Pressident » Leben http://ths-pressident.de Schülerzeitung der Theodor-Heuss-Schule Tue, 31 May 2016 18:11:43 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.8.15 Jenseits aller Vernunft http://ths-pressident.de/jenseits-aller-vernuft/ http://ths-pressident.de/jenseits-aller-vernuft/#comments Sat, 16 May 2015 18:56:02 +0000 http://ths-pressident.de/?p=13962 Foto: actionpress/ Revierfoto

Am 24. März ist die Stadt Haltern am See plötzlich in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. An diesem Tag zerschellte Germanwings-Flug 4U9525 in den französischen Alpen. 140 Menschen sind bei diesem Absturz gestorben, darunter auch 16 Schüler und zwei Lehrer des Halterner Joseph-König-Gymnasiums. Sie befanden sich auf dem Rückflug aus Spanien von einem Schüleraustausch. Nachrichtensendungen rund um die Uhr, Zeitungsartikel über Zeitungsartikel und eine Live-Schalte nach der anderen. Mit der Schreckensnachricht kam auch die Presse nach Haltern. Und viele Journalisten haben sich nicht korrekt verhalten.

Sie waren sofort da. Schon wenige Stunden nach den ersten Unglücksmeldungen standen die Journalisten vor dem Joseph-König Gymnasium in Haltern am See. Erst war es nur der Lokalreporter, doch dann kamen auch die Übertragungswagen von überregionalen und internationalen Fernsehsendern. Die Medien wollten berichten – von den Schülern und Lehrern, die ihre Freunde und Kollegen verloren hatten, von den Eltern, die ihre Kinder nie wieder sehen würden und von der Trauer, die sich wie dichter Nebel über das Gymnasium gelegt hat. Eine Katastrophe wie der Absturz vom Germanwings-Flug 4U9525 stößt in der Öffentlichkeit immer auf großes mediales Interesse. Die Menschen möchten wissen, was passiert ist. Sie interessiert, wer betroffen ist und wie es den Angehörigen der Opfer geht. An den ersten Abenden nach dem Unglück war das Fernsehprogramm aller Kanäle gefüllt mit Sondersendungen. Die BILD-Zeitung druckte in der Ausgabe am Tag nach dem Unglück die letzte Seite komplett in Schwarz und selbst CNN berichtete fast ununterbrochen vom Flugzeugunglück. Doch bei genaueren Betrachtung der Pressewelt fällt auf: Vielen Medien geht es längst nicht mehr nur um die klassische Berichterstattung. Diese wäre ja zu langweilig. Die Berichterstattung muss mitreißen, sie muss den Menschen näher ans Geschehen heranbringen. Es muss eine Atmosphäre geschaffen werden, welche nicht nur Mitgefühl, sondern auch Dramaturgie erzeugt. Und damit diese Art der Berichterstattung ihre Ziele erfüllt, müssen private und moralische Grenzen überschritten – mehr noch; Gesetze gebrochen werden.

Eine Absperrung vor dem Gymnasium in Halter. Foto: actionpress/ Revierfoto

Eine Absperrung vor dem Gymnasium in Haltern. Foto: actionpress/ Revierfoto

Ein großer Schriftzug zierte eine Absperrung vor dem Joseph-König Gymnasium in Haltern. “Kamera distanzieren = Trauer akzeptieren” ist darauf zu lesen. Eine Forderung nach Respekt an Journalisten gegenüber den Angehörigen und Schülern, die auf dem Schulgelände gemeinsam trauern. Knapp 50 Kameraobjektive waren am Tag nach dem Unglück vor der Schule aufgestellt, begleitet von rund 300 Journalisten. Medien aus aller Welt berichteten aus der Stadt am Rande des Ruhrgebiets. Doch aus der journalistischen Arbeit wurde schnell eine Jagd nach den besten Motiven. Die Journalisten, die durch die Absperrung eigentlich auf Distanz gehalten werden sollten, erdrückten in ihrer Masse die Trauernden. Augenzeugen berichten von Szenen wie in einem Zoo-Gehege. Die trauernden Schüler auf der einen, die arbeitenden Journalisten auf der anderen Seite. Wie fühlt sich da ein 16-jähriger Jugendlicher, der möglicherweise zum ersten Mal in seinem Leben mit dem Tod eines näheren Bekannten konfrontiert wird? Es muss wohl ein schlimmes und erdrückendes Gefühl sein. Ein Gefühl, welches keiner erleben möchte und für dessen Erzeugung sich jeder verantwortliche Journalist schämen muss – müsste.

Doch beim Filmen und Fotografieren hinter der Absperrung ist es nicht geblieben. Das erzählt uns auch Mika Baumeister. Der 19-jährige ist Schüler am Joseph-König Gymnasium in Haltern am See und hat das Fehlverhalten der Presse an seiner Schule miterlebt. “Die Berichterstattung in Haltern war nicht in Ordnung” klagt er. Verständlich, wenn man hört, was sich in den Tagen nach dem Unglück in Haltern abgespielt hat. Immer wieder hätten Journalisten die Absperrung nicht beachtet und sich näher ans Schulgelände geschoben. Auch von noch schlimmeren Grenzüberschreitungen berichtet uns Mika: So habe sich ein Journalist als Seelsorger verkleidet, sich unter die trauernden Schüler gemischt, um diese dann in Gespräche zu verwickeln. Ein anderer wiederum habe einen Blumenstrauß mit einem Aufnahmegerät präpariert und diesen dann in die Nähe der Trauernden gelegt. Natürlich hat nicht jede Zeitung, jeder Fernsehsender oder jede Nachrichtenagentur solch indiskreten Taktiken angewendet. Mika erzählt uns, dass es durchaus einen Unterschied in der Berichterstattung zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Anstalten gab: “ARD und ZDF kann man keinen Vorwurf machen, RTL und anderen privaten Sendern dagegen schon.” Auch Boulevardzeitschriften und ausländische Fernsehsender seien in ihrer Vorgehensweise deutlich zu weit gegangen. So hätten mehrere Reporter an den Häusern der Opferfamilien geklingelt und diese auch telefonisch belästigt.

Germanwings-Flug 4U9525 zerschellte in den französiche Alpen Foto: actionpress/ Y.Malenfer - Ministère de l'inté;

Germanwings-Flug 4U9525 zerschellte in den französiche Alpen Foto: actionpress/ Y.Malenfer – Ministère de l’inté;

Seine Erlebnisse von den journalistischen Grenzüberschreitungen veröffentlichte Mika in einem Brandbrief auf seiner Homepage. Innerhalb kürzester Seite trendete dieser in den sozialen Netzwerken und sorgte für große Aufruhr. Nach der Veröffentlichung meldeten sich noch weitere Schüler des Joseph-König Gymnasiums bei Mika und erzählten von weiteren Vorfällen der Medienvertreter. So boten Fernsehsender Schülern Geld für Interviews und Besuchen in Talkshows. Dass die betroffenen Schüler dabei selten älter als 16 Jahre waren, interessierte die Journalisten offenbar nicht. Auch Mika selbst erlebte, wie dreist einige Medien in ihrer Berichterstattung gewesen sind. Bereits wenige Stunden nach Bekanntwerden des Unglücks bekam er einen Anruf mit unterdrückter Nummer auf seinem Haustelefon. Eine große deutsche Boulevardzeitung wollte wissen, in welcher Beziehung Mika zu den Opfern stehe und wie es ihm selbst gehe.

Die achte Ziffer des deutschen Pressekodex besagt, dass “die Berichterstattung  der Medien ihre Grenze im Respekt vor dem Leid von Opfern und den Gefühlen der Angehörigen findet”.  Alle Journalisten kennen diesen Auszug. Doch viele halten sich nicht an das Vorgeschriebene. Die Ereignisse, die sich in Haltern nach dem tragischen Absturz des Germanwings-Flugzeuges abgespielt haben, zeigen, dass einige Presservertreter ihren Beruf nicht verstanden haben. Gewiss ist es die Aufgabe eines Journalisten, für seine Arbeit zu recherchieren und Nachforschungen zu betreiben. Doch auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) ist der Meinung, dass in Haltern Grenzen überschritten wurden. Bereits wenige Tage nach dem Absturz beklagte sie die “rücksichtslose Berichterstattung” einiger Medien. Die Pressestelle ließ im Namen der Ministerpräsidentin gegenüber Pressident verlauten, dass “wir über das Verhalten der Medien noch reden müssen”.

Nachdem die Journalisten die Absperrung am Tag nach dem Unglück noch weiter in Richtung der Trauernden geschoben hatten und auch vor direkten Nahaufnahmen einzelner Personen nicht zurückschreckten, begannen die Schüler des Gymnasiums, den Journalisten die Sicht zu versperren. Sie bildeten eine Menschenkette und stellten sich vor die Kamera- und Fotoobjektive, um das Filmen der trauernden Schüler unmöglich zu machen. Selbsthilfe als Schutz vor der Presse. So weit musste es kommen. Der Trubel in den Medien über Germanwings-Flug 4U9525 hat sich in den letzten Wochen wieder gelegt. Die Presse hat nichts mehr zu berichten, das Interesse der Öffentlichkeit ist gestillt. Doch im Gegensatz zu der eigentlichen Flugzeugkatastrophe wurde das Verhalten der Journalisten in den Medien wenig thematisiert. Die Reporter und Redakteure, die sich Fehltritte erlaubt haben, werden auch bei der nächsten Katastrophe wieder ihre Arbeit verrichten. Sie werden erneut Opfer, Trauernde und Betroffene belästigen, Grenzen überschreiten und Regeln brechen. “Der Aufschrei ist vorbei” sagt Mika Baumeister. “Ich hoffe, dass die Menschenm gemerkt haben, dass das Verhalten einiger Journalisten nicht in Ordnung war.” Das hoffen wir auch. Und dass die Betroffenen endlich in Ruhe trauern dürfen.

