Bei vielen Herstellern funktionierten diese Katalysatoren zwar, schalten sich aber schon bei Temperaturen, die knapp über 10°C liegen, ab. Daher müssen nun viele Autos wortwörtlich aus dem Verkehr gezogen werden. Es handele sich um den größten Rückruf der VW-Geschichte, sagen Experten, dass es sich um ca. 15.000 Autos handele. In den USA kann man bis zu 5.000 Euro als Entschädigung rechnen. Doch VW-Chef Matthias Müller sagte, dass man einen solchen Preis in Deutschland nicht erwarten könne.
Auch wenn der gesamte Abgasskandal ein großer Rückschlag für VW war, wissen die Mitarbeiter schon, wie es weitergeht. Ihre Rettung: Elektroautos. Bis 2020 möchte VW 20 neue Modelle herausbringen und damit der Vorreiter der Elektromobile werden. Auch andere Zukunftsthemen, wie z. B. Mobilitätsdienste, Vernetzung und Digitalisierung sollen den Konzern aus seiner Krise retten.
Doch was machen die betroffenen Autobesitzer? Bei so vielen Betroffenen ist es schwierig zu sagen, wen der Konzern zuerst in die Werkstatt ruft. Einzig bekannt ist: der Rückruf wird mit den Dieselfahrzeugen mit 2 Liter Hubraum gestartet.
]]>Wenn wir uns umschauen, betrifft das Thema auch uns: es gibt eine neue DaZ-Klasse an unserer Schule, in Hamburg werden täglich zigtausende Spenden entgegengenommen und auch Pinneberg nimmt Flüchtlinge auf. Und nun hat sich unsere Redaktion überlegt, den Oktober und den November ganz im Zeichen der Flüchtlinge zu gestalten. Wöchentlich werden wir Reportagen, Interviews und Berichte hochladen, die sich mit unterschiedlichsten Bereichen der Problematik beschäftigen. Damit möchten wir ein Zeichen für Offenheit und gegen Fremdenhass setzen, wir möchten deutlich machen, dass unsere Schule zum hellen Deutschland gehört. Dafür berichten wir über die Kleiderkammer in den Messehallen, zeigen euch eine Flüchtlingsunterkunft, erklären, warum die Menschen aus anderen Ländern eigentlich genau zu uns kommen wollen, überlegen, wie es weiter gehen könnte und vieles mehr!
Doch nicht nur wir beschäftigen uns mit der Thematik, auch Ihr könnt etwas tun! Während der nächsten zwei Monate sollt ihr mindestens einmal etwas Gutes für Flüchtlinge tun. Dabei ist egal, was Ihr macht: helft in einem Flüchtlingsheim, gebt Sachspenden ab, helft in der Kleiderkammer oder verbringt einfach ein wenig Zeit mit den Flüchtlingen, denn Abwechslung ist in so einer Unterkunft Mangelware. Postet dann Eure Unterstützung auf Facebook, Instagram oder Twitter mit dem Hashtag #PRESSIDENThilft! Auch die Redaktion wird sich an diesem Projekt beteiligen und gemeinsam können wir eine Menge bewegen!
Also, schaut jeden Montag auf unserer Website vorbei und lasst Euch überraschen, helft selber Flüchtlingen und teilt Eure Erfahrungen mit der Welt.
REFUGEES WELCOME!
]]>
Pressident: Seit wann interessierst Du dich für Politik?
Mareike Engels: Ich interessiere mich eigentlich schon immer für Politik, auch ich habe mit meiner Arbeit in einer Schülerzeitung angefangen und habe mich so erst einmal für lokale Themen interessiert, dann aber auch schnell für Bildungspolitik in Niedersachsen. Darüber bin ich dann zur Jungen Presse Niedersachsen gekommen und waren viel in Niedersachsen unterwegs, z.B. Zu einem Rechercheseminar in Dörverden zum Thema Rechtsextremismus. Dort ist nämlich der Heisenhof, ein Tagungszentrum von Rechtsextremen, was Jürgen Rieger, einem Hamburger NPDler gehörte. Und natürlich wächst man in Niedersachsen quasi auf Anti-Atom Demos auf. So habe ich dann auch die Grüne Jugend kennengelernt und als ich dann nach dem Abi nach Hannover gezogen bin und Anschluss in einer neuen Stadt gesucht habe, war die Grüne Jugend auch meine erste Anlaufstelle.
Du kommst ursprünglich nicht aus Hamburg sondern aus Niedersachsen. Warum bist Du hier?
Das ist ganz einfach: Ich war schon immer viel in Hamburg, fühlte mich hier wohl und für mich war dann klar – in Hamburg möchte ich studieren!
Gibt es eine Art Ausbildungsberuf für Politik, oder wie kommt man dazu?
Ein Parlament sollte immer einen Querschnitt der Gesellschaft abbilden, also verschiedene Berufe, gerechte Repräsentanz der Geschlechter und eben auch eine gute Verteilung der Altersgruppen. Auch junge Leute sollten in der Politik etwas zu sagen haben und Verantwortung übernehmen. Deshalb habe ich mich auch schon immer politisch engagiert und dann ist es auch nicht wichtig, was man für eine Ausbildung hat oder was man studiert. Nur das politische Engagement zählt.
Wie sah deine erste Erfahrung als Abgeordnete aus?
(lacht) So lange bin ich ja noch gar nicht in der Bürgerschaft, ich hatte auch erst eine Plenarsitzung und ich bin während der Plenarsitzung erst Abgeordnete geworden. Einige unserer bisherigen Abgeordneten wurden dort zu Senatorinnen und Senatoren und ich bin dann während der Sitzung nachgerückt. Das war ein sehr aufregender Moment, wir Nachrückerinnen warteten quasi mit dem Landeswahlleiter vor dem Plenarsaal und haben dann nach der Vereidigung der neuen Senator_innen unser Mandate angenommen. An dem Abend hatte ich auch gleich meine erste Rede. Das war sehr aufregend.
Worum ging es in der Rede?
Es gab einen Antrag, in dem ein Armuts- und Reichtums Bericht gefordert wurde und darüber haben wir dann debattiert.
Was nervt Dich zurzeit am meisten in der Politik?
Das ist eine sehr schwere Frage, aber mich nervt tatsächlich etwas sehr stark. Im Sinne der Generationengerechtigkeit ist es gut, dass wir eine Schuldenbremse eingeführt haben, aber die Konsequenz sollte kein strikter Sparkurs sein. Es ist ziemlich ungerecht, auch im Sinne der Generationsgerechtigkeit, wenn an der Bildung gespart wird, wenn soziale Leistungen zusammengespart werden und so weiter. Das nervt mich ziemlich und ich finde, dass das so auf Dauer nicht weitergehen kann.
