Wie wir unsere kostbaren Ozeane verschmutzen!

Wenn ich an einen Traumurlaub denke, dann ist eine meiner ersten Assoziationen ein traumhafter weißer Sandstrand bestückt mit Palmen, dahinter das klare Meerwasser, welches mit den schönsten Blautönen im Sonnenlicht schimmert.

Und doch leiste auch ich meinen Beitrag dazu, diese paradiesische Vorstellung selbst nach und nach zu beflecken. Grund: der Müll, den ich erzeuge, landet größtenteils im Meer und richtet dort mit der Zeit Zerstörung vollkommener Natur an. Der angespülte Abfall stellt dabei nur die für uns offensichtliche Spitze des Eisbergs dar. Die lange währende Illusion, das Meer „verschlucke“ den Müll aufgrund seine unglaublichen Größe quasi, sodass keine nennenswerten Müllansammlungen und Schäden zu befürchten wären, ist längt enttarnt worden. Folgende erschütternde Fakten beweisen dies eindrücklich, wie ich finde.

Müll im Meer:

Ausschlaggebende Rolle spielt beim Wegwerfen ins Meer unumstritten das Plastik. Es richtet den größten Schaden an, ist nicht mehr abbaubar und wird vor allem in unendlichem Maße produziert, weil man es praktisch für die Herstellung jedes Produktes verwendet.

Diese Entwicklung liegt dem letzten Jahrhundert zugrunde, in dem es als Alternative zu anderen Ressourcen entwickelt und schließlich als der Industriebestandteil schlechthin auserkoren wurde.

Entwicklung des “Plastikbooms”:

Wenn ich mal überlege, wie oft ich in meinem Alltag mit Produkten aus Plastik in Berührung komme, dann frage ich mich ernsthaft, wie früher ein Leben ohne solches überhaupt existierte und funktionierte. Sicherlich, es leistet einen Beitrag zu Lebenswohlstand, der damals noch nicht vorhanden war. Doch der Gebrauch dehnt sich soweit aus, dass Plastik nahezu alle anderen Stoffe ersetzen kann.

Am schädlichsten und verhängnisvollsten bei diesem Plastikboom ist für mich die erzeugte Wegwerfmentalität, die sich leider auch bei mir verinnerlicht hat. Es ist heutzutage finanziell einfacher und sinnvoller, ein kaputtes oder veraltetes Gerät wegzuschmeißen anstatt es reparieren zu lassen. Der preisliche und zeitliche Aufwand steht in keinem Verhältnis, außerdem gibt es das Gerät meist bereits in einer neuen Generation mit neuen Funktionen.

Wie bei der Problematik der Überfischung haben wir im Schulunterricht auch für diese Schwierigkeiten ein Wirkungsgefüge erstellt, um die Ursachen und Folgen herauszuarbeiten und die einzelnen Faktoren verschiedener Art miteinander zu verknüpfen:

Der Verursacher dieser ganzen Problematik ist selbstverständlich der Erzeuger und Anwender von Plastik, also der Mensch selbst. Er bildet durch die vielen Verwendungszwecke, für welche er es anwendet, die Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Infolgedessen ist für die Aufrechterhaltung eines solchen gesellschaftlichen Verhaltens die kontinuierliche und zunehmende Produktion von Plastikmüll notwendig. Dieser hat eine lange Halbwertszeit, sprich er ist nicht vollständig abbaubar. Daraus entsteht die eigentliche Problemfrage: wohin mit dem ganzen Müll?

Es kommt zur Entsorgung, die in den meisten Fällen illegal abläuft u. a. durch den (Kreuzfahrt-)Tourismus und die Offshore-Industrie. Bedingt durch genannte Prozesse findet also die zunehmende Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll statt. Diese erreicht natürlich auch Häfen, wo der Müll das menschliche Handeln bereits behindert und kostenaufwendig wieder beseitigt werden muss.

Das in den Ozean treibende Plastik zersetzt sich im Laufe der Zeit zu Kleinstpartikeln. Dieser Vorgang kann zum Beispiel durch die Entstehung eines Müllstrudels entstehen: Wirbelwinde über dem Meer bündeln den Abfall und formen ihn zu einem Strudel, der nach einiger Zeit auftaucht und sich anschließend in konfettiartige Partikel auflöst.

An diesen Teilchen sammeln sich giftige Inhaltsstoffe. Oft kann es vorkommen, dass Meerestiere und Vögel die giftigen Abfälle dann als Nahrung ansehen, wodurch es zu Hormon- und Fortpflanzungsstörungen kommen kann. Viele Tiere sterben daran. Eine weitere Möglichkeit ist es, dass größere Abfälle die Lebewesen tödlich verletzen können. So spricht man bei gesunken Fischernetzen beispielsweise von „Geisternetzen“, weil sich Fische in ihnen verhaken und qualvoll verenden können.

Somit sind einzelne Arten vom Aussterben bedroht und es kommt zu einem allgemeinen Rückgang der Artenvielfalt. Dieses Resultat führt letzten Endes wieder zum Menschen zurück: verseuchte Fische schaden der Fischerei und der Ernährung des Menschen, verschmutzte Strände beeinträchtigen den Tourismus. Und wenn wir alle realisiert haben, dass wir durch unser Verhalten den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts durcheinanderbringen, so bin ich mir sicher, dann wird diese Erkenntnis auch uns verändern.

Fazit: Die Verschmutzung der Meere vornehmlich durch Plastikmüll ist eine sehr ernstzunehmende Angelegenheit. Der Mensch ist erst einmal Erzeuger mehrerer Probleme, weil er eine Frage nicht unbedenklich beantworten kann: wohin letztendlich mit dem ganzen verbrauchten Plastik? Ich denke, in diesem Fall ist das „Entsorgung“ wirklich wörtlich zu sehen. Wir entsorgen uns unserer Last, indem wir sie ins Meer abtransportieren. Doch haben wir dabei nicht bedacht, dass wir uns auch damit langfristig selbst schaden werden. Denn am Ende müssen auch wir als Erzeuger vieler Probleme schwerwiegende Konsequenzen aus unserem Handeln tragen.

Ein Kommentar

  1. Ich finde den Artikel echt toll geschrieben!!!

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