Dann kommt der Anruf. Herr Kolkmeyer wartet in der Lounge auf uns und ist bereit, unsere Fragen an ihn zu beantworten. Mein erster Eindruck des Karikaturisten überrascht mich: Locker gekleidet mit einem bunten Hemd und einem gemusterten Anzug und einer Zigarette in der Hand – so hatte ich mir einen Schnellzeichner nicht vorgestellt. Nach den ersten Worten wird mir jedoch sehr schnell klar, dass dieser Mann wie geschaffen für diesen außergewöhnlichen Beruf ist. “Ich schätze, das ist irgendwie Veranlagung”, meint Kolkmeyer auf die Frage, wie er Karikaturist geworden ist. Er zeichne seit frühem Kindesalter mit Begeisterung, schon mit 12 Jahren durfte Uwe Kolkmeyer dank seines Lehrers auf eine Kunstschule gehen. Stillleben oder Pflanzen im Schulunterricht zu zeichnen fand er jedoch sehr langweilig, er bevorzugte schon immer lebendige Gesichter.
Nach der Schule studierte er zwei Semester lang Kunst an einer Fachhochschule, brach das Studium jedoch bald ab und eröffnete 1985 im Alter von 23 Jahren stattdessen eine Kneipe. Die freie Zeit vertrieb er sich damit, die Gesichter der Gäste zu karikieren (karikieren ist übrigens das Fachwort für die Tätigkeit eines Karikaturisten). Die Zeichnungen mit Kugelschreiber auf bloßen Bierzetteln hängte er an die Wand und trug damit zur Unterhaltung seiner Gäste bei. Ein Journalist der Hannover’schen Allgemeinen Zeitung war schließlich so begeistert davon, dass er ihm ein Jobangebot unterbreitete. Vier Jahre lang zeichnete Uwe Kolkmeyer lokale Karikaturen, die in der Zeitung abgedruckt wurden. Dort erst wurde ihm bewusst, dass sein Hobby des Schnellzeichnens auch eine berufliche Zukunft haben könnte. Uns sagt er heute, es gebe vielleicht ein Dutzend guter Schnellzeichner in Deutschland, jeder habe dabei seinen eigenen Stil. Konkurrenz gibt es also wenig. Und es spricht sich herum, wenn jemand gut in seinem Handwerk ist. So hat sich Herr Kolkmeyer ein breites Kontaktfeld erarbeitet und bekommt heute Aufträge von überall aus Deutschland. Über den Künstlerdienst vom Arbeitsamt schaffte er es schließlich, von diesem speziellen Beruf zu leben.
Um gute Karikaturen zeichnen zu können, muss man Menschen sehr genau kennen. “Da war meine Zeit in der Gastronomie natürlich ein super Sozialstudium.” Herr Kolkmeyer bezeichnet sich selbst als guten Menschenkenner, der viel aus den Personen herauslesen könne, ohne überhaupt mit ihnen gesprochen zu haben. Eine wichtige Voraussetzung für das Karikieren, schließlich soll sich der Kunde in seiner Zeichnung auch wiederfinden. Gerade bei Partys kennt er die vielen Gäste nicht und muss die Persönlichkeiten jedoch sofort erfassen. Viel erfährt er über die Körpersprache, aber auch über Reaktionen auf verschiedene Fragen, die er den Kunden vor der Zeichnung stellt. “Durch die Erfahrung habe ich manchmal schon fast hellseherische Fähigkeiten.” Zum Spaß rät er manchmal, welche Hobbies die Menschen haben. Tatsächlich habe er es bereits geschafft vier Treffer in Folge zu erzielen. Beobachten ist also das Essenzielle beim Karikieren. Es gibt allerdings auch Schwierigkeiten. Einige Gesichter seien sehr komplex und schwierig, auf wenige Striche zu reduzieren. Gerade deswegen ist laut Uwe Kolkmeyer das Karikieren die Königsdisziplin des Zeichnens. Die Striche eines Schnellzeichners seien sehr hart und daher eigneten sich am ehesten markante Köpfe – Gesichter mit Merkmalen, die sich gut in eine Zeichnung einbinden ließen und nicht zu übersehen seien. Anders als es in der Kunstschule gelehrt wird, beginnt unser Karikaturist mit der Nase im Halbprofil. Danach folgen die Augen und der Mund, Gesichtsumriss und Frisur seien eher nebensächlich. “Da interessieren auch die tatsächlichen Formen gar nicht so wirklich. Wichtig ist, dass man die Ausstrahlung von jemandem einfängt.”
Die meisten Menschen können über den leicht schwarzen Humor von Uwe Kolkmeyer lachen, doch er berichtet, dass er auch schon einmal einen Mann zum Weinen gebracht habe. Das ist die Sache mit der Selbstwahrnehmung. Wir haben ein Bild von uns, das nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmt. Manche könnten es dann nicht wahrhaben, wie andere sie sehen. “Ganz oft höre ich bei Veranstaltungen: Komisch, jeden haben Sie gut getroffen, nur mich nicht.” In diesem Zusammenhang kommt oft Kritik, gerade auf Veranstaltungen. Unangebrachte Kritik kann Herr Kolkmeyer ignorieren, eine Fähigkeit, die nicht viele Künstler haben. Ein Grund, warum es nur wenige Menschen auf seinem Fachgebiet gibt. Konstruktive Kritik nimmt er jedoch immer gerne an, schließlich könne man ja nie auslernen.