Wenn Du eine Sache in Hamburg verändern könntest, was wäre das?
Nur eine Sache? Ok, das ist ein sehr großer Punkt also passt das: Die soziale Spaltung in unserer Stadt in den Griff zu bekommen. Hamburg ist sehr stark zwischen Arm und Reich gespalten, es gibt viele Leute, die in unserer Gesellschaft abgehängt sind. Es gibt auch immer noch eine große Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, Frauen haben weniger Chancen, Frauen haben weniger Geld zur Verfügung und damit auch weniger Macht und das alles würde ich gerne ändern.
Welchen Punkt würdest Du gerne im aktuellen Koalitionsvertrag ändern?
Also erst einmal finde ich ihn im Grundsatz ganz gut und ich habe ihm auch nach langer Abwägung zugestimmt. Aber ich bin natürlich nicht hellauf begeistert. Es gibt eben viele Stellen, an denen ich mehr gewollt hätte. Und gerade bei den Punkten soziale Gerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit hoffe ich darauf, dass wir im Laufe der fünf Jahre mehr Antworten finden als momentan im Koalitionsvertrag stehen.
Welches Amt hättest Du lieber inne: Grüne Bürgermeisterin in Hamburg oder weiterhin Grüne Abgeordnete?
Ich bin jetzt erst einmal sehr gerne Abgeordnete, aber ich würde mich sehr freuen, wenn die nächste Bürgermeisterin eine Frau ist. Ich finde, dass das unsere Stadt verdient hat auch mal von einer Frau regiert zu werden. Das gab es nämlich noch nie und es dringend an der Zeit!
Wo siehst Du Hamburg in zehn Jahren?
Hoffentlich nicht im Post-Olympia-Schock.
Wo siehst Du Dich selbst in zehn Jahren?
In einem grüneren und gerechteren Hamburg.
Was sind Deine realistischen Ziele für Deine erste Legislaturperiode?
An ein Arbeitsprogramm werden wir uns erst in den nächsten Wochen und Monaten machen, aber ich würde gerne Dinge wie die bessere Finanzierung der Frauenhäuser oder die Chancen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und eben auch die leider so hohe Armut in der Stadt in Angriff nehmen.
Was müsste passieren, damit Du aus der Politik aussteigst?
Ich müsste den Glauben daran verlieren, dass ich etwas verändern kann.
Vielen Dank für das Gespräch!
Sehr gerne.
Nachdem uns zunächst der GDL-Streik um unsere ICE-Fahrt bangen ließ, ermöglichte uns der Ersatzfahrplan letztendlich aber sowohl Hin- und Rückfahrt problemlos. Als wir Herrn de Mazière dann schließlich in seinem Büro gegenübersaßen, hatten wir sofort das Gefühl, dass ihm daran gelegen war, unsere vorbereiteten Fragen in Ruhe und Konzentration zu beantworten. So wurde es ein ausgiebiges Gespräch:
Pressident: Herr de Maizière Es fällt ja sehr viel in Ihr Ressort. Wie oft kommt es denn gerade in diesen Tagen vor, dass Ihr Tagesplan durch ein wichtiges Ereignis komplett umgestellt werden muss?
Thomas de Mazière: Fast täglich. Vor wenigen Tagen kam es zu dieser schrecklichen Tragödie im Mittelmeer, die natürlich Folgen hatte. Am Montag fand die Sitzung der Außen- und Innenminister statt und am Donnerstag dann das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs. Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine war den ganzen Tag zu klären, was dieser Absturz für uns bedeutet, z.B. ob es sich um einen Anschlag handelt oder nicht. Es kommt also sehr oft vor, dass sich der Tagesablauf verändert. Mein Ministerium hat viel mit Sicherheit und auch internationalen Entwicklungen zu tun, wenngleich man Letzteres im Innenministerium gar nicht so erwartet. Die Welt scheint im Moment aus den Fugen zu geraten. Natürlich muss ich meinen Tagesablauf da immer wieder umstellen.
Innenpolitisch sorgt die Aufnahme von Flüchtlingen für große Aufruhr: Brennende Asylbewerberheime, Morddrohungen gegen Bürgermeister, ein Landrat unter Polizeischutz: So mancher mag dieser Tage vielleicht Vergleiche zu Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen ziehen. Müssen wir in Deutschland Angst vor einer neuen Welle ausländerfeindlicher Ausschreitungen haben?
Ich hoffe nicht! Ich finde es ganz großartig, wie die große Mehrheit der Bevölkerung – anders als noch vor Jahrzehnten – die Flüchtlinge und Asylbewerber empfängt. Ganz viele Ehrenamtliche helfen. Das habe ich erst kürzlich in Schleswig-Holstein erlebt. Das ist wirklich großartig. Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass es auch mehr Proteste gibt. Aber wenn es legitim ist, für oder gegen den Bau einer Umgehungsstraße oder Schule in der näheren Umgebung zu protestieren, dann darf man auch gegen ein Asylbewerberheim in der Nachbarschaft protestieren, aber dann müssen gemeinsam Lösungen gefunden werden, denn die Aufnahme von Flüchtlingen ist eine Aufgabe und Verpflichtung, die uns alle angeht. Übrigens ist nicht jeder Protest rechtsextrem. Das muss man ganz klar sagen, aber solche Proteste müssen gesittet und friedlich sein und dürfen nicht von Rechtsextremen missbraucht werden. Die Proteste dürfen auch nicht verhindern, dass alle in Deutschland dazu beitragen, Asylbewerber anständig unterzubringen.
Sie räumen also ein, dass man als Bürger protestieren und sich Sorgen machen darf. Eine kontroverse Frage ist die Unterscheidung zwischen berechtigten Sorgen und diskriminierendem Hass. Wo liegt Ihrer Meinung die Grenze?
Die Grenze liegt zwischen seriös vorgetragenen Protesten und Hass. Leider haben wir eine Zunahme der Verrohung von Sprache. Dazu trägt auch die Anonymität im Internet bei. Amtsträger wie Polizisten, Bürgermeister und Richter oder auch Journalisten werden zum Teil in unziemlicher Weise angegangen. Diesen Tendenzen der Verrohung müssen wir uns als Gesellschaft entgegenstellen. Sonst verlieren wir ein Stück unserer Zivilisation. Es ist wichtig, sich auf Augenhöhe zu begegnen, höflich zu sein und sich die Hände zu reichen. Man muss Grundregeln des menschlichen Umgangs einhalten. Wenn wir das beim Protest vernachlässigen, dann kommen wir nicht mehr zu Kompromissen und Ergebnissen.
Sigmar Gabriel hat gesagt, jeder habe ein Recht darauf, deutschnational zu sein. Darf man dass, wenn man die von Ihnen angesprochene Höflichkeit beachtet?
