Pressident | Online-Schülerzeitung der THS Pinneberg » featured Infos zum Theodor-Heuss-Gymnasium (nord)westlich von Hamburg! Thu, 12 Dec 2013 17:03:12 +0000 de-DE hourly 1 /?v=3.7.1 “Die absolute Sicherheit wird es nie geben.” /fragenkatalog-innenministerium/ /fragenkatalog-innenministerium/#comments Sun, 10 Nov 2013 11:21:05 +0000 /?p=11158 Das Landesinnenministerium in Person von Thomas Giebeler beantwortete uns per Mail ein paar Fragen zur Sicherheitssituation in Schleswig-Holstein. Minister Breitner hat die Aussagen autorisiert.

Pressident: Glauben Sie, dass Jugendkriminalität in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen ist, und was können Sie im Innenministerium gegen die Jugendkriminalität tun?
Giebeler: Im Bereich der Jugendkriminalität gibt es eine verhalten positive Entwicklung. 18.040 junge Leute unter 21 Jahren, 1.617 weniger als 2011, wurden von der Polizei 2012 als Tatverdächtige gezählt. Das entspricht einem Anteil von 24,7 Prozent. Für eine Entwarnung ist es jedoch zu früh, denn bei Raubdelikten sind Jugendliche überdurchschnittlich vertreten. So ist jeder zweite ermittelte Räuber unter 21 Jahren. 44 Prozent der Tatverdächtigen, denen gefährliche und schwere Körperverletzung in der Öffentlichkeit zur Last gelegt werde, sind Jugendliche. Insbesondere im Bereich der Gewalt- und Rohheitsdelikte ist der Anteil der jungen Tatverdächtigen, die bei ihrer Tat unter Alkoholeinfluss standen, mit rund 43 Prozent beziehungsweise 42 Prozent sehr hoch und gegenüber dem Vorjahr nochmals leicht gestiegen. Wurden die Gewalttaten auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen begangen, waren sogar mehr als die Hälfte der ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren alkoholisiert. Die Polizei wird auch in der Zukunft mit einer Mischung aus Prävention und Re-pression gegen Jugendkriminalität vorgehen.

Wie sieht der Arbeitstag für Arbeiter im Innenministerium aus?
Im Innenministerium arbeiten rund 450 Beschäftigte in fünf Abteilungen. Jeder hat ein bestimmtes Aufgabengebiet. Es würde den Rahmen eines Interviews sprengen, wollte man an dieser Stelle in die Einzelheiten gehen. Wer mehr darüber wissen will, informiert sich am besten auf der Homepage unter www.innenministerium.schleswig-holstein.de

Wie lange gibt es das Innenministerium schon?
Der erste Innenminister nach dem Zweiten Weltkrieg war Hermann von Mangoldt. Er trat sein Amt am 11. April 1946 an.

Was kann man als einzelner Bürger für die Sicherheit in unserem Land tun?
Im Alltag kommt es auf Wachsamkeit an. Jeder sollte mit offenen Augen seine Umwelt beobachten und Verdächtiges der Polizei melden. Gerät man in eine konkrete Gefahr, dann ist Zivilcourage gefordert. Das heißt nicht, dass man sich selbst gefährdet. Aber man sollte im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen, ohne sich dabei zu überschätzen. Auf jeden Fall immer die Polizei rufen und genau beobachten. Hausbesitzer und Mieter sollten großen Wert auf die Sicherheit ihrer Wohnungen legen. Die Polizei hat viele wertvolle Tipps, um die eigenen vier Wände besser gegen Einbrecher zu schützen. Auf der Internetseite der Landespolizei unter www.polizei.schleswig-holstein.de findet jeder zahlreiche Ratschläge zur Vorbeugung gegen Verbrechen.

Wer außer der Polizei ist besonders wichtig, wenn es um Sicherheit geht?
Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz sind neben der Polizei zwei weitere Partner in Sachen Sicherheit. Man kann den Sicherheitsbegriff auch noch viel weiter fassen. Dann kommt man zu dem Ergebnis, dass bereits die Eltern in der Erziehung ihrer Kinder die Verantwortung dafür tragen, dass aus ihren Sprösslingen nicht dereinst Kriminelle werden. In diese Verantwortungskette gehören dann auch Erzieher und Lehrer und die Politik, die für wirtschaftliche und soziale Verhältnisse sorgen muss, die keine gesellschaftlichen Ursachen für das Entstehen von Kriminalität bieten. Das Stichwort heißt Prävention, die nicht allein von der Polizei, sondern von allen Gruppen in der Gesellschaft geleistet werden muss.

Wie genau wird bei Ihnen Sicherheit “geplant”?
Jeder kann und muss zur Sicherheit seinen Beitrag leisten. Wie das beispielhaft gehen kann, habe ich vorhin kurz erläutert. Sicherheit lässt sich nicht im engeren Sinne des Wortes planen, so wie man eine Veranstaltung plant, und dann läuft die planmäßig ab. Man kann Vorkehrungen oder Voraussetzungen schaffen, um möglichst viel Sicherheit zu gewährleisten.. Der Innenminister gewährleistet eine personell ausreichend, gut ausgebildete und modern ausgerüstete Polizei, die ihre Kernaufgaben der Gefahrenabwehr, der Strafverfolgung und der Prävention wahrnehmen kann.

Es gibt ja im Verfassungsschutz einen “Geheimschutz”, der dafür sorgt dass Geheimnisse auch wirklich geheim bleiben. Wie verhilft dieser Geheimschutz zur Sicherheit?
Ich verstehe die Frage so, dass Sie nach der Rolle des Verfassungsschutzes für die Sicherheit fragen. Der Verfassungsschutz ist für die Sicherheit in unserem Land unverzichtbar. Er liefert uns wichtige Erkenntnisse über extremistische Bestrebungen, die – nicht selten verdeckt – sich gegen unsern Rechtsstaat und unsere Demokratie richten. Diese Informationen brauchen wir, um öffentlich zu warnen, aufzuklären, aber auch um mit den Mitteln des Rechtsstaats dagegen vorzugehen. Der Verfassungsschutz arbeitet zwar weitgehend geheim, seine Arbeit ist aber gesetzlich klar geregelt und wird auch parlamentarisch kontrolliert. Der Verfassungsschutz ist eine Einrichtung des Rechtsstaats, er arbeitet im Dienst des Rechtsstaats; er steht aber nicht außerhalb von Recht und Gesetz.

In welchen Bereichen muss die Sicherheit noch deutlich ausgebaut werden; wo gibt es also noch Lücken?
Diese Frage unterstellt, es könne eine absolute Sicherheit geben. Die gibt es aber nicht und wird es auch nie geben. Was man sagen kann, ist, dass unsere Sicherheitsarchitektur in Deutschland stabil und geeignet ist, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Die Polizei- und  Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der Länder, der Bundesnachrichtendienst und der Militärische Abschirmdienst arbeiten insgesamt effizient. Dennoch müssen wir uns stets fragen, an welchen Stellen es noch besser laufen kann. Das ist eine ständige Aufgabe, mit der man nie fertig ist. Denn es stellen sich ja stets neue Herausforderungen.

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Sozialcurriculum der THS /sozialcurriculum-der-ths/ /sozialcurriculum-der-ths/#comments Wed, 09 Oct 2013 16:16:06 +0000 /?p=11002 Das Sozialcurriculum an unserer THS geht in die nächste Runde. Die einzelnen Aktivitäten sind nahezu vergleichbar mit AGs, dienen jedoch explizit guten Zwecken.

