Das alljährliche Beimel-Interview
Auch dieses Jahr führten wir wieder ein Interview mit unserem Schulleiter Herrn Beimel. Dieses Mal mit den Themen Baustelle THS, Mittagspause, Lehrersituation, Sicherheit und G8/G9.
Pressident: Schön, dass wir das nun schon fast wie ein Ritual eingeführt haben, dass wir jedes Jahr ein Interview mit Ihnen durchführen. Im letzten Jahr begannen wir unser Interview mit der Frage, wohin die altbekannte Pyramide gewandert ist. An der trostlosen Stimmung im Innenhof hat sich seitdem leider noch nichts verändert, stattdessen sind vor ein paar Tagen vor dem Eingang drei Löcher gegraben worden. Was hat es denn damit auf sich?
Beimel:
Ja, Pyramiden gehen in die Höhe, und Erdlöcher gehen in die Tiefe, das ist vielleicht das unterirdische Spiegelbild von der Pyramide.
Aber wofür wurden die denn jetzt gemacht?
Beimel:
(lacht
) Das war eine Quatschantwort, das haben Sie gemerkt. Das Schulgebäude ist über 45 Jahre alt, und wenn man nicht rechtzeitig erneuert, dann gehen mit der Zeit bestimmte Dinge kaputt, und das ist bei uns der Fall; da läuft Wasser in den Keller, durch Rohre die nach außen führen, weil diese undicht sind, und die werden jetzt gerade erneuert. Deswegen die Löcher.
Pressident: Über den Innenhof wird ja auch sonst viel gesprochen, was ist denn überhaupt der Planungsstand, also wann soll der ganze Innenhof denn erneuert werden?
Beimel:
Das weiß ich nicht.
Pressident: Also gibt es keinen Plan dafür?
Beimel:
Nein, da gibt es keinen Plan. Aber wir haben ja bald eine Schulausschusssitzung, und da würde ich die Schüler bitten, diese Frage einmal den Pinneberger Politikern zu stellen.
Pressident: Also hat sich an der Kommunikation zwischen Stadt und Schule noch nicht so viel verbessert?
Beimel:
Naja, doch, ich denke schon! Aber die Stadt plant im Moment noch und hat uns noch nichts mitgeteilt. Wir selbst als Schule werden aber etwas machen, verschiedene Lerngruppen bereiten eine Aktion namens „Wir zeigen das Innere nach Außen“ vor, mit der wir den Pinnebergern zeigen wollen, wie es hier aussieht. Wir werden nicht einfach nur diesen trostlosen Innenhof zeigen, sondern wir versuchen, durch verschiedene Projekte künstlerisch damit umzugehen. Die Pinneberger sollen nicht schockiert und traumatisiert werden, indem wir ihnen diese hässliche Ecke zeigen, sondern sie sollen darauf aufmerksam werden, dass hier gehandelt werden muss. Wir wollen kreativ mit dieser schlimmen Innenhof-Situation umgehen, damit keiner im November trübselig wird.
Pressident: Bei unserem letzten Interview war ja das Formaldehydproblem sehr aktuell, im letzten Jahr sagten Sie, dass dort 400.000€ investiert werden, inwieweit ist denn die belastende gesundheitliche Lage inzwischen wieder behoben?
Beimel:
Ihr habt ja sicherlich schon selbst gesehen, dass in den naturwissenschaftlichen Räumen alle belasteten Möbel ausgewechselt worden sind, das Problem ist gelöst.
Pressident: Wissen Sie denn, wie viel Geld da letztendlich reingeflossen ist?
Beimel:
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht genau, denn durch den Ausbau der belasteten Möbel sind weitere Schäden am Bauwerk bekannt geworden, die in dem Zusammenhang auch behoben werden mussten.
Pressident: Aber so ungefähr diese 400.00€?
Beimel:
Mit Sicherheit, ich denke schon.
Pressident: Man hat ja schon das Gefühl, dass hier in den letzten Jahren baulich Vieles passiert ist, trotzdem findet man an vielen Ecken immer noch erhebliche Mängel. Sie sind ja noch nicht seit Ewigkeiten Schulleiter, haben Sie manchmal das Gefühl, dass hier zu lange nichts gemacht wurde, wo man Dinge hätte früher erkennen und dann auch angreifen können?
Beimel:
Eine Gebäudesanierung sollte in konzentrierten Schritten nach einen überlegten Plan erfolgen, so wie es die Stadt an anderen Schulen in Pinneberg auch vollzogen hat. An unserer Schule hat der Schulträger sich bislang mit Stückwerk zufrieden gegeben, wodurch seit nunmehr sieben Jahren ständig Handwerker bei uns aus- und eingehen und wir dauerhaft keine Ruhe und Sauberkeit ins Haus kriegen.