Das Kerzenmeer vor dem Gymnasium in Haltern. Foto: actionpress/ Revierfoto

Das Kerzenmeer vor dem Gymnasium in Haltern. Foto: actionpress/ Revierfoto

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Urlaub auf vier Rädern http://ths-pressident.de/urlaub-auf-vier-raedern/ http://ths-pressident.de/urlaub-auf-vier-raedern/#comments Tue, 12 May 2015 08:19:18 +0000 http://ths-pressident.de/?p=13891 Noah von Thun und Yannick Heck haben gerade ihre schriftlichen Abiturprüfungen hinter sich gebracht. Grund genug, um ihre nächste Reise zu planen. Schließlich war ihr erster Urlaub im Auto letztes Jahr ein voller Erfolg:

LIVING VISIONS from Noah von Thun on Vimeo.

Wie kam die Idee zustande?
Seitdem Yannick und ich 14 waren, war es unser Traum, mit einem alten Bulli einen Roadtrip zu machen. Als wir dann alt genug waren, haben wir angefangen ein Konzept zu entwickeln, was wir dann unseren Eltern gezeigt haben. Es kam das „Ok“ und dann ging’s los mit den Vorbereitungen.

Woher hattet ihr das Auto?
Nachdem das Finanzielle geregelt war, haben wir uns auf die Suche nach dem geeigneten Schlitten gemacht. Allerdings nicht nach irgendeinem. Ich habe viel Zeit auf mobile.de verbracht und habe schließlich sie gefunden. Das Objekt der Begierde war ein 1988er T3 von der Post mit stolzen 57 Pferdestärken. Kurz vor Weihnachten sind wir nach Bremen gekommen und haben ‚Alana‘ – so haben wir sie getauft (googelt mal warum) – mit nach Hamburg genommen.

Hattet ihr den Weg und die Stationen vorher geplant ?
Wir haben uns nur zwei feste Ziele gesetzt. Das waren einmal Soulac, nahe Bordeaux, und Moliets, weiter südlich. Insgesamt waren wir an 9 Orten entlang der Atlantikküste, wobei fast alle Stopps spontan waren. Wir konnten anhalten, immer und überall halten und so lange bleiben, wie wir wollten.

Da wir größtenteils ohne Mautgebühren gefahren sind, um Geld zu sparen, haben wir die meiste Zeit auf verlassenen Landstraßen wie dieser verbracht.

Da wir größtenteils ohne Mautgebühren gefahren sind, um Geld zu sparen, haben wir die meiste Zeit auf verlassenen Landstraßen wie dieser verbracht.

Hattet ihr während der Reise mobiles Internet?
Nein. Wir hatten zwar unsere Smartphones dabei, diese wurden aber nur für Musik usw. genutzt. In den seltensten Fällen – unserer finanziellen Lage zu verdanken – konnten wir mal in einem Café oder Restaurant ins WLAN, um den Wellen Forecast (Surf-Wetterbericht) und Sonstiges zu checken.

Wie lange wart ihr unterwegs und wie viele Kilometer seid ihr gefahren ?
Insgesamt waren wir fünfeinhalb Wochen unterwegs und haben genau 4166 Kilometer zurückgelegt.

Unterwegs haben wir Jungs aus Celle kennengelernt, mit denen wir weiter gefahren sind. Die Bullis in Kombination haben oft Aufsehen erregt.

Unterwegs haben wir Jungs aus Celle kennengelernt, mit denen wir weiter gefahren sind. Die Bullis in Kombination haben oft Aufsehen erregt.

Gibt es in der ganzen Zeit ein herausstechendes Highlighterlebnis?
Das ist schwierig zu sagen.. Wir haben über die Zeit so viel Erlebt und so viele Menschen aus verschiedenen Ländern kennengelernt, dass man mit jedem Ort etwas ganz besonderes verbindet. Das Highlight der Reise war es, dass wir völlig auf uns gestellt waren und tun und lassen konnten was wir wollten. Jedes Mal aufs Neue haben wir das Unbekannte erkundet und nie wussten wir, wo wir die nächste Nacht schlafen würden.

In Biarritz sind wir den bisher besten Wellen unseres Lebens begegnet. Allerdings war das Lineup dementsprechend voll, wie man auf dem Bild sieht.

In Biarritz sind wir den bisher besten Wellen unseres Lebens begegnet. Allerdings war das Lineup dementsprechend voll, wie man auf dem Bild sieht.

Wie viel hat euch der ganze Spaß gekostet?
Der Spaß war auf den ersten Blick nicht günstig. Der Bus, die Zulassung, Reparaturen (wovon wir mehr als genug hatten), Steuern, Versicherung, Sprit und natürlich die Kosten für Lebensmittel haben sich summiert.
Die Kosten für die Reise (ohne Anschaffung und Unterhaltskosten für den Bus)  betrugen pro Person zwischen 800 und 1000€, aber so genau haben und wollten wir es nie nachrechnen. Wenn man die Kosten jedoch mit den Erlebnissen ins Verhältnis setzt und es mit einen Pauschal-Urlaub auf Malle vergleicht, ist es viel günstiger. Wir haben teilweise für 5€ am Tag gelebt.

So eine Reise kann nie ohne Zwischenfälle stattfinden. Kurz vor Paris sind wir morgens um 4 auf dem Rückweg mit kaputter Lichtmaschine liegengeblieben und wurden abgeschleppt. Ein sehr, sehr (!) teurer Spaß.

So eine Reise kann nie ohne Zwischenfälle stattfinden. Kurz vor Paris sind wir morgens um 4h auf dem Rückweg mit kaputter Lichtmaschine liegengeblieben und wurden abgeschleppt. Ein sehr, sehr (!) teurer Spaß.

Würdet ihr so etwas wieder machen ?
Wir werden so etwas wieder machen. Diesen Sommer geht es mit den Jungs und einem größeren Bus los. Geplant sind 7 Wochen, der Start wird wieder in Soulac sein und wenn wir Lust haben und es schaffen, fahren wir bis nach Portugal.
Reisen wie diese sind ziemlich wertvoll und ich empfehle jedem, es einmal ausprobiert zu haben.

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Das YouTube-Problem http://ths-pressident.de/das-youtube-problem/ http://ths-pressident.de/das-youtube-problem/#comments Fri, 01 May 2015 17:32:23 +0000 http://ths-pressident.de/?p=13544 Für viele ist YouTube zu einem Bestandteil ihres Alltags geworden. Die meisten Nutzer sehen dies positiv. Denn was ist auch schon dabei? Es klingt nach einer perfekten Platform für Videos im Internet, auf der Videos geschaut, bewertet und kommentiert werden können. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das Milliardengeschäft Youtube und seine Probleme.

Alles geschiet anonym. Du weißt nie, wer sich hinter dem Kommentar versteckt, den du gerade gelesen hast. Möglicherweise der nette Nachbar von nebenan oder doch der komische Typ, der dich auf dem Weg nach Hause so komisch angesehen hat? Außerdem weißt du auch nie, wer deine Kommentare ließt, welche du unter ein Video postet, wenn du mit deinem richtigen Namen online bist. Meiner Meinung nach sollte man nicht mit seinem eigenen Namen unter Videos kommentieren können, da man nie genau weiß, wer alles mitließt.

Viel angreifbarer macht man sich natürlich, wenn man selbst in einem Video zu sehen ist oder einen YouTube-Kanal betreibt. Immer mehr Menschen sehen in YouTube eine Chance, reich und berühmt zu werden – “Fame” zu erlangen. Ein Großteil der Zuschauer sieht sich den Inhalt der Videos an, aber erahnt nicht, wie viel Zeit und Arbeit eigentlich in das Video investiert wurde: Vorbereitung, Drehen, Schneiden und Hochladen. Man sollte sich dazu vorher gründlich überlegen, ob man als Person in einem Video vorkommen möchte, da jeder die Möglichkeit hat, es sich anzusehen. Darüber hinaus muss man sich auch mit den sogenannten “Hatern” auseinandersetzen, die gezielt negative Kommentare unter Videos schreiben, um Kanalinhaber zu verletzen. Simples Ignorieren reicht in vielen Fällen nicht aus, falls die Kommentare in Cyber-Mobbing ausarten.
Ich finde man sollte sich im Vorfeld gründlich überlegen, ob man auf YouTube aktiv sein möchte. Zu berücksichten ist, ob man überhaupt genug Zeit und Motivation dafür hat.

Aber können sich die Filmemacher damit denn tatsächlich über Wasser halten? Die Werbeanzeigen vor, während und nach den Videos bringen den Youtubern Geld ein. Kaum einer gibt zu, um was für einen Betrag es sich dabei eigentlich handelt. Doch wenn man sich viele Videos einiger YouTube-Größen anschaut, wird schnell klar: Ein armes Leben führen sie nicht. Diverse teure Elektronik, eine große Wohnung und mehrere Urlaube im Jahr kommen da schon zusammen und werden natürlich in Vlogs dokumentiert. Wie viel ein Youtuber verdient hängt davon ab, wie lang die Werbeanzeigen sind. Wie oft das Video geklickt wird und wie viele Abonneten der Kanal hat beeinflusst diese Summe ebenso. Was mich an einem Video stört, das eigentlich nur drei Minuten dauert, ist eine Werbeanzeige von eineinhalb Minuten, die ich mir vorher ansehen muss.