In der neuen Fahrradwerkstatt lernen die Schüler Grundfertigkeiten im Umgang mit Werkzeug zur Reparation von Fahrrädern und werden auch selbst aktiv. So ist langfristig geplant, einen Service einzurichten, welcher Fahrräder – in der Hoffnung auf eine kleine Spende – repariert. Mit Spenden oder dem Erlös aus verkauften, zuvor gestifteten Fahrrädern, könne man womöglich ebenfalls unterstützend wirken. Welcher Einrichtung oder welchem Projekt man eventuell unter die Arme greifen wird, das stehe konkret noch nicht fest, verlautet es. Es wird des Weiteren betont, man freue sich auch ganz besonders über jedes Mädchen, das den Weg in dieses Projekt finde.

Auch neue Projekte gegen Rassismus und Extremismus befinden sich in Planung.

Weiterhin zum Sozialcurriculum zählen der SchulSanitätsDienst (SSD), “Weihnachten für uns und andere” und die Organisation und Beaufsichtigung des Ablaufes der Mittagspause durch Schüler der Oberstufe. Die Zusammenarbeit mit UNICEF soll ebenso fortgesetzt werden.

Intensiviert wird die Kooperation mit dem Karibuni e.V. (Redakteure Jan und Rike berichteten:  /mama-afrika-und-ihre-kinder/ ), welcher auch zunehmend mit Erlösen aus Verkäufen ‘afrikabezogener’ Artikel, welche beispielsweise auf einem auf lange Sicht geplanten ‘Afrika-Basar’ angeboten werden könnten, gefördert werden soll.

Auf dem für das Ende des Schuljahres geplanten Schulfest werden dann unter anderem die einzelnen Segmente des Sozialcurriculums vorgestellt.

Wer weitere Anregungen einbringen möchte, noch Fragen hat, oder selbst mitmachen möchte, kann sich an seinen Klassenlehrer, oder direkt an Herrn Lucke wenden.

 

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Bei weiteren Informationen folgen hier Nachträge.

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Indien: Eine Gesellschaft im Wandel? /indien-eine-gesellschaft-im-wandel/ /indien-eine-gesellschaft-im-wandel/#comments Tue, 08 Oct 2013 17:40:54 +0000 /?p=10957 Es ist Mitte Dezember, 2012, als einer jungen Inderin am fortgeschrittenen Abend ein tödliches Missgeschick passiert: Sie nimmt den falschen Bus. Was dann passiert, ist schnell berichtet: Während der Bus durch die Straßen fährt, wird die 23-jährige Studentin von sechs Männern  – vor den Augen ihres Freundes, welcher sie zu diesem Zeitpunkt begleitet – extrem brutal vergewaltigt und anschließend aus dem Bus, mitten auf die Straße geworfen.

Schnell verbreitet sich die Nachricht von diesem besonders fassungslos machenden Fall in ganz Indien, gar weltweit. Eine Welle der Empörung und der Wut geht durch die Bevölkerungsschichten. Bereits zwei Tage nach der Gruppenvergewaltigung, am 18. Dezember 2012, prägen riesige und doch immerzu wachsende Protestzüge die Straßen der Hauptstadt Neu Delhi. Demonstranten fordern, es müsse endlich gehandelt werden, Vergewaltiger mit dem Tod bestraft werden. Auch die parlamentarische Opposition fordert zu einer Verschärfung der Gesetze auf. Während die Proteste mehr und mehr von Gewalt dominiert werden, wird die junge Frau Ende des Monats in eine Singapurer Spezialklinik verlegt, in der sie trotz intensivster, wie hochprofessioneller ärztlicher Versorgung, am 29. Dezember ihren schweren Verletzungen erliegt.

Anfang 2013 schließlich erhebt die indische Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Vergewaltiger. Im Februar beginnt, kurz nachdem das Strafmaß für Vergewaltiger auf mindestens 20 Jahre Haft bis hin zur Todesstrafe angehoben worden ist, der Prozess gegen fünf der sechs Beschuldigten. Einer der Peiniger war zum Tatzeitpunkt noch 17 Jahre alt gewesen, sodass über ihn gesondert nach dem indischen Jugendstrafrecht verhandelt wird.

Gut einen Monat darauf, im März, wird der mutmaßliche Drahtzieher der Tat erhängt in seiner Zelle aufgefunden. Die Echos fallen geteilt aus: Zwar ist einerseits die Erleichterung über den Tod des Mannes groß im indischen Volk, doch hält sich die Freude in Grenzen, da man sich besonders für diesen Täter einen demonstrativen und potenzielle Nachahmungstäter abschreckenden Prozess gewünscht hätte.

Am 31. August wird der zur Tatzeit 17-jährige Vergewaltiger zu drei Jahren Jugendarrest verurteilt. Die Proteste flammen erneut auf. Drei Jahre für die Mittäterschaft an einem tödlichen, perversen Verbrechen. Das ist zu wenig, darüber herrscht annähernd Konsens unter den Menschen. Viele fordern, es müsse gegen den mittlerweile Volljährigen nach dem Erwachsenenstrafrecht prozessiert und dann auf Grundlage desselben ein Urteil gefunden werden.

Nur einige Tage später, am 10. September schließlich, werden auch die restlichen vier Angeklagten, welche zwischen Anfang und Mitte 20 sind, schuldig gesprochen. Wenige Tage später wird gegen sie die einzige Strafform, die das Volk und die politische Mehrheit als die richtige anerkennt, die höchste, ergo die Todesstrafe, verhängt.

Zwar behaupten Kritiker, dieses Urteil sei rein politisch motiviert und unter gesellschaftlichem Druck entstanden. Und das Letztere stimmt wohl. Negativ ist diese Tatsache aber nicht. Eine überwältigende Mehrheit in der indischen Bevölkerung forderte diese Strafe. Außerdem wird dieses Urteil eine abschreckende Wirkung haben. Aktuelle Studien bescheinigen, dass in Indien drei von vier angezeigten Vergewaltigern unbehelligt freikommen. Des Weiteren ergab eine Studie der WHO, dass in Asien jeder vierte Mann bereits seine Partnerin vergewaltigt hat. Uns erscheint dies vielleicht zunächst sehr weit hergeholt, doch ist es so, dass es nach wie vor keine Seltenheit ist, dass Mädchen in Indien abgetrieben werden, benachteiligt und später, außer in äußerst modern lebenden Familien, häufig ihrem Mann unterstellt sind, den sie sich in vielen Fällen nicht einmal selbst aussuchen dürfen. Eine weitere, ganz besonders perfide Tradition existiert offenbar in Indien: Versprechen Vergewaltiger, ihr Opfer später zu heiraten, werden sie mit deutlich niedrigeren Strafen belegt. Dass die Opfer dadurch nur weiter verhöhnt werden, war der Gesellschaft lange nicht bewusst – oder egal. Seit dem Fall vom Dezember, einer der ersten, die in Indien der Gesamtbevölkerung bekannt werden, findet ein Umbruch im Denken der Gesellschaft statt. Nicht nur Liberale haben dafür gesorgt, dass eine größere, mutigere Bewegung für die weibliche Gleichberechtigung entstanden ist. So ist seit dem öffentlichkeitswirksamen Vorfall die Anzahl angezeigter Vergewaltigungen deutlich gestiegen, während geschätzt wird, dass die Zahl der Vergewaltigungen selbst, aus Angst vor der nun signifikant wachsameren Justiz und dem neuen Selbstbewusstsein vieler Frauen, gesunken ist. Indien scheint auf einem guten Weg zu sein, ein völlig neues Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen. Ein neues Bewusstsein für Menschlichkeit und universelle Rechte.

Ob der Tod als Strafe für einen Menschen gerechtfertigt ist, das ist freilich fraglich. Dass die höchstmögliche Strafe in diesem Fall jedoch die einzig richtige ist, das sollte nicht zu bestreiten sein, denn wirklich jeder potenzielle Nachahmer muss abgeschreckt werden.

