In der ersten Runde wurde bereits aus den Klassen 6a,b,c,d ein Klassensieger ausgewählt, welcher durch die Klasse bestimmt wurde. In der 5. und 6. Stunde trafen sich die vier Klassensieger mitsamt ihren Begleitern als “Daumendrücker” und “Mutmacher” mit der Jury. Die Jury setzte sich aus Schülern der Oberstufe zusammen.
Die Klassensiegerin der Klase 6a, Christina Rarey, begann. Sie las einen Teil aus ”Miesel und das Glibbermonster” vor. Nach einer kurzen ”Ankreuzpause” für die Jury folgte Luca Feige aus der 6b mit dem Buch “Getrieben”. Nach ihr kam Linus Neufang aus der 6c mit “Wunder”. Zu guter Letzt las Belà Schulsinger aus der 6d aus einem Buch namens “Die Underdocks”. Lange musste sich die Jury beraten, während die Schüler in Begleitung von Frau Krause in der Cafeteria warteten. Nach einer schwierigen Entscheidung stand es 19 (Belà) zu 15 (Christina). Trotzdem entschied sich die Jury für ein Stechen, da Christina sehr schön betont vorgelesen hatte. Beim Stechen musste jeder Kandidat zwei Seiten aus einem unbekannten Buch vorlesen. In diesem Fall war es “Merlin- wie alles begann”. Schließlich konnte Belà die Jury überzeugen.
Wir haben viele neue, vermutlich spannende Bücher für uns entdeckt und Erfahrungen gesammelt. Natürlich hofft die Schule nächstes Jahr wieder auf rege Beteiligung der 6. Klassen am Vorlesewettbewerb.
]]>Nach einer zwanzigminütigen Wartezeit konnten wir endlich bezahlen und zu unserer Reise durch die Welt der Wachsfiguren antreten. Barrack Obama hieß uns Willkommen. Schon wurde das erste Foto geschossen. Nun katapultierte ein Lift uns in den 4 Stock. Er entließ uns in einer uns fremden Welt. An einem Schreibtisch saß Anne Frank, die in ihrem berühmten Tagebuch etwas verfasste. Hier lud uns auch Willhelmina von Oranien an ein Kaffegedeck ein. Das am 30. April verheiratete Königspaar bestehend aus Königin Maxima und König Willem Alexander war in ihrer Hochtzeitstracht gekleidet.
Auch Prinzessin Beatrix und Diana waren sehr gerne bereit, ein paar Fotos zu schießen. Nun wurde es Prominent. Eine vielzahl von Stars tanzten hier in einer Discothek. Mitten drin fletzte sich Robbie Williams auf einem beigefarbenen Sofa dahin. Auch Lady Gaga war mit einer Band in dieser Disco vertreten. Kennt ihr E.T? Der Außeridische, aus dem gleichnahmigen Blockbuster aus dem Jahre 1982? Eher nicht, aber eure Eltern werden bei diesem Namen sicher seufzen. Natürlich durfte er im nächsten Raum nicht fehlen, wo verschiedene Leute aus sehr bekannten Filmen uns Willkommen hießen. “Money Money Money” ich glaube jeder kennt dieses Lied aber wer singt es? Es ist die schwedischen Popgruppe ABBA, eine Legende der Musicscene. Diese Gruppe sang durch den nächsten Raum der unsere Reise fortsetzte. Nachdem wir eine schmale Treppe nach oben stiegen, empfing uns ein Raum mit folgendem Motto: Das Büro der wichtigsten Person der Vereinigten Staaten von America
Wer ist das wohl? Richtig, das Büro von Barrack Obama, der sich allerdings dort nicht befand, da er uns ja schon am Eingang empfing. Allerdings konnte man ehemalige Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten dort ansehen. Madame Taussaud sagte uns in einem der folgenden Räume auch “Hallo”. Als nächstes sah man eine Galerie in der gezeigt wurde, wie eine Wachsfigur ensteht. Nun gingen wir eine Wendel-Treppe hinunter, diese war die letzte Treppe. An deren Ende konnte man Fußballer sehen. Hier endete die Ausstellung und man konnte Souvenirs und Andenken im Souvenir-Shop kaufen. Nun zu meinem Fazit. Mir hat der Besuch in Madame Taussauds Wachsfigurenkabinett sehr gut gefallen. Ich fand es erschreckend aber auch lustig und witzig, wie echt einige Personen dargestellt waren. Sogar auf Tatoos wie zum Beispiel bei Angelina Jolie wurde geachtet. Ich kann jedem einen Besuch empfehlen, denn es ist toll mit seinen Lieblingsstars mal ein paar Fotos zu schießen.
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Schon Wochen vorher wurde viel Werbung gemacht und Karten verkauft, denn das Konzert sollte einmalig werden. Den Anfang machte der Chor der 5a und 5b unter der Leitung von Frau Lange. Sie sangen drei Lieder, wobei jeweils die Strophen von kleineren Gruppen bis zu vier Personen gesungen wurden. Die Fünftklässler überraschten das Publikum mit einem tollen Effekt: Während sie Geboren um zu leben von Unheilig sangen, ging das Licht aus und jeder im Chor holte einen Leuchtstab heraus. So gewannen die stimmstarken “Kleinen” das Publikum mit ihrer Performance für sich. Frau Lange begleitete alle Lieder auf dem Klavier.