Die Zielgruppe von YouTube wird immer jünger. Viele Kinder und Jugendliche nutzen das Videoportal, aber probieren sich auch selbst an Eigenproduktionen, wobei das Mindestalter eines Google-Kontos bei 13 Jahren liegt. Das führt oft zu Kritik in der Kommentarbox. Bei einigen sehr jungen Youtubern ist dies durchaus nachzuvollziehen, da ihre ersten Videos eher unprofessionell und qualtativ schlecht wirken. Allerdings gibt es auch viele junge Youtuber, die ihre Sache gut machen und bei denen ihr Engagement zu erkennen ist. Ich persönlich finde, dass man nicht zu jung anfangen sollte, Videos zu drehen, da man sich in seinem Umfeld sehr angreifbar macht. Möglicherweise fehlt das Selbstbewustsein, das man braucht, um sich gegen die oft unberechtigte Kritik und Unakzeptanz zu wehren.

Es gibt Personen, die YouTube als reines Hobby nutzen, aus Liebe zum Drehen, oder weil es ihnen einfach Spaß macht. Aber es gibt mittlerweile schon zahlreiche Personen, die ihren Beruf daraus gemacht haben. Ich persönlich finde es kritisch, wenn aus YouTube ein Beruf wird, da es ein sehr unsicherer Job ist. Man weiß nie, wann man auf einmal nicht mehr angesagt ist und somit weniger Clicks bekommt, woraus kein sicheres Einkommen folgt. Außerdem kann es später hinderlich sein, wieder einen “normalen” Beruf zu finden, wenn so viele Videos und gleichzeitig Informationen über dich im Internet zu sehen sind. Dafür spricht allerdings ein Beruf in Film und Fernsehen, für den YouTube ein Sprungbrett sein könnte.
Wenn man sich mit der Zeit einen Namen auf YouTube gemacht hat, gibt es die Möglichkeit, einem Netzwerk beizutreten, das Youtuber auf verschiedene Weisen unterstützen soll. Die jungen Talente können ein Vertragsverhältnis mit dem Netzwerk eingehen, worauf sie dem Youtuber dann zum Beispiel einen Raum zum drehen oder benötigtes Equipment wie einen Greenscreen zur Verfügung stellen. Im Gegenzug gibt der Youtuber eine Teil seines erwirtschafteten Geldes dem Netzwerk.

Meiner Meinung nach ist YouTube ist im Großen und Ganzen eine gute Sache. Das farbenfrohe Spektrum an Videos und Genres lädt zum Lachen, Lernen oder einfach nur Entspannen ein. Man sollte das ganze allerdings immer mit ein wenig Vorsicht genießen.

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Ein Mann mit vielen Reisen http://ths-pressident.de/ein-mann-der-vielen-reisen/ http://ths-pressident.de/ein-mann-der-vielen-reisen/#comments Sat, 25 Apr 2015 10:56:12 +0000 http://ths-pressident.de/?p=13817 Es ist der Fahnenmast im Vorgarten, der schon beim Vorbeifahren auffällt. Ganz oben ist ein Kompass befestigt, ein Zeiger richtet sich nach dem Wind aus. An den Flaggenleinen sind je nach Anlass unterschiedliche Flaggen gehisst. Während der Weltmeisterschaft zum Beispiel wehten die Fahnen der jeweiligen Nationen, die gegeneinander spielten. Dass an jedem Morgen die anstehenden Partien aktuell angezeigt wurden, dafür sorgte Gerd Falk, der gemeinsam mit seiner Frau eine Straße von mir entfernt wohnt. Als ich im letzten Jahr über jene Aktion für die Schülerzeitung berichtete, stellte ich bei seinen Erzählungen fest, dass die Fahnen nicht einfach nur zum Blickfang von Fußgängern und Radfahren, dienen. Sie haben vielmehr etwas mit Gerd Falks Lebensgeschichte und seinem früheren Beruf als Schifffahrtskapitän zu tun. Ich wollte gerne mehr darüber erfahren und so besuchte ich ihn bei sich zu Hause und ließ ihn erzählen.

Vor 81 Jahren, im Jahr 1934, wurde Gerd Falk in Tannenberg in Ostpreußen geboren. Das Gebiet gehörte damals noch zu Deutschland, war allerdings durch Polen vom Rest des Landes abgetrennt. Er lebte in einem beschaulichen Dorf. Sein Vater, ein gelernter Schneider, arbeitete an einem Hof als Bauer. Hier hätte er aufwachsen sollen. Doch es kam anders. Als seine Mutter 1938 wahrscheinlich an Typhus erkrankte und kurz darauf verstarb, wurden Falk und seine Geschwister an die Onkel und Tanten der Familie aufgeteilt. Er selbst kam zur Schwester seines Vaters, Tante Ottile, und deren Mann Emil nach Lötzen, einer Stadt, die ebenfalls in Ostpreußen lag.
Neben dem familiären Schicksalsschlag, der die Lebensumstände von Gerd Falk bereits in frühen Kinderjahren veränderte, bahnte sich auch die Zeit an, welche für die gesamte Bevölkerung verheerende Folgen haben sollte. „Alle sprachen vom Krieg, schienen in Sorge zu sein. Als Kind sagte mir dieser Begriff nichts, ich wusste das noch nicht einzuordnen.“ Und zunächst änderte sich für den kleinen Jungen auch nicht viel. Ihm gefiel das Stadtleben in Lötzen gut. Es war etwas los, es gab genug zu essen und lange lebte man in Sicherheit. Onkel Emil und sein Sohn jedoch wurden für den Krieg nach Polen rekrutiert. Genau wie Gerd Falks leiblicher Vater, den er nie wieder gesehen hat. Während die deutsche Armee Polen sofort einnahm, blieb es im nur 50 Kilometer entfernten Lötzen bei Gerd Falk und seiner Tante lange ruhig. Sie führten ein weitgehend normales Leben, Falk ging in die Schule und kam schließlich auch zum Deutschen Jungvolk (Vorstufe der Hitlerjugend). Vom Rassismus bekam er hier wenig mit, stattdessen freute er sich ganz einfach über Dinge wie gute Kleidung, mit welcher er dort ausgestattet wurde. „In meinem Umfeld habe ich vom grausamen Nationalsozialismus lange nichts mitbekommen. Erst später bemerkte ich, dass es noch ganz andere Deutsche gibt.“ Und so bekam er die Folgen des Regimes und des Kriegs erst sehr spät zu spüren. Am 24. Januar 1945. Seine Tante hatte ihn mit einem Paket zur Poststelle geschickt. Diese war zwar offen, gleichzeitig aber menschenleer. Auch in den Straßen des Ortes, in dem 20.000 Menschen gelebt hatten, traf er nur noch zwei Nachbarn. Ein Soldat benachrichtigte ihn und seine Tante schließlich: „Geht lieber heute als morgen von hier weg. Die Russen kommen!“ Tatsächlich sollte kurze Zeit später die finale Großoffensive der Russen Ostpreußen erreichen, die letztlich das Ende des Zweiten Weltkriegs einläutete. Die beiden jedenfalls packten zwei Koffer mit dem Nötigsten – außer ein paar Fotos ließen sie jegliche Erinnerungsgegenstände zurück. Was folgten, waren die schlimmsten Monate seines jungen Lebens: Tagelang marschierten sie in Richtung Westen mit dem Ziel, irgendwo in Sicherheit zu sein. Gerd Falk erzählte mir dabei von Erlebnissen, die ich mir weder vorstellen kann noch möchte. Von Beschüssen aus russischen Flugzeugen, die es immer wieder gab. Verpflegungslager, die nach tausenden anderen Flüchtlingen, welche diese Stelle bereits passiert hatten, bereits leer waren. Ein Güterzug, der sie auf der Ladefläche ein gutes Stück mitnahm, auf dem sie bei Minus 20 Grad aber fast erfroren wären. Der schlimmste Abschnitt sei der Weg über das sogenannte Haff gewesen, eine Strecke übers Eis an der Ostsee, bei dem Flüchtlingswagen samt Pferden teilweise eingesunken und Menschen schreiend ertrunken seien.

Was er dabei gefühlt habe, was er für emotionale Erinnerungen an diese Zeit hat, frage ich ihn. Natürlich viel Angst und Traurigkeit. Doch auch wenn es immer drunter und drüber gegangen sei, ging es doch stetig voran – und schließlich auch an einen sicheren Ort.

Auf diesem Schiff startete Falcks Seefahrtslaufbahn.

Auf diesem Schiff startete Falks Seefahrtslaufbahn.