Die Justiz tut nun, was sie kann. Der Rest muss von der Gesellschaft vollbracht werden. Der Staat und sein Recht, können lediglich durch die Bevölkerung getragen werden. Die Protestler machen ihre Sache gut, mehr und mehr Bürgerinnen – aber nicht zu vernachlässigen, eine ebenso große Anzahl Bürger – empören sich. Man kann nur hoffen, dass die Welle der Modernisierungen des Zusammenlebens und der gesellschaftlichen Konventionen keine Zeiterscheinung ist, sondern neue Formen des Denkens, grundlegend in der Gesellschaft verankert.

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Nervenkitzel Offshore /nervenkitzel-offshore-arbeiter/ /nervenkitzel-offshore-arbeiter/#comments Sun, 21 Apr 2013 10:17:24 +0000 /?p=7279 Die Arbeiter auf einem Offshore-Windpark in der Nordsee haben sich einen der härtesten und anstrengendsten Berufe ausgewählt. Warum bloß?

Der erste Besuch wurde abgesagt. Zu hoher Wellengang. Erst beim zweiten Anlauf legt der Katamaran des Helgoländer Fährunternehmens mit Kurs Alpha Ventus, Deutschlands erstem Windpark in der Nordsee, einem sogenannten Offshore-Windpark, ab. Die Sonne strahlt aus voller Kraft auf das rot-grüne Deck des Schiffes, das einige Ingenieure, Investoren aus der Wirtschaft, Touristen und Journalisten – darunter 16 Mitarbeiter einer chinesischen Nachrichtenagentur – zu Alpha Ventus chauffieren soll. Denn die Hamburger Landungsbrücken sind heute mehr als ein beliebtes Ausflugsziel. Sie sind Anlaufstelle, sie sind Treffpunkt. Für Väter, die Tochter und Sohn ihren Arbeitsplatz zeigen wollen. Für Angeber, die vielleicht schon morgen fragen werden: “Habt ihr jemals einen Offshore-Windpark besichtigt?”. Für Rentner, die das Hamburger Standard-Touristenprogramm schon rauf- und runtergebetet haben.

Stfitung Offshore Windenergie/DOTI,2009

Bilder vom Bau des Windparks Alpha Ventus

Die Reise zu Alpha Ventus ist keine gewöhnliche und man tut nicht schlecht daran dem Wort “Reise” das Attribut “Zeit” voranzustellen. Der Trip ist ein Weg aus der Vergangenheit in die Zukunft, ein Weg von alt zu neu. Kurz bevor der Katamaran in Cuxhaven noch einen Zwischenstopp macht, gehen die Blicke nach rechts. Zum Kernkraftwerk in Brokdorf. Auch die mittlerweile abgeschalteten AKWs in Stade und Brunsbüttel passieren wir im Laufe der Reise. Deren Betreiber werden nicht gerne hören, was an Bord des Schiffes manch ein Verfechter der Erneuerbaren Energien jetzt gerade denken wird. Denn unser Ziel geht in die Zukunft. Windenergie auf der See soll den Löwenanteil eines Energie-Mix aus Erneuerbaren Energien in Deutschland ausmachen. Irgendwann einmal. Wenn das Problem gelöst ist, wie all der Strom zum Festland kommt und wenn das Problem gelöst ist, wie die Strommengen quer durch Land kommen und wenn das Problem gelöst ist, wer das alles bezahlt. Dann.

Alpha Ventus wird zu dem Zeitpunkt in seiner heutigen Form aber schon längst wieder von der Bildfläche verschwunden sein. Als Forschungseinrichtung installiert werden in vermutlich spätestens zwanzig Jahren die Krafträder ab- oder neugebaut werden. Schon längst ist der Windpark nicht mehr der Größte seiner Art. Zwölf Windturbinen mit einer Leistung von je fünf Megawatt wurden 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum errichtet. Nachfolge-Windparks wie „BARD 1“, rund 100 Kilometer vor Borkum, weisen eine stolze Anzahl von 80 Turbinen auf.

Offshore-Insel Helgoland

Trotzdem reichen allein die zwölf Turbinen aus, um bis zu 50.000 Haushalte auf dem Festland zu versorgen. Die Bauteile verfügen über gewaltige Dimensionen. Der Rotorendurchmesser der Anlagen liegt bei 116 bzw. 123 Metern. Monumental ist auch die Höhe. Knapp 150 Meter ragen die Anlagen aus der Nordsee heraus. 28 Meter kommen unter Wasser hinzu. Und nochmal 50 Meter tiefer gehen Pfähle zur Befestigung in den Meeresboden.
Zurzeit befinden sich gerade einmal vier Windparks in der Nordsee in Betrieb. Weitere zehn sind im Bau. Knapp 50 durchlaufen zurzeit ein Genehmigungsverfahren. Offshore-Boom in der Nordsee! Besonders große Freude darüber kann man zurzeit im Rathaus Helgoland auffinden. Auf der Insel sind die Touristen-Besucherzahlen seit Jahren rückläufig. Der Offshore-Boom kommt da gerade recht. Für die Wirtschaft bieten sich enorme Chancen. Investoren kommen mit viel Geld zu Deutschlands einziger Hochseeinsel.

Drei Windparks nördlich von Helgoland sollen in Zukunft von Helgoland aus betreut werden. Bei Not- oder Ausfallen können diese von der einzigen Insel des Kreises Pinneberg schneller erreicht werden als vom Festland aus.
Für einige auf Helgoland geht das alles viel zu schnell, andere können die 150 neuen Arbeitsplätze, die geschaffen werden sollen, kaum noch erwarten und wieder andere können ihr Glück bereits jetzt schon nicht fassen.
Arne Weber ist Eigentümer des Designhotel atoll auf Helgoland. Was vor knapp 15 Jahren mit dem Wunsch nach mehr Touristen mit viel Pomp eröffnet wurde, beherbergt ab 2013 ausschließlich Offshore-Arbeiter. Das Energie-Unternehmen WindMW aus Bremerhaven reservierte alle Zimmer des Helgoländer Vier-Sterne-Hotel in den nächsten zehn Jahren.

Auf die liebevoll vom Hamburger Abendblatt genannte “Erste Offshore-Insel der Welt” geht es für uns erst einmal nicht. Wegen Entschärfung einer Fliegerbombe – im Zuge von Ausbauarbeiten des Hafens für die Offshore-Industrie entdeckt – fährt der Katamaran auf direktem Wege in Richtung Alpha Ventus.

Je weiter es aufs Meer hinausgeht, desto stürmischer wird die See. Ein Wetterumschwung ist nicht ungewöhnlich. Auch keiner von “heute Sonne, 30 Grad” zu “morgen Regen, Windstärke 12″. Eigentlich ist das auch unproblematisch. Die Nordsee ist nicht fürs Arbeiten bestimmt. Einige machen es hier trotzdem. Sie arbeiten für eine saubere Zukunft, für die Abschaltung diverser Atomkraftwerke, für die Umsetzung der Energiewende. Dabei sind Unwetter am Standort von Alpha Ventus keine Seltenheit. Ein starker Seegang bestimmt mitunter das Geschehen. Die Durchschnittswindgeschwindigkeit liegt bei 36km/h (Stärke 5). Gut für die Energieausbeute. Schlecht für das Wartungsteam.

	REpower 2009

Als Arbeiter auf einen Offshore-Windpark

Sicherlich es gibt weniger beneidenswerte Jobs. Bergarbeiter in der Asse wäre vielleicht so einer. Aber: Wind und Wetter ausgesetzt zu sein bedeutet mitunter auch Tage und Wochen auszuharren und sich zu langweilen, bevor es mit der Arbeit wieder losgehen kann. Wenn gearbeitet werden kann, stehen die Techniker unter Zeitdruck. Jeder zusätzliche Tag kostet. Der Arbeitsalltag ist hart. Ein Wartungseinsatz dauert den ganzen Tag. Abends fallen die meisten Techniker müde ist Bett. Und jederzeit kann das Wetter umschlagen. Dann sind die Techniker sind zum Warten verdammt. Wenn sie nicht rechtzeitig ausgeflogen werden konnten, müssen sie auch mal mehrere Tage bei Windstärke 12 ausharren. Zum Nichtstun verdammt, weil die Arbeit stilllag. Ein Helm ist Pflicht und eine umfassende Sicherheitsausbildung muss jeder Techniker absolvieren. Medizinischer Eignungstest, Sanitäterausbildung, Überlebenstraining, Helikoptertraining, um nur ein paar Kurse zu nennen, die ein Berufsanwärter zu belegen hat.