Zufrieden ist Uwe Kolkmeyer mit seinen Karikaturen selten. Er betont jedoch, dass das gut sei, denn sonst würde er sich nicht weiterentwickeln. Allerdings gibt er auch zu, dass er ein sehr kritischer Mensch ist. Wenn er sich Karikaturen ansieht, die älter als drei Jahre sind, dann ist er oft am Verzweifeln. Das heißt natürlich nur, dass eine Entwicklung vorangegangen ist. Am kritischsten ist er mit der handwerklichen Umsetzung, dem eigentlich schwersten Punkt beim Karikieren. “Da kann man immer mehr draus machen.”
Trotz vieler künstlerischer Freiheiten bei Karikaturen gibt es einige Vorschriften und Regeln, an die man sich halten muss. Gerade in der Zeitung werden die Karikaturen erst abgenommen und geprüft, bevor sie abgedruckt werden. Eine Sicherheitsmaßnahme? Vielleicht. Für Herrn Kolkmeyer ist das schade, denn er meint, er habe den Hang zu leicht bösartigen Zeichnungen. Das kann gut ankommen, kann aber auch nach hinten losgehen. Seine Zeitungserfahrungen sowie ein Auftrag beim NDR Sportclub bestätigten ihn darin, sich nicht nach den Vorgaben anderer richten zu müssen. Also spezialisierte er sich auf Veranstaltungen. “Das ist ja alles Hofberichterstattung, alles langweilig”, sagt er und ist froh, mit seinen Veranstaltungen als Schnellzeichner frei von Vorgaben zu sein. Nur in expliziten Satireblättern findet man seiner Meinung nach noch interessante Karikaturen, da sie viel mehr Spielraum für bösen Humor schaffen. Bei seinen Schnellzeichnungen kann sich Uwe Kolkmeyer diese Form von Humor allerdings auch nicht erlauben. Selbst wenn er es manchmal zu gerne möchte.
]]>Mit einem lauten Knall fliegt ein Auto in die Luft. Feuer bricht aus, hilflose Menschen flehen um Hilfe. Doch die Superhelden Iron Man, Thor und Captain America sind schon zur Rettung bereit. In letzter Sekunde besiegen sie das Böse, bevor die Stadt der Menschen endgültig explodiert.
Alles nur auf der Leinwand. Wieder ist eine Blockbuster Filmproduktion in den deutschen Kinos gestartet und wieder wird ein Milliardenumsatz gemacht. Jeder kennt die Hollywood Blockbuster von den X-Men, Spider-Man und den Avengers. Doch niemand weiß, wer dahinter steckt. Hinter den Kulissen der Millionengeschäfte des Filmbusiness verbirgt sich der Konzern MARVEL Comics, der eigentlich ein Comic Verlag ist und erst später zum Filmgeschäft wechselte.
MARVEL Comics zählt zu den größten Filmproduktionsgesellschaften weltweit und wurde 2009 von Disney für unvorstellbare 4 Mrd. US-Dollar aufgekauft. Heute hat die Firma ihren Sitz in New York City und macht mit Disney zusammen jährlich einen Umsatz von 3.79 Mrd. US-Dollar. Doch bis der Konzern so erfolgreich wurde, hatte er einen beschwerlichen Weg vor sich.
Als Teenager begann Stanley Martin Lieber (geb. 28.12.1922) als Kopierassistent bei Timely Publications, einem Comicverlag, zu arbeiten. Nach einiger Zeit fing auch Stanley Lieber an Comics zu zeichnen und wurde schließlich mit 17 Jahren der jüngste Redakteur des Verlags. 1941 dann veröffentlichte er seine erste Arbeit. Es war eine Textseite aus dem Comic Captain America. Er unterschrieb mit seinem Pseudonym Stan Lee.
Stan Lee, diesen Namen hat man schon einmal gehört. Er ist der Gründervater, Vorsitzende, Zeichner, Regisseur und die Gallionsfigur von MARVEL Comics.
Doch 1941 tobte der Zweite Weltkrieg und so wurde auch Lee zum militärischen Dienst verpflichtet. Er war einer von neun Männern in der Armee, die in der Klassifikaton „Playwright“ (dt. Dramatiker, Bühnenautor) arbeiteten. Er schrieb Inszenierungen, die die Truppenmoral erhalten sollten. Nach dem Krieg kehrte er zu Timley zurück.
Und schon folgte ein weiterer Schlag für die Comicbranche. Es wurde Anfang der 1950er-Jahre behauptet, insbesondere die populären Horror-Comics hätten einen schlechten Einfluss auf Jugendliche. Die Folge war der strenge Comic-Code, an den sich alle Verleger halten mussten, wenn sie weiterhin produzieren wollten. Die Liste mit Vorgaben für jede Art von Comics verbat Dinge wie Drogen und Gewalt, damit die Jugendlichen nicht beeinträchtigt würden und es nicht zur Abstumpfung und Unsittlichkeit käme. Auch die Verharmlosung von Suchtmitteln sollte unterbunden werden. So kam es zu einem starken Rückgang der Verkaufszahlen von Superheldencomics. Nur wenige Produktionen wie die DC Comics Batman oder Superman erschienen noch regelmäßig. Lee schrieb in dieser Zeit Comics für viele verschiedene Genres. Doch es war nicht das, was er sich vom Comicautorsein vorstellte. Und so erwog er Ende der 1950er-Jahre komplett mit dem Schreiben aufzuhören.
Auf Drängen seines Verlegers Martin Goodman und seiner Frau erschuf Lee jedoch im Jahr 1961 die Comichelden „Fantastic Four“, die sehr erfolgreich waren. Die Verkaufszahlen schossen in die Höhe und gaben Lee neue Inspiration. Zusammen mit Jack Kirby erfand er die Helden Hulk, Iron Man, Thor und die X-Men. Wenig später folgte zusammen mit Steve Ditko Doctor Strange und Spider-Man.