Das sind zwei Ebenen. Höflichkeit und Gewaltverzicht sind konstitutiv für eine Demokratie. Es lässt sich auch leichter eine Protestveranstaltung durchführen, wenn die Menschen sich ausreden lassen. Es muss zudem klar sein, dass in einem Land Entscheidungen getroffen werden müssen. Wer demonstriert, hat nicht immer Recht. Es gibt Sorgen und Fragen, aber es kann auch in einer Demokratie vorkommen, dass etwas gegen eine Bürgerinitiative entschieden werden muss, zum Beispiel bei der Frage, wo ein Asylbewerberheim oder eine Straße gebaut wird. Dagegen gibt es Rechtsmittel, und man kann klagen. Aber Demokratie heißt nicht, dass alle immer miteinander streiten. Am Ende muss ein Ergebnis stehen. Nun zum Begriff „deutschnational“. Er kommt aus der Zeit der Weimarer Republik. Ich denke, man darf sich die Begriffe des Patriotismus und des Nationalstolzes und auch die wichtige Rolle von Nationalstaaten innerhalb der Europäischen Union nicht von Rechtsextremisten wegnehmen lassen. Ich persönlich verwende den Begriff „deutschnational“ nicht. Eine Vertretung nationaler Interessen in einem europäischen Verbund ist legitim und kein Problem. Eine Gesellschaft braucht Maß und Mitte. Sie muss zusammenhalten. Wenn die Zentrifugalkräfte in Deutschland stärker werden, müssen wir umso mehr daran arbeiten, sie zusammenzuhalten. Wer diesen Konsens verlässt, ist extrem.
Nun haben Sie den Extremismus schon angesprochen. Auch der Terrorismus ist eine Form davon. Im Februar gab es Terrorwarnungen in Braunschweig und Bremen. Arbeiten die deutschen Sicherheitsbehörden wirklich so gut, dass das Frühwarnsystem in Braunschweig und Bremen funktioniert hat oder war auch Glück dabei?
Der im Herbst ausgeschiedene Präsident des Bundeskriminalamts sagte, dass wir schon bei einer ganzen Reihe von Anschlagsversuchen Schlimmeres durch gute Arbeit verhindern konnten, aber in drei oder vier Fällen haben wir einfach Glück gehabt. Das ist eine richtige Beschreibung, aber man kann nicht immer darauf bauen, dass man Glück hat.
Vor Kurzem hat der Angriff auf die französische Sendergruppe TV5Monde dem Terrorismus eine neue, digitale Dimension gegeben. Inwiefern reagieren Sie aus deutscher Perspektive darauf und beschäftigen sich mit der Aufrüstung in diesem Bereich?
Die digitale Dimension gab es vorher schon in Form von Propaganda. Sie hat eine erhebliche Wirkung, insbesondere bei der Rekrutierung neuer Kämpfer für Auseinandersetzungen im Irak und Syrien. Das Internet spielt eine zentrale Rolle als Medium für Werbe- und Propagandabotschaften. Auch das Kapern von Internetdiensten durch Dritte gab es schon, jedoch bisher nicht durch Terroristen und nicht in dieser Ausprägung. Deshalb müssen die Betroffen an ihrer IT-Sicherheit arbeiten. Gerade beraten wir ein Gesetz im deutschen Bundestag, das IT-Sicherheitsgesetz- Hierbei handelt es sich um Vorgaben für einen sicheren Betrieb, damit solche Angriffe in Zukunft besser abgewehrt werden können.
Nach diesen großen Problematiken: In einem Imagefilm auf Ihrer Website sprechen Sie davon, dass Sie eigentlich nie Politiker werden wollten. Warum sind Sie es dennoch geworden?
Das hat sich so ergeben. Wenn jemand mit 16 oder 17 sagt, er möchte Berufspolitiker und später Bundesminister werden, dann würde ich mich eher ein bisschen vorsehen. Politiker wird man erst einmal dadurch, dass man sich für eine Sache interessiert oder einen Zustand verändern möchte, den man vorfindet und nicht, indem man ein Amt anstrebt. Wenn es darum geht, ein Politiker auf einer etwas höheren Ebene zu werden, so ergibt sich das. Man muss versuchen, einen vernünftigen Beruf zu erlernen und sich für etwas interessieren. Wenn man etwas kann, kommen die Ämter auf einen zu. Nicht umgekehrt.
Sie sind nun seit mehr als 40 Jahren politisch aktiv. Welches Ereignis hat Sie persönlich am meisten geprägt?
Die Mitarbeit bei der Deutschen Einheit. Das Jahr 1990 bis zum 3. Oktober war so exzeptionell, herausragend und ein Höhepunkt meiner Arbeit! Wann hat man schon mal die Gelegenheit, an der Geschichte mitzuwirken, einen Staat friedlich aus der Geschichte zu verabschieden und an der Einigkeit des eigenen Volkes mitzuwirken? Das werde ich sicher nicht vergessen.
Zum Abschluss dieses Interviews möchten wir nur noch eins wissen: Warum um alles in der Welt nimmt ein hochrangiger Politiker wie Sie sich Zeit für ein persönliches Gespräch mit drei zumindest noch so unbedeutenden Nachwuchsredakteuren wie uns drei?
Erstens kommt mein parlamentarischer Staatssekretär Ole Schröder aus Pinneberg, so dass mich eine Schülerzeitung aus seinem Heimatort einfach interessiert hat und zweitens, weil ich es gerne unterstützen möchte, wenn Schüler und Schülerinnen wie Sie Kraft und Mühe in eine Schülerzeitung stecken und sich dafür interessieren, was ein Politiker so macht. Sie könnten ja auch alle vor dem Computer sitzen und Ballerspiele spielen, in der Eisdiele sitzen oder Mathe pauken.
…Letzteres tun wir gewiss nicht.
(lacht) Ich finde Ihr Engagement für eine Schülerzeitungsarbeit lobenswert und möchte das gerne unterstützen.
Herr Minister, wir bedanken uns nochmals für das Gespräch und wünschen Ihnen für Ihre weitere Amtszeit alles Gute.
]]>Über den Irrglauben eines “heiligen” Kriegs.
Der Dschihad: Dieser Begriff ist wohl den meisten bekannt. Oft fällt er im Zusammenhang mit den terroristischen Machenschaften des Islamischen Staates, des IS. In Wirklichkeit ist Dschihad nichts anderes, als das arabische Wort für Kampf. Nicht der Kampf gegen Andersgläubige, sondern der Kampf, den man mit sich selbst austrägt. In jedem Menschen steckt Gutes, aber auch Böses. So wie in jeder anderen Religion können auch im Islam nur jene den Weg ins Paradies, zu Allah finden, welche das Böse in sich selbst bekämpfen. Der Begriff Dschihad stammt aus dem Koran und aus der Sunna. Letztere bezeichnet das belehrende, normbildende Verhalten des Propheten Mohammed.