Dieser Ort war für Gerd Falk und Tante Ottile schließlich das rettende Ufer Fehmarns, wo sie etwa zwei Monate nach Aufbruch aus Ostpreußen per Schiff aus Rügenwalde hingebracht wurden. Es war im März 1945, kurz vor Ende des Kriegs. Auf der Ostseeinsel waren sie nicht nur in Sicherheit. Die Faszination, die Falk für den Inselhafen entwickelte, führte ihn nach seinem Schulabschluss 1949 in den Bereich, der sein weiteres Leben dominieren sollte: die Seefahrt. Als Schiffjunge auf einem kleinen Dampfer, der Kiel und Lübeck vor allem mit Schlachtvieh versorgte, verdiente er seine ersten 25 Mark im Monat. Nach einem Jahr stieg er zum Jungmann auf, wurde anschließend Leichtmatrose und Matrose. Immer größere Touren auf immer größeren Strecken folgten. 260 Mark im Monat seien dabei „richtig gutes Geld“ gewesen, betont Falk. Mit der Zeit kletterte er dann auch noch die Offiziersleiter hinauf und schaffte es nach einem Studium im Jahr 1966 schließlich zum Kapitän. Bei Berichten von dieser Zeit kommt er ins Schwärmen: Über das Sushi-Essen in Japan, dass er schon mochte, als es in Deutschland noch niemand kannte. Die Karibik, in die er vor allem wegen des „guten Klimas“ immer wieder gerne gefahren ist. Oder tiefe Freundschaften zu „sehr aufgeschlossenen“ Brasilianern, die auch nach dem 7:1-Sieg Deutschlands im letzten Jahr nicht abgerissen seien.

Natürlich gab es auch unschöne Fahrten; zum Beispiel wenn Orkane wüteten, bei denen unvorstellbar hohe Wellen das Schiff mächtig zum Schaukeln gebracht hätten. „Aber das gehört eben dazu, wenn man mit dem Schiff um die Welt fährt.“, sagt Falk und erzählt außerdem, dass man ihnen als Deutschen überall sehr freundlich und respektvoll begegnet sei – und das bereits kurz nach dem Krieg. So sei es für ihn ein selbstverständlicher Akt des Respekts gewesen, beim Einlaufen in einen fernen Hafen die Fahne des jeweiligen Landes zu hissen. Flaggen seien für ihn immer noch etwas Besonderes, fast etwas „Heiliges“ – und so lagert seine eigene Sammlung von über 100 Flaggen fein säuberlich sortiert im Dachgeschoss und findet am Mast im Vorgarten ihre Anwendung.

Der Fahnenmast während der WM.

Der Fahnenmast während der WM.

Gert und Monika Falck vor ihrem Fahnenmast.

Gert und Monika Falck vor ihrem Fahnenmast.

Seit 1996 ist Gerd Falk nun im Ruhestand. „Ich habe meinen Beruf seitdem an keinem Tag vermisst. Ich habe das lange genug gemacht und hatte am Ende keine Lust mehr.“ Neben dem Fahnenlager, dem Mast draußen gibt es viele andere Dinge im Hause Falk, die an die Zeit als Schiffskapitän erinnern. Stolz zeigt er mir sein Kapitänsfrack, alte Seekarten und Geschenke von ehemaligen Schifffahrtskollegen.

Als ich mich schließlich nach kurzweiligen zweieinhalb Stunden Unterhaltung wieder verabschiede, fühle ich mich richtig gut. Ich habe zunehmend Bewunderung dafür empfunden, mit welch direkter, ehrlicher und ruhiger Art dieser Mann mit mir über seine persönlichen Kindheitserfahrungen gesprochen  hat. Über eine Zeit, die nicht nur weit zurück liegt, sondern auch im Leben der letzten Generationen zum Glück keine Lebenswirklichkeit mehr darstellt. Und doch halte ich es für so wichtig, sich immer wieder mit diesem Kapitel deutscher Geschichte auseinanderzusetzen. Dieses Gespräch hat mir einen persönlichen Zugang geschenkt und mir deutlich gemacht, zu welch einer privilegierten Zeit ich hier in Deutschland – trotz einiger vor allem globaler Sorgen – leben darf. Gleichzeitig hat es mich gefreut, einen wirklich zufriedenen Mann zu erleben, der trotz furchtbarer Erlebnisse in seiner Kindheit ein erfülltes Leben hatte und hat. Vielleicht liegt das auch daran, dass er jede vergangene Lebensphase für sich heute stehen lassen kann.

Beim Abschied verweist er strahlend auf die blühenden Blumen, die seine Frau jüngst eingepflanzt hat. Als ich schon fast die Auffahrt verlassen habe, sagt er noch: „Es ist schon alles ganz gut für mich verlaufen. Wäre ich in Preußen geblieben, ich wäre wohl nie zur See gefahren, sondern hätte als Bauer gearbeitet.“

Auf diesem Schiff startete Falcks Seefahrtslaufbahn. Das ganze Haus ist gespickt von Erinnerungsstücken an die Seefahrt. Zum Beispiel hängen Knotentechniken an der Wand. Karten, Schiffe, ... ...und noch mehr Karten und Bilder! Einige der über 100 Flaggen, fein säuberlich beschriftet. Gert Falck zeigt die ungefähre des Hafens "Come By Chance", deren Ansteuerung ein großes Abenteuer bedeutete. Dies ist der Beginn des dazugehörigen Reiseberichts an die Reederei. Das alte Kapitänsfrack hängt noch immer im Dachgeschoss. ]]>
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Fantastisch Plastisch http://ths-pressident.de/fantastisch-plastisch/ http://ths-pressident.de/fantastisch-plastisch/#comments Sat, 18 Apr 2015 14:00:22 +0000 http://ths-pressident.de/?p=13585 Foto: changents.com/flickr.com

Segen und Fluch zugleich – über die Konsequenzen des Plastik-Konsums.

Stellen wir uns eine Welt vor ohne Zahnbürsten, Regenjacken oder Laptops, ohne Müllbeutel, Joghurtbecher oder Brotdosen. Kompliziert und rückständig, würde man meinen, unkomfortabel und unhygienisch. Wir müssten auf modernen Luxus verzichten, wären im Alltag rund um die Uhr mit Problemen konfrontiert – Kunststoffe sind für uns lebensnotwendig geworden. Doch es ist wie mit allen Dingen, die das Leben so schön und einfach machen. So ist es mit Schokolade, dem Auto oder der wunderbar effizienten Atomkraft – sie alle haben Nachteile.

Schon der Name sollte uns die Problematik vor Augen führen: Kunststoff. Ein künstlicher Stoff, unnatürlich. Gefeiert als eine grandiose Entdeckung der Menschheitsgeschichte – doch leider sind weder unser Ökosystem noch wir Menschen selbst dazu geschaffen, mit ihr zu leben. Und das hat fatale Folgen.

Die Auswirkungen unseres Plastikkonsums sind fatal – unser Müll ist überall. (flickr.com/ Tambako The Jaguar)

Gerade aus dem Supermarkt ist Plastik nicht mehr wegzudenken. Wurst, Sahne, Toastbrot, Müsli, ja sogar das Gemüse ist teilweise einzeln eingeschweißt. Im Kühlschrank lagern sich Verpackungen, bis sie schließlich im Mülleimer verschwinden- und damit unser Gewissen nicht länger belasten. Wird ja recycelt, denken wir gutmütig und tatsächlich ist Deutschland im Recycling europäischer Spitzenreiter: 2014 konnte mehr als 90% des entstandenen Plastikmülls wieder eingesammelt werden. Leider liegt die tatsächliche Recyclingquote bei nur 43% Prozent, Grund dafür sind kostengünstigere Müllverbrennungsanlagen, in denen das Plastik für energetische Zwecke verbrannt wird. Der Recyclingprozess ist teuer, das liegt vor allem an der aufwendigen Mülltrennung. Hindernisse hierbei liefern Produkte, die Eisen- oder Aluminiumanteile aufweisen, wie Joghurtbecher, von denen der Aluminiumdeckel nicht entfernt wurde, aber vor allem sogenannte Mischkunstoffe, sprich Produkte, die aus verschiedenen Plastikarten bestehen und deshalb für die Sortierungsanlagen schwer zu trennen sind. Denn Plastik ist nicht gleich Plastik.

Praktisch verpackt: Plastik ist aus dem Zeitalter des "Convenience Food" nicht mehr wegzudenken (flickr.com/Reid Rosenberg)

Praktisch verpackt: Plastik ist aus dem Zeitalter des “Convenience Food” nicht mehr wegzudenken (flickr.com/Reid Rosenberg)

Eine glorreiche Entdeckung

Um das nachzuvollziehen, muss man grob die Chemie verstehen, die sich hinter unserem Allround-Material verbirgt: Bei Plastik, einem anderen Wort für Kunststoff, handelt es sich um künstlich hergestellte Polymere. Polymere sind viele kleine Moleküle, die sich zu einem Makromolekül verbunden und vernetzt haben. Die Herstellung kann halbsynthetisch oder synthetisch erfolgen, wobei man bei der halbsynthetischen Herstellung auf natürliche Polymere, wie Zellulose aus der Pflanzenzelle oder Kautschuk, der ursprünglich aus dem Kautschukbaum gewonnenen Grundlage für Gummi, zurückgreift. Mittlerweile werden jedoch auch diese natürlichen Polymere überwiegend künstlich hergestellt.

Häufiger findet generell die synthetische Herstellung von Plastik Anwendung, bei der überwiegend Erdöl, aber auch Kohle oder Erdgas in seine Bestandteile, die Moleküle, zerlegt wird. Um die Moleküle dann wieder zu verbinden, werden unterschiedliche Verfahren angewandt, aus denen verschiedene Arten von Kunststoffen entstehen können, die das Material so vielfältig machen.

Wurstverpackungen, Joghurtbecher oder auch Bierkästen sind sogenannte Thermoplasten, die je nach Festigkeitsgrad eine lineare oder verzweigte Molekülstruktur aufweisen. Im erwärmten Zustand werden sie weich und formbar und bei höheren Temperaturen sogar flüssig. Kühlt der Kunstoff ab, behält er seine neue Form, kann bei neuer Erwärmung jedoch erneut umgeformt werden.