Der Verlag MARVEL ging aus der in den 1930er-Jahren gegründeten Timely hervor. Lees Trick bestand darin, seinen Charakteren Fehler und Probleme zu geben, sodass sich die Menschen besser mit ihnen identifizieren konnten. Die Helden waren von nun an nicht mehr perfekt, sondern eitel, gierig oder hatten Geldprobleme und konnten die Miete nicht bezahlen. Diese Revolution erfand das Superhelden-Genre vollkommen neu.
Da Lee die Redaktionsfristen kaum einhalten konnte, weil er so viele verschiedene Comics schrieb, entwickelte er eine eigene Art des Comic-Textens. Er schrieb nur eine Zusammenfassung und ein erfahrener Zeichner erweiterte die Ideen dann auf die angeforderte Seitenzahl. Durch diese Art ist allerdings nicht klar, wie viele der Comics tatsächlich von Lee sind.
Es ging bergauf für Lee und seinen Verlag MARVEL Comics, der aus der Timely hervorgegangen war. Doch den Comic-Code gab es immer noch. Als Lee 1971 eine Geschichte, die vom Comic-Code verweigert wurde, trotzdem veröffentlichte, reformierte er die strengen Regeln. Das Comic Amazing Spider-Man #96 verkaufte sich so gut, dass die Comic-Codes gelockert wurden und die Darstellung von Drogen im negativen Zusammenhang von nun an erlaubt war.
So wurde MARVEL weltberühmt. Lee wurde zur Vorzeigefigur der Firma und trat in ganz Amerika auf. Ab 1981 förderte er die MARVEL Filmprojekte, die heute Milliarden einspielen. Ein schwieriger Weg, der mit Erfolg belohnt wurde. MARVEL Comics hat bereits Kinostarts bis 2027 geblockt. Die erfolgreichste Produktion bis 2014 war „MARVELs The Avengers“, unter anderem mit Robert Downey jr., Chris Evans und Scarlett Johansson. Insgesamt setzte dieser Film 1,52 Mrd. um, bei Produktionskosten von “nur” 220 Mio. US-Dollar.
Robert Downey jr. ist einer der Hauptverdiener unter den MARVEL-Schauspielern. Er nahm im letzten Jahr 75 Mio. US-Dollar ein und ist für viele weitere Projekte eingeplant. Selbst, wenn er irgendwann nicht mehr spielt, wird er MARVEL für viel Geld als Berater zur Seite stehen und das Universum am Leben halten. Ein milliardenschweres Universum, das mit einem begabten Comic-Zeichner begann.
]]>Bald ist Weihnachten und so ist es an der Zeit, anderen eine Freude zu machen. Die Schüler der THS Pinneberg setzen sich dieses Jahr mit dem Projekt Weihnachten für uns und andere dafür ein.
Unter der Organisation von Frauke Runden und mit Unterstützung von Frau Hase und findet die Aktion bereits das fünfte Jahr an der THS Pinneberg statt. Sinn und Zweck der Aktion ist es, dass die Tafelkinder im Kreis Pinneberg je ein Geschenkpäckchen erhalten. Vorbereitet wird alles von einigen Schülern der 7. Und 9. Klassen in der Mittagspause. Sie setzen sich zusammen an einen Tisch, schneiden Sterne aus, beschriften sie und hängen sie anschließend an den großen Sternenhimmel in der Aula auf. Nun kann sich jeder, der will einen Stern vom Himmel holen und einem Tafelkind ein Geschenk packen. Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn auch alle die Pakete nachher wieder abgeben. Auch darüber kümmern sich die Schüler des Projekts und gehen durch die Klassen, um alle an die Abgabetermine zu erinnern.
Am 9. Und 11.12. ist es dann so weit. Die Pakete werden in Zusammenarbeit mit der Pinneberger Tafel ausgeteilt. Dank diesem Projekt können sich auch die Kinder aus ärmlicheren Verhältnissen auf Weihnachten freuen. Und schließlich ist es auch für uns ein schönes Erlebnis, anderen Menschen Freude zu schenken und das Lächeln in ihren Augen zu sehen.
]]>Ein Hürdenläufer, ein Fackelträger, ein Schachspieler, ein Fahrradfahrer, ein liebendes Pärchen. Sie alle stehen in der Ausstellung Körperwelten und beeindrucken Besucher mit ihrer einmaligen Anatomie.