Pressident: Welche Bauarbeiten sind denn jetzt ganz aktuell gerade in Gange? Die Löcher auf dem Innenhof haben wir ja selbst gesehen, aber was wird denn sonst gerade gemacht?
Beimel:
Oben beim Übergang zur Oberstufe, da wird ein kleiner Fassadenausschnitt neu verkleidet, dann ist bis zum Jahresende wohl nichts mehr zu erwarten.
Pressident: Und was müsste dringend gemacht werden?
Beimel:
Der ganze Innenhof, und fast noch dringender müsste der ganze Untergrund neu gemacht werden. Man weiß das in der Stadt auch, aber man will damit vielleicht erst nächstes Jahr anfangen.
Pressident: Vor einigen Jahren fand hier ja ein Sponsorenlauf statt. Halten Sie es für sinnvoll, so etwas zu wiederholen?
Beimel:
Es gab jetzt die Idee von ein paar Schülern, so etwas nochmal zu organisieren. Ich würde das sehr gut finden und als Schulleiter auch unterstützen, allerdings müssen wir so ein großes Vorhaben gut organisieren.
Pressident: Momentan besteht bei den Organisatoren ja noch die Frage, wofür man das Geld dann letztendlich verwenden würde. Was wäre denn die Ihrer Meinung nach beste Investition?
Beimel:
Da war das Stichwort Pyramide. Ich war nicht traurig darüber, dass die Pyramide weggenommen wurde, weil ich die Vorstellung habe, dass der Innenhof irgendwann eine richtig schöne Fläche ist, mit Sitzgelegenheiten, wo man in Gruppen zusammensitzen kann, wo man vielleicht etwas aufführen kann, so ein bisschen wie ein Amphitheater oder so ähnlich. Auf alle Fälle zum Nutzen für die Schüler. Und das wird uns die Stadt bestimmt nicht bezahlen.
Pressident: Themawechsel: Die im letzten Schuljahr eingeführte Mittagspause geht nun ja in die zweite Runde, erst mal was Positives: Über die Zeit sind viele AG´s entstanden, haben Sie sich das so von Anfang an vorgestellt?
Beimel:
Ich finde, dass sich jetzt zeigt, dass es richtig war, diese Mittagspause so einzuführen. Ich freue mich sehr darüber, dass so viele AG´s entstanden sind, einige habe ich mir auch schon angeschaut, ich bin begeistert davon, mit wie viel Freude die Schüler daran gehen.
Pressident: Haben Sie so etwas wie eine Lieblings-AG?
Beimel:
(
lacht
) Dafür habe ich mir noch nicht genug angeschaut, das kann ich noch nicht sagen.
Pressident: Im letzten Schuljahr ging so eine Übersicht der AG´s herum, die auch bei uns landete; darauf stand, dass Sie eine Lego-AG anbieten. Hat die stattgefunden und gibt es die noch?
Beimel:
Die hat stattgefunden, und ich will sie auch wieder zum Winter einrichten. Es kommen auch noch weitere AG´s dazu.
Pressident: Bauen Sie dann einen schönen Innenhof mit LEGO-Steinen?
Beimel:
(
lacht)
Ja, genau!
Pressident: Dann zum Thema Mittagessen: Wie ist denn der aktuelle Stand der Dinge mit dem Kommunalen Service Pinneberg, den Sie im Elternbrief erwähnten?
Beimel:
Für das Mittagessen ist ja nicht die Schule, sondern die Stadt selbst zuständig, und die arbeitet seit Mai daran, dass wir einen verlässlichen Anbieter für das Mittagessen bekommen. Uns wurde jetzt versprochen, dass dies nach den Ferien beginnt.
Pressident: In unserem letzten Interview erzählten Sie, dass Sie das Essen von Dussmann regelmäßig in Anspruch genommen hätten. Verzichten Sie inzwischen auch auf den Lieferservice?
Beimel:
Meistens bringe ich mir von zu Hause etwas mit, die Reste vom Vortag, das liegt aber daran, dass es für mich schwierig ist, die Mittagszeiten einzuhalten. Deswegen gehe ich zur Zeit nicht dorthin, sobald wir aber den neuen Anbieter haben wird die Essenszeit wieder flexibler sein, und dann werde ich dort auch wieder häufiger essen.
Pressident: Bei Dussmann war es ja der Fall, dass nicht genug Schüler dort gegessen haben und sie deswegen gegangen sind. Wieso glauben Sie, dass die Nachfrage nach den Herbstferien bei einem neuen Anbieter auf einmal größer sein sollte?