Kochlöffel und Lichtschalter gehören zu den Duroplasten. Ihre Moleküle sind sehr engmaschig verzweigt und der Kunststoff sehr hart. Anders als die Thermoplasten erweichen sie bei der Erwärmung nicht und können, wenn sie einmal ausgehärtet sind, nicht mehr verformt werden.

Als letzte Gruppe gibt es noch die Elastomere, die, wie der Name vermuten lässt, elastisch sind. Ihre Moleküle sind dabei weitmaschiger vernetzt als die der Duroplasten. Auch sie werden beim Erwärmen nicht weich und sind gegen einen Großteil an Lösungsmitteln resistent. Wir finden sie in Reifen, Gummihandschuhen oder Kondomen.

Trotzdem fühlt sich ein Bierkasten anders an als eine Wurstverpackung. Zum einen sind die Kunststoffe nur in diese drei Oberkategorien unterteilt und unterscheiden sich zusätzlich in ihrer chemischen Struktur. So sind unsere Pfandflaschen überwiegend PET-Flaschen, wobei das PET für Polyethylenterephthalat steht, das dann wieder zu der Gruppe der Thermoplasten gehört. Werden nun verschiedene Kunststoffe gemischt, wie dies bei einem Großteil an Verpackungen, beispielsweise bei Chipstüten oder Zahnpastatuben, der Fall ist, landen diese Produkte grundsätzlich in Brennöfen und werden nicht recycelt.

Plastik: So bunt, so vielfältig. (flickr.com/ Geof Wilson)

Hinzu kommt, dass den Kunststoffen Zusatzstoffe, auch Additive genannt, hinzugefügt werden. Zu diesen Zusatzstoffen gehören unter anderem Farbstoffe, Weichmacher oder Gleitmittel. So können genau die Eigenschaften erzeugt werden, die für das Produkt vorgesehen werden. Das Kinderspielzeug wird schön bunt, die Wurstverpackung ist biegsam. Das Produkt ist perfekt – mit einem kleinen Haken, der unserem Auge jedoch verborgen bleibt.

Müllhalde Erde

Was für uns heute fest im Alltag integriert ist, war den Menschen bis Mitte des 19. Jahrhunderts noch vorenthalten. Zwar fanden die vorhin erwähnten natürlichen Polymere bereits früher ihre Anwendung, doch die erste technische Herstellung von Kunststoff 1851 war revolutionär. Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann die Massenproduktion, man erkannte rasch die Vielfalt und den Nutzen eines solchen Stoffes. Und wir begannen unsere Welt zu dem zu machen, was sie heute ist: einem “Plastik Planet”.

Mittlerweile ein alltägliches Bild: angeschwemmter Plastikmüll. (flickr.com/epSos.de)

Leider wahr: Mittlerweile belagert Plastik unseren gesamten Planeten. Werden wir jemals wieder am Strand entlanggehen können, ohne irgendwo zwischen angespülten Algen Plastikreste zu erspähen? Vermutlich nicht. Denn Plastik ist eben kein natürlicher Rohstoff, der innerhalb kurzer Zeit zerfällt und sich abbaut. So kann eine Plastikflasche eine Lebensdauer von 450 Jahren haben, eine Angelschnur treibt noch einmal ungefähr 150 Jahre länger im Wasser. Das Meer als Müllhalde umzufunktionieren war eine der weniger glorreichen Einfälle der Menschheit. Und so sehr ein wenig Sarkasmus aus dieser Aussage herausklingen mag, handelt es sich hierbei um einen Fakt. Denn laut der UNO werden insgesamt 80% des Kunststoffmülls in unsere Meere geworfen. Weltweit sind dies jährlich ca. 6 Millionen Tonnen Müll, ca. 18.000 Plastikteile in jedem Quadratkilometer Meer- ein Hoch auf die Langlebigkeit des Plastiks, ein Hoch auf die unendlichen Weiten des Ozeans.

Und selbst wenn man die rund 100.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel ignoriert, die Jahr für Jahr an unserem Müll verenden, werden auch wir bald die Folgen zu spüren bekommen. Denn während sich der Kunststoff im Meer ganz langsam zersetzt, wird er auch von den Fischen gegessen, die bei uns auf dem Teller landen – und so nehmen auch wir ungewollt die Plastikstoffe in unseren Organismus auf.

Tödliche Verwechslung: Vögel halten den Plastikabfall fälschlicherweise für Nahrung und verenden an diesem. (flickr.com/ Ars Electronica)

Warum wird Babynahrung grundsätzlich in Gläsern verkauft?

Mit dieser Frage bin ich auf die Problematik aufmerksam geworden, denn publiziert werden die Nachteile von Kunststoff selten. Es ist wie so oft: Geld regiert die Welt. 2008 betrug der Gewinn allein von europäischen Plastikherstellern noch rund 13 Milliarden Euro und seitdem ist unser Plastikverbrauch weiterhin angestiegen, das Nachfrageplus beträgt dabei ca. sechs bis zehn Prozent jährlich. In Werner Bootes Dokumentarfilm “Plastic Planet” zeigt sich deutlich, wie negative Auswirkungen des Materials von den Herstellern schlichtweg ignoriert werden – die Wirtschaft läuft, wozu sich Sorgen machen?

Die Antwort darauf versuchen eine Vielzahl von Studien seit Jahren zu liefern: Zwar sind Auswirkung von denen im Plastik enthaltenen Stoffen auf unseren Körper noch nicht genau erforscht, doch schon Fische weisen durch den Verzehr der im Plastik enthaltenen Giftstoffe, wie Bisphenol A, Phthalate oder Flammschutzmittel, Leberschäden auf, auch das Erbgut und der Hormonhaushalt wird verändert. So wurden in plastikmüllverseuchten Gewässern vermehrt intersexuelle Fische gefunden, sprich Fische, die sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtshormone aufweisen.

Ein Fluss voller Plastikflaschen (flickr.com/ changents.com)

Natürlich isst kein Mensch einen Joghurtbecher. Aber um die Giftstoffe aufzunehmen, ist dies leider auch gar nicht notwendig. Denn die Chemikalien sind im Kunststoff nicht festgebunden und können somit nach gewisser Zeit entweichen. Ohne es zu wissen, nehmen wir sie tagtäglich über unsere Atemwege, die Haut und unsere Schleimhäute auf.

Unsichtbare Gefahr?

Besonders Kinder sind gefährdet, wenn die künstlichen Stoffe in unseren Organismus gelangen, womit sich auch meine Frage nach den Glasbehältnissen für Babynahrung klärt. Besonders auffallend sind dabei zwei Chemikalien: Bisphenol A und Phthalate.

Bei Kindern kann es bei der Aufnahme zu Entwicklungsstörungen kommen, denn die Substanzen wirken ähnlich wie das Hormon Östrogen und könnten sowohl Gehirn- als auch Organentwicklungen beeinträchtigen. Erst kürzlich wurde die tolerierbare Aufnahmemenge von Bisphenol A, auch BPA abgekürzt, von 50 Mikrogramm pro Kilo Körpergewicht pro Tag auf 4 Mikrogramm verschärft. Laut Andreas Gies, einem Experten vom Unweltbundesamt in Dessau, gibt es jedoch auch viele Studien, die schon unter dieser Grenze Auswirkungen auf Gehirn und Verhalten nachweisen. Immerhin ist BPA seit 2011 als Bestandteil von Babyflaschen in Deutschland verboten, in Frankreich gibt es ein generelles Verbot für Lebensmittelverpackungen oder Spielzeuge, mit denen Kinder in Berührung kommen. Ein allumfassendes Verbot des Weichmachers ist zeitnah jedoch nicht zu erwarten, dazu sei die Toxikologie der Chemikalie unter dieser Mindestgrenze nicht eindeutig nachweisbar – oder der Einfluss der Plastiklobby lediglich zu groß.

BPA ist in Deutschland als Bestandteil von Babyflaschen verboten- die gesundheitlichen Risiken waren zu groß. (flickr.com/ _hollg_)

Werden Kassenzettel durch Körperwärme erwärmt, kann auch durch bloßen Hautkontakt BPA in unseren Organismus gelangen. (flickr.com/ben_osteen)

Werden Kassenzettel durch Körperwärme erwärmt, kann auch durch bloßen Hautkontakt BPA in unseren Organismus gelangen. (flickr.com/ben_osteen)

Und nicht nur für Kinder scheinen die Weichmacher giftig zu sein. Es gibt bereits mehrere Forschungsarbeiten, die einen Zusammenhang zwischen Bisphenol A oder Phthalaten und neurologischen Schäden, Krebs, Asthma, Diabetes, Fettleibigkeit, Herz-Kreislauferkrankungen und männlicher Unfruchtbarkeit nachweisen. Laut der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA seien diese Studien jedoch weniger aussagekräftig. Eine Gefahr sei unwahrscheinlich, aber auch nicht auszuschließen.