Nach diesem Einstieg führte eine Band der Klasse 6c das Programm fort. Diese Band ist ein Schüler-Coaching Projekt, besetzt mit Klavier, Flöte, Gitarre, Schlagzeug und zwei Sängern. Die Band spielte und sang “Set fire to the rain” von Adele. Nun kam die Instrumental-AG, geleitet von Herrn Vorwig. Die kleine Gruppe von 6 Personen spielte “A night like this” von Vincent Digiorgio, “Die perfekte Welle” von Juli und zum Schluss “Rock around the Clock” von Bill Harley. Das letzte Lied brauchte zwar einen zweiten Anlauf, bevor alle Musiker im gleichen Tempo waren, trotzdem applaudierte das Publikum kräftig.
Wieder unter der Leitung von Herrn Vorwig trat nun der Mittelstufenchor auf. Herr Vorwig begleitete den Chor während einem Lied von Adele und einem Lied von Queen auf dem Klavier. Zum Schluss sangen die Schüler noch “We are the world” von Michael Jackson, zusammen mit der Schulband. Diese Begleitete den Chor musikalisch. Nachdem auch der Mittelstufenchor großen Applaus entgegengenommen hatte, spielte nun die Schulband von Herrn Vorwig zwei Lieder. Die Band war mit Klavier, 2 E-Gitarren, E-Bass, Schlagzeug und mit einer Sängerin besetzt. Nach diesem Vorspiel betrat nun endlich Anne von Twardowski, die Pianistin der Gruppe Salut Salon, zusammen mit der Cellistin Sonja Lena Schmid die Bühne. Die Beiden waren die angekündigten Gäste und das Highlight des Abends. Zuvor war in der Schule ein Gedichtwettbewerb ausgeschrieben worden, bei dem jeder Schüler mitmachen konnte. Das Ziel war es ein Gedicht gegen Rassismus zu schreiben. Frau Twardowski sollte dann das Beste Gedicht auswählen und anschließend vertonen. Es kam allerdings zu einer kleinen Änderung. Das Gedicht, was ihr am meisten gefiel, klang, so sagt sie, ohne Musik viel besser. Also las sie das Gewinnergedicht “Unterm rosa Blütenbaum” von Chiara Blume und Rike Ranzenbacher, beide aus der 7d, vor. Doch auch die Musik kam hier nicht zu kurz. Statt ein Gedicht zu vertonen, wählte Frau Twardowki aus jedem der eingesendeten Gedicht eine kurze Passage aus und komponierte so ein schönes, eingängiges Leid zum Thema Rassismus. Zusammen mit Sonja Lena Schmid präsentierte sie dieses dann vor dem gesamten Publikum. Gegen jede Erwartung, spielte Anne von Twardowski nicht auf dem Klavier, sondern auf ihrer Gitarre.
Am Ende überreichte sie den Organisatoren den Leidtext. Jetzt war ersteinmal eine ca. 30 minütige Umbaupause. In der Cafeteria wurden Getränke und Snakcs verkauft. Alle Stühle waren nun in der Aule weggeräumt worden, sodass es genügend Platz zum Tanzen gab. Zu Beginn des zweiten Teiles tanzte ein Tanzgruppe aus Elmshorn zu verschiedenen Liedern. Danach trat die Rockband Sound out of the dark, bestehend aus fünf Schülern der THS. Laute Rockmusik erfüllte die Aula, als die Band ihr Repertoire präsentierte und gute Stimmung verbreitete. Als letzte Band an diesem klangvollen Abend kam Jan Pape mit seiner Band. Jan Pape ist ein ehemaliger Schüler der THS und tritt mit seiner Rockband seit langem auf verschiedenen Konzerten auf. Auch diese Band rockte mit einem gewaltigen Sound die Aula. Spätenstens jetzt dröhnten Allen die Ohren und der letzte Akkord für heute war gespielt.
]]>Insgesamt waren 2000 Besucher jeglichen Alters vom 20. bis zum 21. September auf dem Sportplatz in Kummerfeld anzutreffen. Das Wetter spielte auch wieder mit, es blieb trocken, meist sonnig und bietete den insgesamt 16 Bands eine super Grundlage, um für die Fans und Neugierigen spielen zu können – sogar Musiker aus Dänemark und Portugal standen auf der Bühne. Allerdings verspäteten sich einige Bands, bedingt durch einen Stau auf der Autobahn, was der Stimmung jedoch nicht geschadet hat.