Schon in der Antike wurde der Dschihad jedoch militärisch verstanden. Vielen erschien die Begriffserklärung in Koran und Sunna nicht eindeutig. Einerseits wurde er defensiv ausgelegt, andererseits wurde er als Aufruf zum Kampf gegen Ungläubige verstanden, obwohl die Auslöschung dieser Menschen definitiv nicht im Koran gefordert wird. Ganz im Gegenteil: Der Koran zeigt eine sehr ähnliche Ansicht vom Töten eines Mitmenschen, wie die Zehn Gebote der Bibel. So heißt es in Sure 5, Vers 32: “Aus diesem Grunde haben Wir den Kindern Israel verordnet, dass wer eine Seele ermordet, ohne dass dieser einen Mord oder eine Gewalttat im Lande begangen hat, soll sein wie einer, der die ganze Menschheit ermordet hat. Und wer einen am Leben erhält, soll sein, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhalten”. Der Auslegung des Dschihad als Krieg gegen Ungläubige wiederspricht zudem Sure 2, Vers 256: “Es soll kein Zwang sein im Glauben.”
Die Schiiten, eine Konfession des Islams, legten den Dschihad als erste als spirituellen Kampf gegen das Böse in sich selbst aus. Dieser Ansicht schlossen sich immer mehr muslimische Gelehrte an. Heute ist diese friedliche Auffassung in der muslimischen Welt weit verbreitet.
Doch auch in der Moderne wird er von Terrororganisationen wie dem IS als Aufruf zu einem “Heiligen Krieg” verstanden. Diese Ansicht stößt bei dem Großteil der Muslime weltweit auf mehr als nur Unverständnis. Für sie ist dies nicht der Weg ihres Glaubens und nicht die Forderung Allahs. Denn im Koran wird dieser Begriff des “Heiligen Krieges” nicht einmal erwähnt.
Und dennoch: Obwohl wir in einem weitgehend aufgeklärten Zeitalter diesbezüglich und einer zunehmenden Weltoffenheit leben, schließen sich weitere junge Menschen dem Kampf des IS in Syrien an, auch aus Deutschland. Dabei stellt sich für uns wie für die meisten Muslime die Frage: Warum?
Die Antwort lautet: Propaganda. Videos auf Seiten wie YouTube locken mit vermeintlicher Kameradschaft innerhalb des IS und vermitteln einigen Sympathisanten das Gefühl, es sei ihre Pflicht, ihren “Brüder” im Kampf beizustehen. “Dschihad macht Spaß” lautet die erschreckende Parole des IS. Und damit ist sicher kein spiritueller Kampf im Inneren eines Menschen gemeint. Die Männer, die sich davon angesprochen fühlen, gewinnen den Eindruck, als wäre dies der einzig richtige Weg, als wäre der Krieg notwendig. Besonders junge Menschen, die keine Zukunftsperspektiven für sich erkennen können, die oft familiäre Probleme und eine schwere Vergangenheit haben, lassen sich leicht beeinflussen. Auch die im Internet zu findenden Hinrichtungsvideos scheinen, so unwahrscheinlich und verwerflich es auch auf uns wirkt, einen Propagandazweck zu erfüllen. Rein logisch betrachtet müsste es allen bei diesen Videos kalt den Rücken runterlaufen und ekeln, so dass sie nicht einmal mit dem Gedanken spielen würden, nach Syrien oder in den Irak zu gehen, sodass sich letztlich immer weniger Kämpfer dem IS anschließen würden. Doch die erschreckende Wahrheit ist: Allein aus Deutschland haben sich mittlerweile mindestens 550 junge Männer dem Kampf gegen Andersgläubige angeschlossen. Ihre Perspektivlosigkeit, ihr Wunsch nach einer Gemeinschaft macht sie zu Terroristen, zu Mördern, oder bringt sie am Ende selbst ins Grab.
Glücklicherweise treten Einzelpersonen oder Gemeinschaften von andersdenkenden Muslimen dieser Entwicklung entgegen: So gelingt es einigen zu verhindern, dass sich weitere junge Menschen dem Islamistischen Staat anschließen. Sie können einige dieser Männer überzeugen, dass sie in Syrien nichts anderes erwartet als Gewalt und zeigen ihnen den friedlichen Weg des islamischen Glaubens. Die meisten dieser ehemaligen Sympathisanten des IS sind ihnen dafür sehr dankbar, denn sie haben so ihr Leben und ihre Unschuld behalten. Ihnen ist es gelungen, sich von der Vorstellung des kriegerischen Dschihad zu lösen. Doch dazu brauchen sie aufgeklärte Menschen, die bereit sind, ihnen zu helfen.
Zudem versammeln sich immer wieder Muslime, um gegen Gewalt und Hass friedlich zu protestieren. So setzten sie z.B. schon am 19. September dieses Jahres durch einen Aktionstag in ganz Deutschland, welcher in 2000 Moscheen abgehalten wurde, ein deutliches Zeichen gegen den Terror. Wie sich die Situation im Nahen Osten entwickeln wird, werden wir wohl erst in einigen Jahren sehen. Doch das Leben für die Bewohner dieser Region hat sich für immer verändert. Selbst wenn die Flüchtlinge eines Tages wieder gefahrlos in diesen Ländern leben können, wird der Wiederaufbau sehr lange dauern. Von den seelischen Schäden derer, die durch den Terror ihre Familie und ihr Hab und Gut verloren haben, ganz zu schweigen.
Auch die Angehörigen anderer Religionen dürfen eines nicht vergessen: Es bestehen gewaltige Unterschiede zwischen dem Islam und dem Islamistischen Staat.
]]>Erstes Gebäude der Bildungslandschaft auf dem Kasernengelände eingeweiht – Pressident war exklusiv dabei!
2013 berichteten wir über die Planung zum Bau der Kindertagesstätte von WABE e.V. auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne Eggerstedt. Nun fand am Mittwoch, den 25. März, die offizielle Eröffnungsfeier statt. Dabei erfuhr der Pressident im Rahmen einer Tour nicht nur einiges über die Angebote und Beschäftigungsmöglichkeiten der Kita, sondern erhielt in einem Gespräch mit der Bürgermeisterin Pinnebergs, Urte Steinberg und mit dem geschäftsführenden Vorstand von WABE e.V., Marcel Graff, Einblicke in Planung und Finanzierung, sowie in das Konzept der “Offenen Pädagogik” und einen Ausblick auf weitere Bauvorhaben auf dem Gelände.