Fest steht jedoch, dass wir längst fast alle BPA in irgendeiner Weise in unseren Organismus eingeführt haben. Laut einer US-Studie, auf die sich das deutsche Ärzteblatt beruft, haben mehr als neun von zehn Mensch BPA im Urin. Ob über eingepackte Nahrungsmittel oder Getränke, auf die sich BPA übertragen hat, unsere Atemwege und sogar über Kassenzettel, die grundsätzlich BPA enthalten und durch die der Weichmacher über unsere Haut in unseren Organismus gelangt- man kann die Aufnahme schlichtweg nicht verhindern. Zwar wird die Obergrenze durch unseren alltäglichen Konsum laut der EFSA nicht überschritten, jedoch lässt diese Aussage den Konsumenten sich möglicherweise in falscher Sicherheit wiegen. Denn laut einiger Studien liegt die Gefahr gerade bei der Aufnahme geringer Mengen der Substanz. Denn durch diese geringe Dosierung kann der Körper sie nicht als solche erkennen und sie als Stoffwechselprodukt einfach über die Nieren ausscheiden – und der Giftstoff bleibt im Körper.

Doch auch hierzu gibt es widersprüchliche Studien, die eine Verbannung von BPA aus unserem alltäglichen Leben verhindern. Wenn man jedoch bedenkt, dass Bisphenol A in Europa einer der meistproduziertesten Stoffe mit Umsätzen in Milliardenhöhe ist, muss man sich als Verbraucher der traurigen Wahrheit beugen, dass die Wirtschaft oftmals mächtiger ist als unabhängige Forschung.

Alternative Bioplastik?

Die Zukunft? Eine Trinkflasche aus Bio-Plastik (flickr.com/ Richard Masoner/ Cyclelicious)

Doch der Trend geht letztendlich doch zurück zum Natürlichen – auch weil uns gar nichts anderes übrig bleibt, Erdöl gehört immerhin zu den endlichen Rohstoffen. So machte man sich auf die Suche nach einer biologisch abbaubaren Alternative zum Kunststoff aus Erdöl- und entwickelte sogenannte Biokunststoffe. Sie werden auf Basis nachwachsender Rohstoffe erzeugt. Als Ausgangsstoffe dienen hierbei Stärke oder die schon anfangs erwähnte Zellulose, beispielsweise aus Mais oder Zuckerrüben. Aus Lebensmitteln Verpackungen herstellen? Viele Kritiker sehen das in Zeiten, in denen 1,3 Milliarden Menschen in absoluter Armut ohne ausreichend Nahrung leben als ethisch nicht vertretbar. Geforscht wird deshalb unter anderem an Plastik aus Lebensmittelresten, beispielsweise aus Fettresten, die in Schlachtbetrieben entstehen.

Auch wird die Eigenschaft des Zersetzens den Biokunststoffen zum Verhängnis, unterstützt wird der Prozess dabei beispielsweise durch Kohlensäure oder Säure aus Säften. Doch die Forschung steht nie still, anfangs dieses Jahres stellten Forscher auf der Grünen Woche in Berlin eine Beschichtung für Bioplastik vor, die Sauerstoff, Aromen und chemische Substanzen vom Inhalt trennen, denn gerade dieser unzureichende Schutz wird Biokunststoffen oft negativ angerechnet. Beim Zerfall dieser neuen Beschichtung soll lediglich Siliciumdioxid enstehen, das sich auch im Großteil der Sandvorkommen als Quarz wiederfinden lässt.

Eine Alternative zum schädlichen Kunststoff? Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis das Konzept “biologisch abbaubarer Kunststoff” vollständig entwickelt ist. Ein plötzlicher Umschwung ist derzeit sowieso noch utopisch – dafür ist der Schrei nach Veränderungen noch viel zu leise. Und verändert wird in unser Welt meist dann erst, wenn es längst zu spät ist.

Ein Leben ohne Plastik?

Aber ist ein Leben ohne Plastik heutzutage überhaupt möglich? Nein. Zwar muss nicht jede Gurke einzeln eingeschweißt sein, genauso wenig brauchen wir für jedes T-Shirt, das wir kaufen, eine Plastiktüte. Aber was würden wir tun ohne Spritzen? Was würde geschehen, wenn die Menschen nicht mehr die Möglichkeit hätten, mit Kondomen zu verhüten oder sich vor Krankheiten zu schützen? Und eine Zahnbürste aus Holz und Tierhaar? War das denn ethisch vertretbar?

Gerade in der Medizin ist Plastik von besonderer Bedeutung. (flickr.com/ Blake Patterson)

Doch wenn ich jetzt im Supermarkt stehe, werde ich nachdenklich. Eine Chemikalie im Körper haben, deren Folgen noch nicht eindeutig getestet wurden? Ein Beweis ist nicht zwar erbracht und doch wird grundsätzlich dazu geraten, Produkte mit Bisphenol A zu meiden. Doch wie etwas meiden, das in solch einer Vielzahl von Verpackungen enthalten und nicht einmal als Inhaltsstoff zu kennzeichnen ist?

Im Internet stößt man bereits auf Menschen, die versuchen, ihr Leben komplett ohne Plastik zu bestreiten. Aber meine Haare künftig nur noch mit Natron oder Speisestärke zu waschen, geht mir dann doch zu weit. Trotzdem liegt der Anstoß für Veränderungen in der Hand der Konsumenten. Es liegt an uns, unseren Plastikverbrauch zu reduzieren, ein Zeichen zu setzen, und andere Menschen aufzuklären. Wir haben uns einen Luxus geschaffen, der mit Vorsicht zu genießen ist – und das sollte jeder wissen!

 

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Drei unvergessliche Wochen http://ths-pressident.de/mein-urlaub-neuseeland/ http://ths-pressident.de/mein-urlaub-neuseeland/#comments Thu, 16 Apr 2015 18:15:49 +0000 http://ths-pressident.de/?p=13896 Meine Neuseeland-Reise – in Bildern!

Es war schon immer ein großer Traum von mir nach Neuseeland zu fliegen. Nicht nur, weil dieses Land so weit von uns entfernt ist, sondern auch, weil es so vielseitig und unerreichbar scheint. Umso mehr freute es mich, als ich erfuhr, dass ich meine Frühjahrsferien auf der Nordinsel Neuseelands verbringen durfte. In diesem Beitrag versuche ich nun euch ein wenig mitzunehmen, in ein wunderschönes Land voller Natur, Kultur und Gegensätze. Hier nun also die schönsten Bilder des schönsten Urlaubes meines Lebens.

Dieses Wohnmobil bot uns für drei Wochen eine Heimat. Mit zwei Schlafecken, einer Küchenzeile, einer Sitzecke, ein paar Schränke und natürlich der Fahrerkabine war es verhältnismäßig komfortabel. "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe" wurden zu 100% in Neuseeland gedreht. Wir haben das Auenland im Norden Neuseelands besucht und ihr könnt mir glauben, es sieht dort genauso aus, wie im Film. Neuseeland ist die Heimat der Maori. Dies sind Ureinwohner, die heute allerdings relativ modern leben. Leider gibt es nur noch vereinzelt traditionelle Stämme. Diese bieten mal mehr, mal weniger touristische Shows an. Neuseeland ist auch ein Land der Adrenalinjunkies. Hier seht ihr mich beim Bungysprung über dem wunderschönen Tauporiver. Neuseeland steckt voller Gegensätze. Riesige Seen,... ...tropischer Regenwälder,... ...wunderschöner Wasserfälle,... ... wunderschöne Strände,... ...Thermalgebiete,...

P.S.: Wenn ihr noch etwas mehr zu meiner Reise erfahren wollt, dann besucht doch mal meinen Blog: tripvalentinnz.wordpress.com

 

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Rad ab? http://ths-pressident.de/rad-ab/ http://ths-pressident.de/rad-ab/#comments Wed, 15 Apr 2015 22:44:32 +0000 http://ths-pressident.de/?p=13597 Es erinnert ein wenig an ein Mountainbike und was man damit anstellen kann, kommt dem auch schon recht nahe. Ganz anders als beim Mountainbike sind allerdings die Kommentare, die man von seinen Mitmenschen bekommt, wie zum Beispiel “da fehlt ja was”. Am treffendsten aber ist “Du hast ein Rad ab”. Schließlich ist hier die Rede vom MUni, was so viel bedeutet wie Mountain Unicycle, also Geländeeinrad. Und hierbei ist der Ausdruck “Du hast ein Rad ab” zweideutig, denn verrückt ist es allemal.

Wie vielfältig ein Einrad sein kann, sieht man an Lutz Eichholz, einem der besten Einradfahrer der Welt.
Wie jeder hat auch Lutz ganz unten angefangen. 1996 wollte seine Schwester Einradfahren lernen und er wurde von seinen Eltern “zum Training mitgeschickt”, wie Lutz es ausdrückt. Wie viel an der Entscheidung letzen Endes bei dem damals Neunjährigen lag, ist ungewiss, sicher ist aber, dass es wohl eine sehr gute gewesen war. Doch auf Dauer in der Halle bleiben, dass wollte der gebürtige Duisburger nicht, vor allem nachdem er während der Einrad-WM, den sogenannten Unicons, welche in China stattfanden, die zu der Zeit wohl besten Einradfahrer im Gelände in Aktion gesehen hat, Kris Holm und Dan Heaton. Den meisten Einradfahrern ist Kris Holm vor allem als Marke ein Begriff, ist Kris Holm doch so mit der qualitativ beste Geländeeinradproduzent.