Speziell für die Arbeit auf der See wurde ein eigener Offshore-Sicherheitsanzug in orange entwickelt. Hin und wieder erzählen Arbeiter von Unfällen.

Kaum verwunderlich, dass es nicht selten passiert, dass ein Neuling schnell wieder das Handtuch wirft. Noch immer gibt es ganz wenig geschultes Personal. Eigene Studiengänge werden gerade erst eingerichtet und der demografische Wandel macht sich hier besonders stark bemerkbar. Fachkräftemangel hoch drei. Man merkt: Zur Arbeit auf einem Offshore-Windpark gehört eine große Portion Überzeugung. Nämlich die Überzeugung, dass das, was man macht, richtig ist und dass die Zukunft der Windenergie gehört. Mitunter muss man vielleicht etwas blauäugig durch Leben laufen und ausblenden, wenn große amerikanische Zeitschriften über “The Energiewende” lästern oder Politiker in Talkshows die Atomkraft verteidigen.

Somit ist es kein Wunder, dass diejenigen Arbeiter, mit denen wir sprechen konnten, von ihrem Job begeistert sind. Der komplette Bau von Alpha Ventus war ein Pionierprojekt. Die Planer von Deutschlands erstem Nordseewindpark konnten auf keine Schritt-für-Schritt-Anleitung zurückgreifen. Flexibilität stand an der Tagesordnung. Risiko war jederzeit mit von der Partie. Fünf Jahre ist der Baubeginn nun her. Drei Jahre dauerte es bis zur ersten Netzeinspeisung.

Einige Stunden nach Abfahrt tauchen die Windturbinen dann nicht wie erhofft am Horizont in den Weiten der Nordsee auf. Die Wellen wurden doch zu hoch, nach halber Strecke steuerte der Kapitän bereits wieder den Rückweg an. Vermutlich würden viele an Bord – wie bei einer Oase in der Wüste – ihren Augen sowieso nicht trauen. Kilometerweit nur Wasser. Rundherum nordseeblau. Salzduft in der Nase. Und mittendrin zwölf Windräder.
“Auch das Wartungsteam kann heute nicht herausfahren und sitzt nun für ein bis zwei Tage fest. Aber das ist Offshore! Dem Wetter sind wir alle ausgesetzt. Auch als Wirtschaftsminister Rösler vorige Woche Alpha Ventus besuchen wollte, musste die Fahrt auf halber Strecke abgesagt werden, weil sich das Wetter verschlechtert hat.”, erzählt Katharina Selinger, Pressesprecherin von Alpha Ventus.

Stattdessen unterhält sich dafür Andreas Wagner mit uns. Der Leiter der Offshore-Stiftung ist auch einer derjenigen, die überzeugt von ihrer Arbeit sind, denen man die Motivation bereits beim Zuhören anmerkt. Während der Katamaran wegen Entschärfung einer Fliegerbombe nicht den Hafen von Helgoland anlaufen kann, erzählt er mit hochgekrempelten Ärmeln von der Windenergie: “Alpha Ventus hat einen Stein ins Rollen gebracht. Eine Reihe von Windpark sind in Deutschland mittlerweile geplant, im Bau oder bereits fertiggestellt.”

Nicht nur für ihn, auch für Wissenschaftler sind Offshore-Windparks ein Glücksfall. Nie zuvor wurde solch eine Vielzahl von Daten in der Nordsee ausgewertet. Wie viele Schweinswale gibt es? Wo liegen noch alte Schiffswracks? Umweltbehörden und Verbände machen Druck, die Belastungen der Windparks auf die Um- und Tierwelt möglichst gering zu halten. Im gesamten Alpha Ventus-Bereich herrscht Fischerei-Verbot. Vielleicht auch deswegen entwickelt sich an den Fundamenten der Windkrafträder eine regelrechte Riffbildung – noch mehr Daten, die analysiert werden können.

Wartung und Betrieb werden Ingenieure auch noch in Zukunft vor große Herausforderungen stellen. Bei der Vision einer neuen, umweltfreundlicheren Energieversorgung.

Die Technik: So funktioniert ein Windpark

Lediglich eine Brise von Windstärke 3 reicht aus, damit sich die Rotoren in Bewegung setzen. Der Wind drückt nicht einfach nur gegen die Rotorblätter, sondern es kommt ein Auftrieb zustande (das gleiche Prinzip kommt an Flugzeugtragflächen zum Einsatz und sorgt dafür, dass der Flieger abheben kann). Dadurch dreht sich die Antriebswelle und gibt die Energie an einen Generator weiter, welche dort in elektrischen Strom umgewandelt wird. Durch dicke Kabel wird diese durch den Turm nach unten befördert und kann ins Stromnetz eingespeist werden.

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Was wird morgen sein? /was-wird-morgen-sein/ /was-wird-morgen-sein/#comments Sat, 02 Mar 2013 14:02:52 +0000 /?p=8846 Es gibt tatsächlich Menschen, deren Job ausschließlich darin besteht, in die nächsten Jahrzehnte oder Jahrhunderte zu schauen. Zu Besuch bei der Zukunftsforschung.

Du wachst morgens auf, ein Roboter hat dir schon deine Anziehsachen bereitgelegt. Aber anziehen brauchst du dich gar nicht. Du setzt einen Helm auf, drückst einen bestimmten Knopf und schon beginnt der digitale Schulunterricht. Währenddessen nimmst du eine der Frühstückskapseln, in denen alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind. Somit brauchst du dich gar nicht mehr in die Küche zu begeben. Sieht so unsere Zukunft aus? Wird es gar nicht mehr nötig sein, dass Kinder zur Schule gehen? Können wir bald eine halbe Stunde länger schlafen, weil Roboter schon alles für uns erledigt haben? Und werden wir gar keine ganzen Mahlzeiten mehr zu uns nehmen müssen, sondern nur noch Kapseln, die das Essen ersetzen?

Bis solche Szenarien irgendwann Realität werden könnten, wird sicherlich noch eine Menge Zeit vergehen. Womöglich fragen Sie sich gerade, warum man überhaupt wissen muss, wie die Zukunft aussieht? Schließlich könnte man doch alles einfach auf sich zukommen lassen. Könnte man. Machen viele vielleicht auch. Doch es gibt Menschen, die arbeiten in der Zukunftsforschung, die versuchen Tag für Tag herauszufinden, wie unsere Zukunft aussieht und was dort von Bedeutung ist. Für die Wirtschaft spielt die Zukunftsforschung eine große Rolle, weil viele Unternehmen wissen möchten, was sie entwickeln sollen. Denn geforscht wird tagtäglich, um dem Menschen den Alltag zu erleichtern und um unseren Planeten zu erhalten. Es sind kleine Dinge, wie zum Beispiel das leichteste Material der Welt, das Aerographit, die entdeckt werden und doch eine große Bedeutung für uns haben können. Möglichkeiten um Aerographit zu verwenden sind beispielsweise Batterien oder der Flugzeugbau. Forscher, die dies herausfinden, gibt es auch an der Technischen Universität Hamburg. Und wenn einer etwas über dessen Arbeit erzählen kann, dann der Leiter des Bereiches Forschung, Planung und Controlling, Dr. Johannes Harpenau. Einige der aktuellen Projekte konnte er uns näher vorstellen.
Bestimmt kennt jeder die folgende Situation. Man will in den Urlaub fahren, doch schon auf der Autobahn wartet ein endloser Stau. An der TU Hamburg wird an einem Projekt, das sich „K-to-K-Communication“ nennt, geforscht. Jedes Auto wird mit einem Sender ausgestattet, sodass man sich untereinander verständigen und Informationen beispielsweise vom Anfang des Staus ans Ende durchgeben kann. Somit ist es einfacher, Umleitungen gut abzupassen oder den Stau komplett zu umgehen, selbst wenn dieser noch gar nicht im Radio gemeldet wurde.