Körperwelten hat sich zum Ziel gesetzt, die Menschen über ihren eigenen Körper aufzuklären, von den Muskeln über die Knochen bis hin zur Perfektion des Gesamtspiels. Die Ausstellungsstücke sind keinesfalls Wachsfiguren oder gar Plastikimitate. Es sind echte Körper, die in lebensnahen Posen sitzen. Ohne die Hautschicht lernt man die Muskeln, Sehnen und Organe des menschlichen Körpers völlig neu kennen. Es klingt erst einmal ziemlich widerlich, wenn man erzählt bekommt, in der Ausstellung werden echte tote Menschen gezeigt. Schließlich muss man sich bewusst darüber sein, dass diese Menschen alle einmal gelebt und nach ihrem Tod ihren Körper der Ausstellung zur Verfügung gestellt haben. Derzeit hat das Institut für Plastination 14.221 Körperspender registriert. Die Beweggründe für eine Spende sind unterschiedlich: Einige möchten einem guten Zweck dienen, andere sind von der Plastination begeistert und wieder andere wollen ihre Angehörigen von der Grabpflege befreien oder haben gar keine mehr.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stand in diesem Jahr das Herz. Gleich zu Anfang, wenn man den ersten Saal hinter dem Drehkreuz betritt, sieht man ein solches präpariertes Organ. Die Blutbahnen legen sich wie ein feines Netzwerk um die Herzkammern. Gleich dahinter befindet sich der erste Infotext. Das Herz ist der Motor und Taktgeber des Lebens. Minütlich pumpt es 5 Liter Blut durch den Körper und schlägt in der durchschnittlichen Lebenszeit ca. 3 Milliarden Mal. Bei Säugetieren ist das Herz darauf ausgelegt, 1 Milliarde Mal zu schlagen. Dann stirbt das Lebewesen. Das Herz einer Maus zum Beispiel schlägt sehr schnell. Sie hat ihre verfügbaren Herzschläge bereits nach wenigen Jahren aufgebraucht. Der Mensch hätte mit dieser Anzahl auch nur um die 50 Jahre zu leben, doch die moderne Medizin und die guten Lebensumstände machen eine längere Lebenszeit möglich.
Die Idee für diese außergewöhnliche Ausstellung bekam Dr. Gunther von Hagens 1977 als er sich fragte, warum man den Kunststoff um die Organe herum nicht in die Organe einsetzte. So erfand er das Plastinieren neu. Mit diesem Verfahren kann ein menschlicher Körper für eine lange Zeit erhalten bleiben, ohne dass er verwest. Als erstes wird der Verwesungsprozess mit Hilfe der Chemikalie Formalin gestoppt. Formalin tötet alle vorhandenen Bakterien ab und verhindert durch chemische Prozesse den Zerfall des Körpers. Dann wird mit Skalpell und Pinzette all das freigelegt und präpariert, was später erhalten werden soll. Das sind zum Beispiel die Muskeln, die Blutbahnen oder einzelne Organe. In manchen Fällen wird der Körper tiefgekühlt und in zentimeterdicke Scheiben zersägt, sodass ein Querschnitt entsteht, den man so nirgendwo anders sehen kann. Nun wird in einem kalten Azetonbad gefrorenes Wasser im Gewebe durch Azeton ersetzt. Azeton ist eine chemische Verbindung, die unter anderem als Lösungsmittel eingesetzt wird. In einem heißen Azetonbad werden lösliche Fettanteile durch Azeton ersetzt. Jetzt beginnt der zweite Austauschprozess, in dem das Azeton in einer Vakuumkammer mit Silikonkautschuk getauscht wird. Das Vakuum zieht das Azeton aus dem Körper und der Kunststoff dringt in jede Zelle ein. Danach ist der Körper vorerst haltbar und wird mit Hilfe von Drähten, Nägeln, Schwämmen und Klammern in die richtige Position gebracht und fixiert. Jede Sehne muss sitzen, jeder Struktur muss richtig sein und so dauert es entsprechend lange, bis ein Ganzkörperplastinat vollständig positioniert ist. Tatsächlich braucht es ca. 1500 Arbeitsstunden, um ein Plastinat fertigzustellen. Wenn der Körper fertig postioniert ist, wird er je nach verwendetem Kunststoff mit Gas, Licht oder Wärme gehärtet. Etwa ein Jahr haben die Labormitarbeiter gebraucht um einen Körper zu plastinieren.
Ein langer Weg war es für Dr. Gunther von Hagens von der Idee bis zur Verwirklichung der Plastination. Doch er ließ sich von Rückschlägen nicht beeindrucken und schaffte es schließlich, eine Möglichkeit zu kreieren, die es erlaubte, anatomische Strukturen so lebensecht wie möglich darzustellen. Die Plastinate helfen nicht nur Laien wie uns, unseren Körper besser zu verstehen sondern dienen auch zur Ausbildung von neuen Ärzten und Chirurgen. Allerdings stößt man nicht immer auf positive Rückmeldung. Dr. Gunther von Hagens wird der fehlende Respekt vor dem Tod und dem Leben vorgeworfen und auch die Herkunft der Leichen wird angezweifelt. Einige Stimmen werden laut, dass mit einer solchen Ausstellung die Menschenwürde verletzt werde. Denn ist es nicht einfach das Verlangen etwas Verbotenes zu sehen, genauso wie Bilder eines Autounfalls oder mittelalterliche Hinrichtungen? So etwas kann laut Kritikern nicht einmal die Wissenschaft rechtfertigen. Das Zur-Schau-Stellen von toten Körpern ist eine ewige Diskussion von Ethikern, Medizinern und Theologen.
Die Ausstellung unter dem Thema “Körperwelten – eine Herzenssache” endete deshalb mit beiden Seiten, Beeindrucken und Missfallen – in jedem Fall aber mit vielen Besuchern. Nach Hamburg zieht sie nun weiter nach Nürnberg, um viele weitere Menschen zu faszinieren.
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“Fällt es Ihnen eignetlich schwer zu sagen: `Ich weiß es nicht´?” “Ich weiß es nicht.”
Ob auch der Punkt ‘unfähig zur Liebe’ bei Sherlock stimmt, ist unklar, denn Sherlock fühlt sich tatsächlich in irgendeiner Art und Weise zu einer Frau hingezogen: Irene Alder. In welcher Hinsicht er sie begehrt, ist unterschiedlich. Während sich Sherlock und Miss Adler im Kinofilm “Spiel im Schatten” küssen und ihre Zuneigung öffentlich zeigen, ist Irene Adler in der BBC-Erfolgsserie anders dargestellt. In der Folge “Ein Skandal in Belgravia” tritt Miss Adler das erste Mal auf und zwar als Domina. Sie besitzt kompromittierende Fotos eines Mitglieds des königlichen Palastes und Sherlocks Auftrag ist es, diese zurückzubekommen. Offensichtlich findet Miss Adler gleich Gefallen an dem etwas anderen Kunden, während Sherlock mit der Zeit merkt, dass ihm diese Frau nicht mehr aus dem Kopf geht. Ob es nun wirklich Liebe ist, die Sherlock für Miss Adler empfindet, bleibt unklar.