Der Vorverkauf des Ackerfestivals erfüllte seinen Zweck: Die Tickets, mit denen man auf dem Campinggelände übernachten durfte, waren schnell ausverkauft. Ansonsten wurden auch noch Zwei- sowie Ein-Tag(e)-Tickets angeboten. Nachdem wir unsere Zwei-Tage-Tickets zusammen mit unserem Personalausweis vorgezeigt haben, haben wir die festivaltypischen Bändchen um das Handgelenk geschnürt bekommen. Dabei durfte das vorgegebene Formular nicht fehlen, denn Besucher unter 16 Jahren durften das Gelände nur in Begleitung eines Elternteils betreten, Besucher über 16 und unter 18 Jahren nur mit ausgefülltem Formular. Freitag startete der Tag um 16:00 Uhr und Samstag schon um 13:00 Uhr. Essen und Trinken von zu Hause war natürlich nicht erlaubt und musste bei der Kontrolle abgegeben werden. Auf dem Festivalgelände wurden Getränke und Speisen für alle Geschmäcker angeboten, es war für jeden etwas dabei. An dem Fanartikel-Stand konnten CDs und sonstige Artikel der Bands erworben werden und für diejenigen, denen es zu laut war, gab es zudem Ohrstöpsel – selbstverständlich gratis.
Wenn auf der großen Bühne einmal Ruhe war und die fleißigen Helfer das Equipment umstellen mussten, ging es auf einem viel kleineren Podium, genauer gesagt einem kleinem Fahrzeug mit überdachter Ladefläche, weiter. “Die Wohnraumhelden” haben ihre Lieder zum Besten gegeben und sind schon zur Tradition geworden. Nähere Informationen samt Auflistung der Bands gibt es auf der Seite des Festivals: www.ackerfestival.de/?m=pages&c=bands_2013
Der Ackerfestival e.V. wurde im Januar 2006 gegründet und schafft es seitdem in jedem Jahr für eine gemütliche Atmosphäre zu sorgen. Viele loben das “kleine aber feine” Event und freuen sich auf die kommenden Jahre. Karten für 2014 gab es bereits an dem Merchandise-Stand.
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Am Anfang zweifelten aber viele daran, dass die Deutschen ihren Titel verteidigen wollten, da das Team völlig unerfahren ins Turnier ging. Namen wie Melanie Leupolz, Sara Däbritz, Leonie Maier oder Jennifer Cramer hatten zuvor nur wenige gekannt. Nicht weniger als 6 Stammspielerinnen konnten verletzungsbedingt nicht mal mit nach Schweden kommen.
Das erste Spiel gegen die Niederlande bestätigte die Zweifel: Die Deutschen Frauen kamen nicht richtig in die Partie, es gab keine klaren Torchancen und am Ende hatten sie sogar noch Glück, dass die Niederländerinnen nicht in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielten. Es kam auch noch dazu, dass viele die Deutsche Bundestrainerin kritisierten und forderten den Deutschen Fußballbund auf, sie, wenn die Mannschaft in der Vorrunde scheitern sollte, zu entlassen. Doch Silvia Neid ignorierte all dies und arbeitete die Fehler des ersten Spiels gemeinsam mit der Mannschaft auf.
Pünktlich zum zweiten Spiel gegen Island fingen sich die Spielerinnen und gewannen dieses Spiel nach einer zwar immer noch nicht hochklassigen Partie, aber dank einer kämpferischen Leistung mit 3:0. Im dritten und letzten Spiel gegen Norwegen ging es dann um den Gruppensieg. Doch in diesem Spiel wurde deutlich, dass Stammkräfte fehlten. Fehlende Routine war ausschlaggebend für die 0:1 Niederlage. Doch letztendlich war das dann auch allen egal, da die Deutschen ja weiter waren.
Im Viertelfinale mussten die Frauen dann Italien besiegen, um ins Halbfinale zu kommen. Sie schafften dies mit einem 1:0. Doch schon im Vorfeld, bevor überhaupt ein Spiel der Viertelfinalrunde stattgefunden hatte, gab es heftige Diskussionen darum, dass zwischen Dänemark und Russland gelost wurde, wer in diese Runde kam. Die glücklicheren Siegerinnen dieses “Losduelles” war Dänemark. Im Halbfinale wartete auf die Deutschen dann ein ziemlich harter Brocken mit Gastgeber Schweden, die den Heimvorteil natürlich nutzen wollten. Vor knapp 17.000 Fans in Göteborg machten die Deutschen Mädels den Schweden einen Strich durch die Rechnung. Dzsenifer Marozsan traf in der 33. Minute zum verdienten 1:0 und ließ sich anschließend von ihren Mannschaftskolleginnen feiern. Die Deutschen verwalteten das Ergebnis über die gesamte Spielzeit gegen tapfer kämpfende Schwedinnen. Im Finale kam es dann zu einem Duell, das es auch schon in der Gruppenphase gegeben hatte: Deutschland (Titelverteidiger) gegen Norwegen. Die Deutschen Mädels hatten ja noch eine Rechnung mit denen offen. Die Niederlage wollten sie schnell vergessen machen, so begannen sie auch zu spielen: schnell, sicher und mit langen Bällen. In der ersten Hälfte hatten sie dann auch die entsprechenden Chancen, doch diese wurden vergeben.Außerdem gab die Schiedsrichterin einen unberechtigten Elfmeter für Norwegen, doch Torhüterin Nadine Angerer parierte diesen. Zur zweiten Hälfte brachte Silvia Neid für Lena Lotzen vom FC Bayern München Anja Mittag vom schwedischen Klub LdB FC Malmö. Dies zeigte sich schon drei Minuten später als richtig. In der 48. Minute schloss Mittag nach Vorlage von Celia Okoyino Da Mbabi (Jetzt:Sasic) einen Konter perfekt ab. Dann war wieder der große Moment von Nadine Angerer, auch einen zweiten unberechtigten Elfmeter hielt sie und damit auch die deutsche Führung. Die Deutschen verwalteten das Ergebnis bis zum Schluss und durften sich dann letztendlich über den achten EM Titel freuen, es war schon der sechste in Folge. Am Ende war, neben Angerer, Silvia Neid die große Gewinnerin, da sie es mit dem Titel allen bewiesen hatte, dass sie durchaus in der Lage ist, Titel mit einer neuen Mannschaft zu gewinnen.