Und es wird weitergeforscht! Angestrebt wird eine umweltfreundlichere Welt. Einst von Leonardo da Vinci erfunden und im Laufe der Zeit von den Menschen weiterentwickelt, ist das Flugzeug eine der wichtigsten Erfindungen und eine große Bereicherung für den Menschen. Doch auch hier gibt es Nachteile, wie der immense Treibstoffverbrauch. Eine Brennstoffzelle oder ein „grüner Flügel“ könnten in Zukunft einen umweltfreundlicheren Luftverkehr ermöglichen. Bei Letzterem handelt es sich um einen Laminarflügel, der während des Fluges gleichmäßig und eng anliegend von der Luft gestreift wird. Bei herkömmlichen Flügeln kommt es schon an der Vorderkante zu Verwirbelungen. Der „grüne Flügel“ verspricht weniger Treibstoffverbrauch und einen geringeren Luftwiderstand und wurde erstmals 2010 in einem Göttinger Windkanal getestet. Bis dieser sich jedoch durchsetzt, wird wohl noch etwas Zeit vergehen.
Ein weiteres Projekt sind Offshore-Windkraftwerke in der Nordsee. Was Forscher allerdings beschäftigt, ist, wie man die Energie am besten nutzen könnte. Wo kann man zum Beispiel die überschüssige Energie speichern, wenn einmal zu viel Wind weht? Eine Idee ist eine Zwischenspeicherung, beispielsweise in Norwegen oder in Tanks oder Kanistern, in die Energie gepumpt wird und in denen bis zu einem Monat lang Energie gespeichert werden kann. Eine weitere Möglichkeit der Energiespeicherung ist ein Hybridkraftwerk, welches seit 2011 in Brandenburg steht. Hier wird bei zu viel Wind die überschüssige Energie in Wasserstoff umgewandelt, welcher bei Flaute als Stromspeicher genutzt werden kann. Außerdem kann der Wasserstoff als Kraftstoff abgefüllt und von Autos getankt werden.

Laminarflügel in einem Göttinger Windkanal, C:DLR

Dies sind Ansätze, die zwar nicht in die Richtung einer luxuriösen Welt führen, in der wir uns bedienen lassen, dennoch sind sie ein großer Schritt der Menschheit aus denen noch viele alte oder neue Erfindungen profitieren können. Es gibt immer wieder neue technologische Ansätze, und es wird unentwegt weitergeforscht. Jeden Tag arbeiten Menschen, um uns und der Umwelt das Leben leichter zu machen. Was für ein schönes Gefühl.

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Smart lernen – statt Kreidestaub atmen /smart-lernen-statt-kreidestaub-atmen/ /smart-lernen-statt-kreidestaub-atmen/#comments Sat, 02 Mar 2013 13:29:42 +0000 /?p=8838 Immer mehr Schulen in Deutschland nutzen Elektronik - an Stelle von Kreidetafeln.

Weiße Finger und Kreidestaub atmen. Das sollte möglichst bald der Vergangenheit angehören. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage wünschen sich 84% der Schüler in Deutschland mehr mit Computer und Co. im Unterricht zu lernen. Zwar sind die meisten Schulen, wie auch die THS, inzwischen mit Computern, Laptops und Beamern ausgestattet, allerdings werden diese aus Schülersicht immer noch viel zu selten genutzt. 2010 setzten im Schnitt nur 15% der Lehrkräfte moderne Technik dieser Art im Schulalltag ein. In den letzten zwei Jahren ist in diesem Bereich zwar wahrscheinlich eine Steigerung wahrzunehmen, aber dennoch werden auch heute längst nicht alle Kapazitäten umfangreich genutzt. Schüler fordern deshalb, dass Lehrer besser für den Einsatz geschult werden, denn nicht bei allen Pädagogen sehen sie den Grund für das Sparen an Technik, in der Ignoranz oder dem Unmut der älteren Generation, sondern schlicht in deren Unwissenheit.

Ob zu Hause oder im Unterricht – den Großteil der aufgegebenen Recherchearbeiten wickeln die Schüler über das Internet ab. Den größten Vorteil sehen sie im Zeitsparen, aber auch in der Möglichkeit zahlreiche Informationen zu erlangen. Allerdings ist fragwürdig, ob gerade jüngere Schüler bereits in der Lage sind verantwortungsvoll Wichtiges von Unwichtigem zu filtern.
Fehlendes Vokabular wird zumindest während der Schulstunden noch in Wörterbüchern nachgeschlagen, obwohl Internet-Wörterbücher in den Augen der Schüler doch so viel praktischer und handlicher sind.

Auffallend ist ebenfalls, dass der Beamer den Overhead-Projektor immer weiter aus dem Klassenzimmer verdrängt. Power-Point oder andere Formate wie Prezi finden dagegen sehr häufig Verwendung. Ausschlaggebend dafür ist das Heranwachsen und somit die Vertrautheit der Kinder und Jugendlichen mit Programmen dieser Art.

Während unsere Schule noch mit einer weitläufigeren WLAN-Verbindung kämpfen muss, sind andere deutsche Lerninstitute bereits flächendeckend mit modernster Technik, wie zum Beispiel Smartboards, ausgestattet. Zugegeben: Meistens handelt es sich hierbei „nur“ um Pilotprojekte, mit denen getestet werden soll, inwieweit der Einsatz der neuen Möglichkeiten den Unterricht wirklich bereichern kann. Wichtig für eine erfolgreiche Umsetzung solcher Experimente ist natürlich die exakte Einführung von Schülern und Lehrern in die Thematik. Zwar soll der modernisierte Unterricht den Schülern Freude bereiten und sie motivieren, dabei darf aber nie der Lerneffekt beeinträchtigt werden. Vielen Schulen fehlt es offensichtlich an einem festen Konzept für den Umgang.

Eine der modernsten Schulen Hamburgs ist das Wilhelm-Gymnasium in Harvestehude. Schon seit 2005 sammelt die Schule Erfahrungen mit interaktiven Whiteboards. Anfang 2009 gelang es dem Gymnasium schließlich alle Klassenräume mit der neuen Technik auszustatten. Der Internetseite der Schule ist zu entnehmen, dass für die Umsetzung des Projekts besonders die großartige Bereitschaft der Lehrer, Eltern und Schüler von Bedeutung waren. PC-gestütztes Lernen sei somit in den letzten Jahren im Unterricht, in den Pausen und in Studienzeiten zum Normalfall geworden.

Inzwischen verwenden viele Lehrkräfte ebenfalls die sogenannten Smartboards. Sie sind begeistert von den vielseitigen neuen Möglichkeiten und sehen die Chance den Unterricht grundlegend zu verbessern.