Beimel:
In anderen Ländern wie zum Beispiel England und Frankreich gilt es als vollkommen normal, in der Schule Mittag zu essen, in Deutschland ist das langsam im Kommen. Ich bin aber zuversichtlich, dass auch hier die Nachfrage steigen wird, gerade weil wir ja auch immer weiter in den Nachmittagsunterricht gehen.
Pressident: Nächstes Thema: Haben wir eigentlich noch großen Lehrermangel und wenn ja, in welchen Fächern?
Beimel:
Es gibt weiterhin einen Lehrermangel in den naturwissenschaftlichen Fächern. Im Moment wird aber fast der gesamte Unterricht gegeben, der gegeben werden muss, das ist ja auch nicht immer selbstverständlich.
Pressident: Letztes Jahr hatten wir noch sehr viele Referendare, davon sind aber nur zwei (Frau Lange und Frau Witzel) geblieben. Wieso sind alle anderen weg?
Beimel:
Also erst mal muss ich sagen, dass alle Referendare gerne hier geblieben wären. Unsere Schule ist sehr beliebt bei jungen Lehrern. Die mögen die Schüler, sie schätzen die Zusammenarbeit mit den Eltern und fühlen sich wohl hier. Aber leider ist es so, dass wir nicht immer mehr Lehrer einstellen können, sondern nur eine vorgeschriebene Anzahl, die von der Anzahl der Schüler abhängt.
Pressident: Kann man denn dann in Zukunft mit neuen Referendaren rechnen?
Beimel:
Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr wieder mehr bekommen, ich habe das dieses Jahr zurückgefahren, weil wir sehr viele Referendaren hatten und ich damit eine kleine Pause machen wollte. Das wird sich aber wieder verändern.
Pressident: Unser nächstes Titelthema ist das Thema Sicherheit. Welche Sicherheitsmaßnahmen gibt es denn hier an unserer Schule?
Beimel:
Die größte Sicherheit dieser Schule besteht darin, dass man sich gut kennt, also darin, dass ein gutes Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern besteht. Dazu kommen natürlich ganz banale Dinge wie zum Beispiel, dass Türen geschlossen werden müssen und dass der Feueralarm regelmäßig geübt wird.
Pressident: Die Türknaufe sind ja auch eine Sicherheitsmaßnahme, die noch relativ neu ist. Für welche Sicherheit sollen die denn konkret sorgen?
Beimel:
Das ist ganz einfach: Eine Klassentür soll nicht einfach von jedem aufgerissen werden können.
Pressident: Ist das Einrichten von Türknäufen freiwillig passiert oder war das eine Vorschrift?
Beimel:
Das ist freiwillig passiert, das haben wir uns so überlegt.
Pressident: Dadurch erregen die Zuspätkommer dann ja auch immer deutlich mehr Aufmerksamkeit.
Beimel:
(
lacht)
Ja, das ist natürlich ein weiterer Effekt.
Pressident: Seit diesem Schuljahr haben wir ein einmaliges, dreijähriges Phänomen – der letzte G9- und der erste G8-Jahrgang sind in vermischte Profile gekommen. Wie empfinden Sie das bisherige Lernen dort?
Beimel:
Ich habe drei Kurse in dem Jahrgang, und ehrlich gesagt: ich konnte bislang keine Unterschiede zwischen G8- und G9-Schülern feststellen. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass es im sozialen Bereich einen großen Riss zwischen den Schülern gibt. Ich bin da sehr zuversichtlich, dass der Doppeljahrgang ein guter Jahrgang ist.
Pressident: Für Sie hat also ein G8- Schüler, der jetzt dem Doppeljahrgang angehört, keinen Nachteil gegenüber den G9- Schülern?
Beimel:
Ich kann nur darauf verweisen, dass es in den Bundesländern, in denen G8 und G9 bereits zusammengekommen sind, keine derartigen Probleme aufgetreten sind.
Pressident: Nun haben wir Ihnen viele Fragen gestellt. Wir haben uns überlegt, dass wir zum Schluss den Spieß einmal umdrehen, und Ihnen die Möglichkeit geben, uns Fragen zu stellen. Fällt Ihnen da spontan etwas ein?
Beimel:
Mich würde sehr interessieren, wo aus eurer Sicht die Besonderheit der Theodor- Heuss- Schule ist. Also im Sinne davon, unserer Schule ein Profil zu geben, das zur Identifikation einlädt, dass man also gern hierherkommt und sich wohl fühlt. Was erwartet Ihr von unserer Schule, wie soll sie sein?
Pressident: Die Frage werden wir mal an unsere gesamte Redaktion weitergeben und dann sicherlich nachgehen! Dann danken wir Ihnen für das Gespräch und dafür, dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben!
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