Sommerurlaub auf Teneriffa – natürlich mit Einrad
(LutzEichholz@TeneriffaCR_StephanieDietze)

Durch diesen Anstoß begann Lutz in seiner Heimat, dem Ruhrgebiet, gemeinsam mit Anderen Einradfahrern die Halden der Region hinabzufahren. Hier übte sich also ein kleiner Junge, der zu diesem Zeitpunkt bestimmt noch nicht gedacht hat, dass er fünfzehn Jahre später einmal sechs Weltrekorde aufgestellt und vier Unicons gewonnen haben wird.
Als sein erstes “größeres” Projekt sieht Lutz die Befahrung der Zugspitze im Jahr 2010, dem mit 2962 Metern Höhe höchsten Berg Deutschlands. ‘Bitte was?’, mag jetzt der ein oder andere von euch denken. Was wollen die denn mit Einrädern auf’m Berg.
Es funktioniert, wenn sich vier Verrückte zusammentun, bergauf mitunter schieben beziehungsweise tragen und bergab immer schön mitstrampeln, schließlich hat so ein Einrad keinen Freilauf. Und wie immer, wenn man sich mit dem MUni unter Leute wagt, kommen von allen Seiten verwunderte Blicke und Kommentare, zu welchen Lutz nur sagt, dass er gegen Ende der Tour “die Kommentare der Wanderer synchron mitsprechen” konnte.
Und trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) der teilweise wirklich skurrilen Kommentare kommt Lutz auf immer neue Ideen. So macht er jedes Jahr einen Sommerurlaub der anderen Art, nämlich eine neue und mitunter auch extreme Tour meist auf einen Berg, aber auch die Alpen hat Lutz mit seinem Einrad überquert – und zwar auf Wanderwegen. Oft ist er in den Sommermonaten in den Alpen unterwegs, um zu trainieren. Im Winter und Frühjahr hingegen liegt dort Schnee und auf diesem ist es deutlich anstrengender beziehungsweise mitunter auch unmöglich zu fahren. Und genau aus diesem Grund hat er für seine letzte große Unternehmung im Sommer 2014 den Damavand ausgewählt. Dieser Berg ist über 5600 Meter hoch und im Sommer eben nahezu Eisfrei. Jeder vernünftige Mensch würde sofort sagen, dass man mit einem Einrad nicht über 5000 Meter mit dem Einrad hinunterfahren kann. Doch erstens sind Extremsportler nie in dem Sinne vernünftig wie es der Normalo als solches empfindet und zweitens kann man es doch. Lutz hat es uns gezeigt und damit ganz nebenbei seinen sechsten Weltrekord aufgestellt, schließlich hat verständlicherweise niemand vor ihm diese Idee in die Tat umgesetzt.
Doch natürlich kann auch der in Kaiserslautern studierende Einradfahrer nicht einfach mal so sagen, er fährt jetzt den Damavand hinunter. Wobei, sagen kann er es schon…
Denn wie jedes größere Unternehmen muss auch eine Einradtour geplant werden. Und da sich der Damavand im Iran befindet, musste hierfür auch einiges an Papierkrieg geführt werden, bis endlich die Einreiseerlaubnis und die Erlaubnis zum Besteigen (oder eher befahren) des genannten Berges vorlag. Und bereits drei Jahre vorher begann Lutz zu trainieren: Denn in über fünftausend Meter Höhe muss jeder Handgriff sitzen, schließlich enthält die Luft dort oben nur noch etwa die Hälfte des Sauerstoffs wie auf Meereshöhe und das Atmen fällt einem deutlich schwerer.
Aber noch eine weitere Sache muss vor der Abreise erledigt werden, schließlich ist solch ein Unterfangen nicht gerade kostengünstig, da solch eine Tour eben auch finanziert werden muss. Doch als Profisportler hat Lutz mehrere Sponsoren, sowohl aus der Einradszene als auch andere größere Unternehmen. Und nach ein wenig Überzeugungsarbeit finanzierten diese ihm auch einen Teil des Projektes. Zudem entstand während der Tour ein kurzer Film über das Unternehmen, was von Sponsoren immer gerne gesehen wird.
Aber bei allem, was Lutz berichtet, stellte sich mir die Frage, ob dieser doch irgendwie verrückte Einradfahrer diese Tour auch gemacht hätte, wenn er damit keinen Rekord hätte aufstellen können. Doch Lutz’ Antwort ist eindeutig. Er “probiere gerne Dinge, für die es noch keine oder wenige Vergleichsprojekte” gebe. Dass dadurch oft Rekorde resultieren, sei ein “schöner Nebeneffekt aber nicht Hauptmotivation.”
Erfolg ist eben doch nicht alles. Ebenso spielt es für Lutz selber auch kaum eine Rolle, dass er bei Weltmeisterschaften so erfolgreich war. Er wolle “Spaß am Sport” haben. Die Erfolge, die dabei entstehen, seien vor allem bei der Vermarktung als Profisportler hilfreich.

Unterhalb des Cima Ombretta Orientale in den Alpen (StephanieDietze_LutzEichholz@CimaOmbretta_CR_MarkusGreber2)

Unterhalb des Cima Ombretta Orientale in den Alpen
(StephanieDietze_LutzEichholz@CimaOmbretta_CR_MarkusGreber2)

Als eine seiner schönsten Touren beschreibt Lutz die in den Dolomiten. Auch hier war ihm wieder etwas gelungen, bei dem das Scheitern von Beginn an eine Möglichkeit war, keine jedoch, die man freiwillig wählt. Und er hat sie nicht gewählt: Der Cima Ombretta Orientale in Italien ist der erste von Lutz befahrene Dreitausender.
Doch Lutz treibt sich nicht nur in den Bergen rum, er fährt auch mit dem Einrad im Park. Das klingt jetzt erst einmal langweilig, macht ja jeder. Doch nicht jeder spannt vor dem Fahren eine Slackline auf. Und kaum ein anderer mag auf die Idee kommen, über dieses gespannte Gurtband auch noch mit dem Einrad zu fahren. Lutz aber fährt dort weiter, als es die meisten zu Fuß schaffen, womit er natürlich den Weltrekord hält: Laut diesem sind es fast sechzehn Meter!

Mit dem Einrad über eine Slackline (LutzEichholz@KAiserslautern_CR_JohannesSchnebele2)

Mit dem Einrad über eine Slackline
(LutzEichholz@KAiserslautern_CR_JohannesSchnebele2)

Und Lutz hat noch lange nicht genug. Im Sommer 2015 will er nach Island und dort die Vulkane noch unsicherer machen, als sie es eh schon sind. Aber ob er dauerhaft sein Hobby als Beruf behalten möchte, da ist sich der 28-jährige noch nicht sicher. Schließlich hat er sein Studium bereits beendet und ist jetzt fertiger Ingenieur. Aber sein Einrad wird er wohl nie in Ruhe lassen. Und dass ist auch gut so, schließlich kann ein solcher Abenteurer einen mit seinen Projekten träumen lassen und vielleicht kann man sich das ein oder andere auch selbst zum Ziel setzen.

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Zu Besuch bei den Champions http://ths-pressident.de/pressident-zu-besuch-bei-den-champions/ http://ths-pressident.de/pressident-zu-besuch-bei-den-champions/#comments Mon, 23 Mar 2015 17:30:27 +0000 http://ths-pressident.de/?p=13680 Es ist der Klassiker im Deutschen Handball. Der THW Kiel gegen die SG Flensburg Handewitt. Zwei der besten Mannschaften der Welt trafen im Achtelfinale der Velux EHF Champions League aufeinander – und wir durften dabei sein.

Begonnen hatte alles mit der Teilnahme am Schülerzeitungswettbewerb der Provinzial Versicherung. Mit unserer Ausgabe 03/2014 konnten wir den 1. Platz zu uns nach Pinneberg holen und wurden von der Provinzial zum Handballspiel nach Kiel eingeladen. Die Begegnung der beiden Teams versprach einiges an Brisanz. Im letzten Sommer trafen Kiel und Flensburg im Finale der Champions League aufeinander, welches die SG Handewitt nach einem langen Krimi für sich entscheiden konnte. Nun gab es das Aufeinanderreifen der beiden Mannschaften schon im Achtelfinale, welches sich wie beim Fußball aus einem Hin- und einem Rückspiel zusammensetzt.  Eine Woche vor dem Spiel in der Landeshauptstadt konnte der THW das Hinspiel in Flensburg 21:30 gewinnen, hatte daher also schon eine gute Ausgangslage für das Rückspiel.

Dominik Klein im Interview mit Pressident Foto: Provinzial

Dominik Klein im Interview mit Pressident
Foto: Provinzial

In Kiel angekommen, stattete die Provinzial uns mit offiziellen Pressekarten der Champions League aus. Wir hatten so die Möglichkeit, auch in Bereiche der Arena zu kommen, in die nur professionelle Journalisten und Funktionäre gelangen. Ausgetragen wurde das Spiel in der berüchtigten Ostseehalle – ein richtiger Hexenkessel, vor dem jeder Gegner großen Respekt hat. Mit unseren Karten hatten wir Zugang zum Pressebereich und auch zur Mixed Zone, wo nach dem Spiel die Spieler beider Mannschaften interviewt werden. Da die Begegnung auch medial für große Aufregung sorgte, rückte Bezahlsender Sky mit seinen Experten Martin Schwalb und Heiner Brand an und übertrug in der ganzen Republik live. Unsere Presseplätze befanden sich direkt hinter dem Tor. So konnten wir das Spielgeschehen gut verfolgen und hatten einen guten Rund-umblick auf die gut zehntausend Fans. Die Stimmung in der Arena war nahezu bombastisch. Die Kieler Fans feuerten ihre Mannschaft durchgängig mit einer unfassbaren Lautstärke an, wie man sie im Sport nur selten erlebt.

