5%-Hürde nicht, sodass diese mit drei Sitzen im Landtag vertreten sein werden. Spitzenkandidaten Anke Spoorendonk, die es am Freitag aufgrund ihres Wahlwerbespots noch in die heute-show schaffte, freundet sich mit der Dänen-Ampel SPD, Grüne, SSW an.
Knapp über 30% sind zwar das schlechteste aller CDU-Ergebnisse in Schleswig-Holstein, im Vergleich zur Wahl 2009 verloren die Konservativen um einen Prozentpunkt, nichtsdestotrotz waren die Prognosen vor der Wahl deutlich zugunsten Torsten Albig von der SPD. Und vor einigen Monaten hatte kaum einer damit gerechnet, dass es für eine rot-grüne Koalition knapp werden könnte (Foto: Wilhelmine Wulff, pixelio.de).
“Das war nicht das, was ich euch versprochen hatte”, resümiert Spitzenkandidat Torsten Albig gegenüber seinen Anhängern. Die Sympathiewerte im Land waren erstaunlich hoch – vielleicht aber zu stark von den Krisen der CDU geprägt, sodass das Wahlergebnis mit knapp über 30% schlechter ausfiel als erwartet.
Für Robert Habeck, Spitzenkandidat der Grünen, und seine Partei haben sich alle Anstrengungen gelohnt. Habeck hat den Schwerpunkt seines Wahlkampfes auf Bürgernähe gesetzt, war als Markverkäufer im Pinneberg aktiv, half bei der örtlichen Müllabfuhr und stellte sich den Pressident-Fragen am 24.4.2012. Der grüne Spitzenkandidat neigte zwar zu leicht populistischen Aussagen wie Anspielungen auf Christian von Boetticher, zeigte anderseits durchaus Realitätsnähe und grenzte sich von Torsten Albig ab: “Wir versprechen nur, was wir auch finanzieren können.”
Die Partei von Torge Schmidt schwimmt weiter auf der Welle des Erfolgs. “Alles über 5% wird gefeiert!”, kündigte der Spitzenkandidat der Piraten an. Eine Regierungsbeteiligung der Piraten ist ausgeschlossen.
In der eigenen Partei sah man mitunter etwas grimmig auf Wolfgang Kubicki. War er es doch, der – ginge es nach manchen Parteifreunden – zu schnell seine eigene Meinung äußerte, z.B. im Fall der Nominierung des Bundespräsidenten Joachim Gauck. Bei den Wählern ist seine Art aber erstaunlich gut angekommen. Über acht Prozent erreichten die Liberalen, die Regierung werden sie trotzdem wohl nicht bilden.
Der Wahlkampf war geprägt von den Themen Bildung und Haushaltskonsolidierung. Das merkte man auch im Pressident-Interview mit Torsten Albig: “Das hat was damit zu tun mit der großen Frage, wie bekommen wir Bildung an jeden jungen Menschen tatsächlich so ran, dass egal wo er herkommt, er die Chance hat, in seinem Leben selber entscheiden zu können und nicht ständig Hilfen des Staates braucht?”.
Die Wahlbeteiligung fiel schwach aus. 60,6% der 2,2 Millionen wahlberechtigten Bürger hatten ihre Stimme abgegeben.
14.000 Schülerinnen und Schüler haben – nur der Form halber – ebenfalls in den Schulen gewählt. Viele, viele Jugendliche haben von dem Angebot der Juniorwahl Gebrauch gemacht und unter fast echten Wahlbedingungen ihre Stimme abgegeben. Interessant und ganz anders ist das Ergebnis.