Diese Aussagen unterstützt die 15-jährige Schülerin Sukie von Seld vom Wilhelm-Gymnasium. „Die Smartboards, auf denen man mit speziellen Stiften schreiben kann, werden mit den Laptops verbunden, verfügen über alle Windows-Programme und eine eigene Software“, berichtet die Neuntklässlerin und ergänzt: „Wir nutzen die Boards fast jede Stunde.“ Es gibt regelmäßige Fortbildungen für Lehrer, damit diese optimal mit der Technik umgehen können. Einige haben sich zwar noch nicht ganz mit der Umstellung anfreunden können, aber dass die Boards aus Protest nicht genutzt werden, bleibt eine Ausnahme. Auch die Schülerin sieht bedeutende Vorteile in der Modernisierung. Das interaktive Lernen fördere die Beteiligung am Unterricht und ganz nebenbei auch den Spaßfaktor. Außerdem habe man als Schüler gute Möglichkeiten im Unterricht, zum Beispiel bei Präsentationen, Pluspunkte zu sammeln, wenn man bereit sei, sich aus Eigeninitiative etwas mit der Technik auseinander zu setzten. „Der Alltag hat sich trotzdem nicht großartig verändert. Wir reden noch ganz normal miteinander und schreiben nicht nur auf unseren PCs, wie man vermuten könnte. Aber die Smartboards erleichtern uns eine Menge Arbeit. Wir können umfangreicher recherchieren und Informationen sammeln, die nur im Internet zu finden sind. Manchmal schauen wir uns im Unterricht sogar Dokumentationen zu bestimmten Lerninhalten an“, ergänzt von Seld. Den größten Ansporn sieht die Schülerin bei den unteren Klassenstufen: „Besonders die jüngeren Kinder sind begeistert von der modernen Technik und beteiligen sich dadurch von Anfang an viel intensiver am Unterricht. Da ihnen das Lernen mit den Boards einfach mehr Freude bereitet, sind sie konzentrierter und nicht so leicht abgelenkt, wie während des Unterrichts mit der traditionellen Tafel.“

Trotz all dieser großartigen Chancen, darf man den Kostenaspekt nicht aus den Augen verlieren. Die Anschaffung und Einrichtung der Smartboards ist sehr teuer und auch Kleinigkeiten wie die Glühbirnen der Beamer, die sehr häufig gewechselt werden müssen, kosten jedes Mal zusätzlich ein kleines Vermögen.

Dennoch ist es sehr wünschenswert, dass bald flächendeckend Schulen die finanziellen Möglichkeiten haben, die Klassenzimmer zu modernisieren. Der Unterricht sollte zeitgemäß gestaltet werden. Nicht um planlos im Internet zu „surfen“, sondern um die Schüler schon früh auf den Umgang mit der Technik und auf das spätere Leben vorzubereiten. Denn die Wahrscheinlichkeit später in einem Beruf tätig zu sein, in dem Computer und „High-Tech“ jeglicher Art nicht eingesetzt werden, sinkt mit dem Beginn jedes neuen Tags.

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Strom sparen mit dem Smartphone: Schluss mit Stress am Morgen /strom-sparen-smartphone-apps/ /strom-sparen-smartphone-apps/#comments Fri, 01 Mar 2013 19:23:23 +0000 /?p=8819 In Zukunft wird unser Haus immer intelligenter. Per Smartphone können wir dann die Fenster öffnen oder die Heizung hochdrehen.

In den frühen Morgenstunden kann es schon mal etwas hektisch zugehen. Schnell noch einen Kaffee getrunken und schon geht es ab zur Arbeit. Und wer eilig das Haus verlässt, vergisst mal das eine oder andere. Meist sind es immer dieselben Fragen, die man sich dann plötzlich bei der Arbeit stellt. Ist eigentlich das Fenster geschlossen? Ist die Haustür zu? Oder ist der Herd aus? Damit könnte bald Schluss sein. In der Zukunft wird unser Haus immer intelligenter werden und könnte dabei gleichzeitig viel Energie sparen.

Vom Smartphone aus lässt sich das Haus wie eine Marionette nach Belieben managen. Bereits jetzt, in einer Zeit, wo kaum jemand sein Eigenheim aktiv übers Smartphone steuert, werden die App-Verkaufsportale mit mobilen Anwendungen für iPhones und Galaxies überrannt. Die Unternehmen, darunter Großkonzerne à la Microsoft gleichermaßen wie Fünf-Mann-Startups, drängen mit Hochdruck darauf, diesen neuen und vielversprechenden Markt zu erobern.

C: Tony Hegewald, pixelio.de

C: Tony Hegewald, pixelio.de

Denn gerade in Zeiten bzw. wegen der Energiewende kommt den ersten Menschen nach und nach die Erleuchtung sich darum Gedanken zu machen, wie man Energie einsparen kann, anstatt der Überzeugung hinterherzuhecheln, dass man ständig neue Energiequellen anzapfen muss, um den Bedarf zu decken. Und so wurde gebrainstormt, in den Chefetagen der Wolkenkratzer und am Esstisch in den Ein-Zimmer-Wohnungen. Muss die Heizung auch dann laufen, wenn man gar nicht zuhause ist? Wie kann man dem Menschen dabei helfen, sodass er nicht immer vergisst, das Licht hinter sich auszumachen?

Man benötigt dazu jede Menge Technik. Viel, viel mehr, als eine langweilige Heizung oder die unterentwickelte Lampe normalerweise heutzutage hat. Seit einigen Jahren bereits wird die Vision entwickelt, alle technischen Geräte eines Hauses miteinander zu vernetzen. Toaster, Lampen und Waschmaschinen sollen zentral gesteuert werden können bzw. sich selber steuern und z.B. ausschalten, wenn sie merken, dass sie gerade nicht gebraucht werden.

– Eingabe von Zählerständen z.B. für Strom und Wasser sowie dessen graphische Auswertung
- Suche von Energiespar-Fachleuten vor Ort
- Tipps zum Sparen von Strom, Heizenergie und Wasser

- Automatische Steuerung einzelner Gerätegruppen und Räume
- Intuitive und einfache Steuerung des Eigenheimes
- Intelligente Haushaltsgeräte notwendig! Nicht bei allen Energieversorgern nutzbar.

- Vernetztes Geräte-System aus Sensoren und Aktoren.
- Steuerung von Heizungsregelung und Haushaltsgerätesteuerung
- Intelligente Haushaltsgeräte notwendig!

Das alles ist nicht in weiter Ferne, sondern lässt sich bereits jetzt anschauen. Der Stromkonzern RWE bietet modernen Haushalten die Smartphone-App „Smarthome“ an. Wenn man sie startet, zeigt die Software alle Räume des Hauses an. Im Schlafzimmer lässt sich dann per Schieberegler die Temperatur hoch- oder runterdrehen. Fürs Wohnzimmer zeigt „Smarthome“ gerade an, ob das Licht leuchtet und gegebenenfalls wie stark. Um die App zu nutzen, sind Nachrüstungen notwendig.

Gut gedacht, aber an der flächendeckenden Umsetzung scheinen bisher alle versagt zu haben. Das Smartphone, geliebt und mit unbegrenzten Möglichkeiten, soll die Idee aufrecht erhalten. Denn Energiespar-Apps sind auf dem Vormarsch.
Die iPad-App “MyHome” des amerikanischen Unternehmens Control4 ermöglicht es, dass beim Fernsehen – das iPad dient dann als Fernbedienung – automatisch das Licht gedimmt wird. Der forschungsstarke Technologiekonzern Bosch entwickelte die App “JunkersHome”, mit der man von unterwegs aus die Heizung zuhause regulieren kann. Unter anderem Geschäftsleute, die morgens nicht wissen, wann sie nach Hause kommen, sollen als Zielgruppe erobert werden.
Siemens, Telekom, Vattenfall. Sie und tausend andere Unternehmen drängten mit energiesparenden Apps auf den Markt. Durchgesetzt hat sich bislang noch niemand. Die wenigsten Menschen nutzen bereits die Möglichkeit per Smartphone ihr Eigenheim zu managen.

Das liegt zum einen daran, dass bislang noch niemand ein umfassendes, störungsfreies Energiespar-System präsentieren konnte. Wer möchte schon 25 Apps nacheinander bedienen, um zuerst die Lampe anzumachen, dann die Heizung hochzudrehen und vielleicht noch die Spülmaschine anzumachen?
Zum anderen sind trotz staatlicher Förderung die einmaligen Investitionskosten noch immer sehr hoch. Ein einziges Thermostat von Rondostat, das automatisch zu einer bestimmten Uhrzeit die Heizung an- und ausschaltet, kostet 30 Euro für einen Heizungskörper.