Allerdings gibt es noch eine ganz andere Frage, die über Sherlock Holmes im Raum steht. Wie macht er das? Wie schafft er es, die verschiedensten Menschen mit nur einem Blick genauestens zu analysieren? Nicht wenige unter uns wünschen sich, genauso begabt zu sein, wie Sherlock Holmes. Es wäre doch schön, sich mit einem Menschen zu unterhalten und sofort zu wissen, was er denkt und fühlt, was er heute schon gemacht hat, was seine Vorlieben sind und was er hasst.
Sherlock kann das. Ein wunderbares Bespiel dafür ist eine Szene aus “Die Hunde von Baskerville”. Sherlock Holmes und John Watson sitzen in einem Restaurant vor dem Kamin, und um John zu beweisen, dass mit ihm alles in Ordnung ist, analysiert Sherlock zwei Menschen, die sich gegenüber am Tisch sitzen. In weniger als fünf Minuten deduziert er, dass die zwei Mutter und Sohn sind, der Sohn die Mutter zum Essen eingeladen hat und sich bei ihr einschmeicheln will. Er hat seinen Job verloren, und braucht jetzt Geld von seiner Mutter und vieles mehr. Die Fernsehzuschauer sitzen vermutlich ebenso wie John Watson mit offenem Mund da und fragen sich: Wie bist Du darauf gekommen? Wie hast Du das bemerkt?
In dieser Szene erklärt Sherlock John Watson, an welchen Beobachtungen er seine Theorien festmacht, was die ganze Geschichte umso verblüffender macht. Um das besser zu verstehen, ein Beispiel: Der junge Mann trägt einen Wollpulli, die ältere Frau ist schick gekleidet. Warum meint Sherlock, sie seien Mutter und Sohn und der Sohn hätte die Mutter eingeladen? Nun, der Wollpulli ist wenig getragen und kaum abgenutzt. Die kitschigen Muster deuten auf ein selbstgemachtes Geschenk hin. Vermutlich von der Mutter, das ist am wahrscheinlichsten. Wenig getragen? Der Sohn hasst den Pulli, aber um seiner Mutter zu gefallen, trägt er ihn heute. Der Teller seiner Mutter ist nicht sehr sauber geleert, der Teller des Sohnes schon. Er hat alles bis auf den letzten Bissen aufgegessen. Er hat wenig Geld, deswegen isst er alles auf, die Mutter nicht, aber sie ist ja auch eingeladen.
Das alles sagt uns, dass Sherlock ein guter Beobachter ist. Er bleibt in jeder Situation aufmerksam und bemerkt jedes noch so kleine Detail. Es ist eigentlich nicht so schwierig, doch muss man erst einmal die kleinen Dinge erkennen und dann auch noch deuten können. Und wenn es nur ein Hundehaar ist. Auf welcher Höhe hängt das Haar? Das gibt schon Aufschluss über die Größe des Tieres. Man kann diese Beobachtungsgabe trainieren, indem man sich zum Beispiel einmal in der Woche in ein Café setzt und die Menschen beobachtet. Vielleicht stellen sich Verhaltensweisen heraus, die man dann auf andere Menschen ableiten kann. Außerdem kann man seine Sinne trainieren, wenn man Rätsel löst oder sich selbst abfragt. Zum Beispiel das Haus deiner besten Freundin: Wie viele Stufen gibt es? Wie viele Badezimmer? Wenn man das schon nicht weiß, dann sollte man demnächst vielleicht etwas aufmerksamer sein. Wichtig ist auch, dass man seinem Gegenüber genau zuhört. Viele Menschen wissen meistens schon nach wenigen Sekunden nicht mehr, was der andere eigentlich gesagt hat. Und zum Schluss, die Logik. Mit nur wenigen logischen Schlussfolgerungen kann man viel ableiten und erkennen. Doch Achtung, wie Sherlock Holmes sagt: “Verdrehe niemals die Fakten, damit sie zur Theorie passen.”
“Wie immer, Watson, sehen Sie, aber Sie nehmen nicht wahr.”
Wie schon erwähnt, wurde die Figur Sherlock Holmes, erfunden von Sir Arthur Conan Doyle, von verschiedenen Filmemachern aufgegriffen. Einmal als Kinofilm unter der Regie von Guy Ritchie, produziert von Lin Pictures, Silver Pictures und Warner Bros., und einmal als Serie von BBC.
Als erstes schauen wir uns einmal die Darstellung von Sherlock Holmes an. In der Serie wunderbar ausdrucksstark gespielt von Benedict Cumberbatch, auch bekannt als Originalstimme von Smaug aus “Der Hobbit”, und im Kinofilm verkörpert durch Robert Downey jr., auch bekannt als Iron Man aus dem gleichnamigen Film.
Während Cumberbatch als Sherlock Holmes immer beherrscht und eindringlich wirkt, ist Downey jr. in seiner Darstellung oft auch tollpatschig. Außerdem kommt es dem Zuschauer manchmal so vor, als würde Downey jr. seine Handlungen dem Zufall überlassen, während bei Cumberbatch alles geplant aussieht.