]]>“GOLD – DU KANNST MEHR ALS DU DENKST” erzählt die bewegenden Lebensgeschichten dreier außergewöhnlicher Menschen und Spitzensportler: Henry Wanyoike, blinder Marathonläufer aus Kenia, Kirsten Bruhn, querschnittgelähmte Schwimmerin aus Deutschland, und Kurt Fearnley, australischer Rennrollstuhlfahrer.” – http://www.du-bist-gold.de/
“Eine unerwartet gute Umsetzung des Themas in Form einer Dokumentation.” – Schüler der 11. Klasse
“Der Film war sehr interessant und aufschlussreich, auch auf emotionaler Ebene sehr ansprechend.” – Schüler der 10. Klasse
Hier eine Weiterleitung zu einem Beitrag, in dem David Hock über Erlebnisse und Begegnungen in Bezug auf GOLD schildert: /?p=8905
]]>Foto: Morellino, pixelio.de
]]>Die Brennnessel ist meist das allererste Grünzeug, das (von lauten Wutausbrüchen begleitet) im eigenen Garten vernichtet wird. Doch eigentlich sollten wir ihr dankbar sein, denn als Heilpflanze erfüllt sie wichtige Dienste. Doch da die Brennnessel allen, die ihr zu nahe treten, ein schmerzhaftes Andenken verpasst, ist sie bei vielen Menschen sehr unbeliebt.
Schuld am brennenden Schmerz bei der Berührung von Brennnesseln sind winzig kleine Brennhaare, die sowohl an Stängeln und Blättern zu finden sind. Sobald man diese streift, brechen die Spitzen der Brennhaare ab. Sie wirkten vorher als “Schutzhülle”. Ohne diesen Schutz können die unteren Teile des Brennhaares frei zur Geltung kommen. Sie stechen in die Haut und hinterlassen kleine Wunden. In diese Wunden spritzt die Brennnessel ihre Brennflüssigkeit, welche einen brennenden Schmerz, schmerzhafte Quaddeln und Entzündungen verursacht.
Die Brennhaare schützen die Brennnessel davor, von großen Tieren gegessen zu werden. Ein spannender Trick für alle, die sich keine Handschuhe anziehen wollen: Die Brennhaare brechen nur, wenn man die Brennnessel von oben nach unten anfasst. Von unten nach oben kann sie jedoch relativ gefahrlos angefasst werden!
Die komplette Pflanze, sogar die Wurzeln, haben eine heilsame Wirkung. Besonders beliebt ist die Brennnessel bei rheumatischen Beschwerden. Betroffene Menschen gehen barfüßig durchs Brennnesselfeld und nehmen auch brennende Schmerzen in Kauf. Denn die Reizungen auf der Haut sorgen dafür, dass die Durchblutung angeregt wird. Auf diese Weise können Giftstoffe, die an den Entzündungsherden zu finden sind, abgebaut werden.
Auch in der Küche kommt die Brennnessel gerne zur Verwendung. Die Blätter von sehr jungen Pflanzen tragen noch keine Brennhaare und werden deswegen häufig in Suppen oder Salaten beigemischt. Sie enthalten wertvolle Vitamine und Mineralsalze.
Brennnesseltee wirkt sich entwässernd auf den Körper aus. Nicht nur bei Harnwegserkrankungen, auch bei vielen weiteren Erkrankungen wie Haarausfall oder Allergien kommt der natürliche Tee zur Anwendung, der auch für Kinder gut vertragbar ist. Aufgrund seiner vielfältigen Heilmöglichkeiten schätzen viele Liebhaber ihn als den besten Kräutertee in unseren Breiten.
57 Jahre nach Christus fand die Brennnessel Erwähnung beim römischen Dichter Catull. Schon damals soll die grüne Pflanze gegen Husten und Schnupfen geholfen haben.
In all den Jahrhunderten, in denen die Brennnessel bereits Verwendung fand, entstanden viele Bräuche. Hier eine Auswahl:
Mythen |
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Welche Bedeutung die Brennnessel in unserer Geschichte hatte, zeigt die Tatsache, dass während des 2. Weltkrieges der Export von Brennnesseln von Deutschland nach England zeitweise gestoppt wurde, weil sie als Heilmittel die Verwundeten hätte gesunden können. Zusätzlich wurde sie damals wegen ihrer grünen Tarnfarbe zur Herstellung von Armeekleidung genutzt.