Bereits am 2. Januar 2015 öffnete die Kindertagesstätte ihre Pforten für neun Kinder. Mittlerweile ist die Zahl auf 35 angewachsen. In Zukunft werden jedoch noch weit mehr Kinder erwartet. Die Kindertagesstätte verfügt über eine Kapazität von 100 Plätzen (60 Elementarplätze und 40 Krippenplätze) auf einer Fläche von 1000m². Das Außengelände wartet mit einem großflächigen Spielplatz, doch die wohl bemerkenswertesten und interessantesten Orte für die Kinder finden sich im Inneren des Gebäudes: Eine Hochebene in Form einer Ritterburg samt Bällebad, Nassbereich mit Kneipbecken, Ateliers, ein komplett ausgestatteter Bewegungsraum für die Kinder, zwei Bibliotheksräume und sogar eine kleine Werkstatt. Binnen zwei Monaten wird die KiTa vermutlich vollständig fertiggestellt sein, samt Rasenfläche auf dem Außengelände. Die oben beschriebene Räumlichken stellen einen wichtigen Bestandteil der “Offenen Pädagogik” dar, die in allen WABE-Einrichtungen umgesetzt und auch gelebt wird. Nicht umsonst wird vom Raum als “Drittem Erzieher” gesprochen. Dieses Konzept sieht Kinder in der Rolle des aktiven Gestalters und als Akteure ihrer eigenen Entwicklung. Durch eine achtsame und geschulte Beobachtung der Kinder entsteht ein planvolles und pädagogisch bewusstes Handeln. Hierzu sind besonders geschulte pädagogische Fachkräfte notwendig, die sich in unterschiedlichen Bildungsbereichen als “Experten” sowie Lernbereiter und Impulsgeber der Kita-Kinder verstehen. Durch ein gewollt hohes Maß an Partizipation im Alltagsgeschehen entstehen dabei Lern- und Erfahrungsräume, die die Kinder dabei optimal unterstützen, sich zu selbständigen und verantwortungsbewussten Persönlichlkeiten zu entwickeln.
Die Leitung dieser neuen Kita ist Herrn de Sousa anvertraut, welcher ebenfalls an der Eröffnungsfeier teilnahm.
Neben ihm, Frau Steinberg und Herrn Graff fanden sich dort weitere Mitarbeiter von WABE e.V., Mitglieder der Presse, sowie zahlreiche Kinder, welche die KiTa besuchen, mitsamt ihren Eltern. Zum Beginn der Feier verlieh Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg ihrer Freude über die Eröffnung der Kindertagesstätte mit einer Rede Ausdruck. Ihr folgten weitere Dankesreden und eine Führung durch das Gebäude der Kindertagesstätte. Die Eröffnungsfeier wurde neben den Reden auch von einer kleinen Vorführung der Kinder und von einem Trommelangebot abgerundet. Neben diesen Unterhaltungseinlagen wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt.
Die Kindertagesstätte ist das erste von mehreren Bauvorhaben, welche später die „Parkstadt Eggerstedt“ bilden werden. Die Kosten des Baus dieser KiTa sind, durch die Erschließung des alten Bundeswehr-Geländes, etwas höher als prognostiziert: Rund 4 Mio. Euro beträgt das Investitionsvolumen des Gebäudes von WABE e.V.. Hinzu kamen Fördermittel des Landes Schleswig-Holstein („U3-Ausbau“: 792.530 Euro) und je 357.980 Euro von der Stadt und vom Kreis Pinneberg. Ursprünglich wurde ein Kostenpunkt von unter 4 Mio. angepeilt.
„Diese Kindertagestätte ist für mich der Startschuss für die Parkstadt Eggerstedt. Später wird man hier wohnen und die Kinder können dann hier lernen und aufwachsen, von der Geburt an bis zum Erwachsenenalter. Auch Gewerbe wird hier entstehen. Mit anderen Worten: Ein bunter Mix. Und die Kinder sind nun die ersten, die hier in die Parkstadt einziehen, was mich sehr freut.“, erzählte uns Bürgermeisterin Urte Steinberg.
Neben Einfamilienhäusern, Doppelhaushälften und Stadtvillen wird dort auch ein Luxushotel geplant. Für WABE e.V. ist der nächste große Schritt der Bau der Privatschule samt Sporthalle. Diese Schule wird etwas nordöstlich von der KiTa errichtet werden.
„Wir haben bereits einen Masterplan für den Ablauf dieses Bauvorhabens erstellt. Über diesen und über die verschiedenen Vorschläge gilt es nun abzustimmen. Denn wir müssen sehen, welche von unseren bereits existierenden Vorschlägen und Ideen umsetzbar sind und dabei auch die Kosten nicht außer Acht lassen. Geplant ist, dass bereits im September 2016 die ersten Schüler aufgenommen werden“, so der geschäftsführende Vorstand Herr Graff. Zunächst würde mit einer Zahl von etwa 60 Schülern begonnen werden. Darauf solle dann sukzessiv aufgebaut werden. Der Bau wird wohl, je nachdem, wie lange es dauert bis die Baugenehmigung vorliegt, voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres beginnen. Durch den geplanten sukzessiven Anstieg der Schülerzahlen soll die Schule so gebaut werden, dass sie ebenfalls nicht sofort ihre volle Größe erreicht. Herr Graff gab an, dass derzeit drei Varianten für dieses Bauvorhaben existieren würden, zwischen denen man nun wählen könne. Diese Privatschule soll dreizügig sein. Zunächst soll die Grundschule, also bis Klasse vier, eröffnet werden, 2020 folgt die Sekundarstufe 1, wenn die vier Jahre Grundschulzeit für die ersten Schüler beendet sind. Für den Bau von Schule und Sporthalle mit eigenem Blockheizkraftwerk werden rund 25 Mio. Euro eingeplant.
Ein weiteres Bauvorhaben von WABE e.V., eine Akademie für die Aus- und Fortbildung von Erziehern, soll parallel zu dem Bau der Schule ablaufen. Zusammen werden diese Gebäude die neue und moderne Bildungslandschaft der „Parkstadt Eggerstedt“ bilden.
Rüstungsexporte – ja oder nein?
Contra: Wie Deutschland von Kriegen in anderen Ländern profitiert.
Von Pressident-Redakteur Henrik
Wenn einem das Thema Krieg und Waffen in den Sinn kommt, denken viele zuerst an Kriege, die zwar schrecklich, doch zum Glück weit weit weg von dem wohlbehüteten und friedlichen Deutschland und Europa sind. Doch die Wahrheit ist eine andere. Viele Kriege betreffen uns mehr als wir denken. Hier sind erst einmal ein paar Zahlen aus dem Rüstungsexportbericht 2013. Rechnet man den Wert der 13.821 genehmigten Waffen- und Rüstingsexporten aus, kommt man auf einen Gesamtverkaufswert von 4,696 Milliarden Euro.