Vermutlich muss man sich dafür die Schauspieler genauer ansehen. Benedict Cumberbatch wurde 2004 bekannt durch den Film Hawking – Die Suche nach dem Anfang der Zeit, für den er eine Nominierung als bester Schauspieler bei den BAFTA Awards erhielt. Viele weitere Film folgten, unter anderem “Inside Wikileaks” (Julian Assange), “12 years a slave” (William Ford) und die Hobbit-Filme (Smaug und der Nekromant). Mittlerweile zählt er zu den bestbezahlten Schauspielern und einflussreichsten Menschen der Welt. Der 38-Jährige fällt auch durch seine Erscheinung auf. Die hohen Wangenknochen und die braunen Locken verleihen ihm den Wiedererkennungswert, der für Schauspieler so wichtig ist.
Robert Downey jr kam wegen seines Vaters, einem Filmproduzenten, früh mit dem Filmgeschäft in Berührung. Außerdem ist er bekannt für seine vielen verschiedenen Rollen, die er bereits spielte. Zwischen 1996 und 2001 fiel Downey jr. durch eine Drogensucht auf. Er stand mehrmals vor Gericht und verbrachte 16 Monate im Gefängnis. Er schaffte es schließlich, von den Drogen wegzukommen und feierte sein Comeback. Danach wurde er zweimal für den Oscar nominiert und wird als einer der besten Schauspieler seiner Generation bezeichnet. 2014 landete er mit 75 Millionen Dollar Einkommen beim Magazin Forbes als bestbezahlter Schauspieler noch vor Transformers-Star Mark Wahlberg.
Doch die Serie und der Film unterscheiden sich nicht nur in den verschiedenen Schauspielern. Der wohl größte Unterschied ist, dass der Kinofilm im 19. Jahrhundert spielt, während die Serie in unserer Zeit handelt. Dadurch bekommt die Serie einen noch größeren Anreiz. Sherlock Holmes und moderne Technik? Moderne Fahrzeuge und moderne Gangster, die mit einer iPhone-App die Kronjuwelen stehlen? Das ist neu und verlockend.
Beide kommen mit einem sehr aufwendigen und futuristischen Schnitt her. Gerade die Kampfszenen sieht man erst in Zeitlupe in Sherlocks Gedanken, bis es dann tatsächlich genau so kommt. Doch die Serie bietet beim Thema Schnitt noch mehr. Sherlocks SMS und John Watsons Blog werden gekonnt eingeblendet. Außerdem werden manche Kameraansichten und Szenen collagenartig übereinander geblendet.
Wer sich also vom arroganten, charmanten und intelligenten Sherlock Holmes selbst ein Bild machen will, sollte sich die Filme und die Serie auf jeden Fall ansehen.
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Freitag, den 22.11.2013, 17 Uhr auf dem Parkplatz an der Jugendherberge zum Scheersberg. Immer mehr Autos und Busse fahren auf und laden junge Menschen zwischen 13 und 27 Jahren ab. Diese vielen Menschen sind alles junge Filmemacher, die ihre selbstgedrehten Filme zum Jugend-Film-Fest eingereicht haben. Gewinnen kann man hier in drei verschiedenen Kategorien:
der Jugend-Film-Preis: Wird von einer Fachjury an Filmemacher von 13-17 Jahren verliehen, die einen Film unter 15 Minuten eingereicht haben
der Nachwuchs-Film-Preis: Wird von einer Fachjury an Filmemacher von 18-27 Jahren verliehen, die einen Film unter 15 Minuten eingerichtet haben
der Publikumspreis: Wird von allen Filmemachern gewählt und kann an jeden zwischen 13 und 17 Jahren mit jeder Filmlänge verliehen werden
Doch erst einmal folgt ein “Begrüßungs-Abendessen”. Ingo Martens, der Leiter der Film-Feste auf dem Scheersberg, hält eine Begrüßungsrede. Er erzählt, dass in der vorherigen Woche das Projekt “Filmwerkstadt meets Filmwerksteedet” lief. Eine Gruppe Norweger ist nach Deutschland gekommen und hat dort mit einer Gruppe deutscher Jungen und Mädchen Kurzfilme gedreht. Im vorigen Sommer waren die Deutschen in Norwegen. Ihre Filme werden ebenfalls am Wochenende vorgestellt und stehen dann zur Wahl für den Jugend-Film-Preis und den Publikumspreis.
Nach dem Abendessen und dem gegenseitigen Kennenlernen werden die ersten Filme vorgestellt. Nach jedem Film kommen die Filmemacher nach vorne und beantworten die Fragen der anderen und nehmen Lob und Verbesserungsvorschläge entgegen. Am nächsten Tag geht es mit Frühstück und weiteren Filmen weiter, danach folgen Mittagessen und Kaffeetrinken. Am Abend sind alle Filme geguckt und es wird abgestimmt, welche Filme in die Finals kommen.
Und dann ist endlich die Abendveranstaltung. Vor einer Fach-Jury werden jeweils drei Filme aus den Kategorien Nachwuchsfilmpreis und Jugenfilmpreis gezeigt. Nun muss die Jury entscheiden. Alle Gäste gehen in einen Aufenthaltsraum und unterhalten sich über Filme und das Filmemachen. Zwischen manchen jungen Regiesseuren sind schon Freundschaften entstanden und Handynummern werden ausgetauscht. Da kommt die Nachricht, die Jury hat entschieden. Und das sind die Gewinner: Den Jugendfilmpreis gewinnt Margareta Kosmol mit ihrem Film “Geschwister” und den Nachwuchsfilmpreis gewinnt Julius Beeck mit seinem Film “Die fabelhafte Welt der Physik” Herzlichen Glückwunsch!