Foto oben: Luise, pixelio.de
]]>Ich liege gemütlich in meinem Lümmel-Sitzsack und lese gerade ein dickes Buch. Nebenbei stopfe ich mir meinen Bauch mit Schokolade voll und höre das neuste Album von Linkin Park. Da kommt mir ein Gedanke: Wie lange wird es wohl dauern, bis ich nicht mehr mit einem schweren Wälzer hier sitze, sondern ein leichtes E-Book nutze?
Ich mache mich daher schlau, woher das E-Book kommt. 1996 kamen die ersten PDAs (Personal Digital Assistant – kleine tragbare Computer, vergleichbar mit einigen Funktionen unserer heutigen Smartphones) auf den Markt und waren eigentlich zum Verwalten und Anlegen von Terminen und Kontakten gedacht, konnten aber auch Texte anzeigen. Da diese Erfindung ziemlich teuer war und wenig Buchtitel zur Auswahl hatte, wurde der Verkauf 2003 wieder eingestellt.
2007 brachte Amazon die erste Version des „Kindle“, ein E-Book, das knapp 292 Gramm wog, mit einer erweiterten Anzahl an Büchern heraus. Seitdem läuft das Duell: Print gegen Digital.
„Seit zwei Jahren bröckeln die Buch-Umsätze – und die Entwicklung wird sich beschleunigen. Der stationäre Buchhandel verliert weiter, seit fünf Jahren geht es im Grunde nur bergab“, schreibt der Spiegel und ergänzt: „Und dann gibt es da noch das E-Book, das bei den Verlagen lange verpönt war. Es ist zwar noch ein Minderheitsphänomen, aber die Wachstumsraten sind enorm. Lasen vor zwei Jahren nur vier Prozent der Deutschen digitale Bücher auf Geräten wie Kindle und iPad, sind es heute bereits elf Prozent. Und in den USA machen E-Books bereits mehr als 15 Prozent des Buchhandelsvolumens aus.“
[two]E-Book:
Mich hat dieses Thema nicht mehr losgelassen. Also bin ich zum “Bücherwurm”, einer lokalen Buchhandlung in der Pinneberger Innenstadt, gefahren und habe mit Antje Schirmer, Geschäftsführerin des Buchladens, und der Buchhändlerin Monika Frömming über die Zukunft des Buches geredet.
Dort habe ich erfahren, dass die Nachfrage nach E-Books größer wird. Manche Kunden kaufen regelmäßig digitale Bücher. Leser, die E-Books nutzen, gehen durch alle Altersgruppen, zum Beispiel Familien, die sich Urlaubslektüren kaufen oder Schüler, die ins Ausland gehen.
Der Kunde bleibt aber trotzdem dem Papierbuch treu. Die Buchhändlerinnen sagten auch, je nachdem, welchen Reader man sich kauft, ist man abhängig vom Buchhandel. Das Kindle zum Beispiel ist eng geknüpft an Amazon. Diese Übermacht wird den Markt verändern. Es gibt aber auch Reader, die shopunabhängig sind.
Der Verdienst an E-Books ist im Bücherwurm noch minimal, erklären beide Bücherexperten. Sie sind positiv gestimmt und Antje Schirmer meint zur Frage, ob es in Zukunft noch traditionelle Buchläden geben wird, dass Buchhandlungen nicht aussterben werden. Aber größere Läden werden sich verkleinern müssen und sich verändern.
Schon jetzt werden auch andere Produkte wie Schokolade und Deko (Non-Books) angeboten. Bei der Leipziger Buchmesse 2013 gab es eine ganze Etage zum Thema „Buchdruckkunst“ (z.B. Bücher mit besonderen Illustrationen, Bildbände). Diese speziellen Angebote werden auch in Zukunft vor allem über Buchhandlungen verkauft werden. Auch Kinderbücher werden weiter gedruckt. Eine Umfrage in den USA und in England hat ergeben, dass 69% der Eltern ihren Kindern noch Bücher aus Papier kaufen.
Der Kunde wird durch das Netz selbstständiger. Persönliche Beratungen sind jedoch oft individueller, weil gerade in kleinen Läden eine Kundenbeziehung besteht. Im Internet ist dies oft nur durch eine technische Berechnung wie „Kunden, die diesen Artikel kauften, kauften auch…“ gegeben.
Die Buchhändler befürchten aber nicht, dass sich die Kunden, wie in anderen Branchen üblich, bei ihnen gut beraten lassen und dann bei einem anderen Anbieter im Netz kaufen, da es noch die Buchpreisbindungen gibt. Der Bücherwurm hat sich der Initiative „Lass den Klick in deiner Stadt“ angeschlossen, damit die Gewerbesteuern im Ort bleiben und kleine Läden nicht schließen müssen.
Das Fazit von Antje Schirmer ist: „Ich hoffe, dass es Buchhandlungen noch lange gibt und dass Kinder mit Papierbüchern aufwachsen, denn ein Buch enthält immer viele Erinnerungen.“
Zu Hause habe ich noch einmal recherchiert. Während der Bücherwurm sich keine Sorgen um Umsatzeinbußen wegen des E-Book-Trends macht, klagen andere Buchhandlungen bereits seit Jahren über die Ausweitung des Handels im Internet.
So wird zum Beispiel die große Thalia-Buchhandlung Große Bleichen in Hamburg Anfang 2014 schließen.