Damit sich ein energiesparendes Eigenheim für den einzelnen Bürger auch rentiert, benötigt es eine einfache Plattform, von der aus das ganze Haus steuerbar ist, sowohl das Schließen der Jalousien als auch das Öffnen der Fenster. Eine Plattform, die flexibel ist und wo der Wohnungseigentümer weiß, dass sie auch in fünf Jahren noch auf dem Markt existiert.

Was allerdings bringt mir die Möglichkeit, meine Wohnung intelligent zu steuern, wenn ich zu träge bin, das Smartphone zu bedienen? Das Kölner Startup Greenpocket entwickelte weltweit als erstes Unternehmen eine Energiespar-App mit Facebook-Anbindung. Der Verbraucher kann sich dann in direkte Konkurrenz zu seinen Freunden stellen. Wer in einer Woche am meisten Energie spart, hat gewonnen.

Obwohl Greenpocket erst 2009 gegründet wurde, ist es bereits jetzt deutscher Marktführer für Software-Lösungen, mit der die Verbrauchsdaten in Echtzeit auf dem Smartphone erscheinen. Mit Hilfe der „Greenpocket-App“ hat der Verbraucher jederzeit seine Daten im Blick, weiß immer, wie viel Wasser oder Strom er am letzten Tag verbraucht hat. Vor allem aber kann man sehen, inwiefern sich der Verbrauch auf den Geldbeutel auswirkt.
„Durch ein optimiertes Verbrauchsverhalten lassen sich zwischen drei und 15 Prozent seiner Stromkosten pro Jahr einsparen“, erzählt Greenpocket-Pressesprecher Torben Pfau und ergänzt: „Langfristig ist es sinnvoll, auch seine Heizung durch intelligente Software zu steuern. Dort ist das Einsparpotenzial noch wesentlich höher.“

Pfau vermutet, dass in etwa zehn Jahren jeder moderne Haushalt über intelligente Energiesparsysteme verfügen wird.

Es dauert seine Zeit, aber die energiesparenden Apps werden kommen. Noch haben sie sich nicht durchgesetzt, aber vielleicht erleben wir einen Paukenschlag wie von Apple vor einigen Jahren, vor dem die Smartphones bereits existierten, aber nur mäßig genutzt wurden. Apple machte die Bedienung einfach und das geschlossene System für jeden einfach zu bedienen.

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Podiumsdiskussion zur Landtagswahl /wahl/ /wahl/#comments Thu, 26 Apr 2012 15:18:54 +0000 /?p=6573 Am 6. Mai ist Landtagswahl in Schleswig-Holstein. Grund genug, dass sich sechs Politiker, darunter drei Spitzenkandidaten, den Fragen von rund 300 Schülern und den Moderatoren stellen mussten. Auf dem Podium diskutierten (von rechts nach links):

  • Olaf Klampe (FDP)
  • Natalina Boenigk (CDU)
  • Kai Vogel (SPD)
  • Torge Schmidt (Piraten)
  • Dr. Robert Habeck (Grüne)
  • Antje Jansen (Linke)

 

Dr. Habeck, Spitzenkandidat der Grünen, brachte Ines Strehlau, die Direktkandidatin aus der Region, mit. Sie versprach, dass auch sie noch Wahlplakate aufstellen werde. “Viel Glück bei der Suche nach einem freien Laternenpfahl”, pflüsterte Kai Vogel von der SPD, der mit seinen kurzen aber aussagekräftigen Thesen für viel Beifall im Publikum sorgte und nur einmal patzte – als er nicht erklären konnte, warum seine Partei im Wahl-O-Mat der These “An deutschen Schulen soll islamischer Religionsunterricht in deutscher Sprache angeboten werden” zustimmte.

Ausgesprochen diskussionsfreudig waren auch die Schüler im Publikum, die sich selber durch eine Nebenjob etwas Taschengeld verdienen und mit ihren Argumenten neuen Zündstoff zur Debatte um den Mindestlohn einbrachten. Eine Debatte, die besonders von Linkspartei und FDP geführt wurde (oder werden musste).

Note: There is a poll embedded within this post, please visit the site to participate in this post's poll.

Torge Schmidt von den Piraten hielt sich erwartungsgemäß bei den meisten Themen etwas zurück, fehlen sowohl ihm als auch seiner Partei noch abschließende Positionen zu manchen Themen. Erst als es dann zum Bereich Netzpolitik überging, musste auch der junge Pirat sich äußern und rechtfertigen, warum seine Partei zurzeit in aktuellen Umfragen bei 10% steht. Selbstkritisch räumt der Rendsburger auch ein, dass die Piraten noch hart daran arbeiten müssen, die Partei auch für Frauen attraktiv zu machen. Zurzeit finden sich auf der Landesliste der Piraten bei 28 Männern nur zwei Frauen, eine davon Schmidts Mutter. Auch die Anonymität im Internet verteidigte der Spitzenkandidat der Piraten.

Soll in Schleswig-Holstein ab 16 Jahren gewählt werden?

Am 6. Mai wird in Schleswig-Holstein der Landtag gewählt, am Wahlsonntag wird sich zeigen, wer bei den Schleswig-Holsteinern die Nase vorn hat und einige Tage später herrscht auch Gewissheit, welche Politiker von den Schülern der THS bevorzugt werden, dann nämlich, wenn die Stimmen der Junior Wahl ausgezählt wurden.

Mindestlohn?

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Die Sensibilität unseres Weltmeers /die-sensibilitat-unseres-weltmeers/ /die-sensibilitat-unseres-weltmeers/#comments Tue, 27 Mar 2012 20:32:49 +0000 /?p=6349 Es ist wirklich ein reicher Segen, welche Vielfältigkeit unser Weltmeer zu bieten hat. In den riesigen Ozeanen, die rund 70% der Erde ausmachen, sind zahlreiche Verwendungsoptionen vorhanden. Ob es nun ein hochwertig zubereiteter Fisch ist, den wir im Gourmet-Restaurant genießen, oder das Benzin, das wir an der Tankstelle erhalten (von der bedenklichen Preisentwicklung erst einmal abgesehen). Im Laufe der Zeit ist dieses breit gefächerte Potenzial Lebensqualität geworden, eigentlich schon Lebensstandard. Für uns und die ganze Welt. Da man auf globaler Ebene die vielen Facetten der Ozeane erkannt hat, steigt auch der Anspruch, ihn zu nutzen, kontinuierlich. Man kann sagen, der Konsum der vielen Nutzungsmöglichkeiten steigt rapide. Überall, wo Ölvorkommen sind, werden Bohrinseln gebaut, auch wenn die Meerestiefe groß ist, man gelangt dennoch zum Treibstoff. Das ist doch klasse, nicht wahr? Wir erkennen, was gut für uns ist, und entwickeln eine Möglichkeit, davon zu profitieren.

Die wichtigsten Verwendungen des Weltmeers:

Sicherlich ist dem erst einmal nichts entgegenzusetzen, aber auch nur aus dieser Perspektive. Wie bei so vielen Dingen hat jedoch auch diese Nutzung ihre Kehrseite: Die Sensibilität dieser Diversität Weltmeer, die gleichzeitig ein wahnsinniger Lebensraum ist und dessen Artenvielzahl noch wesentlich

Für viele der Lebensunterhalt: Fischfang (sabine schmidt/pixelio.de)

gewaltiger ist, als z. B. das Ölvorkommen im Meer. Und diese beiden Perspektiven prallen unmittelbar aufeinander, aber noch nicht heftig genug in unserer Betrachtung. Wir dürfen uns nicht einfach nur über den ökonomischen Vorteil des schnellen Transportwegs freuen, sondern müssen dabei mindestens genauso kritisch beäugen, welcher ungeheuren Umweltbelastung der Lebensraum im Meer ausgesetzt ist, dessen Vielfalt und nachhaltige Wichtigkeit für die ganze Erde niemand hundertprozentig nachvollziehen kann.