]]>Am Abend möchte sich Julia einen Joghurt aus dem Kühlschrank nehmen, als sie bemerkt, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) seit zwei Tagen abgelaufen ist. Auf dem Weg zum Mülleimer fällt ihr jedoch der Fernsehbericht vom Nachmittag wieder ein. Hatte Ilse Aigner nicht auch darüber etwas gesagt? Julia setzt sich mit ihrem Joghurtbecher sofort an den Computer, um näheres über diese angebliche Lebensmittelverschwendung zu erfahren. Dabei stößt sie auf die Seite des Bundesministeriums „Zu gut für die Tonne“. Dort erfährt sie, dass die Gründe für die Lebensmittelabfälle vielfältig und zu zwei Dritteln vermeidbar wären. Häufig werden Nahrungsmittel weggeworfen, weil das MHD abgelaufen ist. Das dies nicht zwangsweise bedeutet, dass das abgelaufene Produkt nicht mehr essbar ist, ist für Julia neu. Glaubte sie doch jahrelang, dass man Nahrungsmittel nach Ablauf dieses Datums sofort wegschmeißen müsste. Auf der Seite erfährt Julia jedoch, dass es sich bei dem MHD nur um eine Garantie des Herstellers handelt, dass sich das Lebensmittel bis zu diesem Tag weder in Aussehen, noch im Geruch verändert. Das bedeutet jedoch im Umkehrschluss, dass Produkte auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar sind und verzehrt werden können – vorausgesetzt, sie sind noch ungeöffnet und riechen nicht komisch oder haben ihre Konsistenz verändert. Julia fragt sich, wie es dazu kommt, dass fast 82 Kg Lebensmittel pro Person im Jahr deutschlandweit weggeworfen werden. Klar, auch sie hätte fast ihren Joghurt weggeschmissen – aber allein durch das Wegwerfen von Joghurts kann es doch nicht zu einer solchen Menge kommen? Bei ihrer Suche stößt Julia auf weitere Informationen: Nicht nur Milchprodukte, sondern auch Obst und Gemüse oder Fertigprodukte werden häufig grundlos in die
Mülltonne befördert. Eben weil das MHD abgelaufen ist oder weil Obst und Gemüse aufgrund kleiner Druckstellen nicht mehr ansehnlich genug aussehen. Julia kann dieses Verhalten nicht verstehen, da man bei einer Orange die Schale vor dem Essen doch entfernt – egal ob mit oder ohne Druckstelle. Als Julia genauer auf den Bildschirm blickt, entdeckt sie einen Link zu einer „Mülltaucher“-Seite. Verwundert aber auch neugierig klickt Julia auf den Verweis und ist erstaunt: Es gibt viele Leute, die ihre ganz eigene Protestform gegen die Überschussgesellschaft praktizieren: Sie treffen sich häufig in Gruppen und ziehen nachts von Supermarkt zu Supermarkt, um dort in den Mülltonnen nach weggeworfenen aber noch verzehrbaren Lebensmitteln zu suchen. Diese Leute protestieren gegen den „Wegwerfwahn“ von noch essbaren Nahrungsmitteln, indem sie die Produkte aus den Tonnen holen und selbst verwerten, sodass diese nicht komplett entsorgt werden. Aber es gibt auch noch eine andere Form: So werden zum Beispiel viele Lebensmittel kurz vor dem Ablaufen an Organisationen, wie die „Tafel“ gespendet, wo Menschen mit geringen Einkommen Unterstützung durch die gespendeten Produkte erhalten können. Julia findet dies gut und liest auf dieser Seite außerdem, dass im Durchschnitt jeder Deutsche durch das grundlose Wegwerfen von Lebensmittel ca. 234 € pro Jahr in die Mülltonne befördert. Eine riesige Summe, wenn man bedenkt, was sich Julia dafür alles kaufen könnte. Julia ist an diesem Abend zu einer Erkenntnis gekommen: Sie wird in Zukunft darauf achten, ob die Lebensmittel auch nach Ablauf des MHD gut sind und sie nimmt sich auch vor, ihren Eltern von dieser Konferenz zu erzählen, damit diese schon beim Einkaufen darauf achten können, nicht zu viel einzukaufen und auch mal Äpfel mit Druckstellen zu erwerben, da diese sonst ohne einen berechtigten Grund weggeworfen würden.
Nach einer eingehenden Prüfung ihres seit zwei Tagen abgelaufenen Joghurts – und dem Befund, dass dieser noch genießbar ist – freut sich Julia, dass sie jetzt ganz bewusst ihren Joghurt genießen kann – denn dieses Produkt wäre wirklich zu gut für die Tonne gewesen.