Dass diese Waffen lediglich in die Hände von stabilen Demokratien gelangen, ist eine Illusion. Deutschland liefert scheinbar hemmungslos Waffen an Staaten wie Algerien, Katar, Mexiko, und Pakistan aus. Sind diese Waffen erst einmal verkauft, ist die Kontrolle völlig verloren. Immer wieder landen deutsche Waffen an Orten, wo sie ganz bestimmt nicht hingehören, wie auf Schwarzmärkten in Afghanistan und Pakistan. Bei der Revolution in Libyen fanden Aufständische deutsche G36 – Sturmgewehre in den Residenzen des gestürzten Diktators Gaddafi – inklusive Originalverpackung.
Nun bleibt natürlich die Frage, wenn solche Dinge geschehen: Warum ändert sich nichts?
Politiker und Unternehmen scheinen keine moralischen Bedenken zu haben. Die aktuelle Regierung, insbesondere der Wirtschaftsminister Gabriel, kündigten zwar an, die Exporte einzuschränken, doch viele aktuelle Geschäfte wurden vor einigen Jahren in Auftrag gegeben und genehmigt und können nun nicht mehr zurückgenommen werden. Desweiteren stellten sich insbesondere Mitglieder der CDU gegen Änderungen im Verfahren und eine Verschärfung der Gesetze, da diese Arbeitsplätze gefährden könnten. Dies ist auch das Hauptargument der Unternehmen – laut der SVI (Sicherheits- und Verteidigungsindustrie) sicherten die Rüstungsunternehmen ca. 98.000 Arbeitsplätze, ohne die Zulieferer mitzuzählen. Die Bundesregierung schätzt die Zahl der direkt in der Rüstungsindustrie beschäftigten jedoch auf 80.000 und einige Kritiker sind sogar der Meinung, dass lediglich 20.000 Personen in der Rüstungsindustrie arbeiten. Es fehlen also verlässliche Angaben.
Letztendlich sollte jedoch jedem klar sein, dass es sich hierbei um ein Abwägen zwischen dem Erhalt von Arbeitsplätzen in Deutschland oder dem Erhalt von Menschenleben anderswo ist. Wie ist es dann also vertretbar, dass Deutschland an den zahlreichen Konflikten der Welt auf diese Weise mitverdient?
Pro: Warum die Welt deutsche Waffen braucht.
Von Pressident-Redakteur Jan
Die Rüstungsbranche boomt. Rheinmetall, Heckler & Koch, Diehl, et cetera. Auf die Deutsche Industrie ist Verlass. Das weiß man mittlerweile weltweit. Da verwundert es kaum, dass eine Vielzahl von Verbündeten an unseren hochmodernen Waffensystemen interessiert ist. Der Beschäftigungseffekt der hiesigen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie beläuft sich auf rund 320.000 Arbeitsplätze, das jährliche Beschäftigungswachstum in der Branche liegt bei gut 4%, das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Beschäftigten bei über 60.000€. Ein extrem wichtiger und stabiler Wirtschaftszweig also. Der Export von Rüstungsgütern ist in jenen Unternehmen eine große, lukrative Sparte, womit nicht nur Arbeitsplätze gesichert werden, sondern über Steuern usw. auch die Staatskasse profitiert. Deutschland zählt zu den, politisch und wirtschaftlich, global führenden Nationen. Damit geht auch die Verantwortung einher, sich in instabilen Regionen der Erde zu engagieren. Wir helfen, wenn es darum geht, Sanktionen der UN durchzusetzen, wir helfen, wenn es darum geht, gemeinsam mit Verbündeten den Weltfrieden zu wahren und wir stabilisieren, mit unseren Verbündeten, Staaten, in denen Völkermord, absolute Missachtung von Menschenrechten, oder andere schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit getätigt werden. Das ist oft leider nicht mit diplomatischen Mitteln möglich. Nicht alle unsere Verbündeten haben so eine starke Industrie und Forschung wie wir, und können Waffensysteme, so wie wir, herstellen. Daher verkauft Deutschland Waffen an seine Verbündeten. So für Menschenrechte, Sicherheit und Frieden zu sorgen ist rechtens – auch unter ethischen Gesichtspunkten.
]]>Woher kommt der Wunsch nach Unabhängigkeit?
In mehren europäischen Ländern gibt es in Gebieten den Willen nach Unabhängigkeit, doch warum auf einmal so stark?
Die Bewegungen, die dafür protestieren und sich einsetzen, wie zum Beispiel die Katalanen, sehen sich historisch als eigene Volksgruppe, die lediglich durch lang zurückliegende Ereignisse an einen ungeliebten Zentralstaat gebunden wurden. Im Falle der Katalanen erfolgte dies im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714).
Außerdem spielt häufig der wirtschaftliche Aspekt eine große Rolle. Die Gebiete, die sich abspalten wollen, wie Katalonien in Spanien oder Flandern in Belgien, sind die „Wirtschaftsmotoren“ der betroffenen Länder. In der Wirtschaftskrise mussten diese Gebiete die anderen Landeteile finanziell unterstützen, woraufhin der Glaube in den betroffenen Landesteilen entstanden ist, dass man als eigenständiger Staat viel besser leben könnte.
Diese historischen und ökonomischen Beweggründe begünstigen ein starkes Streben nach Unabhängigkeit, das, wie kürzlich in Schottland geschehen, in einem Referendum über die Eigenstaatlichkeit gipfeln kann.
Zerstört der Wille der Unabhängigkeit Europas Stabilität?
Die Europäische Union basiert auf Demokratie und die Durchführung von Referenden ist ein urdemokratischer Prozess. Wenn durch einen demokratischen Prozess neue Staatsgebilde entstehen, hat dies eigentlich eine eher stabilisierende Wirkung, auch gegen den Terrorismus.
Dagegen spricht aber das Risiko, welches bei einer Abspaltung wirtschaftlich starken Regionen aus einer Gesamtwirtschaft birgt. Länder, die sich zum Teil noch nicht vollkommen von der Euro-Krise erholt haben, würden durch diesen Vorgang in eine weitere wirtschaftliche Krise gestürzt werden. Dies müsste die EU wieder finanziell auffangen und würde zu einer starken Belastung der Gemeinschaft führen.
Dagegen behaupten Befürworter der Unabhängigkeitsbewegungen, dass eine Wiederaufnahme der betroffenen Regionen in die EU dieses Problem lösen würde. Denn die Regionen würde durch ihre Wirtschaftstärke die EU stabilisieren und finanziell unterstützen können.
Ein weiterer Aspekt ist der Punkt der föderalen Strukturen. Die Neuaufnahme von Mitgliedern würde Entscheidungsprozesse verlängern. Die Politik der EU würde langsamer und unflexibler werden und dadurch die Akzeptanz beim Bürger verlieren. Eine Reaktion auf sich verändernde wirtschaftliche und weltpolitische Rahmenbedingungen wäre kaum noch möglich.