Moderner Transport: Am Terminal wird ein Containerschiff ent-/beladen. (liquid_chaos/pixelio.de)

Man kann also sagen: Damit beides möglich ist, sowohl die Nutzung des Potenzials für den Menschen (Schifffahrt, Aquakultur, Fischfang, Rohstoffe und alles, was dazugehört) als auch die Bewahrung der Natur, muss man eben beide Augen geöffnet halten und beide Seiten gleichermaßen ernstnehmen. Es wird mit Sicherheit nicht ewig gut gehen, rücksichtslos jede Form von Müll oder Schadstoffen ins Meer fließen zu lassen. Es kann nicht für immer gelingen, darüber hinwegzusehen, wie das Fischvorkommen verringert wird, weil keine Schutzzeiten durchgesetzt werden. Und man wird es auch nicht mehr lange schaffen, ohne Folgen Pflanzen zu roden, um die Aquakultur aufrecht zu erhalten.

Durch solche Plattformen gelingt es, an die tiefen Ölschichten zu erreichen. (Katharina Wieland Müller/pixelio.de)

Es geht aus einem ganz simplen Grund nicht: Wir sind vom Lebensraum des Meers abhängig. Wir brauchen saubere Meeresböden, gesicherte Fischvorkommen und eine stabile Pflanzenausbreitung. Denn sonst funktioniert auch unser Blickwinkel irgendwann nicht mehr. Wenn wir den Lebensraum zerstören, vernichten wir irgendwann auch das Nutzungspotenzial.

Da das nicht geschehen soll, muss man nun endlich die Sensibilität des Ökosystems Weltmeer ernstnehmen. Es wäre naiv, ausschließlich auf das Nutzen bedacht zu sein und zu meinen, solange man davon noch profitieren könnte, müsste man ja keine Einschränkung vornehmen und den Fokus auf den Umweltschutz verlagern. Die Alarmstufe leuchtet Gelb, in manchen Bereichen bereits dunkelgelb. Wenn nicht jetzt begonnen wird, verantwortungsvoll beide Seiten in ein stabiles Gleichgewicht zu verschieben, springt die Alarmstufe unvermeidbar auf Rot, vielleicht nicht mehr zu unserer Lebenszeit, aber spätestens ein paar Generationen nach uns. Deshalb ist nun Zeit, etwas gegen die Zerstörung zu tun. Denn das Meer wehrt sich nicht von allein, zumindest nicht, bevor es zu spät ist (Titel: Janusz Klosowski/pixelio.de).

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Las Vegas, Las Vegas! /las-vegas-las-vegas/ /las-vegas-las-vegas/#comments Thu, 22 Mar 2012 20:22:56 +0000 /?p=4754 Es ist ein Wahnsinn, den man erst dann so richtig nachvollziehen kann, wenn man selbst im Wahnsinn drin ist. Es ist eine Metrople mit knapp 2 Millionen Einwohnern, und das mitten in der Wüste, dort wo sonst niemand so richtig gerne sein mag. Doch an diesem Ort im US-Staat Nevada steht alles Kopf: Die größten, teuersten und attraktivsten Hotels stehen hier direkt nebeneinander, überall sieht man Lichter und hört Geräusche von Spielautomaten, es laufen Tausende von Menschen über die berühmte “Las Vegas Boulevard”, aus aller Welt, 39 Mio. Touristen besuchen jedes Jahr die Stadt. Klingt verrückt, nicht wahr? Ist es auch! Sogar mehr als das!

"Welcome to fabulous Las Vegas!" - ein weltbekanntes Schild!

Wir fuhren bereits mehrere Stunden und ich war schon fast ein bisschen gelangweilt, weil sich um mich herum eine lange Straße befand, ansonsten nur Wüste. Doch auf einmal sah ich ganz weit hinten am Horizont etwas: Das sah nach einer Stadt aus. Wir kamen näher und ich merkte, dass sie nicht so klein sein konnte. Ich sah große Gebäude, die immer größer wurden, umso näher ich kam. Und längst war mir klar: Es war nicht irgendeine Stadt; es war Las Vegas!

Als wir näher kamen, wurden diese Gebäude sehr riesig, eins größer as das andere. Ich wusste, dass waren alles Hotels! Allerdings hatte ich noch nie etwas desgleichen gesehen. In diesen rieseigen Komplexen (wir waren im “Mirage” untergebracht) war es nicht einfach nur komfortabel (d. h. guter Service, ein schönes Schwimmbad, …). Jedes Hotel war wie eine eigene Stadt, meist mit einem individuellen Thema!

Ein winziger Ausschnitt des wahnsinnig großen "Ceasar`s Palace"

Deshalb war es für mich auch sehr schwierig, festzustellen, was nun das Sehenswerteste  an Las Vegas ist, oder welche Show man unbedingt gesehen haben muss. Es ist eine solche Reizüberflutung mit so vielen Spielautomaten, Kasinotischen, Lichtern, Shows, Luxusgeschäften, Limusinen usw., dass ich im ersten Moment gar nicht wusste, wo ich meine ganzen Eindrücke lassen sollte, es war einfach der Wahnsinn!

Und deshalb denke ich, dass Las Vegas nur eine Attraktion hat: Sich selbst!

Trotzden möchte ich von diesen vielen Impressionen natürlich ein paar hervorheben, um zu verdeutlichen, wie Las Vegas tickt:

Venedig? Las Vegas!

- Das Las Vegas Schild: Das in der ganzen Welt bekannte “Welcome to Fabulous Las Vegas”-Schild, am einen Ende der “Las Vegas Boulevard” gibt es schon seit 1959; trotzdem wurde nie rechtlich geschützt, weshalb es sich in jedem Souvenirshop in allen möglichen Verkaufsformen wiederfindet. Täglich lassen sich etliche Touristen davor ablichten, um zu beweisen, dass sie schon da waren: im “fabulous” (=fabelhaften) Las Vegas!

- “Venetian”: Venedig in Las Vegas: Viele bekannte Dinge, wie der Campanile und die Rialto-Brücke wurden so exakt, nur etwas kleiner nachgebaut. Es ist ein wirklich riesiges Hotel, dass noch vieles mehr zu bieten hat als eine zum verwechseln ähnliche Landschaft…

Das "Luxor"

- “Luxor”:  Es ist eine 30-stöckige Pyramide, die einen überdachten Wasserpark, eine Zeitreise durch Ägypten, eine anrührende Ausstellung über den Untergang der „Titanic“ uvm. beinhaltet.

- “Ceasar`s Palaxe”:   Dieses Hotel soll einen römischen Palast darstellen, welcher allerlei Statuen und Wasserspiele zeigt. Außerdem gibt es noch einen Unterhaltungspalast, in dem bekannte Pop-Stars auftreten, und die Caesar`s Forum Shops mit 160 Boutiquen.

- “New York New York”: Die Kopie des Originals: Die nachgebaute Kulisse zeigt mitunter die Freiheitsstatue, die Brooklyn Bridge und die populäre Skyline (u. a. mit dem Empire State Bilduing).

Man kann also behaupten, in der Wüste Nevadas mit ein paar Minuten Fußmarsch mehrere, weit von einander entfernte Länder sehen zu können. Zumindest sind die verschiedenen Städte, Länder etc. sehr akkurat nachgebaut worden. Trotzdem: Dieses Gebiet ist und bleibt ein Traumland, in dem ich zwar glücklicherweise ein paar Tage verbringen durfte und für einen gewissen Moment einen riesigen Hype genossen habe, in dem es sich aber meiner Meinung nach keinesfalls langfristig, lebenswert leben lässt, da es so immens der Realität wegläuft, dass man auf Dauer womöglich selbst wahnsinnig wird!

 

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