Im Börsenblatt las ich: „Thalia hat aus Sicht des Konzerns unter den veränderten Kaufverhalten der Kunden zu leiden. Auf vergleichbare Basis verzeichnete die Sparte im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Umsatzrückgang von 2,3% auf 915,2 Millionen Euro.“
Der Buchhandel versucht aber auch, als weiteres Standbein, ins Internetgeschäft einzusteigen. Man kann zum Beispiel auf der Internetseite einiger Buchhandlungen, so auch des Bücherwurms, Bücher kaufen und sich diese nach Hause liefern lassen bzw. in digitaler Form erwerben.
Jetzt sitze ich wieder in meinem Zimmer und lese.
Gerade habe ich mir online ein Buch aus der Bibliothek ausgeliehen. Auch im Urlaub werde ich aus praktischen Gründen meinen neu ergatterten E-Book-Reader mitnehmen.
Eine Geschichte aus Papier werde ich aber trotzdem nicht zum Tode verurteilen. Bei manchen Romanen muss ich einfach das Rascheln der Blätter hören und den Duft des Papiers riechen.
Ein Zimmer ohne Bücher kann ich mir auch nicht vorstellen!
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Der Hangar 6 der Lufthansa in Hamburg bot am Abend des 26. Februars ein mehr als ungewohntes Bild. Statt Flugzeugarbeiten stand eine außergewöhnliche Filmpremiere mit außergewöhnlich vielen verschiedenen Gästen auf dem Programm: Der Film “GOLD – Du kannst mehr als Du denkst!” zog 1.300 Personen aus Politik, Sport und Showbusiness in den “größten Kinosaal Deutschlands”, wie es Tom Buhrow einleitend formulierte. Dabei war es nicht nur der größte, sondern auch der inklusivste: Durch die Barrierefreiheit konnten auch zahlreiche Rollstuhlfahrer an diesem einzigartigen Event teilnehmen. Und von einer lapidaren und gleichzeitig tiefsinnigen Botschaft ergriffen werden.
Du kannst mehr als Du denkst! Diese Aussage prägt den Film. Sie wird durch drei Ausnahmesportler personifiziert, die sich dieses Motto in ihr Herz geschrieben haben. Kurt Fearnley, Rennrollstuhlfahrer aus Australien. Kirsten Bruhn, Schwimmerin aus Neumünster. Und Henry Wanyoike, Läufer aus Kenia. Alle drei haben Gold-Medaillen gewonnen, Rekorde aufgestellt. Ihre Biografie zeigt einen Weg des Siegens auf, der sie zu glücklichen Sportlern und Menschen gemacht hat. Doch die Wurzeln ihrer eigenen Geschichte haben das nicht vorhersehen lassen und die Bedingungen zu ihrem jetzigen Erfolg erheblich erschwert: sie mussten Schicksalsschläge hinnehmen, die sie zu körperlich behinderten Menschen gemacht haben.
“Ich wünschte mich auf die Wolken, die ich durch das Krankenhausfenster sah!” Wenn Kirsten Bruhn beginnt, über ihren Unfall zu sprechen, kommt einiges in ihr hoch. Halbweinend berichtet sie von dem Vorfall, der aus ihr, einer attraktiven, jungen Frau, welche die Flexibilität ihres Lebens genossen hat, eine im Rollstuhl sitzende Patientin hat werden lassen. Sie war mit ihrem Freund im Urlaub auf der griechischen Insel Kos gewesen, er überredete sie zu einer Motorrad-Spritztour über die Serpentinen.
Gegenverkehr in der Kurve, Abkommen von der Straße. Kirsten merkte aus dem Liegen, dass sie ihre Beine nicht mehr bewegen konnte. Nach unendlichen vierzig Stunden gelangte sie mit einem Hubschrauber schließlich in eine deutsche Klinik. “Das mit dem Laufen, das können Sie vergessen!” An diesen Satz, den ihr ein Arzt ziemlich teilnahmslos entgegenbrachte, erinnert sich Kirsten heute noch. Es war wie ein Schlag ins Gesicht! Die damals Anfang Zwanzigjährige fühlte sich durch diese unvorhersehbare Querschnittlähmung ihrem schönen, unkomplizierten, normalen und vor allem selbständigen Leben beraubt. Wie sollte sie mit einem Rollstuhl den Tritt ins Leben zurückschaffen? Wie sollte sie ihren Alltag meistern können? Doch am wichtigsten, was an ihrem neuen Leben, das nach der Krankenhausentlassung, wäre für sie ein Grund, dem alten, jenem vor dem Unfall, nicht für immer nachzutrauern? Kirsten Bruhn hat über ein Jahrzehnt gebraucht, um solche Gründe zu finden und zu fixieren.
Auf eine ganz andere Weise ging es Henry Wanyoike sehr ähnlich. Er verlor mit 20 Jahren über Nacht sein Augenlicht. Ein junger Kerl, der in der Schule der schnellste Läufer gewesen war, musste sich auf einmal in einer deutlich ungeordneteren Infrastruktur, als wir sie kennen, zurechtfinden, ohne dabei vor Augen zu haben, was wirklich passiert.