Nach dem Spiel in der Mixed Zone Foto: Pressident

Nach dem Spiel in der Mixed Zone
Foto: Pressident

Nach Spielbeginn zeichnete sich schnell ab, dass die Kieler auch das Rückspiel für sich entscheiden werden. Die Flensburger konnten zwar zu Anfang sogar ein paar mal in Führung gehen, jedoch fehlte am Ende die Kraft, den hohen Rückstand aus dem Hinspiel zu egalisieren. Nach 60 Minuten stand es 33:28 für die Kieler, die somit souverän in Viertelfinale einzogen. Das es für die Kieler natürlich nicht einfach war, nach dem erfolgreichen Hinspiel auch im Rückspiel einen kühlen Kopf zu bewahren, befand auch THW-Spieler Dominik Klein: “Wenn du das Hinspiel mit neun Toren Vorsprung gewinnst, musst du mental ganz schön gefestigt sein, damit das Rückspiel genauso gewonnen wird.” Der deutsche Nationalspieler weiter: “Ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Ich freue mich schon aufs Viertelfinale. Die Stimmung war heute wieder einmalig.” 

Besonders aufregend war für uns auch die Halbzeitpause, als uns der Stadionreporter vor über 10.000 Zuschauern ein paar Fragen zu unserer Arbeit stellte. Nach dem abschließenden Besuch auf der Pressekonferenz ging es für uns nach einem ereignisreichen Tag wieder zurück nach Hause. Wir danken der Provinzial für die Einladung sowie die spannenden Eindrücke und wünschen dem THW Kiel weiter viel Erfolg in der Velux EHF Champions League.

 

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Über die Geschichte der Medizin http://ths-pressident.de/medizin/ http://ths-pressident.de/medizin/#comments Thu, 19 Mar 2015 23:36:11 +0000 http://ths-pressident.de/?p=13558 Das Gebäude auf dem Gelände des UKEs

Heutzutage werden fast alle Krankheiten mit moderner Technik behandelt, aber wie war es früher? All das kann man im Medizinhistorischen Museum Hamburg am UKE herausfinden.

Ein Patient kommt mit einem gebrochenem Bein in ein Krankenhaus. Natürlich muss er zuerst geröntgt werden. Doch das kann man erst, seitdem Jahre 1895 als Wilhelm Conrad Röntgen die Srahlen entdeckte. Die ersten Röntgenapparate waren aus Glas und sehr klein. Jedoch stellte man sehr schnell fest, dass solche Apparate sehr gefährlich waren, denn durch das Glas konnten viele Strahlen nach außen gelangen und den Ärzten und dem Röntgenpersonal schaden. Als man die Strahlengefahr erkannte, schirmte man die Röhren ab, z.B. mit Blei-Gummi-Ummantelungen, und ließ die Strahlung zielgerichtet durch eine Öffnung austreten. Nach und nach entwickelten Forscher die Geräte weiter, bis die Technik sogar bei der Anprobe von Schuhen benutzt wurde! Um zu prüfen, ob die Schuhe passten, durfte jeder Kunde kostenlos seine Füße röntgen lassen. Das sogenannte “Schuh-Fluoroskop” (auch Pedoskop genannt) hatte oben zwei zusätzliche Öffnungen, durch die Mutter und Vater schauen konnten, wenn sie ihrem Kind nicht glaubten, dass die Schuhe passten. Die Geräte wurden aber wieder abgeschafft, als klar wurde, welchen Schaden Röntgenstrahlen verursachen können und deshalb nur in sehr wichtigen Fällen verwendet werden sollten.

Ein "Schuh-Floroskop"

Ein “Schuh-Floroskop”

Ein weiteres spannendes Thema, mit dem man sich im Museum näher befassen kann, ist das Mikroskopieren. Das erste brauchbare Mikroskop wurde von einem niederländischen Tuchhändler namens Antoni von Leeuwenhoek gebaut. Es besteht aus zwei kleinen Messingplatten (ca. 5cm groß) zwischen die er eine winzig kleine Kugel befestigte und dahinter das Objekt. Wie er diese kleine Glaskugel herstellte verriet er nie, doch vermutlich zog er einen hauchdünnen Faden beim Glasbrennen und schnitt davon das Ende ab und brannte es wieder. Mit dieser einen Linse konnte er eine 270-fache Vergrößerung erreichen und ein sehr scharfes Bild, dass man damals noch nicht mit einem Lichtmikroskop erzeugen konnte. Seine Erfindung war eine Sensation, denn mit seinen Mikroskopen konnte Antoni van Leeuwenhoek rote Blutkörperchen, Spermien und Bakterien entdecken und näher beschreiben. Wissenschaftler nahmen seine Arbeit auf und entwickelten das Lichtmikroskop weiter.

Das erste Linsenmikroskop

Das erste Linsenmikroskop

In der Ausstellung kann man außerdem noch Moulagen betrachten. Moulagen sind aus Wachs nachgebildete Körperteile und zeigen häufig menschliche Hautkrankheiten. Die Formen dafür werden aus Gips hergestellt. Alle Menschen, deren Krankheit abgebildet wurde, haben noch gelebt. Wenn die Krankheit im Gesicht war, wurde dem Patienten in Schichten flüssiger Gips auf das Gesicht aufgetragen und gegossen und der Patient musste stillhalten, bis der Gips getrocknet war. Das hat meist sehr lange gedauert und manchmal musste der Abdruck mehrmals genommen werden, wenn der erste nicht gelungen war. Einige Moulagen zeigen einen Menschen mit offenem Mund. Dem Patienten musste dann der Wachs in den Mund gegossen werden.
Wenn die Form fertig war, wurde die feste Moulagenmasse erhitzt und somit flüssig. Diese Masse goss man in die Gipsform. Anschließend wurde die Form von der gehärteten Masse durch heißes Wasser getrennt und in Anwesenheit des Patienten in den richtigen Farben angemalt. Früher benutzte man die Moulagen als Anschauungsmaterial für Vorträge zur Ausbildung von Ärzten und Personal. Heute werden Moulagen nicht mehr hergestellt und nur noch in Museen und Ausstellungen gezeigt. Am UKE werden 600 solcher Moulagen aufgehoben.

Moulage einer Frau

Außer diesen Themen kann man noch viel anderes sehen. Ich finde die Ausstellung im Medizinhistorischen Museum  Hamburg am UKE sehr spannend und interessant. Ich habe vieles über die damalige Zeit erfahren.

 

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Veganes Fleisch http://ths-pressident.de/restauranttester/ http://ths-pressident.de/restauranttester/#comments Sat, 22 Nov 2014 15:49:30 +0000 http://ths-pressident.de/?p=13303 Kann man bei Imbiss-Gerichten auf Fleisch verzichten? Wir haben den Test gemacht. 

Ich – bekennender Fleischesser – bekam den Auftrag, das vegane Restaurant “bevegend befried” auf dem Kiez zu testen. Auffallend war hier schon das Wortspiel . Befried befindet sich in der Friedrichstr. 3-5 auf St. Pauli und behauptet von sich, dass das “künstliche” Fleisch genauso schmeckt wie das “normale”. Ich war sehr gespannt, was wohl kommen würde und bestellte ein Jägerschnitzel und einen Black Bean Burger.

Das Ambiente des Restaurants ist gemütlich und – wie sollte es anders sein - natürlich und in grün gehalten. Sehr passend zum Thema. Die Gäste sind zwischen 20 und 40 Jahre alt, umweltbewusst und alternativ interessiert. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich. Sehr schön ist, dass man während man auf die Bestellung wartet, die Zubereitung der Speisen sehen kann, da sich die Küche sichtbar im Restaurant befindet.

Dann kam das Essen - Jägerschnitzel.

Optisch sehr ähnlich zum “richtigen” Fleisch, knusprig und ansprechend zubereitet. Es war relativ saftig und faserig wie richtiges Fleisch. Geschmacklich war schon ein Unterschied zu merken. Zwar anders, aber gut. Mir hat es jedenfalls geschmeckt.

Nun zum Black Bean Burger.

Der Black Bean Burger

Von der Konsistenz her ist er eher trocken, trotzdem aber gut mit Fleisch vergleichbar. Geschmacklich gab es hier einen größeren Unterschied. Ich muss leider sagen, dass er nicht mein Fall war. Die Beilagen waren dafür sehr knackig und frisch zubereitet.

Befried ist günstig: 4,50 € für den Black Bean Burger mit Beilagen und 7,90 € für das Jägerschnitzel mit Pommes und Jägersoße inklusive Salat.

Nach dem Essen fragte ich den Besitzer, seit wann und warum er den Laden betreibe. Seit einem Jahr betreibe er den veganen Imbiss. Er selbst ist Veganer aus Überzeugung und kaufte schon immer nur “Bio”. Er kam dann auf die Idee, selbst ein Restaurant unter dem veganen Grundsatz zu gründen.

Zu den Inhaltsstoffen: Der Käse ist nicht vom Tier, sondern alternativ aus Pflanzenfett. Statt Ei in der Remoulade ist ein indisches, schwarzes Salz enthalten, welches einen schwefeligen Geschmack hat und den Eigengeschmack des Eis ersetzt. Inhaltsstoffe sind 1 Gluten, 2 Soja, 3 Konservierungsstoffe, 4 Zuckerkulör, 5 Geschmacksverstärker.

Mich hat die Idee von diesem Restaurant letztendlich überzeugt, geschmeckt hat es auch. Ich würde wieder in das Restaurant gehen.

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