Julias Tipps:
- Ein Abgelaufenes MHD bedeutet nicht gleich, dass ein Lebensmittel schlecht ist. Daher gilt: Ungeöffnete Nahrungsmittel bei überschrittenem MHD vor dem Verzehr immer mit den Sinnen prüfen, um festzustellen, dass diese vielleicht doch noch genießbar sind.
- Überlegtes Einkaufen: Nur das Einkaufen, was wirklich benötigt wird. Ein Einkaufszettel und ein kurzer Check des Kühlschranks können dabei helfen.
- Richtige Lagerung: Ob Kühlschrank, Gefriertruhe oder Vorratskammer – jedes Lebensmittel muss anders gelagert werden. Wie und wo Nahrungsmittel gelagert werden, erfährst du hier.
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Kurz nachdem ich das Gebäude betreten habe, steht auch schon der Jugendfeuerwehrausbilder Henning K. vor mir und nach einer kurzen Führung durch die Feuerwache beginnt unser Gespräch…
Alle 14 Tage am Mittwoch finden die so genannten Dienste statt. Gegen 18 Uhr 45 beginnt jede Veranstaltung mit der Überprüfung der Anwesenheit. “Die Jugendlichen stellen sich traditionell der Größe nach in einer Reihe auf. Nach der Überprüfung machen wir dann gemeinsam die Fahrzeuge fertig und suchen eine geeignete Übungsfläche”, erzählt mir der Ausbilder. Dort angekommen geht es dann richtig los: Schläuche werden aneinander
gekuppelt, die richtige Haltung beim Löschen wird geübt und nebenbei gibt es von den Ausbildern noch Tipps und Regeln, die beachtet werden müssen. “Die Übungen auf jedem Dienst sind sehr vielfältig und die Jugendlichen können ihr erlerntes Wissen vertiefen”, so Jugendfeuerwehrausbilder Henning K.. Die meist männlichen Teenager lernen nicht nur Feuer zu löschen oder den Umgang mit den Geräten, sondern auch die technischen und physikalischen Hintergründe des Feuerlöschens bzw. der Brandentstehung. Auch die Feuerwehrdienstvorschriften (FwDV) und die Grundlagen der Ersten Hilfe gehören mit dazu. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Jugendfeuerwehr keine reine Jungssache ist. Seit 1994 sind Mädchen offiziell genauso willkommen, wie ihre männlichen Mitstreiter. 30 Jahre nach der Gründung der Jugendfeuerwehr Pinneberg im Jahr 1964 sind also vergangen, bis die Emanzipation auch den Nachwuchs der Feuerwehr erreicht hat. Die Dienste, an denen zur Zeit etwa 12 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren teilnehmen, beinhalten also sowohl Theorie als auch genügend Praxis. “Uns ist es auch besonders wichtig, dass der Teamgeist der Gruppe gestärkt wird, da man als Feuerwehrmann/ – frau fast nur in der Gruppe arbeiten muss um sein eigenes Leben und das seiner Kameraden zu schützen”, erklärt Henning K. und erzählt mir gleich noch von der letzten Schlauchbootfahrt im Sommer. Denn besonders in den Sommermonaten planen die Betreuer und Ausbilder auch gerne mal andere Aktivitäten wie eben Schlauchbootfahrten und Volleyballspiele oder Touren zur nächsten Eisdiele.
Eine Verbindung der normalen Übungen mit sportlichen Aktivitäten und Freizeit bildet dabei das Highlight jeden Jahres: Das 4- tägige Pfingstzeltlager, bei dem alle Jugendfeuerwehren aus dem Kreis über das Pfingstwochenende in einer Stadt zusammenkommen. Dort können alle Teilnehmer (mittlerweile sind es circa 1.000 Kinder und Jugendliche jedes Jahr) in Mannschaften in kleinen und größeren Spielen und
Wettkämpfen gegeneinander antreten. Außerdem gibt es eine Nachtwanderung, die besonders für Neulinge oft überraschend kommt, oder feuerwehrtechnische Aufgaben und Geschicklichkeitsspiele zu lösen. Zudem werden sowohl innerhalb als auch außerhalb der eigenen Gruppe Freundschaften geschlossen oder vertieft. 2014 soll die Stadt Pinneberg wieder die Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Kreis beherbergen. Zum 50. Jubiläum der Jugendfeuerwehr scheint dies besonders passend und die Planungen dafür haben bereits begonnen.