Es war schwer für ihn, einen festen Standpunkt im sozialen Umfeld zu finden. Die Mitmenschen behaupteten sogar, die Familie müsste durch einen Fluch belastet sein, auf den die Erblindung zurückzuführen wäre. Henry wurde orientierungslos, verfiel in Depressionen. Erst eine 1997 entstandene Augenklinik hilft ihm allmählich aus seiner Mutlosigkeit.
Kurt Fearnley, der dritte Protagonist, hat eine solch radikale Lebensveränderung nicht durchlitten. Er lebt von Geburt an anders. Selbst bemerkt, so sagt der Australier, habe er das zum ersten Mal erst mit dreizehn Jahren auf dem Gymnasium. Ihm fehlen Teile seiner Lendenwirbelsäule, der Arzt im Krankenhaus prognostizierte Kurts Leben damals ein frühes Ende. Ein Wahnsinn, wenn man sich den heute über 30-Jährigen ansieht, der meist ein ehrliches und ansteckendes Lachen versprüht. Der Australier ist anders, ohne Frage. Aber sein Umfeld hat ihn das nie spüren lassen.
Im Gegenteil: seinen Brüdern krabbelte er als Kind durch die Landschaft seiner naturgeprägten, großstadtfernen Heimat hinterher, er kämpfte sich durch Bachläufe, durch Dornen. Seine Brüder ließen das zu, anstatt ihn zu tragen. Nicht weil sie herzlos waren. Nein, da Kurt selbst kein Mitleid, sondern sich durchsetzen und stark werden wollte. Das ist ihm gelungen. Auf dem Gymnasium machte ihn eine Lehrerin auf den Rennrollstuhlsport aufmerksam. Kurt war sofort begeistert, er traf auf andere Rollstuhlfahrer und war sofort in der Gruppe integriert. Von nun an gehört eisernes Training zu seinem Alltag und durch sein offensichtliches Talent rücken bald große Ziele näher.
Bei Kirsten war es ebenfalls der Sport, der ihr die verlorene Lebenslust Stück für Stück zurückgegeben und ihren Blick von dem lebensverändernden Einschnitt auf lebenswertere Möglichkeiten gerichtet hat. “Ich wollte lange Zeit nicht wahrhaben, dass der schlimmste Tag meines Lebens Anlass für den schönsten sein sollte!” Kirsten Bruhn ist in ihrem ganzen Leben begeisterte Schwimmerin gewesen, auch früh im Leistungsbereich aktiv. Für internationale Wettbewerbe hätte es aber wohl nicht gelangt. Nach ihrem Unfall war es das Schwimmen, das sie merken ließ, was sie immer noch, auch nach all den Veränderungen, gut kann. Mit ihren Eltern im Trainerteam ist Kirsten Bruhn zu einer ambitionierten Schwimmerin geworden, die inzwischen mehrmals “den schönsten Tag” ihres Lebens erlebt hat, bei einem ganz besonderen Wettbewerb.
Auch Henry entdeckt irgendwann wieder Ziele für sich, die meisten bezieht er dabei aufs Laufen. Seiner Therapeutin verrät er seinen geheimen Lebenstraum: Medaillen wolle er gewinnen, dabei Weltrekorde aufstellen. Bald hat er einen Laufpartner gefunden, mit dem er durch ein Band am Arm verbunden ist. Sie laufen synchron, Langstrecken bis zur Marathonlänge. Einzig das symbolisiert schon ihr wunderbares Vertrauensverhältnis. Und auf einmal geht es für den Kenianer mit seinem Partner ganz schnell: 1999 darf er in Nairobi als Ersatzläufer ran – und qualifiziert sich für nichts Geringeres als die Paralympischen Spiele 2000 in Sydney. Dort passiert Unglaubliches: im Finallauf über 5000 Meter läuft sich das Zweier-Team um Henry konkurrenzlos, umrundet das gesamte Läuferfeld einmal. Am Ende ist sein Guide erschöpft und kann nicht mehr weiterlaufen, Henry muss ihn unter tosenden Anfeuerungen über die Ziellinie ziehen. Durch diese fantastische Leistung wird jedoch seine Erblindung angezweifelt. Das Komitee erkennt den Sieg erst Tage später an. Von unten nach ganz oben! Das Phänomen dieses Sportereignisses lässt Henry nie wieder los.
Kirsten, Kurt und Henry haben den Sport in einer bestimmten Disziplin als eine Möglichkeit kennengelernt, ihre Beeinträchtigungen zu vergessen und über ihre körperlichen Grenzen hinauszugehen. Kurt sitzt in einem für ihn vollkommen perfekten Rollstuhl und gibt Gas, Kirsten krault mit ihrer unglaublichen Armmuskulatur ungehindert durch das Schwimmbecken und Henry rennt durch eine Umgebung, die er sich durch die Beschreibungen seines Partners so genau vorstellen kann, als nähme er sie durch seine Augen tatsächlich wahr. Sie spüren kein Handicap, dafür einen uneingeschränkten Willen. Durchhalten. Schneller werden. Nach der Goldmedaille ist vor dem nächsten großen Turnier.