Am nächsten Tag werden noch zwei Filme gezeigt, die für den Publikumspreis nominiert werden können, denn der ist noch nicht gewählt. Jetzt kommt auch mein Film. Gedreht mit unserer Filmgruppe “Junior Tatort” aus Pinneberg. Am Ende unseres Filmes sind alle beeindruckt, weil wir ja noch so junge Filmemacher sind. Auch ich nehme die Verbesserungsvorschläge an und freue mich, dass der Film so gut angekommen ist. Der allerletzte Film für dieses Wochenende startet. Dieser Film kann nicht gewählt werden, da niemand aus der Filmcrew anwesend ist. Doch interessant ist, dass der Film finanziell von einer Filmfördergesellschaft gefördert wurde. Und das wirkt sich stark auf die Qualität des Films aus.
Anschließend wird über den Publikumspreis abgestimmt. Mit einem weiten Vorsprung gewinnt der Film “Deich Side Story”, eine Komödie. Er ist wieder von Julius Beeck. Der Filmemacher kann kaum fassen, dass er gleich zwei Preise gewonnen hat. Danach werden noch die Sonderpreise des LJFs (Landesverband Jugend und Film) vergeben. Und tatsächlich gewinnt unser Film eine Auszeichnung und 100€ Preisgeld.
Das war das Wochenden beim Jugendfilmfest. Um 14 Uhr ist Abreise. Alle verabschieden sich voneinander und hoffen darauf, sich im nächsten Jahr wiederzusehen. Mit vielen neuen Filmen.
(Nadine Lindau / jugendundfilm.de)
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Schon Wochen vorher wurde viel Werbung gemacht und Karten verkauft, denn das Konzert sollte einmalig werden. Den Anfang machte der Chor der 5a und 5b unter der Leitung von Frau Lange. Sie sangen drei Lieder, wobei jeweils die Strophen von kleineren Gruppen bis zu vier Personen gesungen wurden. Die Fünftklässler überraschten das Publikum mit einem tollen Effekt: Während sie Geboren um zu leben von Unheilig sangen, ging das Licht aus und jeder im Chor holte einen Leuchtstab heraus. So gewannen die stimmstarken “Kleinen” das Publikum mit ihrer Performance für sich. Frau Lange begleitete alle Lieder auf dem Klavier.
Nach diesem Einstieg führte eine Band der Klasse 6c das Programm fort. Diese Band ist ein Schüler-Coaching Projekt, besetzt mit Klavier, Flöte, Gitarre, Schlagzeug und zwei Sängern. Die Band spielte und sang “Set fire to the rain” von Adele. Nun kam die Instrumental-AG, geleitet von Herrn Vorwig. Die kleine Gruppe von 6 Personen spielte “A night like this” von Vincent Digiorgio, “Die perfekte Welle” von Juli und zum Schluss “Rock around the Clock” von Bill Harley. Das letzte Lied brauchte zwar einen zweiten Anlauf, bevor alle Musiker im gleichen Tempo waren, trotzdem applaudierte das Publikum kräftig.
Wieder unter der Leitung von Herrn Vorwig trat nun der Mittelstufenchor auf. Herr Vorwig begleitete den Chor während einem Lied von Adele und einem Lied von Queen auf dem Klavier. Zum Schluss sangen die Schüler noch “We are the world” von Michael Jackson, zusammen mit der Schulband. Diese Begleitete den Chor musikalisch. Nachdem auch der Mittelstufenchor großen Applaus entgegengenommen hatte, spielte nun die Schulband von Herrn Vorwig zwei Lieder. Die Band war mit Klavier, 2 E-Gitarren, E-Bass, Schlagzeug und mit einer Sängerin besetzt. Nach diesem Vorspiel betrat nun endlich Anne von Twardowski, die Pianistin der Gruppe Salut Salon, zusammen mit der Cellistin Sonja Lena Schmid die Bühne. Die Beiden waren die angekündigten Gäste und das Highlight des Abends. Zuvor war in der Schule ein Gedichtwettbewerb ausgeschrieben worden, bei dem jeder Schüler mitmachen konnte. Das Ziel war es ein Gedicht gegen Rassismus zu schreiben. Frau Twardowski sollte dann das Beste Gedicht auswählen und anschließend vertonen. Es kam allerdings zu einer kleinen Änderung. Das Gedicht, was ihr am meisten gefiel, klang, so sagt sie, ohne Musik viel besser. Also las sie das Gewinnergedicht “Unterm rosa Blütenbaum” von Chiara Blume und Rike Ranzenbacher, beide aus der 7d, vor. Doch auch die Musik kam hier nicht zu kurz. Statt ein Gedicht zu vertonen, wählte Frau Twardowki aus jedem der eingesendeten Gedicht eine kurze Passage aus und komponierte so ein schönes, eingängiges Leid zum Thema Rassismus. Zusammen mit Sonja Lena Schmid präsentierte sie dieses dann vor dem gesamten Publikum. Gegen jede Erwartung, spielte Anne von Twardowski nicht auf dem Klavier, sondern auf ihrer Gitarre.