Die bei Zeltlagern oder Übungen entstehende Gruppendynamik ist besonders für die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehren wichtig. Bei der Leistungsspange gilt es wieder einmal verschiedene Aufgaben zu lösen, die allerdings nur in der Gruppe erfüllt werden können. So müssen die Mitglieder sowohl allgemeine als auch feuerwehrspezifische Fragen beantworten, Kugelstoßen, einen 1.500 m Staffellauf und einen Löschangriff absolvieren und eine Schnelligkeitsübung bestehen. Bei der Schnelligkeitsübung muss die Gruppe 8 Schläuche á 15 m verlegen. Die Schläuche werden dabei immer von zwei Mitgliedern gleichzeitig gekuppelt. Wird bei diesem Test die vorgegebene Zeit überschritten, so ist die Gruppe durchgefallen. In Pinneberg werden nur die Mitglieder in die Einsatzabteilung übernommen, die die Leistungsspange bestanden haben.
Jedoch sind die Jugendlichen nicht nur bei Veranstaltungen zum Thema Feuerwehr dabei, sondern auch bei vielen allgemeinen Events der Stadt Pinneberg. So unterstützt die Jugendfeuerwehr Laternenumzüge, wobei Mitglieder mit Fackeln vor und hinter dem Zug gehen. Der Jugendfeuerwehrausbilder Henning K erzählt mir zudem, dass aus
Sicherheitsgründen sowohl vor als auch hinter dem Laternenumzug ein Feuerwehrfahrzeug fährt und, dass auch die Polizei immer mit von der Partie ist. Desweiteren ist die Jugendfeuerwehr auch auf vielen Kinderfesten präsent. Dort werden kleine Übungen oder Wasserspiele, die besonders bei den jüngeren Besuchern dieser Feste gut ankommen, angeboten. Auch auf Ausstellungen oder dem Neujahrsempfang der Stadt Pinneberg stehen die Chancen gut Mitglieder der Jugendfeuerwehr anzutreffen.
“Die Arbeit in der Jugendfeuerwehr besteht also aus mehr als nur dem Feuerlöschen” wirft Henning K am Ende des Gesprächs mit einem Schmunzeln ein. Den Eindruck habe ich auch gewonnen.. Schade, dass ich mittlerweile zu alt für die Jugendfeuerwehr bin. Aber wer weiß, vielleicht wird das ja doch noch etwas mit meiner Kariere als Feuerwehrfrau? Spannend ist der Alltag der Feuerwehr allemal- das hat mir mein Besuch gezeigt.
Interview: 3 Fragen an Jugendfeuerwehrausbilder Henning K.
Pressident: Wie sind Sie damals auf die Idee gekommen bei der Jugendfeuerwehr mitzumachen? Henning K.: Sowohl mein Vater als auch meine beiden älteren Brüder waren in der Jugendfeuerwehr. Deshalb war der Reiz bei mir schon in jungen Jahren vorhanden auch ein Mitglied zu werden.
Pressident: Gibt es besondere Aufnahmebedingungen für die Jugendlichen? Henning K.: Die Kinder und Jugendlichen dürfen mindestens 12 und höchstens 15 Jahre alt sein. Außerdem müssen sie natürlich in Pinneberg wohnen.
Pressident: Durch Ganztagsschulen und Nachmittagsunterricht sind viele Kinder und Jugendliche stark eingespannt und das Interesse an sozialen Hobbies lässt häufig nach. Hat die Jugendfeuerwehr auch mit solchen Problemen zu kämpfen? Henning K.: Bisher noch nicht. Vermutlich liegt es daran, dass der Nachmittagsunterricht noch nicht an allen Schulen stattfindet. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass es noch zu Schwierigkeiten kommen kann. Wie das dann aussehen wird, wird die Zukunft zeigen.
]]>Du bist zwischen 12 und 15 Jahren alt und hast Interesse selbst ein Teil der Jugendfeuerwehr Pinneberg zu sein? Kein Problem! Auf der Seite der Feuerwehr (<– Klick) findest Du alle Informationen und Kontaktdaten. Die Jugendfeuerwehr freut sich auf Dich!