Die Paralympischen Spiele haben durch die vielen außergewöhnlichen Geschichten, die dort geschrieben werden, eine ungeheure Faszination. Die zahlreichen Athleten, von denen jeder einzelne ein eigenes, mutmachendes Zeugnis ist, trotz bestimmter Schwächen leistungsstark zu sein, kämpfen vier Jahre lang um Teilnahme- und Medaillenambitionen. Doch dieses “Spirit”, wie es viele Teilnehmer beschreiben, spüren nicht nur die Sportler selbst, sondern auch die Zuschauer. Mit am besten nachempfinden kann das Andreas F. Schneider, Produzent des “GOLD”-Films. Er sitzt selbst im Rollstuhl und ist seit einigen Spielen immer live dabei. Vor vier Jahren kam ihm mit Hendrik Flügge, dem zweiten Produzenten, die Idee, diese so besondere Stimmung, wie er sie im zunehmenden Maße erlebt hat, an Menschen zu transportieren, die davon bislang wenig oder gar nichts mitbekommen haben. Gemeinsam wollten sie die Spiele 2012 filmreif werden lassen. Ein abendfüllender Dokumentarfilm sollte es werden. Ziele waren von beiden früh formuliert. Der Film soll drei Personen auf ihrem eigenen Weg zu den Spielen in London begleiten. Das Ergebnis würde in den Kinos erscheinen, allgemein einen möglichst hohen gesellschaftlichen, sportlichen und politischen Stellenwert erhalten. Doch auf dem Weg zum terminlich anvisierten Erscheinen war anders als bei gewöhnlichen Dreharbeiten Vieles nicht planbar. Die porträtierten Akteure, die es auch erst einmal zu finden und festzulegen galt, spielten nicht etwas aus einem vorab geschriebenen Drehbuch vor. Die Aufnahmen spielten von ihrem Leben, zeigten ihre Geschichten und drückten ihre Erwartungen auf die Krönung im Sommer 2012 in London aus. Die Herausforderung war also, durch authentisches Verhalten, welches Planung im Vorfeld ausschließt, der Grundidee und -botschaft, welche sehr wohl schon im Vorfeld Bestand hatte, glaubhafte Wirkung zu verleihen. Und für beide ist dies aus heutiger Perspektive die eigentliche Kunst des Endergebnisses.
Womit man vorher bereits rechnete, war, dass die Paralympics in London ein Erfolg würden. Die unglaublichen Ausmaße der Ereignisse, von denen Hendrik Flügge und Andreas Schneider stundenlang erzählen können, übertrafen jedoch jegliche Vorstellungen: “Ich komme aus dem Sport, habe schon viele Turniere wie zum Beispiel die Fußballeuropameisterschaft in England erlebt. Das war nichts gegen die Atmosphäre im letzten Sommer. Dieser Enthusiasmus und die Anerkennung, welche die Zuschauer den sportlichen Leistungen der Athleten entgegengebracht haben, egal ob sie die Sprintstrecke in 16 oder 20 Sekunden gelaufen sind, war unfassbar! Es war gelebte Solidarität, die für jeden nachvollziehbar war.”, beschreibt Hendrik Flügge, der zutiefst dankbar ist, diese Spiele miterlebt haben zu dürfen. Damit begründet er außerdem, warum ein Wettkampf, an dem ausschließlich behinderte Menschen teilnehmen, dem Gedanken der Inklusion dennoch entspricht. “Harter Wettkampfsport hat, was Inklusion angeht, sicherlich Grenzen. Die Paralympischen Spiele sind auf eine andere Art und Weise inklusiv: Zwischen den vielen Freiwilligen, die den Athleten die Teilnahme durch ihre Hilfsbereitschaft praktisch ermöglichen, und den Behinderten entstehen häufig ganz besondere Beziehungen. Außerdem finden Wettkämpfe nicht vor leeren Tribünen statt!”, ergänzt Andreas Schneider. Es sind also nicht die Spiele der Behinderten – bei diesem Wettbewerb feiern behinderte Menschen mit den Nichtbehinderten als Organisatoren, freiwilligen Helfern mitfiebernden Zuschauern ein großes, inklusives Fest. Und er geht damit sogar noch einen Schritt weiter: Diese Spiele bieten den behinderten Menschen nicht nur ein Recht auf Teilhabe, wie es die UN-Konvention von 2008 vorsieht. Sie ermöglichen ihnen Respekt und Anerkennung, indem sie im Fokus der Öffentlichkeit als herausragende Sportler und nicht als behinderte Personen angesehen werden.
Hendrik Flügge und Andreas Schneider würden gerne, dass sich möglichst viele Leute den Film ansehen, an dem sie und viele andere über die letzten vier Jahre so intensiv gearbeitet haben. “Doch vielleicht”, gesteht Andreas Schneider ein, ”ist das auch nur mein sportlicher Ehrgeiz! Die wichtigste Frage ist wahrscheinlich gar nicht, wie viele diese Dokumentation letztendlich geguckt haben. Viel wichtiger ist doch, wie die Aussage auf diejenigen, die sich das Ganze angeschaut haben, nachhaltig wirkt.” Und so macht jeder, der nach dem Kinofilm von seinen eigenen Stärken und denen seiner Mitmenschen überzeugt ist, die Produzenten ein Stück glücklicher.
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