Meine Schlussfolgerung ist, dass ein zunehmendes Streben nach Unabhängigkeit verschiedener Regionen tatsächlich eine Gefahr für Europas Stabilität bewirken könnte. Die sich aus den Unabhängigkeitsbestrebungen ergebenden Risiken sind nicht kalkulierbar für die EU.
]]>
Die neue Bildungsministerin Schleswig-Holsteins Britta Ernst (SPD) stellt sich in Pinneberg vor.
„In Schleswig-Holstein soll es nur noch guten Unterricht geben“, erklärte die neue Bildungsministerin des Landes, Britta Ernst (SPD), am Montag, den 4. November bei der Diskussionsveranstaltung „SPD im Dialog“ im Pinneberger Ratssitzungsaal. Besonders wichtig sei hierbei die Notwendigkeit, Schulen mehr Gestaltungsspielraum zu geben sowie die Erarbeitung eines Inklusionskonzeptes weiter voranzutreiben, so Ernst.
Der Kreis Pinneberg rühmt sich nicht gerade als attraktiver Bildungsstandort; marode Schulen, wo Schüler auf ausgegrabenen Fundamenten und mit Presslufthammerlärm im Hintergrund lernen und ein akuter Lehrermangel verursachen große Aufruhr in Eltern-, Schüler-, und Lehrerschaft.
Diesen Unmut bekannte die Pinneberger Bürgermeisterin Urte Steinberg ebenfalls und appellierte an die Landesregierung, dass es trotz der 34,5 Millionen Euro, die im Schulsanierungsplan stecken, noch viel zu tun gebe. Doch die Diskussion bewegte sich schnell in die Richtung Lehrermangel und Unterrichtsausfall an Gymnasien. Kritischen Fragen und Kommentaren von Pinneberger Schulleitern und Lehrern entgegneten die Bildungsministerin und ihr Parteigenosse Kai Vogel (MdL) die Planung eines Vertretungsfonds, um langfristigen Unterrichtsausfall bei länger erkrankten Lehrkräften zu unterbinden. Doch wie soll Geld in einem Vertretungsfond Unterrichtsausfall verhindern, wenn nicht die Lehrkräfte da sind, um Unterricht zu erteilen? Diese Frage stelle unter anderem auch Uta Holst-Timm, Vorsitzende der Pinneberger Schulleiter. Die Bildungsministerin schlug hierzu vor, auch noch nicht an der Schule ausgebildete Lehrkräfte mit abgeschlossenem Studium unterrichten zu lassen.
Für die 811 Schulen und 28 000 Lehrkräfte im Land Schleswig-Holstein stehen 1,45 Milliarden zur Verfügung – die Zahlen der Lehrerstellen müssten unbedingt erhalten und erweitert werden, da die vorherige Regierung aus CDU und FDP plante, 2000 der Stellen einzusparen, betonte Ernst. Doch nun stünden dem Land 36 Millionen Euro mehr zur Verfügung, da durch den kürzlich im Bundestag beschlossenen BAföG-Kompromiss der Bund für die Finanzierung vom BAföG verantwortlich ist – eine enorme Entlastung für die Länder.
Den größten Raum nahm jedoch das Thema Inklusion ein. Die Bildungsministerin berichtete, dass derzeit ein Inklusionskonzept erarbeitet würde, welches in den nächsten Monaten vorgestellt werden soll. Außerdem werden ab dem 01.08.2015 315 Stellen für Pädagogen ermöglicht, die gezielt für die Betreuung von Behinderten und Kindern mit Förderbedarf in der Regelschule eingesetzt werden sollen. Zur Unterstützung der Schulen sollen außerdem in jedem Kreis Zentren für inklusionsfreundliche Bildung errichtet werden. Eine besonders emotional aufgeladene Frage zum Thema Inklusion war, wie man ein Kind im Rollstuhl im Geräteturnen integrieren kann. Eine Frage, die stellvertretend für die große Frage der Inklusion steht, nämlich wie man Schüler mit Handicap so in Unterricht und Aktivitäten miteinbezieht, dass sie sich nicht aufgrund ihrer Behinderung ausgeschlossen fühlen. Das ist sehr schwer, doch Akzeptanz für Schwierigkeiten dabei ist von großer Bedeutung: „Wenn wir den Anspruch haben, ein Kind im Rollstuhl zum Geräteturnen zu animieren, werden wir nicht weit kommen“, so Kai Vogel. Denn Inklusion sei nicht nur ein Problem des Bildungsministeriums, sondern auch eins der Gesellschaft. Pädagogische Arbeit, die für Akzeptanz unter allen Schüler sorgt, ist daher unabdingbar.
Notwendig ist für die Förderung der Inklusion jedoch auch erst einmal die generelle Barrierefreiheit in allen Schulen und Sporthallen, doch dafür fehle das Geld hinten und vorne, kritisierte Bürgermeisterin Urte Steinberg. Hierfür versprach die Bildungsministerin weitere Unterstützung: „Inklusion ist keine Last, Inklusion ist die aktive Umsetzung von Menschenrechten.“
]]>
Ein Blick auf die dunklen Seiten des Sommers 2014. Putin, ISIS und Krieg.
Eigentlich wollten wir nichts über dieses Thema schreiben. Derzeit überschlagen sich die Ereignisse. Täglich, stündlich, minütig. Ukraine-Konflikt und ISIS-Terror. Für eine Schülerzeitung ist es schwer, die politischen Ereignisse des Sommers an seine (hauptsächlich noch jungen) Leser heranzutragen. Schließlich werden die Medien gerade vom Thema Krieg beherrscht. Abschließend hielten wir es dann doch für sinnvoll, euch zumindest einen groben Überblick über die Geschehnisse zu machen. Unsere Ausgaben soll vor Allem eins: Den Leser erfreuen. Aber wir als Schülermedium sehen uns in der Pflicht, auch über die Grausamkeiten des Lebens zu berichten.
Jeder Mensch wird gleich dumm geboren. Oder wird jeder Mensch gleich klug geboren? Darüber kann man sich streiten. Aber in der Sekunde, in der wir alle das Licht der Welt erblicken, haben wir alle eins gemeinsam: Wir wissen eigentlich nichts. Ja, das ist ein komischer Einstieg. Das wissen wir. Aber um nochmal zum Nichtwissen zurückzukommen: Im Laufe eines Lebens lernt der Mensch. Ob er das Richtige oder das Falsche lernt, hängt meistens von den Menschen ab, die einen beeinflussen. Mal lernt man mehr, mal lernt man weniger.