Am Ende überreichte sie den Organisatoren den Leidtext. Jetzt war ersteinmal eine ca. 30 minütige Umbaupause. In der Cafeteria wurden Getränke und Snakcs verkauft. Alle Stühle waren nun in der Aule weggeräumt worden, sodass es genügend Platz zum Tanzen gab. Zu Beginn des zweiten Teiles tanzte ein Tanzgruppe aus Elmshorn zu verschiedenen Liedern. Danach trat die Rockband Sound out of the dark, bestehend aus fünf Schülern der THS. Laute Rockmusik erfüllte die Aula, als die Band ihr Repertoire präsentierte und gute Stimmung verbreitete. Als letzte Band an diesem klangvollen Abend kam Jan Pape mit seiner Band. Jan Pape ist ein ehemaliger Schüler der THS und tritt mit seiner Rockband seit langem auf verschiedenen Konzerten auf. Auch diese Band rockte mit einem gewaltigen Sound die Aula. Spätenstens jetzt dröhnten Allen die Ohren und der letzte Akkord für heute war gespielt.
]]>Jeden Dienstag in der Mittagspause treffen sich Schüler der Jahrgangsstufen 5-8 im Fahrradkeller und schrauben an defekten Fahrrädern. Es werden Reifen gewechselt oder aufgepumpt, Ketten geölt und Lampen montiert. Unterstützt wird das ganze von Herrn Lucke, Herrn Bartsch und Herrn Schmidt.
Die drei Lehrer helfen den Schülern beim Reparieren und zeigen ihnen neue Tricks und Kniffe. Wer etwas an seinem Fahrrad reparieren lassen will, kann gerne kommen. Ein paar Ersatzteile hat die Werkstatt schon vor Ort, größere Sachen muss der Kunde selber kaufen und dann mitbringen. Gut ausgestattet ist die Gruppe auf jeden Fall. An der Wand hängen Werkzeuge und es gibt zwei “Übungsräder” an denen, die Schüler Reperaturen ausprobieren können. Das verdankt die Fahrradwerkstatt vor allem dem Verein der Freunde der THS. An dieser Stelle will sich Gruppe noch einmal herzlich bedanken. Das Ziel ist es, irgendwann einmal selbst Fahrräder zusammen zu bauen und anschließend zu verkaufen. Langfristig soll die Werkstatt zweimal pro Woche geöffnet werden.
]]>Schokolade ist braun, süß und zergeht himmlisch auf der Zunge. Dabei gibt es eigentlich nur drei verschiedene Sorten, dafür aber tausende von Kombinationen. Doch bis eine fertige Schokolade in den Laden kommt, ist es ein weiter Weg. Die Kakaobohne muss gepflückt, getrocknet, geröstet, gemahlen, gewalzt und conchiert werden. Das dauert mitunter viele Tage.
“Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.”
Jo Brand (Englische Komödiantin, Autorin und Schauspielerin)
Zuerst wird die Kakaobohne gepflückt. Ein Kakaobaum wird bis zu 10m hoch und wächst ausschließlich in Westafrika und Südamerika. Die Frucht des Baumes ist 10-20 cm lang und enthält Fruchtfleisch in dem 25-60 Reihen mit Kakaobohnen stecken. Diese werden dann herausgenommen und auf ein Bananenblatt, einen Korb oder in eine Holzkiste gelegt. Dort werden die Bohnen je nach Art 2-7 Tage lang getrocknet. Dabei wird es 45-50°C heiß und es beginnen verschiedene chemische und biologische Prozesse. Erst keimt die Kakaobohne leicht, um eine ihrer Aromastufen zu erreichen, dann stirbt der Keim ab und die Bohne wird lagerfähig und braun. Da die Kakaobohne nach dieser so genannten “Fermentierung” noch bis zu 60% Wasser in sich hat, wird sie an der Sonne getrocknet. Dadurch wird sie haltbar und entwickelt ihr Aroma weiter.
Nun wird die braune Bohne auf dem Seeweg in Jutesäcken nach Europa gebracht. Dort wird sie erst thermisch vorbehandelt und dann bei 100-400°C geröstet. Jetzt besitzt die Bohne ihr vollständiges Aroma mit bis teilweise zu 400 Aromastoffen. Nach dem Rösten wird die Bohne von ihrer Schale getrennt. Der dabei entstandene Kakaokernbruch wird in einem Druckreaktor mithilfe einer Alkalilösung von unerwünschten Geschmacks- und Geruchstoffen befreit. Dann erst wird der Kakaoernbruch zu Kakaomasse vermahlen. Wird Kakaopulver hergestellt, wird die Masse gepresst. Die dabei übriggebliebene Kakaobutter wird für die Schokolade mitverarbeitet.
Nach diesem Schritt geht es weiter mit dem Vermischen. Je nach Sorte wird die Schokolade anders zusammengesetzt. Hier eine Tabelle (pro 100g):
TYP ZUCKER KAKAOBUTTER KAKAOMASSE MILCHPULVER
ZARTBITTER 47g 5g 48g -
VOLLMILCH 48g 18g 12g 22g
WEISSE 46g 28g - 29g
Quelle: Wikipedia
Ist die Schokolade sandig (enthält sie noch grobe Stücke), wird sie noch raffiniert. Das heißt, dass sie hauchdünn gewalzt wird.
“9 von 10 mögen Schokolade. Der 10. lügt.”
(anonym)
Ganz edle Schokolade wird nach all diesen Vorgängen noch conchiert. Das Conchieren ist eine Erfindung des Schweizers Rodolphe Lindt. Bei diesem Vorgang wird die Schokolade in einer Conche, einer nussförmigen Schale bei ca. 90°C gut umgerührt. So sollen sich das Fett und die Geschmacksstoffe möglichst gleichmäßig verteilen.
So wird also Schokolade hergestellt. Bis wir uns endlich unsere Lieblingsschokolade auf der Zunge zergehen lassen können, ist ein sehr, sehr langer Weg vergangen.
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