Dieser Sommer ist einer, wie unsere Generation ihn noch nie hatte. Oliver Welke hat ihn in seiner „heute-show“ mit folgenden Worten zusammengefasst: „Krieg, Krieg, Ebola, Scheißwetter.“ Nun gut, das mit dem Wetter hatten wir schon oft. Und auch eine Epidemie hatten wir schon mal. Aber das mit dem Krieg ist neu. Man weiß zwar von den Gefechten im Nahen Osten, dem Bürgerkrieg in Syrien oder den Krieg, den Islamistische Gruppen gegen die westliche Welt führen (wollen). Aber eine vermeintliche Invasion in der Ukraine, ein Kriegsverbrechen auf europäischem Boden und diplomatisches Eiseskälte zwischen mehreren Großmächten sind dann schon etwas Neues für uns. Und da wären wir wieder beim Lernen. Wladimir Putin lernt offenbar nicht. Er lernt nicht aus den Fehlern der Vergangenheit. Und er lernt auch nicht aus den Fehlern der Gegenwart. Ein Putin ist bestimmt nicht blöd. Nein, ganz im Gegenteil. Aber er setzt einiges aufs Spiel. In Deutschland heißt das klassische Zauberwort „Bitte“. In Bayern heißt es „Weißbier“. Und im Kreml heißt es „Novorossiya“. Ein schlichtes Wort, was nichts anderes bedeutet als „Neurussland“. „Novorossiya“ ist ein Gebiet, welches vor Allem den Süden der Ukraine mit einschließt, welches Putin wohl nur zu gerne in sein restliches Russland einverleiben würde. Eigentlich unmöglich, dass man im 21. Jahrhundert ein Staatschef mal eben den Gedanken erhebt, einen souveränen Staat fast komplett einzunehmen. Eigentlich. Am Beispiel Krim hat man ja gesehen, wie eigentlich unmöglich das Ganze ist.
Wie eben schon erwähnt: Der Putin ist nicht blöd. Er hat bloß nicht gelernt. Begriffe wie „Kalter Krieg“, „Eiserner Vorhang“ oder „Balkan-Konflikt“ sind eigentlich Wörter, die einen an das vergangene Jahrhundert erinnern sollten. Das taten Sie bis vor kurzem auch. Jetzt sind die Begriffe aber wieder gegenwärtig. Die europäischen Großmächte sind derzeit mit der Situation ordentlich überfordert. Was macht man mit einem Mann, der macht, was er will? Zur Zeit lässt man ihn noch gewähren. Okay, das stimmt nicht ganz. Da wären wir beim nächsten Zauberwort: Sanktionen. Man verbietet die Einfuhr von Milch, Obst und fährt andere, ähnlich schwere, Geschütze gegen Russland auf. Sicherlich: Wirtschaftssanktionen treffen jeden Statt. Aber ob solche Maßnahmen auch Lektionen für Menschen wie Putin sind? Wohl eher nicht. Man muss sich jetzt irgendwie annähern. Aber wie? Das wissen weder wir, das weiß keine Merkel und auch ein kein Putin. Man hat sich die letzten Monaten in etwas reingeritten, was unfassbar brenzlig werden kann. Die Frage ist: Will der Kreml überhaupt eine Entspannung der Lage? Was will Putin? Und was ist eigentlich dieser Kalte Krieg?
Islamischer Staat Irak und Syrien. Nein, dass ist nicht das arabische Gegenstück von Take That. Das ist auch nicht dasselbe wie Putin, bloß mit Bart. Diese Leute sind etwas ganz anderes. Diese Leute von ISIS denken und lernen nicht. Das sind gottlose Psychopathen. Vermutlich sind sie das Grausamste, was die Welt in den letzten Jahren erlebt hat. Kriege haben selten etwas humanes. Jeder Krieg ist gleichzeitig auch ein Verbrechen. Ein Verbrechen an der Menschheit. In der Ukraine wird ein Passagierflugzeug abgeschossen, in Syrien wirft ein Diktator Sarin-Gas auf sein eigenes Volk und in den von ISIS regierten Gebieten wird jeder abgeschlachtet, der einen ‘falschen’ Glauben hat. In Irak und Syrien beginnt derzeit jene ISIS-Gruppe ihr Kalifat durchzusetzen. So sollen beide Staaten zu einem Islamischem Staat zusammengeschlossen werden. Und das möglichst schnell und brutal. Die ISIS-Leute haben die chaotische Situation im Nahen Osten für sich ausgenutzt und haben schwere Waffen an sich genommen und innerhalb kürzester Zeit große Gebiete eingenommen. Das ISIS-Kalifat besagt, dass es auf der Welt nur eine Religion geben kann. Für alles andere ist kein Platz. Alles, was gegen die Regeln der ISIS verstößt, wird entweder vertrieben, misshandelt oder getötet. Und dabei wird äußerst brutal vorgegangen. Im Internet tauchen immer wieder Bilder und Videos auf, in dem ISIS-Leute vor enthaupteten Gesichtern posieren und so tun, als wäre es das Normalste auf der Welt. Auch vor bekannten westlichen Journalisten wurde nicht haltgemacht. Sie wurden vor laufender Kamera vorgeführt und anschließend geköpft. Der Bundestag hat Anfang September beschlossen, Waffen an die Kurden in Syrien und im Irak zu liefern. Ob das so die einfallsreichste Maßnahme war? Darüber kann diskutiert werden.
Derweil bricht in Deutschland wieder eine Religionsdiskussion los. Man sollte keine Religion an sich verteufeln, das wäre falsch. Allerdings muss immer eine klare Trennlinie gezogen werden. Als Pressident vor gut eineinhalb Jahren beim damaligen Innenminister Hans-Peter Friedrich in Berlin zu Gast war, stellte ein Redakteur einer anderen Schülerzeitung die Frage, ob der ganze Islam denn gefährlich sei. Friedrich beantwortete das ganze souverän mit einem „Nein, natürlich nicht“. Und da hat er sicherlich recht. „Wer heute gegen den Islamismus kämpft, kämpft für einen aufgeklärten, starken, gesellschaftlich selbstverständlich verankerten, erfolgreichen Islam“, so sagte es Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer.Wer eine Religion pauschal ablehnt, der stellt sich gegen Millionen und Milliarden Menschen, die in überwältigender Mehrheit friedlich leben. Und das darf nicht sein, vor Allem nicht heute und nicht jetzt. Die Ereignisse im Nahen Osten müssen schleunigst ein Ende haben. Deutlich sinnvoller als panische Waffenlieferungen an überforderte Kurden ist da ein Einsatz der Friedenstruppen der Vereinten Nationen. Die sogenannten „UN-Blauhelme“ dienen, um den Frieden auf der Welt zu sichern. Diese Leute würden zwar bei einem Einsatz einen Krieg gegen ISIS führen, allerdings wäre das moralisch durchaus vertretbar, da sie dem Schrecken zumindest vorübergehend ein Ende setzen würden.
]]>